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Veröffentlicht am 01.10.2017

Nichts Besonderes

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Inhalt:

Sie hat ein Leben genommen. Jetzt muss sie mit ihrem Herz dafür bezahlen. Die junge Jägerin Feyre wird in das sagenumwobene Reich der Fae entführt. Nichts ist dort, wie es scheint. Sicher ist ...

Inhalt:

Sie hat ein Leben genommen. Jetzt muss sie mit ihrem Herz dafür bezahlen. Die junge Jägerin Feyre wird in das sagenumwobene Reich der Fae entführt. Nichts ist dort, wie es scheint. Sicher ist nur eins: Sie muss einen Weg finden, um ihre Liebe zu retten. Oder ihre ganze Welt ist verloren.

Design:

Das Design des englischen Buches unterscheidet sich sehr stark von der deutschen Variante. Die Cover sind wirklich wie Tag und Nacht. Ich muss jedoch sagen, dass mir das Englische irgendwie besser gefällt. Durch das Rot wirkt es gefährlicher und warnender. Das Deutsche hat mit den fallenden Rosenblättern schon fast etwas Romantisches dagegen.

Als ich dann das deutsche Buch in Händen hielt, gefiel mir der transparente Umschlag doch ganz gut. Das ist mal eine andere Gestaltung. Trotzdem finde ich, dass die Gestaltung einfach am Inhalt des Buches vorbeigeht.

Meine Meinung:

Ich hatte im Vorfeld mehrfach gelesen, dass die deutsche Übersetzung leider nicht so gut gelungen sein soll. Daher habe ich mich dazu entschieden, das englische Original zu lesen. Dieses hat mich dann in den ersten 10% schon so überzeugt, dass ich die deutsche Variante doch noch gekauft habe und zwischen den beiden Sprachen hin und her gewechselt habe. Unterwegs las ich das englische Ebook, zuhause das deutsche Hardcover.

Auch wenn ich viele englische Serien und Filme schaue, habe ich immer wieder mal Worte gefunden, die ich nicht kannte. Dies hat mich jedoch kein einziges Mal im Lesefluss gestört, da sich der Sinn recht einfach ergibt und meiner Meinung nach das Level nicht zu hoch ist. Mit gerade mal 3,49 Euro für das englische Ebook macht man auf jeden Fall nichts verkehrt.

Die ersten Kapitel waren immer so gut gestaltet und konzipiert, dass sie am Ende richtig spannend waren und ich sofort weiter lesen wollte. Aber nach nicht einmal dem ersten Drittel stellte sich bei mir die Langeweile ein. Ich legte das Buch immer wieder aus der Hand und konnte meistens keine zehn Seiten am Stück lesen. Das hat mich ganz schön genervt.

Ich hatte bereits im Internet vorher von vielen Leuten gelesen, dass das erste Buch nicht so gut sein soll wie der zweite Band. Daher war es für mich irgendwie die ganze Zeit so, dass ich nur auf das Ende des ersten Bandes gewartet und hingelesen habe, um dann endlich mit dem Zweiten anfangen zu können.

Was ich schön fand war, dass es sich hierbei um eine Adaption des Märchens die Schöne und das Biest handelt. Es fühlte sich für mich aber nicht einfach nur wie ein ungeschriebenes Buch an, sondern ist beinhaltete nur einige Details aus dem ursprünglichen Märchen bzw. dem Disney Film. Daher gab es für mich immer wieder Stellen, an denen ich lächeln musste und an die Disney Verfilmung erinnert wurde, ohne dass dies die Handlung gestört hat.

Mit Feyre als Charakter bin ich klargekommen. Das hört sich jetzt wahrscheinlich hart an, aber sie war weder so toll, dass ich mit ihr mitgefiebert und gelitten habe, noch fand ich sie total bescheiden. Sie war okay, mehr aber nicht. Die Autorin hat versucht sie vielschichtig erscheinen zu lassen, doch bei mir ist das nicht so rübergekommen.

