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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2017

Begeisternder und emotionaler Abschlussband!

Feel Again
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"Feel Again" ist der Abschlussband der "Again"-Reihe, auf den wohl alle Fans nur gewartet haben. Ich denke, es muss nicht extra erwähnt werden, dass auch ich ein riesen Fan von Mona Kasten bin und mich ...

"Feel Again" ist der Abschlussband der "Again"-Reihe, auf den wohl alle Fans nur gewartet haben. Ich denke, es muss nicht extra erwähnt werden, dass auch ich ein riesen Fan von Mona Kasten bin und mich nicht nur darauf gefreut habe, den neuen Band der Autorin zu lesen, sondern auch Sawyer und Isaac auf der Suche nach der großen Liebe zu begleiten. Denn, wer die anderen beide Bände der Reihe kennt, der weiß, wie schwer vorstellbar die Konstellation zwischen der rotzfrechen Sawyer und dem nerdigen Isaac ist.

Eben gerade deswegen war ich doch umso verwunderter, dass Sawyer und Isaac einzeln und auch zusammen sich zu meinem Lieblingspärchen der drei Bände entwickelt haben. Beide Charaktere haben mich persönlich nicht nur wegen ihrer Tiefe überzeugt, sondern vor allem durch die Entwicklung, die beide durchmachen (müssen). Ich war doch überrascht, wie leicht es mir fiel, Sawyer zu verstehen, mich in sie hineinzuversetzen und so manchen verletzenden Satz oder extremen Ausfall ihrerseits zu verzeihen oder gar zu verstehen. Ich habe eine absolute Schwäche für gebrochene Charaktere, für schwere Schicksale und für Charaktere, die sich dadurch eine Seite zugelegt haben, die sie vor anderen und auch vor sich selbst schützt. Für mich hat sich Sawyer auch vor allem deswegen zu meiner Lieblingsprotagonisten entwickelt, weil sie sich im ersten Band doch wie eine richtige Bitch (sorry!) aufgeführt hat, im zweiten schon angenehmer im Auftreten war und man im dritten und letzten Teil auch erfährt, warum sie so zu anderen ist. Dass ihr Auftreten im Auftaktband keine Charakterschwäche ist, sondern das Resultat eines harten Kampfs in der Vergangenheit. Ihre Geschichte hat mich wirklich sehr berührt – gerade in Situationen, in denen ihr Liebe, Zuneigung und Geborgenheit entgegengebracht wurden und sie damit überhaupt nichts anzufangen wusste. Das hat mehr als ein Mal mein Herz zerrissen und meine empathische Seite zum Weinen gebracht.

Dass es dann gerade Isaac ist, der sich in ihr Herz stiehlt, ist herzzerreißend süß, überraschend und perfekt zugleich. Denn von ihm hätte man es wohl von allen Charakteren in den drei Büchern am wenigsten erwartet. Nicht nur Sawyer entwickelt sich zum Positiven, sondern auch Isaac blüht vollkommen auf, wird selbstbewusster und kämpft sich mehrfach zu ihr durch, obwohl sie ihn oft genug abblitzen lässt. Beide Protagonisten sind so wunderbar gezeichnet, so realitätsnäh und authentisch. Und das färbt dann letzten Endes auch auf die Beziehung und ihre Liebe zueinander ab, die genauso süß und echt ist wie die beiden Figuren selbst.

Die Liebesgeschichte der beiden fand ich wunderschön aufgebaut und inszeniert. Wie die beiden sich im Steakhouse kurz und oberflächlich unterhalten, immer mehr Zeit miteinander verbringen, Sawyer Isaac Nachhilfe im Flirten gibt, wie sie anfangen sich füreinander zu interessieren, Gefühle entwickeln, sich verletzen und man einfach nur darauf hofft, dass einer von beiden doch bitte den ersten Schritt macht und auf den anderen zugeht. Der Aspekt der Fotografie, der im Klappentext erwähnt wird, hat mir da auch besonders gut gefallen (und mir Sawyer wahrscheinlich auch deswegen näher gebracht). Da ich selbst eine Schwäche für Fotografie habe, fand ich diese Beschreibungen toll und sie geben dem Buch, für mich persönlich, einen besonderen und einzigartigen Touch. Nicht nur, weil ich meine Kamera wohl genauso liebe wie Sawyer ihre, sondern auch, weil ich weiß, wie aufmunternd das Fotografieren sein kann, wenn es einem selbst schlecht geht und man schwere Zeiten durchmacht.

