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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2022

Ernster und düsterer als erwartet

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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An "Hard Liquor: Der Geschmack der Nacht" von Marie Graßhoff kam ich nicht vorbei. Ich habe schon so viel Positives über ihre Bücher gehört, das Cover ist grandios und die Geschichte klang einfach richtig ...

An "Hard Liquor: Der Geschmack der Nacht" von Marie Graßhoff kam ich nicht vorbei. Ich habe schon so viel Positives über ihre Bücher gehört, das Cover ist grandios und die Geschichte klang einfach richtig cool. Ich folge Marie Graßhoff auch schon etwas länger auf Instagram und das, was sie dort über das Buch geteilt hat, gefiel mir sehr.

Sobald Tycho Alkohol zu sich nimmt, entwickelt sie übermenschliche Kräfte. Als Barkeeperin in New York City, wo nachts einige zwielichtige Gestalten unterwegs sind, ist das äußerst praktisch. Andererseits gehen ihr die Lügen, die sie für ihren besten Freund Logan erfinden muss, um ihre zahlreichen Verletzungen zu erklären, immer mehr auf die Nerven. Er spürt, dass mehr dahinter steckt, als sie erzählt, doch sie kann ihm einfach nicht die Wahrheit sagen. Als dann die attraktive Grayson in Tychos Leben tritt, verändert sich schlagartig alles und plötzlich ist nicht nur eine Geheimorganisation, sondern auch eine gefährliche Sekte hinter ihr her..

"Hard Liquor: Der Geschmack der Nacht" ist deutlich ernster und düsterer, als ich erwartet habe. Obwohl man es anhand des Klappentextes vielleicht denken könnte, wird Alkohol nicht als etwas Tolles hingestellt, was einen stark macht, sondern kritisch betrachtet, was mir echt gut gefiel. Am Anfang des Buches gibt es auch eine Contentwarnung, denn neben Alkohol werden noch andere sensible Themen behandelt, und ich fand es toll, wie damit umgegangen wird.

Die Story ist sehr spannend, voll mit Action und konnte mich schnell packen. Zwar fiel es mir nie besonders schwer, das Buch zur Seite zu legen, doch bei jeder Gelegenheit habe ich gelesen und so war ich leider viel zu schnell am Ende angelangt. Der Handlungsverlauf war richtig spannend und unvorhersehbar, manche Entwicklungen haben mich wirklich überrascht. Die Idee mit Tychos Kräften fand ich richtig cool und es war sehr interessant zu erfahren, was genau dahintersteckt.

Marie Graßhoff erzählt die Geschichte im Ich-Erzähler aus Sicht von Tycho. Zwischendurch gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit, die mir sehr gefielen und die mir Tycho näher gebracht haben. Ihr Schreibstil las sich sehr flüssig und total angenehm.

Tycho gefiel mir sehr als Hauptfigur und auch die anderen Figuren, wie beispielsweise ihr bester Freund Logan oder Grayson waren richtig gut dargestellt. Sie konnten mich überzeugen und haben teilweise echt für Überraschungen gesorgt. Tychos Entwicklung fand ich richtig gut und sie konnte mich sehr mitreißen.

Zwar ist "Hard Liquor: Der Geschmack der Nacht" der Auftakt einer Reihe, die Geschichte um Tycho und Co. wird aber abgeschlossen und man kann das Buch wunderbar als Einzelband stehen lassen, wenn man will. Den zweiten Band aus dem "Food Universe" lass ich mir aber auf keinen Fall entgehen!

"Hard Liquor: Der Geschmack der Nacht" ist ein überraschend ernstes und düsteres Buch, welches mich mit der spannenden Geschichte sehr überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 11.08.2022

Hat viel Spaß gemacht

Wie man sich einen Lord angelt
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Normalerweise lese ich keine historischen (Liebes)Romane, doch als ich "Wie man sich einen Lord angelt" in der Vorschau gesehen habe, habe ich mich sofort angesprochen gefühlt. Die "Bridgerton"-Serie hat ...

Normalerweise lese ich keine historischen (Liebes)Romane, doch als ich "Wie man sich einen Lord angelt" in der Vorschau gesehen habe, habe ich mich sofort angesprochen gefühlt. Die "Bridgerton"-Serie hat mein Interesse in diese Richtung geweckt und "Wie man sich einen Lord angelt" klang einfach so gut!