Auch die anderen Charaktere aus dem Buch waren ausreichend durchgeplant. Jeder hatte einen Beweggrund für seine Taten. Komplexere Gebilde darf man aber nicht erwarten. Der Weltenentwurf gefiel mir hingegen sehr gut. Ich finde die Ideen kreativ und gut durchdacht. Hoffentlich erfahren wir davon noch mehr in Teil 2!

Etwa 150 Seiten vor Schluss entwickelt sich plötzlich eine Dynamik, auf die ich die ganze Zeit gewartet hatte. Endlich wurde es etwas spannender. Feyre wird vor Prüfungen gestellt, die mich hoffen ließen. Die erste war dann auch wirklich gut, ich fieberte mit und wollte mehr davon. Der Rest danach hat mich dann allerdings im Vergleich leider enttäuscht. Grundsätzlich gut ausgedacht, aber die Reihenfolge hätte ich anders gewählt.

Es kam, wie es kommen musste. Die letzten 100 Seiten brachen an (die angeblich so gut sein sollen). Ich fand sie tatsächlich besser als den Rest des Buches zuvor, doch für mich konnten die paar Seiten das Buch nicht mehr herumreißen. Das Ende ist aus meiner Sicht aber gut abgeschlossen. Es ist nicht notwendig den zweiten Teil zu lesen. Hätte ich ihn nicht hier schon Zuhause stehen würde ich ihn vermutlich nicht lesen. Nur durch das Hypen der ganzen Leute im Internet werde ich ihn mir zu Gemüte führenin der Hoffnung, dass er besser sein wird. Sollte der mich jedoch nicht überzeugen, werde ich den dritten Teil erst garnicht mehr lesen.

Fazit:

Einerseits habe ich hohe Erwartungen, andererseits war ich bereits vorgewarnt, dass es nicht so gut ist. Das Buch versackt bei mir leider in absoluter Mittelmäßigkeit. Eine Folge "Game of Thrones" ist spannender. Daher kann ich hier nicht mehr als drei Sterne vergeben. Da bleibt wirklich viel Luft nach oben!

Veröffentlicht am 01.10.2017

Ein ganz ruhiger Krimi

Ein irischer Dorfpolizist
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Inhalt:

Duneen liegt wirklich am Arsch der Welt, ganz unten im Süden Irlands. Große Dramen finden in dem schmucken, kleinen Ort nicht statt, und trotzdem könnten viele Leute hier ein bisschen glücklicher ...

Inhalt:

Duneen liegt wirklich am Arsch der Welt, ganz unten im Süden Irlands. Große Dramen finden in dem schmucken, kleinen Ort nicht statt, und trotzdem könnten viele Leute hier ein bisschen glücklicher sein. Sergeant PJ Collins war nicht immer so dick. Brid Riordan hat früher nicht so viel getrunken. Und auch Evelyn Ross glaubte einmal, ihr Leben könnte einen Sinn haben.

Dann bricht der Tag an, als auf dem Grund der Burke-Farm Knochen gefunden werden. Menschliche Knochen. Und es ist vorbei mit der Ruhe, für PJ und einige andere in Duneen. Alte Wunden brechen auf, Lügen kommen ans Licht, neue Konflikte entbrennen. Während PJ zum ersten Mal einen richtigen Fall zu lösen versucht, überrascht er viele, die ihn zu kennen glaubten – am meisten sich selbst.

Design:

Das Cover finde ich sehr gelungen. Auch wenn ich farblich bei Irland irgendwie im grünen Bereich unterwegs bin, finde ich die Gestaltung mit den blau-grauen Tönen sehr schön. Es verdeutlicht, dass die Situation nachts abgebildet wurde.

