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Veröffentlicht am 24.09.2023

Zu viele offene Fragen

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Sabine Schoder hat sich von der wohl tragischsten Liebesgeschichte der klassischen Literatur inspirieren lassen. Ich war total neugierig auf ihre ‚Romeo & Julia‘-Interpretation, muss aber letztlich ...

Sabine Schoder hat sich von der wohl tragischsten Liebesgeschichte der klassischen Literatur inspirieren lassen. Ich war total neugierig auf ihre ‚Romeo & Julia‘-Interpretation, muss aber letztlich sagen, dass mich die Autorin mit mehr Fragen zurück gelassen, als beantwortet hat. Kreativ und eigenwillig ist der Reihenauftakt aber allemal.

Die Handlung dreht sich um die 17-jährige Joy, welche auf den Theaterbühnen der Welt aufgewachsen ist. Ihr Vater ist Schauspieler, ihre Mutter kennt Joy nicht. Joy ahnt von ihrer Abstammung nichts, bis sie kurz vor einer Vorstellung ihres Vaters von einer seltsamen Organisation – der ‚Romeo & Juliet‘-Society nach Verona entführt wird. Dort soll sie eine Akademie besuchen, die von Mitgliedern der Familien Capulet und Montague besucht und geführt wird. Auf den Nachfahren der verfeindeten Familien lastet bis heute ein Fluch. Alle 17 Jahre muss sich ein Liebespaar opfern, damit die anderen überleben. Für Joy, die der Familie Capulet zugeordnet wurde, bedeutet dies, sich niemals in einen Montague zu verlieben.

Normalerweise bin ich immer Feuer und Flamme, wenn es um Akademien Familiengeheimnisse und Flüche geht. Und den Einstieg fand ich auch richtig vielversprechend. Zumindest bis zu dem Punkt, an dem ich die Auswirkungen des Rosenfluches selbst zu ’spüren‘ bekommen habe. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich gefühlt nur mehr Fragen, die allerdings zu mindest in diesem Auftaktband nicht beantwortet wurden. Warum gibt es den Fluch überhaupt und in welchen Zusammenhang steht der Unstern damit? Nur zwei der Fragen, deren Beantwortung für mein Verständnis wichtig gewesen wären. Abgesehen von den vielen Lücken ist der Fluch selbst auch recht skurril.

Einige Spannungsmomente gibt es schon auch, insgesamt für mich aber zu wenig. Positiv fand ich hingegen, dass das im Klappentext angedeutete Liebesdreieck ausgeblieben ist. Joy steht zwar schon zwischen beiden rivalisierenden Fürsten der Häuser Capulet und Montague. Es ist was die Liebesgeschichte allerdings betrifft eine Richtung vorgegeben. Das Hin und Her zwischen den Auserwählten, was ich so gar nicht mag, bleibt zum Glück aus.

Während ich Joy, Rhyme und Cut sehr gut fassen konnte, sind die zahlreichen Nebencharaktere leider sehr oberflächlich geblieben. Bis zum Schluss habe ich sie teilweise nicht auseinanderhalten können, was für mich ein typisches Zeichen ist, dass es mir an charakterlicher Ausgestaltung fehlt.

Ob ich die Reihe weiter verfolgen werde, steht noch in den Sternen. Aufgrund der vielen unbeantworteten Fragen hat mir der rote Faden gefehlt.

Fazit:

Eines ist Sabine Schoders Reihenauftakt definitiv: sehr eigenwillig und überaus kreativ. So kannte ich die Geschichte von ‚Romeo & Julia‘ jedenfalls noch nicht. In dieser Hinsicht fand ich das Buch auch gut, weil es eigene Wege geht. Allerdings konnte mich die Handlung nicht wirklich überzeugen, was vorallem daran liegt, dass so gut wie keine Fragen zum Fluch, der auf den Nachfahren der Familien Capulet und Montague lastet, beantwortet werden.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Spiel ja, Hörbuch nein

Catan
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Als großer Fan des Brettspielklassikers war ich ziemlich Gehalt auf Klaus Teubers schriftstellerisches Schaffen. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

Dabei wäre die Handlung ja eigentlich ...

Als großer Fan des Brettspielklassikers war ich ziemlich Gehalt auf Klaus Teubers schriftstellerisches Schaffen. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

Dabei wäre die Handlung ja eigentlich ganz spannend. Im Jahr 860 flüchten die Halbbrüder Thorolf, Yngvi und Digur vor Wikingerfürst Halldor aus Norwegen. Die Insel Catan wird die neue Heimat. Und diese Stellt die Siedler vor große Herausforderungen. Wir haben ein richtig interessantes und spannendes historisches Setting. Das ist aber auch schon das einzige, das mir richtig gut gefallen hat.