Nachdem Kitty Talbot von ihrem Verlobten sitzen gelassen wurde, steht sie vor dem finanziellen Ruin. Sie hat vier Schwestern alleine zu versorgen, ihre Eltern sind verstorben und ihr Vater hat ihr einen Berg Spielschulden hinterlassen. Um das einzige Zuhause, das sie kennt, zu retten und ihren Schwestern eine schöne Zukunft bieten zu können, reist sie nach London, um an der aktuellen Ballsaison teilzunehmen und einen reichen Ehemann zu finden. Schon bald findet sie einen geeigneten Kandidaten, doch dessen älterer Bruder setzt alles daran, um die Hochzeit zu verhindern.

Am Anfang wusste ich noch nicht so genau, was ich von dem Buch halten soll.

Sophie Irwin erzählt die Geschichte im personalen Erzähler und ihr Schreibstil las sich richtig gut, sehr flüssig, total angenehm und ich flog nur so durch die Seiten, was mir direkt sehr positiv aufgefallen ist.

Doch am Anfang geht einfach alles Schlag auf Schlag, in wenigen Seiten passierte so viel, dass man damit bestimmt die doppelte Seitenzahl hätte füllen können. Ich wusste nicht so genau, ob mir das gefällt, ich habe mich schon fast ein bisschen gehetzt gefühlt.

Irgendwann legte sich das aber und ich konnte vollständig ins London der Regency-Zeit eintauchen. Die Bälle, die Beziehungen und Pläne, die Kitty schmiedet.. es war so gut zu lesen.

Kitty ist eine sehr schlagfertige junge Frau, die sich so ganz anders verhält wie die ganzen zurückhaltenden Damen in ihrem Alter. Bei manchen kommt das gut an, bei anderen eher nicht. Sie weiß genau, wie sie mit anderen Menschen umgehen muss, um an ihr Ziel zu kommen. Ich fand es toll, wie sie alles auf sich nimmt, um ihren jüngeren Schwestern in Zukunft etwas bieten zu können, ich mochte diese Geschwisterbeziehung richtig gern!
Ehrlich gesagt fand ich die anderen Figuren im Vergleich zu ihr ein bisschen zu blass. Bei manchen kann ich mich nur noch an die Namen erinnern. Während des Lesens hat das aber nicht großartig gestört.

Der Handlungsverlauf ist im Großen und Ganzen vorhersehbar, was der Geschichte aber nicht geschadet hat. Es ist einfach total unterhaltsam, hat richtig viel Spaß gemacht. Sogar Spannung kam auf, was mich überrascht hat, da ich eher mit einer ruhigeren Geschichte gerechnet hatte. Gefiel mir unheimlich gut, passte wunderbar dazu!

Ein bisschen fehlten mir aber tatsächlich die Emotionen. Ja, es wurde stellenweise romantisch, wenn auch weniger als ich erwartet hatte, aber so richtig kamen die Gefühle bei mir einfach nicht an. Da hätte ich mir wirklich mehr gewünscht, mehr knistern, mehr Liebe.

Das Ende schließt die Geschichte gut ab und man kann das Buch sicher als Einzelband stehen lassen. Ob es noch eine Fortsetzung geben wird, konnte ich bisher nicht herausfinden, ich würde mir aber wirklich mehr von Kitty und ihren Schwestern wünschen.

Insgesamt konnte mich "Wie man sich einen Lord angelt" zwar nicht in allen Punkten überzeugen, doch es war ein sehr unterhaltsamer Roman, der mir viel Spaß bereitet hat.

Veröffentlicht am 10.08.2022

Kommt nicht ganz an Band 1 ran

Emerdale 2: One Side of the Light
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Endlich ist "One Side of the Light" erschienen, der zweite und abschließende Band der "Emerdale"-Dilogie. Nach dem Ende von "Two Sides of the Dark" hätte ich fast geschrien, so ein gemeiner Cliffhanger! ...

Endlich ist "One Side of the Light" erschienen, der zweite und abschließende Band der "Emerdale"-Dilogie. Nach dem Ende von "Two Sides of the Dark" hätte ich fast geschrien, so ein gemeiner Cliffhanger! Ich konnte es kaum erwarten, endlich zu erfahren, wie die Geschichte enden wird.

Als Taylor im Unterschlupf der Fraktion aufwacht, weiß sie erst gar nicht, wo sie ist. Wo sind die anderen, wo ist Jo? Nach und nach kommen die Erinnerungen zurück. Jo wurde schwer verletzt und sie glaubt, ihn für immer verloren zu haben. Als sie dann die Chance bekommt, ihn zu retten, zögert sie nicht eine Sekunde. Doch kaum glauben sie sich in Sicherheit kommt schon der nächste Schlag. Emerdale will die Weltwirtschaftsausstellung in Tokio für seine Pläne nutzen, sie müssen dringend aufgehalten werden!