Besonders ansprechend finde ich auch den kleinen Pub, der meine Aufmerksamkeit immer wieder auf sich zieht. Das sieht so schön typisch irisch aus. Aber vom Pub springt mein Blick immer wieder zu dem beleuchteten Fenster mit der Silhouette. Dort steht scheinbar ein kräftiger, großer Mann. Sofort wurde in mir die Vermutung geweckt, dass es sich um einen Krimi handelt.

Die Gestaltung des Titels in der Farbe der beleuchteten Fenster gefällt mir auch sehr gut. Es ist ein sanftes Gelb, das nicht zu aufdringlich ist. Insgesamt gefällt mir das Cover sehr, sehr gut. Ich wüsste nichts, was ich auf Anhieb ändern würde.

Meine Meinung:

Dieses Hörbuch habe ich bei Lovelybooks gewonnen und dort dann bei einer Leserunde teilgenommen.

Als ich es aus dem Briefkasten und der Verpackung befreit hatte, war ich ein wenig enttäuscht, dass es sich nur um eine Pappverpackung handelt. Ich habe bisher tatsächlich nur "richtige" CD-Verpackungen aus Plastik in meiner Sammlung. Da passiert nichts, die CDs fallen nicht raus und die Verpackung bekommt keine Kitschen und Dellen. Denn das wird bei der Pappe auf jeden Fall passieren! Ich hatte direkt Angst das Hörbuch ins Auto zu legen, weil die CDs so einfach oben raus rutschen können.
Da ich das Hörbuch gewonnen habe, werde ich das nicht negativ werten. Allerdings hätte es mich im Laden vermutlich vom Kauf abgehalten und ich hätte eher zur digitalen Variante über audible gegriffen.

Das Buch hat im Großen und Ganzen drei Hauptcharaktere: Sergeant PJ Collins, Brid Riordan und Evelyn Ross. Er ist der Polizist des Dorfes Duneen in Irland, in dem sich Fuchs und Hase abends "Gute Nacht" sagen. Das ändert sich erst, als bei einer Baustelle menschliche Überreste auftauchen und sich der Verdacht erhärtet, dass es sich um den jungen Mann handelt, für den beide Frauen in ihrer Jugend Gefühle hegten.

Der Spannungsbogen baut sich nur sehr, sehr langsam auf. Erst auf CD 5-6 hatte ich eine Stelle, die ich als so spannend empfand, dass ich kurz überlegte länger im Auto sitzen zu bleiben. Aber dann war es doch nicht so spannend, also habe ich erst am nächsten Tag weitergehört. Es ist eine ruhigere Geschichte, die zwischendurch etwas langatmig ist.

Eigentlich soll sich die Handlung vor allem um PJ drehen, doch erleben wir viele Situationen auch aus dem Blickwinkel anderer Personen der Geschichte. Das fand ich sehr gut, denn eine dauerhafte Schilderung aus seiner Sicht hätte ich vermutlich nicht ausgehalten.
Ich empfinde ihn als etwas dümmlich. Lieb und nett, aber total überfordert mit der Situation. Er hat sich einfach so sehr vom alltäglichen Leben abgekapselt, dass er mit anderen Menschen nur schwer zurecht kommt.
Es gab immer und immer wieder Stellen im Hörbuch, bei denen ich mir an den Kopf gefasst habe vor Fassungslosigkeit, wie begriffsstutzig er ist. Er hat das Herz am richtigen Fleck, aber zum Ermittler taugt er nichts.

Die Stimme von Herrn Hübner finde ich auch jetzt noch sehr angenehm. Ich kann mir vorstellen, dass philosophische Texte von ihm vorgelesen auch sehr toll wären. Seine Stimme ist nicht zu monoton und doch gleichbleibend genug um eine gewisse Ruhe zu vermitteln.
Leider hat ihm dies jedoch ein Bein gestellt als es um die Streitgespräche ging - diese wurden nicht dynamisch genug vermittelt, sodass das Gefühl dafür nicht bei mir ankam. Große Spannung wurde auch nicht erzeugt, dies liegt jedoch nicht am Sprecher, sondern am Buch. Ich würde Herrn Hübner dennoch eher in die Kategorie "Gute-Nacht-Geschichten-Sprecher" einsortieren und keine richtigen Krimis von ihm hören wollen. Er hat eine Feel-good-Stimme, bei der man sich einkuschelt und einen heißen Kakao trinkt.