Ein bisschen schade fand ich, dass die vorherigen Charaktere in diesem Buch ein wenig verloren gegangen sind. Ab und zu liest man noch von Dawn, eher gegen Ende des Buches auch von Kaden, aber Allie und Spencer werden nur noch sehr wenig erwähnt. Von den beiden hätte ich, so zum Schluss, auch wieder gerne mehr gelesen, fand es aber auch nicht besonders schlimm, dass der Fokus auf den beiden Hauptprotagonisten lag. Bei Bedarf lese ich einfach Band eins und zwei nochmal :D

Mona Kasten hat sich meiner Meinung nach in "Feel Again" im Bezug auf den Schreibstil selbst übertroffen. Ich mochte Allie und Dawn sehr gerne und habe auch ihre Probleme verstanden. Jedoch habe ich in keinem Band so mitgefühlt wie bei Sawyer, was ich nicht nur auf ihre persönliche Geschichte, sondern auch auf den Schreibstil der Autorin zurückführe. Sie fesselt damit nicht nur, sondern bringt die Gefühle der Protagonisten auf den Punkt und gleichzeitig dem Leser so nahe, dass er das Gefühl hat, selbst so zu fühlen, selbst seine Eltern verloren zu haben, selbst verloren und gebrochen zu sein, sich selbst unsicher und ungeliebt zu fühlen, nur um sich dann nachher umso mehr für das Liebespaar zu freuen. Für mich ist Mona Kasten eine wunderbare Autorin, deren Bücher man einfach lieben muss.

Auch das Cover gefällt mir sehr gut. Viele haben sich ja an der pinken Umsetzung gestört, aber ich persönlich mag sie sehr gerne und ich denke, sie wird zu den anderen beiden Bänden auch sehr schön aussehen.

Fazit
Für mich ist "Feel Again" ein perfekter und mehr als gelungener Abschluss einer insgesamt sehr überzeugenden New Adult Reihe, von der ich mir eigentlich noch mehr Bände gewünscht hätte. Der letzte Band konnte vor allem aufgrund der sehr starken Charaktere, der interessanten Liebesgeschichte und dem einnehmenden Schreibstil der Autorin überzeugen. Ich kann also eine absolute Leseempfehlung aussprechen – für dieses Buch und für die beiden Vorgänger.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 02.06.2017

Alle Erwartungen erfüllt!

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Nachdem "Das Reich der sieben Höfe" in aller Munde war, musste ich das Buch natürlich auch unbedingt haben. Schließlich bin ich ja Blogger und möchte ungern gute, sehr gute oder fulminante Geschichten ...

Nachdem "Das Reich der sieben Höfe" in aller Munde war, musste ich das Buch natürlich auch unbedingt haben. Schließlich bin ich ja Blogger und möchte ungern gute, sehr gute oder fulminante Geschichten verpassen. Zugegebenermaßen lag das Buch dann auch eine Weile auf meinem SuB, weil ich lange Zeit die Befürchtung hatte, dass es – trotz des Hypes – mir nicht gefallen würde. Meine Sorge hat sich im Nachhinein aber als vollkommen unbegründet erwiesen.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, was mir bei einem Fantasy-Buch auch sehr wichtig ist. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ich im World-Building untergehe, Zusammenhänge nicht wahrnehme, Beziehungen nicht verstehe oder schlicht und ergreifend von zu vielen Informationen erschlagen werde. "Das Reich der sieben Höfe" führt langsam in die Geschichte und die Welt ein, ohne Langweile zu erzeugen. Allem voran lag das aber auch an dem Schreibstil der Autorin, der es mir leicht gemacht hat, mich ab der ersten Seite in Feyres Leben fallen zu lassen und ihrem Schicksal folgen zu wollen. Im Bezug auf den Schreibstil hat die Autorin bei mir persönlich nicht nur mit einer großartigen, detailreichen Welt punkten können oder einer gut durchdachten und komplexen Handlung, sondern auch mit ihrer Art, die Geschichte durchgehend spannend, logisch, nachvollziehbar und einzigartig zu erzählen. Da die Märchenadaption mein erstes Buch der Autorin ist, war ich davon mehr als positiv überrascht, denn 480 Seiten können sich bei einem mittelmäßigen Schreibstil mehr als ziehen – vor allem, wenn in der Erzählung selbst Längen auftreten. Diese habe ich aber im Plot an keiner Stelle erkennen können.