Leider von ich absolut nicht in die Geschichte reingekommen, muss aber dazu sagen, dass ich diese als Hörbuch gehört habe. Ich liebe wie gesagt das Spiel, habe einige Ergänzungen dazu. Aber den Roman fand ich stilistisch einfach langweilig. Es fehlten für mich Höhepunkte. Auch der Spannungsbogen war mir zu flach und die Charaktere zu austauschbar.

Vielleicht würde das Ganze als Buch besser funktionieren. Trotz gutem Sprecher, kann ich keine Empfehlung für das Hörbuch aussprechen.


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Veröffentlicht am 30.11.2022

für meinen Geschmack zu theoretisch

Mein HYGGE HOME
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Da mir selbst oft die Inspiration und das richtige Auge fehlen, ich aber natürlich ein gemütliches Heim für meine kleine Familie gestalten möchte, habe ich mich schon sehr auf 'Mein hygge Home - Ein Wohnbuch ...

Da mir selbst oft die Inspiration und das richtige Auge fehlen, ich aber natürlich ein gemütliches Heim für meine kleine Familie gestalten möchte, habe ich mich schon sehr auf 'Mein hygge Home - Ein Wohnbuch mit Herz und Seele' gefreut. Leider musste ich beim Lesen und Durchblättern schnell feststellen, dass ich mir was komplett anderes von dem Buch erwartet habe - nämlich Einrichtungstipps, kreative Gestaltungsmöglichkeiten und vorallem ganz viele Bilder. Ganz besonders Letzteres hat mir gefehlt. Mir ist das im Lübbe Verlag erschienene Sachbuch des dänischen Glücksforschers Meik Wiking eher wie eine Aneinanderreihung von Zahlen, Fakten und Statistiken vorgekommen - trockener Lesestoff über mehr oder weniger bekannte 'Grundregeln' des hyggeligen Wohngefühls. Klar finden sich auch Dekotipps oder Tipps z.B. zur optimalen Beleuchtung und wie sich diese auf die Stimmung auswirkt. Die Ansätze waren auch gut und haben mir schon Ideen geliefert. Ich hätte mir aber einfach mehr Fotos und Bildmaterial gewünscht und dafür die eine und andere Statistik weniger.

Ich konnte für mich leider nicht viel mitnehmen, weshalb ich auch keine Empfehlung aussprechen kann.

Fazit
'Mein hygge Home - Ein Wohnbuch mit Herz und Seele' liefert einige interessante Denkanstöße und Fakten. Mir war es aber insgesamt zu trocken und zu wenig praxisbezogen. Ich hätte mir einfach mehr Fotos und Bilder sowie Tipps zur Gestaltung und Einrichtung gewünscht. Wer an Statistiken und dem einen und anderen psychologischen Hintergrund zum hyggeligen Wohngefühl interessiert ist, der sollte aber auf jeden Fall einen Blick in das Buch werfen.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Frauen, Schwestern, weibliche Macht

Matrix
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Über Marie de France ist nicht viel bekannt, außer, dass sie dir erste bekannte Dichterin französischer Literatur war, welche um 1135 in Frankreich geboren wurde. Diese spärlichen Informationen gibt das ...

Über Marie de France ist nicht viel bekannt, außer, dass sie dir erste bekannte Dichterin französischer Literatur war, welche um 1135 in Frankreich geboren wurde. Diese spärlichen Informationen gibt das Internet preis. Lauren Groff hat Maries Leben weiter gesponnen. Und ja, so hätte es sein können...

Frauen, Schwestern, weibliche Macht...

Als Kind eines Vergewaltigungsopfers und von adeliger Herkunft wächst Marie am Hofe ihrer Halbschwester Königin Eleonore auf. Marie ist nicht besonders hübsch, von zu großer Statur und zu grobschlächtig. Sie hat keine besonderen Vorzüge, welche sie für die Ehe mitbringen muss, weshalb die Königin Marie in ein abgelegenes, verarmtes Kloster verbannt. Marie soll fortan das Kloster als Priorin leiten. Was dann folgt ist ein schon fast magischer Aufstieg. Marie entwickelt sich zur Powerfrau, sie hilft dem Kloster aus der Armut. Sie ist Strategin und Visionärin, Schwester, Frau und Liebende. Und das Kloster alsbald ein Zentrum weiblicher Macht.

