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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2017

Eine kleine Traumfabrik

Herrn Haiduks Laden der Wünsche
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In dieses Buch habe ich mich gleich verliebt. Es geht um einen kleinen Laden, eine Art Kiosk mit Lottoannahmestelle und der Besitzer, Herr Haiduk, ist wahrhaftig die Seele des Ladens.
Es treffen sich ...

In dieses Buch habe ich mich gleich verliebt. Es geht um einen kleinen Laden, eine Art Kiosk mit Lottoannahmestelle und der Besitzer, Herr Haiduk, ist wahrhaftig die Seele des Ladens.
Es treffen sich dort die verschiedensten Personen, allesamt sehr gut beschrieben, so daß der Leser sich alles sehr gut vorstellen kann.
Kern der Geschichte ist die introvertierte Kundin Alma, die sehr oft kommt, sich in der Zeitschriftenecke verkriecht und erstmal ausgiebig in den Zeitschriften liest. Eines Tages findet Alma eine Lotto-Spielquittung und auf die ist ausgerechnet der 13 Millionen Euro schwere Jackpot gefallen ist. Anstatt diesen Schein für sich selbst einzulösen, macht sich Alma auf die Suche nach dem wirklichen Gewinner. Es melden sich die unterschiedlichsten Leute, die alle etwas von dem Kuchen abbekommen wollen und mit den unwahrscheinlichsten Geschichten beweisen wollen, daß genau sie diesen Schein verloren haben.
Hier geht es um das große Glück im Spiel - und das kleine Glück der Zwischenmenschlichkeit. Ein absolut empfehlenswertes Buch, das ich mit großer Freude gelesen habe.

Veröffentlicht am 25.09.2017

Bisschen langgezogen, aber spannend

Durst
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Nachdem ich den "Schneemann" gelesen hatte, habe ich mich nun auf den neuen Harry Hole-Thriller gefreut.
Das Cover ist schön - ein Haus am See spiegelt sich im See. Welchens Geheimnis mag sich hier verbergen?
Harry ...

Nachdem ich den "Schneemann" gelesen hatte, habe ich mich nun auf den neuen Harry Hole-Thriller gefreut.
Das Cover ist schön - ein Haus am See spiegelt sich im See. Welchens Geheimnis mag sich hier verbergen?
Harry unterrichtet mittlerweile an der Polizeihochschule, lebt ein geregeltes Familienleben und kümmert sich um Frau und Sohn. Bis ihn sein früherer Chef auf einen Serienkiller ansetzt, bei dem die Polizei ohne seine Hilfe nicht weiterzukommen scheint. Nachdem auch noch eine Frau aus Harry Holes Umkreis verschwindet scheint klar: hier geht es um mehr; hier geht es um Harry und der Mörder scheint es eigentlich auf ihn abgesehen zu haben.
Beide umkreisen sich, wie Katzen den heissen Brei - wer wird am Ende siegen?

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und lässt sich gut weglesen, der Aufbau ist spannend, aber für meinen Geschmack wird zuviel Handlung in diese Seiten hineingepresst. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen.
Nichtsdestotrotz gebe ich alle Sterne, denn spannend ist es allemal.

Veröffentlicht am 12.07.2017

Darcy/Beresford - ein wunderbarer Kamerad

Darcy - Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall
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Das Cover mit dem wunderschönen Glückskater hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ich wußte: dieses Buch muss ich lesen.
Nach einer kurzen Erklärung der Autorin, warum Darcy auf Reisen ist, ging ...

Das Cover mit dem wunderschönen Glückskater hat mich sofort in seinen Bann gezogen und ich wußte: dieses Buch muss ich lesen.
Nach einer kurzen Erklärung der Autorin, warum Darcy auf Reisen ist, ging es auch schon los.
Freda, eine alleinlebende Frau in einem großen Haus, überlegt hin und her, denn sie kann die immensen Kosten für die Instandhaltung nicht mehr lange aufbringen und verfallen lassen möchte sie Renfield Hall ja nun auch nicht. Sie müsste ihr geliebtes Zuhause verkaufen, möchte es aber am liebsten für ihre Familie erhalten wissen. Also gibt es nur den einen Ausweg: Vermietung. Und so beginnt Freda, Gästezimmer an Bed and Breakfast-Gäste anzubieten.
Und wie sie so sinniert und aus dem Fenster schaut, hüpft plötzlich ein unbekannter Kater in ihr Leben und sie nennt ihn Beresford.
Da nach dem Tode ihres geliebten Ehemannes der Haushund sich nun dem Sohn angeschlossen hat, kommt der Kater ihr gerade recht, denn nun ist sie nicht mehr allein und sie hofft, Beresford fühlst sich bei ihr wohl und bleibt.

