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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2022

Spannender Thriller

Herzschlag der Angst
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In einer stürmischen Nacht ist Molly Clarke auf dem Heimweg, als ihr wenige Meter vor einer Tankstelle das Benzin ausgeht. Am nächsten Tag wird der Wagen verlassen aufgefunden, doch von Molly fehlt jede ...

In einer stürmischen Nacht ist Molly Clarke auf dem Heimweg, als ihr wenige Meter vor einer Tankstelle das Benzin ausgeht. Am nächsten Tag wird der Wagen verlassen aufgefunden, doch von Molly fehlt jede Spur. Die Suche nach ihr verläuft ergebnislos. Als schließlich ein Abschiedsbrief auftaucht, ist der Fall für die Polizei abgeschlossen. Denn es ist davon auszugehen, dass Molly Clarke ihre Familie freiwillig verlassen hat. Mollys Tochter Nic glaubt aber nicht daran, dass ihre Mutter einfach so gegangen ist. Als ihr ein neuer Hinweis zugespielt wird, kehrt sie in die Kleinstadt, in der ihre Mutter verschwand, zurück und beginnt auf eigene Faust nach ihr zu suchen...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei Molly und ihre Tochter Nic abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. In beiden Handlungssträngen herrscht sofort eine düstere und angespannte Atmosphäre, wodurch das Interesse von Anfang an geweckt wird. 

Schnell wird klar, dass die Familiensituation alles andere als einfach ist, seitdem die Clarkes ihre jüngste Tochter verloren haben. Dennoch glaubt Nic nicht daran, dass ihre Mutter die Familie verlassen hat. Die Charaktere sind glaubhaft und äußerst lebendig beschrieben. Dadurch, dass man immer mehr von den beiden Hauptprotagonistinnen erfährt, kann man sich mit ihnen identifizieren und gerät in den Sog der Ereignisse. 

Man verfolgt gespannt Nics Suche und hat schon bald das Gefühl, dass es in der Kleinstadt einige Geheimnisse gibt. Man weiß nicht mehr, wem Nic vertrauen kann. Durch Mollys Perspektive erfährt man, wo sie sich aufhält und was sie gerade durchmacht. In beiden Handlungssträngen nimmt die Spannung stetig zu. Es gibt immer wieder Überraschungen, wodurch sich das Buch quasi von selbst liest. Denn immer, wenn man meint, dass man das Ganze durchschaut, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man die eigenen Überlegungen überdenken muss. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Ein spannender Thriller, der durch eine düstere Atmosphäre und durchgehende Spannung überzeugt. 

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2022

Arg konstruiert, aber dennoch spannend

Als das Böse kam
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Juno lebt mir ihren Eltern und ihrem Bruder Boy völlig abgeschottet auf einer kleinen Insel. Nur der Vater verlässt die Insel sporadisch, um nötige Einkäufe zu tätigen. Außerdem kommt einmal in der Woche ...

Juno lebt mir ihren Eltern und ihrem Bruder Boy völlig abgeschottet auf einer kleinen Insel. Nur der Vater verlässt die Insel sporadisch, um nötige Einkäufe zu tätigen. Außerdem kommt einmal in der Woche ein Postbote. Den Kindern wurde von Anfang an eingeschärft, sich dem Postboten niemals zu zeigen, denn die Gefahr, dass er die Familie an die Feinde des Vaters verrät, die offenbar seit langer Zeit nach ihm suchen, ist zu groß. Als Juno eines Tages vom Postboten gesehen wird, nimmt das Schicksal seinen Lauf...

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht der 16-jährigen Juno, erzählt. Juno schildert die Ereignisse in einfachen Worten. Dadurch erfährt man nur das, was Juno weiß. Schnell wird klar, dass die Eltern von ihren Kindern absoluten Gehorsam verlangen. Die Neugier, zu erfahren, warum das so ist und welche Gefahr abseits der Insel auf die Familie lauert, ist deshalb sofort spürbar. Die Atmosphäre ist recht düster und angespannt und macht einen großen Reiz der Handlung aus, denn dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. 

Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man die Szenen auf der Insel sofort vor Augen hat. Obwohl Juno sympathisch wirkt, hat man das Gefühl, dass sie recht naiv ist, doch das liegt sicher an den Umständen, unter denen sich aufgewachsen ist. Im Verlauf der Handlung kommt es zu einer Wendung, die das Leben von Junos Familie auf den Kopf stellt. Die bereits vorher spürbare  Spannung steigert sich stetig, wodurch man das Buch nur ungern aus der Hand legen mag. Man stellt sich zwar einige Male die Frage, ob das, was der Autor beschreibt, logisch ist, doch wenn man das verdrängt, dann kann man die stetig steigende Spannung voll auskosten. 

Ein Thriller, der zwar arg konstruiert wirkt, aber dennoch spannend ist. 

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Zwei Schicksale, die sich nach und nach verbinden

Lebenssekunden
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Angelika Stein und Christine Magold, beide 15 Jahre alt, wachsen in ganz unterschiedlichen Verhältnissen auf. Angelika lebt in Kassel, fliegt schließlich von der Schule und sieht dadurch ihren Lebenstraum, ...

Angelika Stein und Christine Magold, beide 15 Jahre alt, wachsen in ganz unterschiedlichen Verhältnissen auf. Angelika lebt in Kassel, fliegt schließlich von der Schule und sieht dadurch ihren Lebenstraum, einmal eine ausgebildete Fotografin zu werden, in Gefahr. Christine lebt im Ostsektor von Berlin und wurde schon von Kindesbeinen an dazu gedrillt, eine der besten Kunstturnerinnen der Welt zu werden, um der DDR zu Anerkennung und Ruhm zu verhelfen. Im Jahre 1961 schließt sich der Kreis, denn beim Mauerbau treffen die beiden Hauptprotagonistinnen sich zum ersten Mal....

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei Angelika und Christine abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Es fällt aber leicht, die Übersicht zu behalten, da die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind. Zunächst laufen die Handlungsfäden parallel und scheinen nichts miteinander zu tun zu haben, doch nach und nach verknüpfen sie sich. 

In beiden Perspektiven gelingt es der Autorin, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man mühelos ins Geschehen eintauchen kann. Obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, fließen damalige Ereignisse, die so tatsächlich stattgefunden haben, glaubhaft in die Handlung ein und sorgen dafür, dass der Zeitgeist zwischen den Zeilen schwebt. Einmal angefangen, fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, denn Katharina Fuchs versteht es hervorragend, die Geschichte der unterschiedlichen Mädchen fesselnd zu erzählen. Man beobachtet Angelikas Bemühungen, sich im Westen von der Schulabbrecherin zur Fotografin zu wandeln, und in Christines Handlungsstrang verfolgt man entsetzt, zu welchen Mitteln die DDR beim Drill der jungen Sportler greift. 

Ein fesselndes Buch, das man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag. Es lädt zum Nachdenken und Erinnern ein. Normalerweise hätte ich volle 5 Sterne vergeben, doch bei meinem E-Book hat es mich extrem gestört, dass unzählige Male die Namen der beiden Hauptprotagonistinnen vertauscht wurden, wodurch ich etwas aus dem Lesefluss geriet. Hier hat das Lektorat wohl leider ein wenig geschlafen. Schade!

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Gelungener Reihenauftakt

Lovett Island. Sommernächte
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Maci will auf der Karibikinsel Lovett Island ein neues Leben beginnen. Durch die Empfehlung eines Freundes gelingt es ihr tatsächlich, dort einen begehrten Job zu ergattern. Schnell fühlt sie sich im Team ...

Maci will auf der Karibikinsel Lovett Island ein neues Leben beginnen. Durch die Empfehlung eines Freundes gelingt es ihr tatsächlich, dort einen begehrten Job zu ergattern. Schnell fühlt sie sich im Team wohl und genießt den neuen Arbeitsalltag. Trevor, der Sohn des Inselbesitzers, lässt ihr Herz schneller schlagen. Doch seine Ex-Freundin Blair lässt keine Gelegenheit aus, um einen Keil zwischen die beiden zu treiben...