Ich bin derzeit im Irlandfieber und lese unterschiedlichste Bücher, die sich dort abspielen. Leider muss ich sagen, dass es für mich in keinster Weise ersichtlich oder bemerkbar war, dass dieser Roman in Irland spielt. Höchstens die Erwähnung von einem Pub und den Klippen ist eine kleine Anspielung. Ansonsten hätte es auch an (fast) allen anderen Orten spielen können. Das finde ich persönlich sehr schade, da ich mich gerade auf ein Stückchen Irland gefreut habe. Jedenfalls bin ich fest davon ausgegangen, gerade auch wenn man den Titel beachtet.

Fazit:

Das Hörbuch hat mich gut unterhalten. Dennoch hat es einige Schwächen und ich habe mehr erwartet. Ich kann mir vorstellen, es mit einigem Abstand noch einmal zu hören, da es recht entspannend war. Ob ich weitere Fälle von PJ verfolgen wollen würde weiß ich nicht, da ich mit ihm einfach nicht warm geworden bin. Daher vergebe ich drei Sterne.

Veröffentlicht am 22.10.2016

Wenn Briefe einander näher bringen

Wenn du diesen Brief findest...
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Inhalt:

»Sei dir bewusst, dass aus einem gewöhnlichen Stück Papier ein Liebesbrief wird, wenn ein Mensch seine Seele hineinlegt. Plötzlich werden die Worte lebendig. Plötzlich spürt man Verständnis, Mitgefühl ...

Inhalt:

»Sei dir bewusst, dass aus einem gewöhnlichen Stück Papier ein Liebesbrief wird, wenn ein Mensch seine Seele hineinlegt. Plötzlich werden die Worte lebendig. Plötzlich spürt man Verständnis, Mitgefühl und Güte eines anderen Menschen unter seinen Fingern.«

Hannah Brencher zieht nach dem College in die große Stadt. Sie erwartet sich ein pulsierendes Leben in der Metropole – doch stattdessen findet sie eine unpersönliche Welt voller gestresster Menschen und sie fühlt sich einsam, verlassen, depressiv.
Als Selbsttherapie schreibt Hannah Briefe an fremde Menschen. Umschläge mit der Notiz »Wenn du diesen Brief findest … dann ist er für dich« hinterlässt sie überall an öffentlichen Orten. Schnell erobert diese kleine Idee die Welt. Als Hannah schließlich auf ihrem Blog anbietet, handgeschriebene Nachrichten zu verschicken, nimmt ihr Projekt unglaubliche Dimensionen an. Über Nacht explodiert ihr Postfach förmlich mit Anfragen aus aller Welt.

Dieses Buch ist ein Plädoyer für Nächstenliebe, Mitmenschlichkeit und Glaube. Hannahs herzerwärmende, bezaubernde und poetische Geschichte zeigt, dass wir nicht so allein oder einsam sind, wie wir vielleicht denken.

Design:

Das Design ist recht schlicht, aber dennoch ansprechend. Es erinnert mich an Schulzeiten, als ich noch auf liniertem Papier schreiben musste. Die Schrift kommt einer Handschrift sehr nah und die skizzierten, kleinen Zeichnungen runden alles ab. Für mich passt das Cover perfekt zum Inhalt des Buches.

Meine Meinung:

Das ist mal ein ganz anderes Buch. Ich habe etwas Besonderes gesucht, und auch gefunden. Allein schon wenn man sich die Inhaltsangabe durchliest wird einem bewusst, dass man hier eine kleine, geheime Perle vor sich hat. Und so habe ich es auch beim Lesen empfunden.