Die Charakteren selbst fügen sich auch wunderbar in die von Sarah J. Maas geschaffene Welt ein und heben sich durch ihre Eigenheiten, ihre Fähigkeiten und durch ihre authentischen Persönlichkeiten mehr als hervor. Dabei fällt es mir jetzt, ein paar Wochen, nachdem ich das Buch beendet habe, immer noch nicht leicht, einen Lieblingscharakter zu benennen. Denn da gibt es Lucien, der immer wieder durch seinen scharfen Verstand und seine ständigen, teils humorvollen, Provokationen auffällt. Oder Tamlin, der von vorne hinein als sehr liebenswürdig, beschützerisch, aber auch durchsetzungsstark charakterisiert wird. Aber natürlich mochte ich auch die eigentliche Hauptprotagonistin Feyre, die vor nichts zurückschreckt, mehr als einmal ihren Mut, ihre Stärke und ihre Fähigkeit, sich für andere zu opfern, beweist und dadurch nicht nur als sehr starke Hauptfigur erscheint, sondern auch maßgeblich den (überzeugenden) Verlauf der Geschichte vorantreibt.

Die Handlung selbst hat mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn ich das Motiv von "Die Schöne und das Biest" zu wenig ausgearbeitet fand. Ich persönlich hätte das Buch auch deswegen niemals gekauft und den Bezug dazu auch nicht gebraucht – vermutlich hätte ich die Parallele nicht mal gesehen, wenn ich es nicht vorher gewusst hätte. Allerdings ist es auch schon über 15 Jahre her, dass ich den Film zuletzt gesehen habe und vielleicht sind mir die Details deswegen einfach entgangen (von der schönen Hauptprotagonistin und dem "Biest" jetzt mal abgesehen :D). Alles in allem ist die Handlung jedoch sehr spannend, da durchgängig irgendetwas im Gange ist. Sei es, dass sich Feyre in einer fremden Welt selbst in Gefahr bringt, oder, dass Lucien gerne Fallen stellt oder dass Tamlin eben einfach an alte Bündnisse gebunden ist – oder eben auch nicht. Aber dazu müsste ich jetzt weiter auf den Inhalt des eigentlichen Plots eingehen, was ich natürlich aufgrund von Spoilern auslasse.

Fazit
"Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen" ist ein wirklich atmenberaubendes und einnehmendes Buch, das mich von vorne bis hinten begeistert hat. Die Autorin hat eine einzigartige, überzeugende Geschichte geschaffen – ob Handlung, Charaktere, World-Building, Schreibstil – was für mich, gerade im Fantasy-Bereich, etwas sehr besonderes ist. Natürlich warte ich dementsprechend sehnlichst auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Rezension | "Marthas Widerstand" von Kerry Drewery

Marthas Widerstand
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Auf "Marthas Widerstand" war ich sehr gespannt, denn die Plotidee hat mich schon beim Lesen des Klappentextes überzeugen können (dazu noch der erste Teil einer Reihe: perfekt für mich). Die Idee an sich ...