Leider hat mich Lauren Groff mit ihrem feministischen Werk nicht wirklich erreicht. Dabei fand ich den Anfang noch sehr stark. Mit fortschreitender Seitenzahl hat sich allerdings eine gewisse Ermüdung breit gemacht. Ich habe den Schreibstil der Autorin, welcher an sich gut zum mittelalterlichen Setting passt, als zunehmend anstrengend empfunden. Und auch die Kapitel waren mir einfach zu lang gehalten. Zudem hat es meines Erachtens auch an Handlung gemangelt. Und ich konnte keinen Spannungsbogen ausmachen.

Ich hätte 'Matrix' wirklich gerne gemocht, weil ich mir von der Idee viel versprochen habe. Doch leider war es letztlich nicht "mein" Buch, weshalb ich auch keine Leseempfehlung aussprechen kann.

Fazit

Man nehme eine reale historische Persönlichkeit über die wenig bekannt ist und schreibt ihr eine Geschichte auf den Leib. Genau das hat Lauren Groff gemacht. Marie de France als große Frau, die ihren Schwestern und dem Kloster, in welches sie verbannt wurde zu Aufstieg und Macht verhilft. Das Buch ist ein sehr feministischer Roman. Es geht vorallem um weibliche Macht und Stärke.

Leider haben mir die Umsetzung und der Schreibstil nicht zugesagt, weshalb ich keine Empfehlung aussprechen kann.

2/5 🌟

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Veröffentlicht am 16.07.2022

sehr feministisch

Falling in love was not the plan
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Manchmal hat man Erwartungen an ein Buch, die dann leider nicht erfüllt werden. 'Falling in Love was not the Plan' war so ein Kanditat. Ich habe auf eine heitere und lockere RomCom gehofft, auf ...

Manchmal hat man Erwartungen an ein Buch, die dann leider nicht erfüllt werden. 'Falling in Love was not the Plan' war so ein Kanditat. Ich habe auf eine heitere und lockere RomCom gehofft, auf freche Charaktere, die gerne auch Mal über die Strenge schlagen dürfen und ich habe mir auf jeden Fall einen bitterbösen, aber witzig zu lesenden Wettstreit zwischen Eliza und Len erhofft, bei dem ordentlich die Funken und die Herzchen sprühen. Tja, leider kam dann alles anders, wobei die Geschichte keinesfalls schlecht ist. Sie hat einfach meine Erwartungen nicht erfüllt.

Feminismus wird ganz groß geschrieben....

Ja, es ist schon richtig. Feminismus ist ein großes, aktuelles und wichtiges Thema und ich finde es großartig, dass dieses in Büchern für jüngere Leser*innen aufgegriffen wird. Mir war es hier aber eindeutig zu viel. Ich habe mich in gewisser Weise von der Thematik erschlagen und überrollt gefühlt. Die Liebesgeschichte und die romantischen Gefühle, auf die ich so sehr gehofft habe, wurden komplett in den Hintergrund verdrängt. Ich habe einfach keine, oder sagen wir nur wenige Emotionen beim Lesen gespürt. Ich habe Eliza und Len ihre aufkeimenden Gefühle einfach nicht abgenommen, weil ich sie nicht gespürt habe.

Leider konnte ich mich mit den beiden Protagonisten auch nicht identifizieren, da ich ihre Verhaltensmuster von Anfang an nicht so richtig nachvollziehen konnte. Eliza kam mir eher wie ein beleidigtes Kind vor, das nicht verlieren kann und Len eher gelangweilt von seinem Leben. Ich habe mich mit der Ausgangssituation aber dann doch abgefunden und konnte dann sogar eine Weile richtig mitfiebern. Das hat aber nicht lange angedauert, da letztlich für meinen Geschmack einfach zu wenig passiert ist.

Zu guter letzt war der Schreibstil auch nicht ganz so meins und ein bisschen holprig zu lesen. Ich habe nach einer Lesepause immer relativ lange gebraucht bis ich wieder in einen angenehmen Lesefluss gekommen bin.

Fazit:

'Falling in Love was not the Plan' hat mein Leserherz leider nicht erreicht. Mir war die Geschichte zu feministisch, der romantische Anteil zu wenig präsent, die Charaktere zu wenig greifbar und der Handlungsverlauf zu langgezogen.

Ich kann leider dieses Mal keine Leseempfehlung aussprechen.

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