Ich habe mich so unglaublich auf diese Fortsetzung gefreut, der erste Band war ein absoluter Pageturner, ich fand die Idee so interessant, die Geschichte so spannend!

Der Einstieg in die Fortsetzung fiel mir sehr leicht. Meine Erinnerungen an Band 1 waren zwar schon etwas getrübt, sie kamen aber schnell wieder. Alexandra Flints Schreibstil las sich gewohnt unheimlich flüssig und gefiel mir sehr. Sie erzählt die Geschichte im Ich-Erzähler abwechselnd aus der Sicht von Taylor und Jo, wie auch schon im ersten Band.

In Taylor und Jo konnte ich mich wieder gut einfühlen und ich fand sie sehr gut dargestellt. Ganz so mitreißen wie im ersten Band konnten sie mich allerdings nicht. Die Beziehung zwischen den beiden fand ich hier auch nicht ganz so toll, sie gefiel mir zwar weiterhin, doch manchmal konnte ich die Gedanken und Handlungen der beiden einfach nicht richtig nachvollziehen und es wirkte teilweise so, als würde einfach künstliches Drama eingebaut werden, um für mehr Spannung zu sorgen.
Bei den anderen Figuren bleibe ich bei meiner Einschätzung vom ersten Band, sie überzeugten mich, blieben aber etwas blasser.

Leider konnte mich die Handlung nicht so sehr packen wie im ersten Band. Ich kam nicht so richtig rein, brauchte deutlich länger zum Lesen. Zwar war auch der zweite Band spannend und superinteressant, die Idee mit der Genmanipulation und allem drum und dran fand ich einfach unglaublich gut, aber irgendwie.. hm. Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie blieb dieses Pageturner-Gefühl aus, ich fühlte mich nicht so gepackt, irgendwas fehlte mir einfach und ich weiß nicht genau, wie ich meine Gedanken ausdrücken soll.

Trotzdem ist auch der zweite Band ein absolut lesenswertes Buch mit einer actionreichen, spannenden und interessanten Handlung. Die Entwicklung war stellenweise etwas vorhersehbar, was der Spannung aber zum Glück nichts machte. Je weiter ich im Buch kam, desto spannender wurde es. Das Ende schließt die Dilogie überzeugend ab.

Alles in allem ist "One Side of the Light" zwar eine lesenswerte Fortsetzung, die allerdings nicht so ganz an den ersten Band herankommt. Eine superinteressante Idee und eine spannende Umsetzung.

Veröffentlicht am 18.07.2022

Magisch, verrückt, voller Spaß

Das Haus zwischen den Welten
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Im letzten Jahr habe ich "Das Haus am Rande der Magie gelesen und sehr gemocht. Es war eine tolle Geschichte für Kinder, voller Magie und sehr verrückt. Obwohl ich schon länger nicht mehr zur Zielgruppe ...

Im letzten Jahr habe ich "Das Haus am Rande der Magie gelesen und sehr gemocht. Es war eine tolle Geschichte für Kinder, voller Magie und sehr verrückt. Obwohl ich schon länger nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, hatte ich sehr viel Spaß mit dem Buch. Auf die Fortsetzung habe ich mich schon sehr gefreut. Man hätte den ersten Band zwar auch so stehen lassen können, doch ich war so neugierig, was Neun, Eiderdaus und Co. in "Das Haus zwischen den Welten" erleben werden.

Neun und ihre Freunde konnten den Fluch, der auf dem Haus lag, endlich brechen. Genau rechtzeitig zur nächsten Hüpfkästchenmeisterschaft! Doch das Haus ist nervös und bekommt einen Schluckauf - mit jedem Hicks landen sie in einer anderen Welt. Nichts scheint dem Haus zu helfen, ihre einzige Möglichkeit, etwas gegen diesen schrecklichen Schluckauf zu finden, besteht darin, den Turm am Ende der Zeit zu befragen. Um dorthin zu kommen, müssen sie allerdings ein paar echt knifflige und gefährliche Rätsel lösen..

Obwohl meine Erinnerungen an den ersten Band sehr blass waren, fiel mir der Einstieg in die Geschichte superleicht. Amy Sparkes Schreibstil mochte ich schon im ersten Band und auch hier las er sich sehr flüssig und angenehm.