Auf "Marthas Widerstand" war ich sehr gespannt, denn die Plotidee hat mich schon beim Lesen des Klappentextes überzeugen können (dazu noch der erste Teil einer Reihe: perfekt für mich). Die Idee an sich birgt viel Potenzial, was die Autorin meiner Meinung nach sehr gut ausgeschöpft hat und was eine sehr gute Überleitung zum zweiten Band bietet. Ich habe schon im Vorhinein viel über dieses Buch gehört und gelesen, viel Kritik, einige schlechte Meinungen und enttäuschte Stimmen. Was ich letztlich nicht so ganz verstehen konnte, denn "Marthas Widerstand" hat nicht nur eine tolle Botschaft, sondern auch zwei sehr taffe Hauptprotagonistinnen, einen abwechslungsreichen Kapitelaufbau und ein wirkliches emotionales und spannendes Ende.

Die Plotbotschaft an sich steht sehr dominant im Vordergrund und kann einfach nicht überlesen werden. Normalerweise bin ich ein Fan von subtileren Nachrichten und meist brauche ich auch kein leuchtendes Neonschild, das eben genau darauf hinweist, andererseits ist die Moral der Geschichte äußerst wichtig, äußerst aktuell und äußerst anregend zum Nachdenken. Über uns selbst, welchen Teil wir in der Gesellschaft einnehmen, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen, aber schließlich auch wie leicht wir uns manipulieren und beeinflussen lassen. Von den Menschen um uns herum, von den Meinungen anderer, von unseren Freunden und unserer Familie und letztlich vor allem von den Medien. Natürlich ist die Botschaft noch viel weitschweifender als das, weswegen sie mich trotz ihrer sehr starken Dominanz doch überzeugt hat. Ein großer Indikator dafür ist, dass ich weit länger darüber nachdenke, als nur während des Buch-Lesens. Auch Tage, nachdem ich die Geschichte beendet habe, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie leicht es uns doch fällt, andere zu be- und zu verurteilen, wie schnell wir unsere Meinung bilden und wie leicht wir doch glauben, was man uns erzählt. "Marthas Widerstand" weißt genau auf diesen Misstand hin und trifft damit aktuell absolut ins Schwarze.

Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Die Balance zwischen arm und reich, zwischen Gerechtigkeit und Sensationsgeilheit, sowie die Suche nach der Wahrheit und das Aufdecken von Lügen haben die Figuren dem Leser mehr als nahe gebracht. Schade fand ich an dieser Stelle, dass mir Eve als die psychologische Gefangenenbetreuerin um einiges besser gefiel, als Martha selbst. Vor allem, da der Titel des Buches Martha in den Vordgerund stellt. Sie ist zwar ganz klar die Märtyrerin, die Rebellin und die Heldin, die die Zukunft verändern will, wirkt aber leider durch ihre Passivität im Plot, eher als Nebendarstellerin. Eve hat mir dagegen wahnsinnig gut gefallen: ihr Engagement, ihre Sensibilität und ihre Feinfühligkeit, dazu noch ihr Kampfgeist fand ich einfach toll und ließ mich über ihre Defizite als Mutter hinwegsehen. Aber auch andere Charaktere, die die Geschichte beeinflusst haben, wie Richter Cicero, Isaac und der Reporter Joshua sind mir sehr positiv aufgefallen (an dieser Stelle liste ich nur die Personen auf, die in der Geschichte ihren natürlichen Menschenverstand benutzen, weil ich mich mit ihnen einfach besser identifzieren konnte – auch die "bösen" Charaktere haben mir gut gefallen und haben eine perfekte Mischung und Vielfalt in die Geschichte gebracht!).

Als besonders empfunden habe ich den abwechslungsreichen Kapitelaufbau, der zwischen Marthas und Eves Sicht, sowie der Fernseh- und Votingshow "Death is Justice" hin und her wechselt. Am besten gefallen hat mir die Fernsehshow (auch wenn ich die Moderatorin wirklich widerwärtig fand), denn bei diesen Kapiteln sah man deutlich die Defizite und den Mangel an Eigeninitiative/Selbstbewusstsein der Gesellschaft, die Manipulation der Zuschauer und die Darstellung einer gezielten und sehr deutlichen Beeinflussung. Damit hat mich die Autorin auf jeden Fall packen können – auch wenn ich mich an vielen Stellen gefragt habe, ob es wirklich so leicht ist, eine ganze Masse so leicht zu formen und in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Über das Ende an sich mag ich eigentlich gar nicht so viele Worte verlieren, um nicht zu spoilern oder etwas vorwegzunehmen. Besonders überraschend war es für mich persönlich nicht, aber, obwohl ich mir lange eine Fortführung der Geschichte nicht vorstellen konnte, zeigt das Ende dann doch, dass sie auf jeden Fall dringend notwendig ist. Ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergeht, welche Botschaft im zweiten Teil thematisiert wird und ob es den Figuren noch gelingt, einen Umschwung und ein Umdenken zu erwirken.