Der Text und die Ausdrucksweise der Autorin haben einen bestimmten Rhythmus. Der Stil ist sehr verträumt, fast poetisch und lyrisch. Die Bandwurmsätze erinnern mich an Vorträge verschiedener Künstler. Sofort stelle ich mir die Autorin in einer dunklen, verrauchten Kneipe vor. Auf einer kahlen Bühne an einem Barhocker lehnend, von einem starken Scheinwerfer gnadenlos ausgeleuchtet, zitiert sie in bester Poetry-Slam-Manier ihren Text. Man fühlt den Beat, das Publikum wippt mit dem Kopf. Hier und da hört man wie Gläser auf den Tischen abgestellt werden und leises Gemurmel. Dieses Bild hat sich in meinen Kopf eingebrannt und ich sah es die ganze Zeit vor mir als ich dieses Buch las. Ich habe etwas gebraucht bis ich in diesen Rhythmus hereingekommen bin, aber dann konnte ich es flüssig lesen.

Von der Geschichte her fand ich die Idee sehr erfrischend, dass eine kleine Aktion wie Briefe zu hinterlassen so ein großes Ausmaß annimmt. Denn auch wenn heutzutage alles hektisch ist und alle ihre Zeit in den neuen Medien verbringen, so sehnt sich doch jeder von uns nach etwas Nächstenliebe und Hoffnung.

Die religiösen Anwandlungen hingegen haben mir nicht ganz so gut gefallen. Dafür werde ich einen Stern abziehen. Ich denke, man hätte es auch ohne diese Elemente geschafft einen schönen Roman zu schreiben. Aber es war noch okay, denn ich lasse jedem seinen Glauben.

Fazit:

Das Buch "Wenn du diesen Brief findest..." wird sicher nicht für jedermann etwas sein. Mich konnte es nach kleinen anfänglichen Startschwierigkeiten unterhalten, auch wenn die religiösen Aspekte nicht mein Ding waren.

Veröffentlicht am 11.07.2022

Nicht überzeugend

Die Unmöglichkeit, bei Tag die Liebe zu finden
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Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 15,00 [D]
Verlag: HEYNE
Seiten: 464
Format: Taschenbuch
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 11.10.2021

Inhalt:

Zwei Jahre nach einer schrecklichen ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 15,00 [D]
Verlag: HEYNE
Seiten: 464
Format: Taschenbuch
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 11.10.2021

Inhalt:

Zwei Jahre nach einer schrecklichen Trennung verkriecht sich die hübsche Lektorin Chloë immer noch jeden Abend zu Hause mit ihrer Katze auf dem Sofa. Bis sie von ihrer ebenso charmanten wie aufdringlichen Tante zum Ausgehen gezwungen wird. Als sich Chloë nun mutterseelenallein in einem Club wiederfindet, passiert das, woran sie selbst schon nicht mehr geglaubt hat: Sie begegnet Angela, einer wunderschönen, klugen jungen Frau. Angela verliebt sich in Chloë, und Chloë verliebt sich in Angela – es könnte also alles ganz einfach sein. Nur, dass Angela ein kleines Problem mit Tageslicht hat. Und mit Kruzifixen. Und mit Knoblauch ...

Meine Meinung:

Angela ist eine Vampirin, wenn auch erst seit kurzer Zeit. Um an das benötigte Blut zu kommen betäubt sie Frauen in Gothclubs und saugt sie auf der Toilette aus. Während einer dieser Jagdausflüge trifft sie auf Chloë. Doch anstatt das nächste Opfer zu sein, verliebt sich Angela in sie. Und wenn das alles nicht reichen würde hat Chloë natürlich auch noch ihr Paket zu tragen, sodass zwei vorbelastete Seelchen aufeinander treffen.

