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Veröffentlicht am 17.06.2017

Mord im Murder Park

Murder Park
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Rupert Levin will eine ganz spezielle Attraktion in Kürze eröffnen - „Murder Park“. Dafür nutzt er den ehemals beliebten Freizeitpark Zodiac Island vor der Ostküste der USA, der geschlossen wurde, nachdem ...

Rupert Levin will eine ganz spezielle Attraktion in Kürze eröffnen - „Murder Park“. Dafür nutzt er den ehemals beliebten Freizeitpark Zodiac Island vor der Ostküste der USA, der geschlossen wurde, nachdem Jeff Bohner dort drei junge Frauen bestialisch tötete. Der Reporter Paul Greenblatt wird mit einigen anderen Leute zu einer Info-Veranstaltung dorthin eingeladen. Drei Tage auf der Insel, in denen dieser illustre Kreis schon mal erleben kann, wie mit den Ängsten der Menschen gespielt wird. Doch aus dem Spiel wird Ernst als es tatsächlich Morde gibt, denen niemand entfliehen kann, denn die Fähre wird erst in drei Tagen wiederkommen.
Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Unterbrochen wird die Geschichte immer wieder von Interviews, die der Psychiater Sheldon Lazarus mit jedem der Gäste im Auftrag von Levin führt. Dadurch lernt man den die Personen und ihre Beziehung zu Zodiac Island sehr gut kennen und so nach und nach erschließt sich, warum gerade sie zu dieser Veranstaltung eingeladen wurden. Ich fand es schon sehr bedenklich, wenn man um an dieser Werbeveranstaltung teilnehmen zu können, sein Leben vor einem Psychiater ausbreiten muss. Aber keiner der Protagonisten scheint damit ein Problem zu haben. So lernte ich die Personen also kennen, aber kaum jemand war mir wirklich sympathisch. Damit aber konnte ich auch keinen als Täter ausschließen, als es zu den Morden kommt.
Ich fand die ganze Atmosphäre von Anfang an sehr düster und unbehaglich und könnte mir nicht vorstellen, einen solche Park mit dem eigenwilligen Konzept von Levin zu besuchen. Aber dieses bedrohliche Szenario wird von Mord zu Mord immer schlimmer und ich konnte die Ängste gut nachfühlen.
Der Spannungsbogen bleibt die ganze Zeit über erhalten und die Wendung zum Schluss ist dann wirklich ein Knaller, mit dem ich nie gerechnet hätte.
Ein sehr spannender Thriller mit Gruselfaktor.

Veröffentlicht am 17.06.2017

Wem kann man trauen?

Sterbegeld
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Ein kleiner Junge ruft den Notruf der Polizei. Als die Polizisten ankommen erwartet sie etwas Grauenhaftes. Eine ganze Familie wurde getötet. Der mutmaßliche Täter wird gefasst.
Einige Zeit später wird ...

Ein kleiner Junge ruft den Notruf der Polizei. Als die Polizisten ankommen erwartet sie etwas Grauenhaftes. Eine ganze Familie wurde getötet. Der mutmaßliche Täter wird gefasst.
Einige Zeit später wird der Polizist Thorsten Mohr bei einer Razzia getötet. Warum er allerdings die vorgeschriebene Schutzweste nicht anhat, gibt den Kollegen Rätsel auf. Es deutet einiges darauf hin, dass es einen Maulwurf bei der Polizei gibt. Emilia Capelli und Mai Zhou müssen gegen die eigenen Kollegen ermitteln. Nun gibt es auch noch Zweifel an der Täterschaft des Mörder der Familie und der Fall wird wieder aufgerollt. Die Ermittlung in zwei Fällen bringt die beiden Ermittlerinnen an ihre Grenzen. Sie wollen nicht glauben, dass Kollegen involviert sind. Doch wem kann man wirklich trauen? Schon bald geraten sie selbst in Gefahr.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und die Geschichte außerordentlich fesselnd. Bereits der Prolog lässt das Grauen spüren, obwohl die Grausamkeiten vorsichtig platziert wurden.
Die beiden Protagonistinnen können unterschiedlicher nicht sein. Daher sind kleinere Auseinandersetzungen vorprogrammiert. Obwohl sie auch immer wieder Alleingänge unternehmen, ergänzen sie sich gut bei ihren Ermittlungen. Die beiden bilden ein sehr interessantes Team. Am Ende gibt es für sie die Erkenntnis, dass Kennen und „zu Kennen glauben“ zwei Paar Schuh sind.
Die komplexe Handlung ist spannend und wartet mit einigen Überraschungen auf, so tappte ich bis zum Schluss immer im Dunkeln. Es gibt Wendungen, die sind echt schockierend.
Das Buch hat mich gut unterhalten und ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 17.06.2017