Neben den anderen überzeugenden Aspekten des Buches hat mir auch der Schreibstil gut gefallen. Er ist zwar nicht besonders oder anspruchsvoll, konnte mir aber die Geschichte und die Emotionen der verschiedenen Charaktere nahe bringen (vor allen Dingen am Ende, was mich doch sehr mitgenommen hat). Mir ist es beim Lesen immer wichtig, dass ich Mitfühlen kann, das Handeln der Figuren verstehe und auch eine gewisse Entwicklung sehe.

Fazit
"Marthas Widerstand" ist ein tolles und spannendes Buch und dadurch meiner Meinung nach ein gelungener Reihenauftakt. Das Werk hat aufgrund der tollen Botschaft, einnehmender Charaktere, der steigenden Spannungen und des abwechslungsreichen Aufbaus meiner Meinung nach eine 5-Sterne Bewertung und die dazu ausgesprochene Leseempfehlung mehr als verdient.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Rezension | "Secret Sins" von Geneva Lee

Secret Sins - Stärker als das Schicksal
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„Royal Passion“ war mein erster Roman der Autorin Geneva Lee, den ich im Februar 2016 gelesen habe und der mich leider nicht wirklich überzeugen konnte. Dementsprechend war ich natürlich hin und her gerissen, ...

„Royal Passion“ war mein erster Roman der Autorin Geneva Lee, den ich im Februar 2016 gelesen habe und der mich leider nicht wirklich überzeugen konnte. Dementsprechend war ich natürlich hin und her gerissen, als immer mehr Bände der „Royal“-Reihe erschienen sind, aber letztlich habe ich mich beim Kaufen doch zurückgehalten. Zurückhalten konnte ich mich allerdings nicht, als ich ihr neues Buch "Secret Sins – Stärker als das Schicksal" gesehen haben. Denn es handelt zum einen nicht von den Royals und zum anderen ist es (nach meinen derzeitigen Informationen) ein Einzelband. Dazu kommt noch, dass es als Lees persönlichster Roman angepriesen wurde, was mich natürlich total angefixt hatte – ich stehe auf solche Sachen. Ich wollte unbedingt wissen, wovon ihr neues Buch handelt und ob mich die Autorin vielleicht doch noch würde überzeugen können – und siehe da: Geneva Lee kann auch ganz anders.

Was mich bei „Royal Passion“ so gar nicht überzeugen konnte, waren die platte Story und die teils wirklich überzogenen Charaktere – von den leicht unpassenden erotischen Szenen mal abgesehen. Und alles, was ich an diesem Buch so bemängelt und kritisiert hatte, wurde hier einfach um Längen besser behandelt und ausgearbeitet. Denn "Secret Sins" bietet nicht nur eine tiefgründige Geschichte und eine heftige Botschaft, sondern übermittelt dem Leser auch Emotionen und Gefühle der Protagonisten, die mich wirklich berührt haben; was ich der Autorin ehrlich gesagt auch nicht unbedingt zugetraut hätte.

Allen voran hat mich Faith am meisten eingenommen, weil sie von Anfang an so niedergeschlagen wirkt, immer kämpft, nicht aufgeben will, aber doch nach und nach ihre ganz persönlichen Grenzen erreicht. Sie ist sympathisch, authentisch und ihre Geschichte einfach nur unfassbar. Und da ist da noch Jude, der zwar von Anfang an ein wenig geheimnisvoll und mysteriös wirkte, mit einen Touch "Bad Boy"-Charme, aber doch ebenso mit vielem in seinem Leben zu kämpfen hat und nicht zufällig in Faiths Leben tritt. Die beiden Charaktere ergänzen sich mit ihrer Vergangenheit, ihrer Gegenwart und ihren Zukunft perfekt und haben mir eine Achterbahn der Gefühle beschert. Eben nicht nur wegen der Gegenwart und der Zukunft, sondern vor allem wegen der Vergangenheit, in der viel totgeschwiegen und viel falsch gemacht wurde, durch die sie viel ver- und aufarbeiten müssen.

