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Veröffentlicht am 22.07.2022

Brillanter Briefroman

Das Glück auf der letzten Seite
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Nach der Leseprobe war ich sehr gespannt, ob mich das Buch auch über die gut 260 Seiten fesseln konnte. Und es konnte!!!

Anne-Lise findet in einem Hotel ein Manuskript, das sie berührt und so beginnt ...

Nach der Leseprobe war ich sehr gespannt, ob mich das Buch auch über die gut 260 Seiten fesseln konnte. Und es konnte!!!

Anne-Lise findet in einem Hotel ein Manuskript, das sie berührt und so beginnt eine Suche nicht nur nach dem Verfasser dieser Zeilen, sondern auch nach den Menschen, die in den vergangenen Jahren dieses Manuskript in den Händen hielten.

Diese Aufgabe bringt die unterschiedlichsten Menschen zusammen und bei allen hat das Manuskript irgendetwas in Bewegung gesetzt. Bemerkenswert fand ich, dass alle per Brief miteinander korrespondieren, was eher ungewöhnlich für das Jahr 2016 ist.

Cathy Bonidan befleißigt sich in diesen Briefen meist eines gehobenen Schreibstils. Mit hat besonders gut gefallen, dass hier Wörter auftauchen, die gar nicht mehr dem aktuellen Sprachgebrauch entsprechen, wie z. B. Füllfederhalter oder partout.

Den Briefwechsel zwischen den unterschiedlichen Personen hat die Autorin gekonnt zu einer fesselnden, interessanten und teilweise humorvollen Geschichte verwoben. Und sie hat es ebenfalls geschafft, die Charaktere ihrer Protagonisten anschaulich darzustellen.

Mir hat diese Hommage an das Lesen ausnehmend gut gefallen, denn es stimmt, dass Bücher die Fähigkeit haben Leben zu verändern.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Die Geschichte ist mir unter die Haut gegangen

Mama Melba
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Christine Conner hat mit „Mama Melba – Heimweh schmeckt wie Sauerkirschen“ ein grandioses Buch über die Zustände in den Südstaaten um 1860 geschrieben. Als Protagonistin hat sie sich Melba ausgesucht, ...

Christine Conner hat mit „Mama Melba – Heimweh schmeckt wie Sauerkirschen“ ein grandioses Buch über die Zustände in den Südstaaten um 1860 geschrieben. Als Protagonistin hat sie sich Melba ausgesucht, die hier ihre Geschichte erzählt.

Melba ist ein junges Mädchen aus dem Schwarzwald, sie ist froh, den heimischen Herd verlassen zu können. Auf einigen Umwegen landet sie als Köchin auf einer Plantage in Louisiana. Sie begegnet ihrer neuen Umgebung und deren Sitten und Gebräuche völlig unvoreingenommen. Diese Fähigkeit, sich Neuem gegenüber ohne Vorurteile zu öffnen und es gegebenenfalls mit Altem zu mischen, hat mich sehr beeindruckt. Melba erkennt aber auch sehr schnell die Diskrepanz zwischen dem Leben der Herrschaft und dem der Sklaven. Sie ist oft entsetzt mit welcher Brutalität und Menschenverachtung die Weißen sich gegenüber der schwarzen Bevölkerung benehmen. Innerhalb ihrer Möglichkeiten versucht sie das Leid derer zu lindern, die sie lieben gelernt hat.

Melba ist ein toller und liebenswerter Charakter, der sich im Verlauf der Geschichte zu einer starken Persönlichkeit entwickelt. Sowohl sie als auch die anderen Charaktere sind sehr authentisch dargestellt.

Die Autorin hat einen sehr schönen und bildgewaltigen Schreibstil, mit dem sie mich von Beginn an gepackt hat. Sie versteht es hervorragend, die gesamte Bandbreite der Emotionen zu nutzen. Bei der Darstellung der damaligen Verhältnisse nimmt sie kein Blatt vor den Mund, so dass es mir manchmal zu heftig war und ich Lesepausen einlegen musste. Aber gerade diese ungeschönte Darstellung fand ich gut und wichtig.

Eine Besonderheit sind die vielen Rezepte der Südstaaten … jeweils eins zum Ende jedes Kapitels. Ich habe Lust bekommen, einige davon mal auszuprobieren.

Ein wunderbares Buch, das mir zwar unter die Haut ging, aber ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Die falsche Entscheidung

Der Duft der Kirschblüten
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Rosalie Schmidt nimmt uns mit ihrem Auftaktband zu dieser Saga mit in das Berlin von 1870, wo wir Clara Winterfeld, ihre Familie und deren Teehaus kennenlernen.

Clara ist eine sympathische junge Frau, ...