Auf den ersten 100 Seiten nimmt sich der Autor Zeit um die beiden Hauptcharaktere und ihre Hintergründe ausführlich vorzustellen. Erst danach treffen sie aufeinander. Das hat mir super gefallen.
In dieser Form verlaufen die beiden Geschichten ganz organisch aufeinander zu und es liegen maximal 3 Jahre dazwischen. Auch im gesamten restlichen Buch springt die Handlung immer wieder in diesem kurzen Zeitraum hin und her.

Chloë und Angela als Personen haben mir ganz gut gefallen. Auch die Idee der Geschichte hat mich von Anfang an interessiert aufhorchen lassen. Ich war damals zwar kein Twilight-Fan, doch habe ich die Bücher natürlich irgendwann auch gelesen. Und dieses hier kommt leider nicht daran heran. Es hat nette Charaktere und einige skurrile Nebencharaktere, doch der Handlungsverlauf ist nicht gerade spannend und die Liebe selbst kommt viel zu kurz. Da hatte ich irgendwie mehr erwartet. Auf jeden Fall, wenn die Zielgruppe die erwachsenen Vampir-Fans sein sollen. Da reichen Beschreibungen von sexy Goth-Klamotten nicht aus.

Allgemein wird sehr viel mit der Goth-Szene hausieren gegangen. Dazu kommt eine gehörige Portion Engel. Ja, ihr lest richtig. Einen Engel gibt es auch. Und noch so manch andere mystische Gruppierung. Doch all das wird nur angerissen und ist viel zu oberflächlich. Aber besonders der möchte-gern-religiöse Teil des Buches hat nicht gepasst. Was hat sich der Autor bloß dabei gedacht?

Unterhaltsam war die Geschichte hingegen schon. Ich habe das Buch innerhalb von vier Tagen ohne Probleme durch geschmöckert. Am besten hat mir an dem Buch noch das Kapitel "Die Hochzeit von Sir Gawain und Lady Ragnelle" gefallen (Seite 334 ff). Bedrückend und düster wurde das Buch durch die Stimmung und die beiden depressiven Charaktere.

Den Schreibstil fand ich erfrischend und mal etwas anderes. Er passt zu den Charakteren und man merkt, dass der Autor unterschiedliche Stilformen für die verschiedenen Persönlichkeiten nutzt. Auch wenn ich eigentlich einen einheitlichen Stil lieber mag, passt es hier. Leider geht der sarkastische Humor vom Beginn des Buches irgendwann verloren und es herrscht nur noch dicke Luft. Das hat mich als Leser etwas runtergezogen.

Fazit:

Weniger Goth, mehr Konzentration auf die vampirischen Elemente, mehr Sarkasmus und mehr Liebe. Dann hätte mir das Buch vermutlich besser gefallen. So kann ich ihm leider nur 2,5 Sterne vergeben und werde weitere Bücher des Autors vermutlich nicht lesen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.10.2017

Ein schwacher zweiter Teil

The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch (Tödlich 2)
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Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar

Preis: € 15,99 [D]
Verlag: arsEdition
Seiten: 368
Format: Ebook
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Reihe: Band 2
Erscheinungsdatum: 15.02.2017

Inhalt:

Das ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar

Preis: € 15,99 [D]
Verlag: arsEdition
Seiten: 368
Format: Ebook
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Reihe: Band 2
Erscheinungsdatum: 15.02.2017

Inhalt:

Das Land ist in Aufruhr. Die Königin hat eine alte Legende entfesselt und den gefährlichen Schlafenden Prinzen nach vielen Jahrhunderten wieder zum Leben erweckt. Nun bringt er Krieg und Zerstörung zu den Menschen von Tregellian. Die junge Apothekerstochter Errin versucht verzweifelt, sich in diesen gefährlichen Zeiten über Wasser zu halten. Doch seit ihr Bruder Lief verschwunden ist, muss sie sich alleine um ihre kranke Mutter kümmern. Über die Runden kommt sie nur, weil sie verbotene Kräutertränke braut, die sie heimlich verkauft.

