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sam36

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2023

clevere Story und ungemein spannend

Die Herzchirurgin
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Als Herzchirurgin Anna Jones zu Hause ankommt, ist die Babysitterin tot, ihr Sohn entführt und das Haus voller Männer, die Kameras installieren. Sie wird vor die Wahl gestellt: wenn sie ihren kleinen Sohn ...

Als Herzchirurgin Anna Jones zu Hause ankommt, ist die Babysitterin tot, ihr Sohn entführt und das Haus voller Männer, die Kameras installieren. Sie wird vor die Wahl gestellt: wenn sie ihren kleinen Sohn zurücksehen will, muss sie den berühmten Politiker Ahmed Shabir bei seiner anstehenden Herz-OP sterben lassen. In einem zweiten Erzählstrang kämpft Krankenschwester Margot mit horrenden Schulden, beklaut ihrer Kollegen und steht kurz vor der Entlassung.

Die Herzchirurgin hat mich richtig überrascht. Bei einer Ausgangssituation, in der eine Mutter zwischen ihrem Kind und einem Fremden wählen soll, sind die Möglichkeiten wie die Geschichte enden wird, im Grunde begrenzt. Krankenschwester Margot bringt eine zweite Ebene rein, die ich genauso spannend fand und mischt die Dinge ein wenig auf. Im Laufe der Story gibt es einige überraschende Wendungen und die Spannung ist dauerhaft vorhanden, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Anna hat einige Ticks, wodurch ich mit ihr nicht ganz warm geworden bin. Margot andererseits ist eher der Underdog, der versucht von einem vorgegeben Pfad abzuweichen und entpuppt sich als Kämpferin, was ihr trotz ihrem manchmal schwierigen Verhalten, sympathisch erscheinen lässt.

Ich frage mich, ob die Story realistisch ist, aber sie ist clever konstruiert und ungemein spannend, sodass das letztendlich egal ist. Wer auf der Suche ist nach einem gelungenen Thriller, wird hier fündig.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Spannender Zeitreiseroman - absolute Leseempfehlung

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
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Es ist lange her, dass es mein Buch mich so fesseln und mitreißen könnte ! Joe Tournier steigt im Jahr 1898 im Londoner Bahnhof Gare du Roi aus dem Zug und kann sich außer an einigen Allgemeinheiten und ...

Es ist lange her, dass es mein Buch mich so fesseln und mitreißen könnte ! Joe Tournier steigt im Jahr 1898 im Londoner Bahnhof Gare du Roi aus dem Zug und kann sich außer an einigen Allgemeinheiten und seinen Namen, an nichts mehr erinnern. Alles kommt ihm falsch vor - warum haben die Bahnhöfe französische Namen, warum ist die Zeitung auf Französisch und warum reden alle auf Französisch ? Er landet in einer psychiatrischen Klinik, in der man ihm epileptische Anfälle bescheinigt, eine zu der Zeit wohl weit verbreitete Krankheit. Wenig später stellt sich heraus, dass er ein Leibeigener ist und verheiratet. Doch leider können weder seine Frau noch sein Zuhause seine Erinnerungen wiederbeleben. Als er eine 90 Jahre alte Postkarte mit einer merkwürdigen Botschaft bekommt, bricht er auf nach Eilean Mor, in der Hoffnung dort Antworten auf seine Fragen zu bekommen.

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit ist, wie der Titel schon verrät, eine Zeitreisegeschichte, und dabei keine einfache. Die Geschichte spielt auf 2 Hauptzeitebenen, jedoch wird zwischendurch immer wieder zu anderen Zeiten gewechselt wodurch man ab und zu kurz den Faden verliert. Also nichts für schnell, schnell zwischendurch. Dafür wird man mit einer absolut lesenswerten und runden Geschichten belohnt, die einem im Gedächtnis bleibt. Joes anfängliche Verwirrung geht auf den Leser über, da man sehr lange keine Erklärung bekommt, warum die Welt Kopf steht. Daher rätselt man genauso wie Joe, was wiederum der Spannung in der Story zu Gute kommt.

Joe ist ein liebenswürdiger Protagonist, der versucht aus seiner Situation das Beste zu machen und sehr rational reagiert. Man kann als Leser seine Verzweiflung spüren und seinen Entscheidungen nachvollziehen. Kite als zweite Hauptperson ist längst nicht so liebenswürdig, aber auch er wächst einem irgendwann, ohne dass man es groß merkt ans Herz.

Wer Lust auf eine Geschichte der etwas anderen Art hat, ist hier gut aufgehoben. Wie anfangs bereits erwähnt, es ist lange her, dass es mein Buch mich so fesseln und mitreißen könnte !

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Spannend und kurzweilig

Die Filiale
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Die Wertpapierberaterin Laura Jacobs hält gerade noch das Kündigungsschreiben für ihr Mietshaus in der Hand, als ihre Bankfiliale überfallen wird. Durch ihr besonnenes Handeln wird das Schlimmste vermieden, ...