Insgesamt allerdings finde ich es bei diesem Buch auch ungemein schwer, genauer auf die Geschichte einzugehen, denn sie ist sehr intensiv und weitschweifend. Sie ist nicht direkt durchschaubar, handelt auch nicht mal vordergründig von der Liebesgeschichte (und schon gar nicht von Sex!), sondern von eher ernsteren Themen, wie zum Beispiel Abhängigkeit, Drogen und Alkohol, Krankheiten, Tod und von der großen Suche nach Verständnis, Vergebung und Akzeptanz. Es gibt mehrere Wendungen und unterschiedliche Richtungen, die die Geschichte einschlägt, die, meiner Meinung nach, keinesfalls vorhersehbar waren. Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten.

Im Gegensatz zu "Royal Passion" fand ich den Schreibstil der Autorin in "Secret Sins" sehr einnehmend und emotional. Ich habe vor allem mit Faith mitgelitten; ich konnte sie in all ihren Entscheidungen verstehen, obwohl ich so etwas selbst noch nie erlebt habe und die Ereignisse in ihrem Leben vermutlich auch außerhalb meiner Vorstellungskraft liegen. Deshalb empfand ich es auch überhaupt nicht als schlimm, dass der Plot nur aus ihrer Sicht geschildert wurde und Jude dabei nicht zu Wort kommt – er hat lediglich den Epilog bekommen (was mich natürlich trotzdem gefreut hat). Geneva Lee hat mich mit dieser Geschichte wirklich berührt und ich denke, dass sie die ernste Thematik, die ihr bei diesem Buch am Herzen lag, auch gut an den Leser transportieren konnte und die Botschaft von den Lesern verstanden wurde.

Fazit
Meiner Meinung nach hat "Secret Sins – Stärker als das Schicksal" alles, was ein gutes und perfektes Buch braucht: eine schöne, emotionale und berührende Geschichte, interessante, authentische und tiefgründige Charaktere (mit vielen Altlasten), eine starke Botschaft und die Fähigkeit der Autorin all das berührend und bewegend darzustellen. Vielen Dank für dieses Buch, Geneva Lee!

Veröffentlicht am 08.05.2017

Rezension | "Deathline" von Janet Clark

Deathline - Ewig dein
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"Deathline – Ewig dein" ist mein zweites Buch der Autorin Janet Clark und hat mir sehr, sehr gut gefallen. Obwohl ich sagen muss, dass ich etwas anderes von dem Plot erwartet hatte, war ich nicht mal annähernd ...

"Deathline – Ewig dein" ist mein zweites Buch der Autorin Janet Clark und hat mir sehr, sehr gut gefallen. Obwohl ich sagen muss, dass ich etwas anderes von dem Plot erwartet hatte, war ich nicht mal annähernd enttäuscht, dass sich die Geschichte anders entwickelt hatte.

Am meisten an diesem Buch mochte ich schlichtweg das Setting. Ich liebe es, wenn es Autoren schaffen, den Leser komplett abtauchen zu lassen, so dass man überhaupt gar nicht merkt, wie schnell die Seiten doch da hinfliegen. Ich war doch überrascht, wie schnell ich mich in dieser Geschichte, auf einer Pferderanch (und dabei mag ich nicht mal Pferde ;)) wohl gefühlt habe und wie schnell ich mich doch vollkommen auf die Geschehnisse eingelassen hatte. Das Setting, das Feeling und das Drumherum hat die Autorin wunderbar und sehr einnehmend umgesetzt. Natürlich lag das an weit mehr, als nur dem Worldbuildung. Zum einen fand ich es toll, wie Josie den Leser in die Geschichte integriert und ihm das Gefühl gibt, er lese ein Tagebuch. Zum anderen ist es die Stimmung, dieses Mysteriöse, das Unheimliche, das einen während des Lesens begleitet. Ständig tauchen neue Fragen und neue Erkenntnisse auf und man möchte einfach nur wissen, wie es weitergeht und wie all das aufgelöst wird.

