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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2022

Erster Teil einer Trilogie

Die karierten Mädchen
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Die Autorin wurde zu diesem Roman von den Erinnerungen ihrer Großmutter inspiriert, die ebenso wie die Hauptfigur des Buches Klara im hohen Alter und blind begann ihrer Lebenserinnerungen auf Kassetten ...

Die Autorin wurde zu diesem Roman von den Erinnerungen ihrer Großmutter inspiriert, die ebenso wie die Hauptfigur des Buches Klara im hohen Alter und blind begann ihrer Lebenserinnerungen auf Kassetten zu sprechen.
Ich befinde mich als Leserin zunächst in dem Reihenhaus von der 91jährigen blinden Klara, die dort alleine lebt und am Ende ihres Lebens beschließt ihre Lebenserinnerungen aufzuzeichnen. Danach als sie zu "sprechen" beginnt, vergesse ich ganz schnell die Gegenwart, sondern die erzählte Vergangenheit der jungen Klara wird zur Gegenwart. In das private und berufliche Leben der Klara, die froh ist in wirtschaftlich sehr schlechten Zeiten ein Job als Lehrerin in einem Kinderheim zu bekommen, mischt sich immer mehr die politische Lage und deren Folgen. ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da ich um die Zukunft von Klara und dem Waisenmädchen Tolla fürchte.
Ich lese sehr bewegt, wie Menschen manipuliert werden, welche Gefahren sie sehen und welche sie ausblenden. Im Roman werden durch die verschiedenen Protagonisten sehr unterschiedliche Sichtweisen dargestellt. Ich mochte es, wie facettenreich und detaillgetreu Situationen und Menschen dargestellt worden sind und konnte zwischen den Zeilen lesen und Untertöne heraushören. Ich habe einige Male einen Kloß im Hals gehabt, aber es gibt trotz allen auch viele Stellen, an denen die Leichtigkeit zu spüren war, denn die junge Klara verliebt sich, ist engagiert und nimmt die Gefahr, die droht aufgrund ihrer politischen Unwissenheit und ihres Desinteresses nicht wahr. Die Frage, die sich zwischen den Zeilen immer wieder stellt, was macht man aus Liebe und in wie weit kann man seine innere Überzeugung, seinen moralischen Kompass über Bord werfen? Wie hätte ich selber gehandelt?
Ich habe am Ende des Buches nur gedacht, das darf nicht alles gewesen sein, denn ich muss einfach noch mehr erfahren.
5 Sterne!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2022

Spannend und vielschichtig

Sturmrot
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Die Polizistin Eira Sjödin ist aus Stockholm in die Kleinstadt, dem Ort ihrer Kindheit, zurückgekehrt, um sich um ihre Mutter zu kümmern, die allmählich immer mehr dement wird. Als Eira neun Jahre alt ...