Die Wertpapierberaterin Laura Jacobs hält gerade noch das Kündigungsschreiben für ihr Mietshaus in der Hand, als ihre Bankfiliale überfallen wird. Durch ihr besonnenes Handeln wird das Schlimmste vermieden, wodurch sie sogar eine Beförderung erhält. Als sie jedoch versucht den Verkauf ihres Hauses zu verhindern, gerät sie immer tiefer in die Machenschaften ihres Arbeitgebers.

Ich habe bereits einige Bücher des Autors gelesen und war immer vom Schreibstil und der Spannung der Geschichten begeistert. Auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Quasi ab der ersten Seite wird Spannung aufgebaut und Schlag auf Schlag tun sich neue Probleme für die Protagonistin auf. Laura ist eine vernünftige und sympathische Hauptperson, deren Gedanken und Handlungen man gut nachvollziehen kann. Die Filiale bildet der Auftakt zu einer Reihe von Büchern um Laura, was mich sehr freut.
Ein wenig Hintergrund zu Aktien, Kryptowährung usw. kann bei der Lektüre nicht schaden, da dies ein wichtiger Faktor in der ganzen Geschichte darstellt. Ich denke aber, dass auch ein absoluter Laie gut mitkommt.

Insgesamt ist die Filiale ein richtig spannendes Buch, das von mir de volle Punktzahl bekommt !

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Buch im Buch

Der Tote aus Zimmer 12
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Die ehemalige Lektorin Susan führt mit ihrem Lebensgefährten Andreas ein kleines Hotel auf Kreta, sehnt sich dabei aber immer wieder nach ihrem alten Londoner Leben zurück. Eines Tages taucht ein älteres ...

Die ehemalige Lektorin Susan führt mit ihrem Lebensgefährten Andreas ein kleines Hotel auf Kreta, sehnt sich dabei aber immer wieder nach ihrem alten Londoner Leben zurück. Eines Tages taucht ein älteres Ehepaar mit einem attraktiven Angebot auf. Susan soll das Verschwinden ihrer Tochter Cecily untersuchen und wird dafür reichlich entlohnt. Geld, das sie gerne inihr kränkelndes Hotel investieren möchte. Susan ist zwar keine Detektivin, allerdings hängt das Verschwinden wohl mit einem 8 Jahre zurückliegenden Mord im Hotel Branlow Hall zurück, über den der Autor und ehemalige Klient von Susan, Alan Conway, einen Detektivroman geschrieben hat. Es sieht so aus, als ob damals ein Unschuldiger ins Gefängnis gebracht wurde und Alan Hinweise im Roman versteckt hat. Cecily hat etwas herausgefunden und musste verschwinden. Alan ist mittlerweile gestorben, sodass Susan die beste Verbindung zum Buch darstellt.

Um als Leser richtig an der Wer-war´s- Suche teilnehmen zu können, muss man die zu Grunde liegende Detektivgeschichte gelesen haben, also findet man sich mitten in der Story plötzlich in einer zweiten Geschichte. Sehr schnell kann auch diese Erzählung den Leser in den Bann ziehen, sodass im Grunde das ganze Buch über Spannung vorhanden ist.

Susan ist eine sympathische Protagonistin und neben der Detektivarbeit bleibt genug Raum und Zeit für Privates. Die Beziehungen zu ihrer Schwester Katie und ihrem Freund Andreas werden beleuchtet, nehmen aber nicht überhand.

Der Schreibstil ist flott und spannend, wie man es vom Autor kennt. Eine nicht einfach zu knackende Nuss, aber der Mühe allemal Wert !

Veröffentlicht am 08.07.2022

überraschend gut !

Freunde. Für immer.
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Freunde. Für immer. fängt wie eine schon mehrfach gehörte Geschichte an: eine Gruppe von Freunden trifft sich in einem Wochenendhaus zur Junggesellenparty, jemand stirbt und die Polizei ermittelt. Doch ...

Freunde. Für immer. fängt wie eine schon mehrfach gehörte Geschichte an: eine Gruppe von Freunden trifft sich in einem Wochenendhaus zur Junggesellenparty, jemand stirbt und die Polizei ermittelt. Doch was sich nach nichts besonders anhört, entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einem echten Page Turner. Jeder der Freunde hat Geheimnisse, die er vor den anderen versteckt, und doch halten alle eisern zusammen - Freunde für immer eben.

Protagonistin ist die Detective Julia Scutt, die selbst in der Vergangenheit feststeckt, da ihre große Schwester Jane als 16 Jährige ermordet wurde. Der Täter wurde nie gefunden. Die Wochenendgäste haben allesamt etwas unangenehmes an sich: Keith ist drogensüchtig, Peter nimmt Jonathan aus, Jonathan ist all zu gutgläubig in Bezug auf alle um ihn herum, Stephanie schaut als erfolgreiche Anwältin auf alle herunter, Maeve gibt die ewige Optimistin und Finch ist hinterhältig. Mit keinem bin ich richtig warm geworden, was allerdings keinen Einfluss auf die Spannung hat. Die Geschichte ist ausgeklügelt und bis zuletzt werden Geheimnisse aufgedeckt. Ich bin mit mittelmäßigen Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde positiv überrascht ! 5 von 5 Sternen !