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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2022

nicht nur für Bergsteigerfans

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
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Die Journalistin Cecily Wong berichtet in ihren Blogs von ihren Erfolgen und Misserfolgen beim Bergsteigen. So wird der weltberühmte Charles McVeigh auf sie aufmerksam und bittet sie, ihm zusammen mit ...

Die Journalistin Cecily Wong berichtet in ihren Blogs von ihren Erfolgen und Misserfolgen beim Bergsteigen. So wird der weltberühmte Charles McVeigh auf sie aufmerksam und bittet sie, ihm zusammen mit einem kleinen Team bei seiner Besteigung des Manaslu zu begleiten. Wenn sie es auf dem Gipfel schafft, bekommt sie ein Exklusivinterview, das ihre Karriere als Journalistin einen richtigen Schubs geben würde. Trotz ihrer Bedenken, ob sie diesem achthöchsten Berg der Welt gewachsen ist, sagt Cecily zu. Schnell jedoch häufen sich die Todesfälle, sodass nicht nur der Berg eine Gefahr darstellt.

Cecily ist eine glaubwürdige Hauptfigur. Ihre Selbstzweifel und Gedanken wirken authentisch und nachvollziehbar. Auch die anderen Personen, Charles, Doug der Anführer des Kletterteams, die Mitglieder Elise, Grant und Zak sowie die Sherpas werden schön ausgearbeitet. Die Beschreibungen der einzelnen Etappen am Berg wirken sehr authentisch und zeigen, dass die Autorin selbst Bergsteigerin ist und weiß, worüber sie berichtet: die Kälte, die Angst, die Gefahren und der Zusammenhalt.
Die Geschichte an sich ist spannend, wenn auch immer mal wieder Längen auftauchen. Das Finale macht dies aber wieder wett.
Insgesamt ein spannender Thriller, nicht nur für Bergsteigerfans.

Veröffentlicht am 08.07.2022

hochaktuell

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Um ihre Schulden abzuzahlen nimmt Kayleigh einen recht gut bezahlten Job als Qualitätsmanagerin bei der Firma Hexa an. Sie soll Texte, Fotos und Videos, die von Usern einer Plattform als anstößig gemeldet ...

Um ihre Schulden abzuzahlen nimmt Kayleigh einen recht gut bezahlten Job als Qualitätsmanagerin bei der Firma Hexa an. Sie soll Texte, Fotos und Videos, die von Usern einer Plattform als anstößig gemeldet wurden, nach teilweise absurden Kriterien beurteilen und ggf. löschen. Dieser "Content" ist teilweise erschreckend und verstörend, doch Kayleigh schafft es das Ganze von sich weg zu schieben. Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihr und einige Kollegen und sogar eine Romanze mit Kollegin Sigrid. Doch die Beiträge und die unmenschlichen Arbeitsbedingungen setzen alle, scheinbar bis auf Kayleigh, immer weiter zu.

Vom Klappentext her habe ich einen Roman über Kayleigh erwartet, der Fokus liegt jedoch auf das Aufzeigen der harten Arbeitsbedingungen und auf die psychologischen Folgen vom Sichten des verstörenden Contents. Ein absolut wichtiges Thema, das nicht nur hochaktuell ist aber auch generell viel zu kurz kommt. Das Buch zählt nur 112 Seiten und bei einer solch geringen Seitenanzahl muss man sich natürlich für einen Schwerpunkt entscheiden. Dieser Part wird auch ausreichend beleuchtet. Allerdings bricht der Roman abrupt ab und lässt einen mit sehr vielen Fragen zurück. Das mag Absicht sein, mir wären allerdings weitere 20 Seiten mit einem rundem Abschluss lieber gewesen.
Die Protagonistin selbst wirkt distanziert, nicht nur in der Geschichte, auch dem Leser gegenüber. Sie war mir weder sympathisch noch unsympathisch, was gar nicht so einfach zu realisieren ist als Autor/in.
Aufgrund der geringen Seitenanzahl ist man mit der Lektüre recht schnell durch, dafür hallt der Inhalt noch eine Weile nach. Kann man mal schnell zwischendurch lesen, damit hätte man das Ziel der Autorin wohl verfehlt, die zum Nachdenken anregen möchte.
Mein Fazit: interessant, hochaktuell und spannend, wenn auch weitere 20 Seiten der Geschichte (nicht dem Thema) gut getan hätten.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

zunehmend monoton

Dein Taxi ist da
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Damani arbeitet als Fahrerin für eine Art Taxi-App und kümmert sich nebenbei um ihre Mutter, die seit dem Tod des Vaters verwirrt ist. Das Geld ist immer knapp und ihre Perspektiven eher schlecht. In der ...

Damani arbeitet als Fahrerin für eine Art Taxi-App und kümmert sich nebenbei um ihre Mutter, die seit dem Tod des Vaters verwirrt ist. Das Geld ist immer knapp und ihre Perspektiven eher schlecht. In der Stadt brodelt es bereits, nun wollen auch Damanis Kollegen die schlechte Bezahlung nicht länger hinnehmen und wollen einen Protest organisieren. Dann verliebt sich Damani Hals über Kopf in eine Kundin.

Das Buch spricht wichtige, gesellschaftskritische Themen an, konnte mich aber nicht wirklich abholen. Damanis Alltag, der sich am Anfang spannend liest, wird zunehmend monotoner. Eine Fahrt, einkaufen, eine Fahrt, nach Mama sehen, eine Fahrt, noch eine Fahrt, einkaufen, ein Fahrt usw. Am Ende geht es zwar Schlag auf Schlag trotzdem bleibe ich mit einen Gefühl zurück: wozu das alles ? Mit Damani selbst konnte ich auch nicht wirklich warm werden. Von mir leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Humor an mir vorbeigegangen

Jetzt ist Sense
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An ihrem 50. Geburtstag klingelt Zino, besser bekannt als Thanatos der Todesengel, an Livs Tür. Zum Glück nur ein Versehen, doch Zino läuft ihr immer wieder über den Weg und möchte sich gar therapieren ...

An ihrem 50. Geburtstag klingelt Zino, besser bekannt als Thanatos der Todesengel, an Livs Tür. Zum Glück nur ein Versehen, doch Zino läuft ihr immer wieder über den Weg und möchte sich gar therapieren lassen. Neben den Gesprächen mit dem Todesengel muss Liv sich um das Wohl ihrer Patienten, ihres Ex-Mannes und Ex-Stieftochter und ihrer besten Freundin samt Familie und Immobilienproblem kümmern. Alles in allem ein rechtes Chaos.

Ich hatte aufgrund des Klappentextes eine Geschichte im Sinne von "meet Joe Black" erwartet, wurde jedoch leider enttäuscht. Anstatt eine tiefgründige Geschichte ist Jetzt ist Sense sehr oberflächig und nimmt das ganze Thema Tod wenig ernst. Leider ist der Humor an mir vorbeigegangen, ich fand viele Dialoge einfach nur absurd. Liv als Protagonistin ist sympathisch auch wenn ihre Entscheidungen oft nicht nachvollziehbar sind. Ihre beste Freundin Connie samt merkwürdigem Ehemann ist schrill und laut. Die Sprache ist sehr einfach gehalten und auch wenn immer wieder Begriff aus der griechischen Mythologie eingestreut werden ist die Story wenig anspruchsvoll. Gut für einen regnerischen Sonntag Nachmittag ohne große Ansprüche.