Beinahe wär’s schief gegangen

Emil auf der Baustelle
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Emil ist als Lehrling neu auf der Baustelle. Da gibt es viel zu tun. Aber Emil stellt sich nicht sehr geschickt an. Mal steht er im feuchten Beton und Mauern ist seine Sache auch nicht. Aber Emil ist stark ...

Emil ist als Lehrling neu auf der Baustelle. Da gibt es viel zu tun. Aber Emil stellt sich nicht sehr geschickt an. Mal steht er im feuchten Beton und Mauern ist seine Sache auch nicht. Aber Emil ist stark und so kann er im letzten Augenblick die Planierraupe einfangen und so verhindern, dass das neue Haus der Pinguine zerstört wird. Als das Haus dann fertig ist, gibt es gleich ein Einweihungsfest, zu dem auch alle Tiere, die am Bau beschäftigt waren, eingeladen sind.
Auf einer Baustelle ist viel los, daher sind Kinder immer von Baustellen begeistert. Auch diese Geschichte spricht die Kinder an, denn es gibt viel zu erfahren. So viele verschiedene Berufe haben mit dem Bauen zu tun und so viele Werkzeuge und Maschinen in Betrieb. Die passenden Bilder laden dann auch gleich zum Entdecken ein.
Die Geschichte ist lehrreich und unterhaltsam zugleich. So ein Haus zu bauen, ist Teamarbeit und es funktioniert nur, wenn jeder seinen Teil erledigt. Die Kinder erfahren dabei, dass jeder seine besonderen Fähigkeiten hat und wenn mal was schief geht, wird es gerichtet. Auch Emil kann beweisen, was in ihm steckt.
Ein richtig tolles Kinderbuch.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Überzeugend und fesselnd

Teufelskälte
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Es ist im Oktober 1988 und eiskalt, als der junge Kommissar Tommy Bergmann eine grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau findet. Der Täter sitzt seither in einer geschlossenen Anstalt. Aber nun wird ...

Es ist im Oktober 1988 und eiskalt, als der junge Kommissar Tommy Bergmann eine grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau findet. Der Täter sitzt seither in einer geschlossenen Anstalt. Aber nun wird Bergmann wieder zu einem Fall gerufen, bei der das tote Mädchen alle Anzeichen des damaligen Falls zeigt. Bergmann hat inzwischen einen Ruf, der besagt, dass er selbst die problematischsten Fälle löst. Der Druck, diesen neuen Fall zu klären ist groß. Nun aber bekommt er Zweifel, ob mit Anders Rask damals der richtige Täter verurteilt wurde. Ist der wahre Mörder in Wirklichkeit noch auf freiem Fuß?
Dies ist nach „Der letzte Pilger“ der zweite Band um den unkonventionell ermittelnden Kommissar Tommy Bergmann.
Ich mag Ermittler, die für ihren Beruf brennen und nie aufgeben. Ein solcher Ermittler ist Bergmann. Auch wenn er ein guter Ermittler ist, so hat er doch auch seine Schwächen und die Vergangenheit lässt ihn ebenfalls nicht los. Obwohl er ein schwieriger, manchmal aggressiver Mensch ist, so ist er mir dennoch sympathisch. Ihm wird zur Unterstützung die sympathische Susanne Bech zugeteilt. Sie ist eine alleinerziehende Mutter, die auch mit Problemen zu kämpfen hat und dadurch, dass sie eine Tochter hat, ist sie verletzlich. Leider klappt anfangs die Zusammenarbeit nicht so, wie es sein sollte und beide ziehen ihr Ding durch. Aber mit der Zeit wird doch noch ein Team aus ihnen.
Ich bin ein Fan von Skandinavien-Krimis und mag diese düstere Atmosphäre, die so typisch ist. Auch den Schreibstil des Autors mag ich sehr. Die spannende Geschichte vermag von Anfang an zu fesseln. Am Ende ist aber nicht alles geklärt, so dass der Leser auf den Folgeband hoffen muss.
Ein packender und sehr überzeugender Psychothriller.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Realität oder Einbildung?