Ein weiterer Punkt, der dazu beigetragen hat, dass ich mich sehr wohl mit dem Buch gefühlt habe, waren die Figuren. Man muss sicher nicht alle mögen, denn es sind eine ganze Menge, die in dem Plot eine (entscheidende) Rolle spielen: Josie, Ray, Josies Bruder und ihr Vater, ihre besten Freunde Gabriel und Dana, Rays Familie und Freunde, Ranch-Mitarbeiter und und und. Aber andererseits kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen, dass man die beiden Hauptprotagonisten nicht mag. Beide sind sehr eigenwillige Figuren, haben etwas besonderes und magisches an sich, haben Ecken und Kanten und ihre Eigenheiten; so wie eben eine gute und einprägsame Figur aufgebaut sein sollte. Während ich im Verlauf des Plots einen immer größeren Bezug zu Josie finden konnte, fand ich Ray aber doch gleichzeitig sehr interessant und einnehmend, denn schließlich ist er es ja auch, der die Geheimnisse in die Geschichte bringt.

Die Liebesgeschichte von Ray und Josie ist schon recht kitschig und jugendlich-klischeehaft, was mich anfangs sehr gestört hat. Zwar ist Josie erst 16 Jahre alt, aber ich glaube, ich hatte aufgrund der Besonderheiten von "Deathline", die ab der ersten Seite schon deutlich werden, ein bisschen mehr erwartet. Ganz so schlimm empfand ich es aber dann doch nicht, denn schließlich steht nicht nur die Liebesgeschichte im Vordergrund, sondern auch die mysteriösen Vorfälle in der Stadt, Josies private und "berufliche" Schwierigkeiten, die Trauer um ihre Mum und auch ihre Freundschaft zu Dana und Gabriel. An dieser Stelle möchte ich noch hinzufügen, dass ich doch sehr überrascht war, wie unheimlich und mysteriös der Plot aufgebaut ist. Darauf war ich aufgrund des Klappentextes nicht eingestellt, allerdings bin ich für Fantasy- bzw. übernatürliche Elemente auch gerne zu haben. Ebenfalls gefreut habe ich mich über das tolle und emotionale Ende, das mich sehr mitgenommen hat. Irgendwie hatte ich ja mit diesem Schluss gerechnet, aber andererseits lässt er auch erahnen, dass eine Fortsetzung der Geschichte definitiv möglich ist. Worüber ich mich natürlich außerordentlich freuen würde.

Janet Clarks Schreibstil hat mir schon bei ihrem ersten Buch sehr gut gefallen (das war übrigens "Singe, fliege, Vöglein, stirb"), was sich in "Deathline" für mich nur noch verstärkt hat. Man liest einfach gerne, was sie schreibt, man lässt sich gerne aus dem Alltag entführen und man geht einfach gerne mit ihr auf Reisen. Ich habe dieses Buch aufgrund der Stimmung, die sie übertragen hat, sehr gemocht und von vorne bis hinten genießen können.

Zum Schluss möchte ich natürlich das Cover nicht unerwähnt lassen, denn dass es ein Blickfang ist, lässt das eBook leider nur ansatzweise erahnen. Ich hatte das Printbuch allerdings schon in der Hand und auch die kleinen Details und die allgemeine Aufmachung, vor allem an jedem Kapitelanfang, fand ich einfach wunderschön.

Fazit
Für mich ist "Deathline – Ewig dein" ein ganz besonderes Buch, das mich für kurze Zeit in eine wunderbare, andere Welt entführen konnte. Auch wenn ich bei der Liebesgeschichte ein wenig mehr erwartet hatte, fand ich die Umsetzung des Plots doch mehr als gelungen und würde mich über einen zweiten Teil sehr freuen. Eine absolute Lese- und Kaufempfehlung.