"Sommernächte" ist der erste Band der Lovett-Island-Trilogie. Es ist deshalb empfehlenswert, mit diesem Band zu starten, da die Handlungen aufeinander aufbauen. Das Geschehen wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert, wobei Maci, Kollegin Violet und Trevors Ex-Freundin Blair abwechselnd im Mittelpunkt stehen. Dadurch bekommt man einen guten Gesamtüberblick und erfährt nach und nach mehr von den drei unterschiedlichen Hauptcharakteren. 

Die Karibikinsel wird so authentisch beschrieben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Die Charaktere wirken ebenfalls sehr lebendig, wodurch man sich ganz auf die Handlung einlassen und den Aufenthalt auf Lovett Island genießen kann. Man fiebert mit den Protagonisten mit und folgt gespannt dem Handlungsverlauf. Ein fieser Cliffhanger, sorgt dafür, dass man sofort zum nächsten Band greifen möchte, um zu erfahren, wie es weitergeht. 

Ein gelungener Reihenauftakt, der durch lebendige Charaktere und Karibikflair überzeugen kann. 

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Zwar etwas vorhersehbar, aber dennoch lesenswert

An Ocean Between Us
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Avery Coles Traum ist es, eine Ausbildung zur Ballett-Tänzerin zu absolvieren. Dafür trainiert sie seit Jahren hart. Doch dann zerstört ein Autounfall diesen Traum. Deshalb beginnt sie ein Studium am ...


Avery Coles Traum ist es, eine Ausbildung zur Ballett-Tänzerin zu absolvieren. Dafür trainiert sie seit Jahren hart. Doch dann zerstört ein Autounfall diesen Traum. Deshalb beginnt sie ein Studium am LaGuardia Community College, ohne zu wissen, wohin sie dieser Weg führen wird. Klar ist für Avery nur, dass sie auf jeden Fall den Schwimmkurs besuchen muss, da diese Sportart einige der wenigen ist, die sie mit ihrem verletzten Rücken überhaupt noch ausüben darf. Gleich in ihrer ersten Vorlesung gerät sie mit Theo Jemison aneinander, der ihr durch arrogante Kommentare auffällt. Avery ahnt nicht, dass er der Vorzeige-Schwimmer des Colleges ist. Als sie den Schwimmkurs besucht, stellt sich heraus, dass ausgerechnet Theo der Trainer ist...

Dieser Band ist der Auftakt der "Between-Us-Reihe". Da in dieser Reihe unterschiedliche Pärchen im Zentrum der Ereignisse stehen, handelt es sich um einen abgeschlossenen Roman. 

Die Handlung wird in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Avery und Theo, geschildert. Dadurch bekommt man nicht nur einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden Hauptprotagonisten, sondern kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander halten. Beide wirken sympathisch, wodurch man sich ganz auf die Handlung einlassen kann. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Handlungsorte und Protagonisten werden anschaulich beschrieben, wodurch man die entsprechenden Szenen vor Augen hat. Theo scheint ein Geheimnis zu hüten, das ihn sehr belastet. Leider hat man schnell eine Ahnung, worum es sich handeln könnte. Dennoch macht es Spaß, zu beobachten, wie sich die Beziehung zwischen Avery und Theo entwickelt. Man hat das Gefühl, dass die beiden ein tolles Paar abgeben, wartet aber immer darauf, dass es zum großen Knall kommt. Als es schließlich so weit ist, gelingt es der Autorin hervorragend, die Gefühle der Charaktere zu beschreiben. Man fiebert mit ihnen mit und ist gespannt, wie alles enden wird. 

Ein Reihenauftakt, der zwar etwas vorhersehbar ist, aber durch lebendige Haupt- und Nebencharaktere dennoch überzeugen kann. 

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