AMNESIA - Ich muss mich erinnern
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Helen hat nicht mehr lange zu leben. Die Therapien, die sie hinter sich hat, um den Lungenkrebs zu bekämpfen, haben sie geschwächt. Außerdem machen ihr die Ängste zu schaffen. Eine schwierige Situation, ...

Helen hat nicht mehr lange zu leben. Die Therapien, die sie hinter sich hat, um den Lungenkrebs zu bekämpfen, haben sie geschwächt. Außerdem machen ihr die Ängste zu schaffen. Eine schwierige Situation, in der sie auch noch ihr Freund Sven ohne Erklärung verlässt. Auch wenn ihr Verhältnis zu Mutter und Schwester nicht besonders innig ist, fährt sie nach langer Zeit wieder einmal hin, um sich zu verabschieden. Aber sie findet nicht den passenden Zeitpunkt, um mit der Wahrheit herauszurücken. Ihre Schwester wird anscheinend von ihrem Mann Leon misshandelt und Helen hat ein wahnsinnige Wut auf ihn, denn sie kennt ihn von früher und weiß, wozu er im Stande ist. Dann ist Leon tot. Erstochen. Und Helen hat keine Ahnung, was in der letzten Nacht geschehen ist.
Dieser Thriller wird aus der Sicht von Helen erzählt. Der Schreibstil ist packend und wir können das Gefühlschaos von Helen erleben.
Sie kommt nach langer Zeit in ihr Elternhaus zurück und wird von ihrer Mutter sehr kühl empfangen. Nur ihre schwangere Schwester freut sich. Aber als Helen Kristin darauf anspricht, ob Leon sie schlägt, leugnet Kristin das. Dann bringt sich Helens ehemalige beste Freundin um, die den Boden unter den Füßen verloren hatte. Wegen ihrer Ängste hat Helen schon eine Weile Beruhigungspillen genommen, nun aber ist sie von allem überfordert und sie steigert die Dosis, obwohl sie die Risiken kennt. Sie hat Halluzinationen und Blackouts. Dann ist Leon tot und alles deutet auf Helen als Täterin. Aber war sie wirklich zu einem Mord fähig?
Die Charaktere sind sehr gut und authentisch geschildert. Ich konnte Helens Ängste gut nachvollziehen, ihre Handlungen aber meist nicht. Aber das ist wohl auch ihrem Tablettenkonsum geschuldet. Sie sieht ihre Sucht und kommt nicht mehr heraus. Leon ist ein unsympathischer Mensch, den wohl kaum jemand mag. Warum entschuldigt Kristin sein Verhalten immer wieder? Aber sie selbst schwankt ständig in ihren Stimmungen, was auf die Hormone geschoben wird. Die Mutter der beiden Frauen ist sehr gefühlskalt. Es muss schwierig sein, in einer solchen Familie aufzuwachsen.
Es ist für den Leser schwer zu durchschauen, was Realität ist oder was Einbildung. Immer wieder gibt es neue Wendungen, die dazu beitragen, dass man nie sicher sein kann. Auch das Ende hätte ich so niemals erwartet.
Ein superspannender Psychothriller.