Auch einen regelmäßigen Afternoon-Tea bietet Freda nun an und freut sich über den Trubel in ihrem Haus und an dem Gerücht, es würde in ihrem Haus ein Geist umgehen. Da hat Beresford wohl ein kleines bisschen nachgeholfen.

Dies ist ein locker leicht geschriebenes, ziemlich anspruchsloses Buch, das ich an einem Tag durchgelesen habe. Eine schöne Urlaubslektüre, die ich voll und ganz weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 17.06.2017

Herzenssache

Unsere Seelen bei Nacht
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Zwei einsame Rentner in einer amerikanischen Kleinstadt. Jahrelang sind sie "nur" Nachbarn. Eines Tages wird das Leben der 70jährigen Witwe Addie dann doch zu öde und so beschließt sie, ihren Nachbarn ...

Zwei einsame Rentner in einer amerikanischen Kleinstadt. Jahrelang sind sie "nur" Nachbarn. Eines Tages wird das Leben der 70jährigen Witwe Addie dann doch zu öde und so beschließt sie, ihren Nachbarn Louis zu fragen, ob er nicht hin und wieder in ihrem Haus übernachten möchte - in allen Ehren natürlich. Louis´ Ehefrau ist verstorben und so lebt auch er allein. Und so geschieht es: die beiden liegen nebeneinander im Bett und erzählen sich ihre Lebensgeschichte. Nach und nach unternehmen sie auch tagsüber etwas zusammen, verstehen sich immer besser. Die Leute in ihrer Umgebung und auch die Kinder von Louis und Addie bekommen diese ungewöhnliche Entwicklung natürlich mit und nicht jedem gefällt es.

Ich finde, dies ist eine sehr schöne Geschichte und eine Idee, im Alter nicht zu vereinsamen. Menschen sollten wirklich den Mut finden, etwas derartiges anzustreben. Eine Verfilmung mit Jane Fonda und Robert Redford ist in Vorbereitung; ich freue mich darauf und werde mir den Film ganz bestimmt ansehen.

Veröffentlicht am 17.06.2017

Der Leuchtturm an den Hummerklippen

Die Hummerkönige
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...ist natürlich der Titel eines ganz anderen Buches, aber genau das ist mir beim ersten Blick auf das Buchcover eingefallen.
Bei den Hummerkönigen handelt es sich hier aber um etwas ganz anderes; es ...


...ist natürlich der Titel eines ganz anderen Buches, aber genau das ist mir beim ersten Blick auf das Buchcover eingefallen.
Bei den Hummerkönigen handelt es sich hier aber um etwas ganz anderes; es ist eine Familie, die sich vor etwa 300 Jahren auf einer kleinen, ungemütlichen Insel angesiedelt hat. Begründer der Dynastie war der Maler Brumfitt Kings, der nach und nach ein wahres Hummerimperium gegründet hat und ungekrönter König der Insel und der umliegenden Fanggründe war. Diese Position übernahm nach seinem Tod immer der älteste Sohn - bis es da eine Tochter gab, die die Fischerei im Blut hatte und sich die Butter nicht vom Brot nehmen ließ, obwohl Frauen in dem Beruf alles andere als gern gesehen waren. Ein bisschen ging es zu wie im Wilden Westen, denn sobald Fischwilderer aus der Nachbarschaft im Revier der Kings Hummer fingen, wurde ihnen nachdrücklich, auch schon mal mit Waffengewalt, klargemacht, was man davon hielt.

Der alte Brumfitt war, wie gesagt, Maler und hinterließ viele Gemälde und Tagebücher, die, chronologisch entschlüsselt, scheinbar die weitere Entwicklung der Familie Kings voraussagte. Laut Überlieferungen war seine Frau eine Selkie aus dem Meer und ein Fluch lag auf der Familie: so sollte immer ein Sohn der nachfolgenden Generation im Meer den Tod finden.
Vieles bewahrheitete sich, ob man daran glauben mochte, oder nicht.

Cordelia, das erste Mädchen in diesem harten Job erzählt die Geschichte, wie sie sie erlebte, in der Ich-Form. Der Schreibstil ist sehr mitreissend: man kann sich die Personen gut vorstellen und erlebt das Schaukeln des Schiffes förmlich mit. Es ist ein tolles Buch und ich empfehle es uneingeschränkt weiter.