Rosalie Schmidt nimmt uns mit ihrem Auftaktband zu dieser Saga mit in das Berlin von 1870, wo wir Clara Winterfeld, ihre Familie und deren Teehaus kennenlernen.

Clara ist eine sympathische junge Frau, die privilegiert aufwächst und für das Teehaus der Familie brennt. Aufgrund einer fatalen Entscheidung lernt sie das Leben auch von einer anderen Seite kennen und es dauert Jahre bis sie aus dem Korsett ausbricht und ihrem Herzen folgt.

Die Autorin hat einen angenehm flüssigen Schreibstil. Sie versteht es ihre Leser zu fesseln und das Zeitgeschehen der damaligen Zeit anschaulich darzustellen. Auch die Beweggründe und Emotionen der Protagonisten waren für gut nachvollziehbar.

Ganz toll fand ich die vielen Informationen zu den unterschiedlichen Teesorten, wie z. B. die Farbe der Blätter und die verschiedenen Geschmacksrichtungen. Besonders gut hat mir die Beschreibung einer traditionellen Teezeremonie gefallen.

Ein sehr atmosphärischer Roman, der neugierig auf die Fortsetzung dieser Reihe macht.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Wie immer Spannung garantiert

Der Bewunderer: Thriller
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Ich bin ein großer Fan aller Thriller-Reihen von Catherine Shepherd, denn sie waren bisher noch nie langweilig. Und so habe ich mich auf ein Wiedersehen mit der Spezialermittlerin Laura Kern gefreut.

Laura ...

Ich bin ein großer Fan aller Thriller-Reihen von Catherine Shepherd, denn sie waren bisher noch nie langweilig. Und so habe ich mich auf ein Wiedersehen mit der Spezialermittlerin Laura Kern gefreut.

Laura Kern verschlägt es dieses Mal in die Kunstszene, denn das Opfer wurde wie ein Kunstwerk auf einer Leinwand drapiert. Als ein weiteres Opfer auftaucht, holen sich die Ermittler Hilfe in der ortsansässigen Kunst-Hochschule.

Eigentlich sollte ich mich bei den Thrillern der Autorin gar nicht mehr bemühen, den Täter vor dem Ende entlarven zu wollen, denn es ist mir bisher noch nie gelungen. Verdächtige, die sich als unschuldig erweisen, falsche Fährten und Irrwege auf denen ich den Ermittlern folge, haben aber auch bei „Der Bewunderer“ wieder meinen Ehrgeiz geweckt. Aber wieder wurde ich am Ende durch eine unvorhergesehene Wendung überrascht.

Ein Spannungsbogen von Beginn bis zum Ende und der flüssige und fesselnde Schreibstil ließen die Seiten nur so dahinfliegen. Dieses unbedingte „Wissen-Wollen“ wer sich als Täter entpuppt hat noch zusätzlich dazu beigetragen.

Trotz der zahlreichen bereits schon erschienen Thriller der diversen Reihen scheinen Catherine Shepherd die Ideen nicht auszugehen. Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert über ihren Einfallsreichtum, denn kein Buch gleicht einem anderen.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Unmenschliche Wahl

Flug 416
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Eigentlich wollte ich dieses Buch gar nicht lesen, denn Flugzeugkatastrophen sind nicht so mein Ding. Aber im Nachhinein bin ich froh, dass ich von einer Freundin überredet wurde.

Bereits nach wenigen ...

Eigentlich wollte ich dieses Buch gar nicht lesen, denn Flugzeugkatastrophen sind nicht so mein Ding. Aber im Nachhinein bin ich froh, dass ich von einer Freundin überredet wurde.

Bereits nach wenigen Kapiteln hatte mich die Geschichte vollständig in ihren Bann gezogen und ich habe alles um mich herum vergessen. T. J. Newman hat es nicht nur hervorragend verstanden die Ängste der Entführten zu schildern, nein, auch die Ängste und Sorgen der Crew und im weiteren Verlauf der Passagiere wurden deutlich. Am eindringlichsten aber wurden die Qualen des Flugkapitäns Bill Hoffmann dargestellt. Solch eine Entscheidung treffen zu sollen, ist einfach nur unmenschlich.

Die Autorin hat mir kaum Momente zum Durchschnaufen gegönnt. Immer wenn ich meinte aufatmen zu können, wurde ich von einer neuen Aktion überrascht und in Atem gehalten.

Newman hat einen angenehm flüssigen und dazu fesselnden Schreibstil. Die wechselnden Settings sorgen dafür, dass der Spannungsbogen hochgehalten wird und nicht abreißt.

Ein atemberaubender Thriller, bei dem ich mit Kapitän Hoffmann, seiner Familie und der Crew mitgefiebert und mitgelitten habe.

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