Als Soldaten sie und ihre Mutter aus ihrem Dorf vertreiben, gibt es nur einen, an den sich Errin wenden kann: den mysteriösen Silas. Ein junger Mann, der tödliche Gifte bei ihr kauft, aber nie verrät, wozu er sie verwendet. Silas verspricht, Errin zu helfen. Doch als ihr vermeintlicher Retter spurlos verschwindet, muss Errin eine Entscheidung treffen, die das Schicksal des Reiches verändern wird ...

Design:

Ich finde das Cover wunderschön! Es passt so wunderbar zum ersten Band und macht sich auch als Deko im Regal wunderbar. Ich habe mir besonders das Glas wirklich lang angeschaut und finde es faszinierend. Stellt euch das mal als Lavalampe vor, total hübsch!

Meine Meinung:

Zur gleichen Zeit in einem anderen Königreich. So hätte die Geschichte beginnen können. Doch es beginnt noch vor dem Prolog mit einer Wiedergabe des Märchens rund um den schlafenden Prinzen. Dies fand ich als Einstimmung sehr gut und es hat meine Erinnerungen aufgefrischt.

Dass sich der zweite Teil der Reihe um eine andere Person dreht, fand ich zunächst total verwirrend, denn das hatte ich zuvor irgendwie nicht richtig auf dem Schirm gehabt. Errins Bruder Lief verbindet die beiden Bücher und ist die Brücke für die weitere Handlung, zusammen natürlich mit dem schlafenden Prinzen.

Wir lernen Errin kennen, die zusammen mit ihrer Mutter (einem Varulv) in einer heruntergekommenen Hütte in dem hinterletzten Dörfchen wohnt, in dem sich normalerweise nur Verbrecher herum treiben. Ein Krieg zieht auf und wir erleben Errins Geschichte mit all ihren Irrungen und Wirrungen.

Nach 30% des Buches fragte ich mich immer noch wohin der Lauf diese Geschichte führen würde. Die Ziele und die Motivation der Hauptprotagonistin war für mich nicht klar, es bestanden nur kurzfristige Ziele. Dazu gab es immer mal wieder Szenen aus der Vergangenheit. Der Rest war in der Ich-Perspektive geschrieben. Die sollte vermutlich Nähe zur Protagonistin erzeugen, hat bei mir jedoch das Gegenteil bewirkt. Ich empfand sie als kindlich und unbedarft. Man könnte sogar von einer gewissen Naivität sprechen. Errin als Charakter war zwar etwas besser ausgearbeitet als Twylla in Band 1, aber ich fand sie trotzdem zu farblos.

Das Buch hat sehr viele lange Längen. Insgesamt konnte es mich zu keiner Zeit richtig fesseln, es war in meinen Augen leider recht langatmig. Das war mir schon im ersten Teil aufgefallen, doch hier war es noch extremer. Dazu kam auch noch, dass es sehr vorhersehbar war.

Ich habe über drei Monate gebraucht, um dieses Buch zu lesen. Es war grundsätzlich schon interessant, aber es konnte mich nie so sehr packen, dass ich es vor lauter Spannung nicht mehr aus der Hand hätte legen können. Es war eher so ein Buch für zwei bis fünf Seiten zwischendurch. Die Handlungen am Ende der Geschichte haben sich dafür wieder regelrecht überschlagen, was mir ein unausgewogenes Bild vermittelt hat.

Fazit:

Ein schwacher zweiter Teil. Wirklich schade! Nachdem mir der erste Teil halbwegs gefallen hat, ist dieser leider nicht mein Fall. Grundsätzlich gute Ideen wurden einfach nicht genutzt und alles war zu langatmig. Dafür kann ich leider nicht mehr als zweieinhalb Sterne vergeben.