Sie erzählt im personalen Erzähler aus Sicht von Neun. Neun, Eiderdaus, Erik, Dr. Löffel und eigentlich auch alle anderen Figuren sind irgendwie total verrückt und gefielen mir unheimlich gut. Sie überzeugten mich, zwar sind sie insgesamt ein bisschen blass, doch so richtig gestört hat das nicht.

Die Geschichte fand ich einfach richtig toll. Sofort ist man mitten im Geschehen, das magische Haus ist nach der langen Flugpause nervös, bekommt einen Schluckauf und schleudert Neun, Eiderdaus und Co. immer wieder in eine neue Welt. Schnell muss eine Lösung her! Dazu kommt eine magische Hüpfkästchenmeisterschaft und ein Turm voller Rätsel und Gefahren. Ihr seht, es ist einfach echt verrückt, magisch und macht mega viel Spaß! Mit jedem Kapitel wird es spannender und man merkt kaum, wie die Zeit beim Lesen vergeht.

Das Ende schließt die Geschichte zum Teil ab, lässt aber die ein oder andere Frage offen, es ist also Potenzial für einen dritten Band da. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass es eine Trilogie werden soll, konnte dazu jetzt aber nichts weiter finden. Ich bin gespannt, eine weitere Fortsetzung würde mich sehr freuen.

"Das Haus zwischen den Welten" ist eine tolle Fortsetzung. Es ist magisch, verrückt und macht einfach nur Spaß!

Veröffentlicht am 13.07.2022

Fantasiereich, voller Magie und toller Illustrationen

Aya und die Hexe
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Als ich "Aya und die Hexe" in der Vorschau des Verlags entdeckt habe, hätte ich das Buch am liebsten sofort gelesen. Die Geschichte klang echt toll und ich liebe Bücher mit Illustrationen!
Kaum hatte ich ...

Als ich "Aya und die Hexe" in der Vorschau des Verlags entdeckt habe, hätte ich das Buch am liebsten sofort gelesen. Die Geschichte klang echt toll und ich liebe Bücher mit Illustrationen!
Kaum hatte ich das Buch aus dem Umschlag gezogen, habe ich es auch schon angefangen.

Schon von der ersten Seite hat mich Diana Wynne Jones in den Bann der Geschichte der 10-jährigen Weise Aya gezogen, die eines Tages von einem merkwürdigen Pärchen adoptiert wird, obwohl sie lieber im Waisenhaus bleiben wollte. Dort machen nämlich immer alle das, was sie will. Bei ihrer neuen Familie läuft das ganz anders, plötzlich soll sie machen, was man von ihr verlangt! Ihre Adoptivmutter ist niemand anders als die mächtige Hexe Bella Yaga, die Aya als ihre Assistentin will. Doch das läuft so ganz anders, als Aya sich das vorgestellt hat.

"Aya und die Hexe" ist mein erstes Buch der bereits verstorbenen Autorin Diana Wynne Jones, es wird aber nicht mein Letztes sein. Ihr Schreibstil las sich angenehm und sehr flott, sodass ich die 112 Seiten in einem Rutsch und in recht kurzer Zeit verschlungen habe.


Das Buch ist vollständig von Miho Satake illustriert. Einige Illustrationen sind in Farbe, andere wiederum schwarz-weiß. Die Bilder unterstreichen die Geschichte wunderbar und gefielen mir sehr.

Die Geschichte ist anders, als ich es mir vorgestellt habe, aber auf gute Weise anders. Aya kommt in die neue Familie und dort läuft es nicht so, wie sie es gewohnt ist. Früher ging alles nach ihrer Nase, nun soll sie auf einmal auf andere hören. Sie möchte unbedingt hexen lernen, doch ihre Adoptivmutter, die berühmte Hexe Bella Yaga, braucht sie bloß als Hausmädchen. Das lässt sich Aya natürlich nicht gefallen! Es ist eine kurzweilige und sehr fantasiereiche Geschichte, die mir sehr gefallen hat. Dadurch, dass das Buch so kurz ist und voller Illustrationen steckt, kann ich es mir auch sehr gut zum Vorlesen für etwas ältere Kinder vorstellen.

Aya ist nicht unbedingt die sympathischste Hauptfigur, wurde aber toll dargestellt. Auch die anderen vorkommenden Figuren waren überzeugend.

"Aya und die Hexe" gefiel mir wirklich sehr. Es ist eine kurzweilige und sehr fantasiereiche Geschichte voller Magie, geschmückt von zahlreichen Illustrationen.