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Veröffentlicht am 27.07.2022

Erwachsenwerden unter besonderen Umständen

Der Junge, der das Universum verschlang
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Dieses Buch ist meiner Meinung nach keines, dass man einfach mal so Querlesen kann. "Der Junge, der das Universum verschlang" ist tiefgründig und emotionsgeladen.
Mitten in den 80er Jahren, in einem Vorort ...

Dieses Buch ist meiner Meinung nach keines, dass man einfach mal so Querlesen kann. "Der Junge, der das Universum verschlang" ist tiefgründig und emotionsgeladen.
Mitten in den 80er Jahren, in einem Vorort von Brisbane, wächst der Junge Eli in mitten von Drogenhandel, Süchtigen und Ex-Häftlingen auf. Auch sein Bruder Gus hat einiges erlebt. Seine freiwillige Stummheit ist nur eine von vielen Formen mit der Realität klar zu kommen.

Eli dagegen schafft sich selbst eine Welt in der er Überleben kann. Sein "Babysitter" und ehemaliger Gefängnisinsasse Slim Halliday ist für ihn dabei die Fahne im Wind.

Wie Eli und Gus mit miserablen Umständen aufwachsen und welche Schicksalsschläge ihre Familie erreichen, wird auf 512 literarisch Aufbereitet.

Während ich das Buch von Trent Dalton gelesen habe, war ich abwechselnd bedrückt und deprimiert über die Zustände, die sich auch heute noch an einigen Orten der Welt finden lassen. Aber aus viel Unglück kann auch etwas wachsen.
Genau das hat mich an dem Buch so begeistert! Auch das australische Setting fand ich gut, da ich recht wenig australisches lese.

Wer sich auch einmal an etwas anderes wagen will und dabei seinen Horizont für gesellschaftliche Ungerechtigkeiten sensibilisieren will, sollte einmal zum Australischen Hit „Der Junge, der das Universum verschlang“ greifen.

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Veröffentlicht am 27.07.2022

Ein besonderer Campingplatz

Ein unendlich kurzer Sommer
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"Ein unendlich kurzer Sommer" treffen dierse Charaktere aufeinander. Viele haben Schicksalsschläge hinter sich.
Lale hält es zu Hause nicht mehr aus. Die Trauer zerfrisst sie und Panik attacken plagen ...

"Ein unendlich kurzer Sommer" treffen dierse Charaktere aufeinander. Viele haben Schicksalsschläge hinter sich.
Lale hält es zu Hause nicht mehr aus. Die Trauer zerfrisst sie und Panik attacken plagen sie. Ihre beste Option ist ersteinmal alles stehen und liegen zu lassen und aus ihrer Wohnung und von ihrem Partner Matz abstand zu bekommen. Dabei verschlägt es sie auf Gustavs verlassenen Campingplatz.

Gustav kann man als Grantler bezeichnen. Er ist alt, hat schmerzen und keine Lust auf Menschen. Dann läuft er Lale über den Weg und lädt sie auf seinen Campingplatz ein. Dadurch kommt wieder etwas Leben auf den Platz.

Chirstoph hat jahrelang seine Demenzkranke Mutter gepflegt. Nun hat sie ihm ein Haus auf Reunion hinterlassen und durch zufall findet er einen Brief mit dem wohl keiner gerechnet hat. Sein Vater kommt aus Deutschland und hat einen Campingplatz.
Da ihn estmal nichts in Reunion hält und er wissen will, wo seine Wurzeln liegen bricht er auf seinen Vater kennen zu lernen.

Der Sommer beginnt für alle drei erst so richtig, als auf dem Campingpaltz bei Bauarbeiten ein steizeitliches Hexengrab ausgebuddelt wird. Hippies und Menschen die Woodo-Workshops anbeiten schwärmen daraufhin auf den Campingplatz und bringen Leben in die eingestaubte Einöde.

Viele unterschiedliche Personen treffen in diesem Roman auf 368 Seiten aufeinander. Ich fand besonders die Atmosphäre mit der das Buch geschmückt ist toll! Irgendwie vermittelt Kristina Pfister zwar Sommer-Feeling aber auch gleichzeitig etwas Melancholie.

Diese Sommergeschichte ist leicht zu lesen und man kann wunderbar in sie abtauchen. Ein absolutes Sommer Muss für mich.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Mit ganz viel Herz und Cider

Apfelfieber
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Clare ist Auftragsautorin und leidenschaftlichte Geschichtenerzählerin. Leider steht es um ihren Job bei einem Irischen Verlagshaus schlecht. Einsparmaßnahmen haben zugeschlagen. Als ihr von ihrer Cheffin ...

Clare ist Auftragsautorin und leidenschaftlichte Geschichtenerzählerin. Leider steht es um ihren Job bei einem Irischen Verlagshaus schlecht. Einsparmaßnahmen haben zugeschlagen. Als ihr von ihrer Cheffin das einmalige Angebot vorgelegt wird eine Biografie über den erfolgreichen Cider-Brauer James Byrne zu verfassen muss sie schlucken. Ausgerechnet der wahrscheinlich begehrtetste Jungeselle Irlands soll ihren Job retten. Und dann auch noch der Byrne, der ihre Familie, die selbst im Cider-Business tätig ist, fast in den Ruin getrieben hätte.

Clare muss zugeben, dass das ihre letzte Chance bei ihrem Verlag sein könnte und ergreift die Gelegenheit. Nach eine Anfangs unrunden Start mit James Byrne kommt sie so langsam im kleinen Städtchen Ballybyrne an. Im Zuge ihrer Recherchen zu James Leben, seinen Freunden und dem Leben in der Kleinstadt, muss sich Clare allerdings eingestehen, dass James gar nicht so schlimm ist wie sie immer dachte.

Auch James hat zunächste gegenüber der Sturköpfigen und Rechthaberischen Autorin so seine Vorbehalte. Das mit der Biografie soll zwar Geld in die Kassen der Brauerei bringen, allerdings ist er inzwischen nicht mehr so überzeugt...Wenn das ganze nur nicht so verwickt wäre!

Clare und James kommen nicht darum herum, viel Zeit miteinander zu verbringen. Durch Gespräche rund um Cider, Brauereien und Apfelsorten merken beide allerdings schnell, dass da mehr als nur der Appfelduft in der Luft liegt.

"Apfelfieber" ist der erste von zwei Bänden von Madita Tietgens Rihe "Irland - Von Cider bis Liebe". Auf 284 Seiten treffen sich liebevoll gestatltete Charaktere und eine solide Storyline. Der Liebesroman ist auch nicht zu kitschig, sondern findet genau das richtige Maß aus Gefühlen und durchaus nachvollziehbaren Problemen des Alltags.

Wer also Spaß an schlagfertigen und humorvollen Protagonisten hat, der sollte sich für Apfelfieber ein passendes Wochenende aussuchen und es in einem Rutsch genießen! :)

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Geteilte Pandemie Erfahrungen

Wie wir die nächste Pandemie verhindern
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Bill Gates Bücher sind ja immer wieder mal in der Kritik. Sein neuestes Werk „Wie wir die nächste Pandemie verhindern“ ist da keine Ausnahme.

Gates blickt zunächst auf den Beginn der Pandemie zurück. ...

Bill Gates Bücher sind ja immer wieder mal in der Kritik. Sein neuestes Werk „Wie wir die nächste Pandemie verhindern“ ist da keine Ausnahme.

Gates blickt zunächst auf den Beginn der Pandemie zurück. Er versucht besonders die Lage in den USA zu beschreiben, in der (wie vermutlich überall) Corona zunächst Kleingeräte wurde, obwohl Expertengruppen früh vor den Folgen der Atemwegserkrankung warnten.

Generell beschriebt er auch den Umgang mit anderen Pandemien wie AIDS und den Pocken. Die Entstehung des Impfstoffs und die Relevanz der Forschung lässt er dabei nicht unbetont.
Doch nicht nur das Vergangene interessiert Gates, sondern auch, wie man es nächstes mal besser machen kann. Gates Forderungen haben auf mich manchmal einen extremen Eindruck gemacht. Aber wenn man mal drüber nachdenkt macht es Sinn, was er und die Expertenteams vorschlagen. Die Pandemie ist immerhin auch extrem.

Soweit so gut: Nüchtern betrachtet ist das alles nichts Neues für die aufmerksamen Lesenden. Denn jeder von uns hat die Pandemie selbst miterlebt. Daher kann auch jede/r Lesende vermutlich gut nachvollziehen, dass Gates erläutert, wie Forschungsgruppen anfangs belächelt wurden, und dann zu einem der am meisten in den Medien vertretenen Berufszweig wurden.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich vieles in Bill Gates neuem Buch interessant und informativ fand, einiges für mich aber sehr wie Eigenwerbung geklungen hat. Manchmal kam es mir beim Lesen so vor, als hätten wir alleine der
Gates Stiftung einen Impfstoff zu verdanken. Nüchtern betrachtet haben sie bzw. ihre Gelder die die Forschung unterstützen etwas dazu beigetragen. Aber eben nur einen kleinen Teil. Das darf man beim Lesen der 336 Seiten nicht vergessen.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Hinter der Mauer

Sternwanderer
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Das Dorf Wall hütet ein ganz besonderes Geheimnis. Die Männer des Dorfes bewachen seit jeher eine Mauer. Beziehungsweise einen Mauerdurchbruch. Denn in Well verläuft die Grenze zum Reich der Feen und Fabelwesen. ...

Das Dorf Wall hütet ein ganz besonderes Geheimnis. Die Männer des Dorfes bewachen seit jeher eine Mauer. Beziehungsweise einen Mauerdurchbruch. Denn in Well verläuft die Grenze zum Reich der Feen und Fabelwesen.
Der junge Tristan, Protagonist dieser Geschichte von Neil Gaiman, tritt eines Tages durch die Pforte ins Feenreich. Er hat nur ein Ziel: Für seine angebetete Victoria muss er einen gefallenen Stern finden.

Die Geschichte spielt im Viktorianischen Zeitalter. Wie viele aus dem Dorf ist Tristan ein Bauernsohn. Dass er aus seiner Routine ausbricht und dass Sterne in diesem Buch ein Eigenleben entwickeln, hat mir auf jeden Fall gefallen. Die Geschichte mit all ihren Geschöpfen, Hexenköniginnen und Konkurrenten auf der Suche nach dem Stern ist für mich ein echter Neil Gaiman Klassiker.

Fantasy Fans, die Lust auf ein schnell zu lesendes (237 Seiten) und mystisches Abenteuer haben, könnten an Gaimans Klassiker von 1997 gefallen finden.

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