Die Polizistin Eira Sjödin ist aus Stockholm in die Kleinstadt, dem Ort ihrer Kindheit, zurückgekehrt, um sich um ihre Mutter zu kümmern, die allmählich immer mehr dement wird. Als Eira neun Jahre alt war, ist ein Mädchen vergewaltigt und ermordet worden und der damals 14 jährige Olof Hagström hat die Taten gestanden. Der Roman beginnt damit, dass Olof nach über zwanzig Jahren sein Elternhaus betritt und die Leiche seines Vaters findet, der ermordet worden ist. Eira wird mit den Ermittlungen betraut und befindet sich unversehens unmittelbar mit ihrer eigenen Vergangenheit bzw. der des Ortes konfrontiert. Neugierig beginnt sie tiefer zu graben......
Die unheimliche Atmosphäre und die Angst der Menschen spürte ich von der ersten Seite an und ich hatte Mitleid mit dem verurteilten Mörder Olof. Ich habe mich gefragt, ob ein Mensch noch mehr ertragen kann und wie es dazu kam, dass er zum Mörder wurde. ich mochte es sehr, dass es nicht nur um den aktuellen Mord, sondern auch um den damaligen Mord sowie die persönlichen Familien"dramen" von Eira und Olof sowie anderen Protagonisten geht, die wunderbar in die Geschichte eingearbeitet werden. Selten habe ich eine atmophärisch so dicht erzähle Story gelesen, die mich immer wieder überraschte und mich mit immer wieder neuen schrecklichen Erkenntnissen schaudern ließ.
Fünf Sterne für diesen 1. Teil einer neuen Reihe und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil.
Die Polizistin Eira Sjödin ist aus Stockholm in die Kleinstadt, dem Ort ihrer Kindheit, zurückgekehrt, um sich um ihre Mutter zu kümmern, die allmählich immer mehr dement wird. Als Eira neun Jahre alt war, ist ein Mädchen vergewaltigt und ermordet worden und der damals 14 jährige Olof Hagström hat die Taten gestanden. Der Roman beginnt damit, dass Olof nach über zwanzig Jahren sein Elternhaus betritt und die Leiche seines Vaters findet, der ermordet worden ist. Eira wird mit den Ermittlungen betraut und befindet sich unversehens unmittelbar mit ihrer eigenen Vergangenheit bzw. der des Ortes konfrontiert. Neugierig beginnt sie tiefer zu graben......
Die unheimliche Atmosphäre und die Angst der Menschen spürte ich von der ersten Seite an und ich hatte Mitleid mit dem verurteilten Mörder Olof. Ich habe mich gefragt, ob ein Mensch noch mehr ertragen kann und wie es dazu kam, dass er zum Mörder wurde. ich mochte es sehr, dass es nicht nur um den aktuellen Mord, sondern auch um den damaligen Mord sowie die persönlichen Familien"dramen" von Eira und Olof sowie anderen Protagonisten geht, die wunderbar in die Geschichte eingearbeitet werden. Selten habe ich eine atmophärisch so dicht erzähle Story gelesen, die mich immer wieder überraschte und mich mit immer wieder neuen schrecklichen Erkenntnissen schaudern ließ.
Fünf Sterne für diesen 1. Teil einer neuen Reihe und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil.


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Veröffentlicht am 21.07.2022

Rassismus, Ächtung und Ausgrenzung zehn Jahre nach Kriegsende in Köln

Findelmädchen
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Helga und ihr Bruder Jürgen sind von einer Französin namens Claire und ihrem Lebensgefährten im Januar 47 in Köln aus einem Keller gerettet worden, wo sie mit drei anderen Kindern allein auf sich gestellt ...


Helga und ihr Bruder Jürgen sind von einer Französin namens Claire und ihrem Lebensgefährten im Januar 47 in Köln aus einem Keller gerettet worden, wo sie mit drei anderen Kindern allein auf sich gestellt hausten. Diese Menschen nahmen sie mit nach Frankreich und gaben ihnen bis 1955 ein Zuhause. Im Jahr 1955 erkennt ihr aus Russland heimgekehrter Vater sie auf Bildern beim Suchdienst und die beiden kehren nach Köln zurück. Hier läuft das Leben völlig anders als sie bzw. Helga sich erhofft hat, denn die Tante der Mutter regiert mit harter Hand das Leben in ihrem neuen Zuhause. Helga träumt von Bildung, doch sie wird auf eine Haushaltungsschule geschickt und erlebt grauenvolles während eines Praktikums im Waisenhaus, was ihr Leben und das anderer nachhaltig verändern wird.
Ich habe den Roman mit großer Faszination gelesen und konnte das Leid der Menschen spüren. Helga, ihr Bruder und ihr Vater waren mir sehr sympathisch ebenso wie Fanny, eine Mieterin im neuen Zuhause. Der Schreibstil der Autorin ist sehr anschaulich und der Aufbau der Story hat mir sehr gut gefalllen. Ich habe neben einer interessant erzählten Geschichte, sehr viel Neues über das Leben in der Nachkriegszeit erfahren, insbesondere auch über die Rollen von Frauen. Einiges, was in der Kriegszeit passiert ist, wird von der Autorin nur angerissen und hat mein Kopfkino in Gang gebracht.
Eine sehr berührende Geschichte, die zugleich auch ein wenig Hoffung verspricht. Fünf Sterne!
Helga und ihr Bruder Jürgen sind von einer Französin namens Claire und ihrem Lebensgefährten im Januar 47 in Köln aus einem Keller gerettet worden, wo sie mit drei anderen Kindern allein auf sich gestellt hausten. Diese Menschen nahmen sie mit nach Frankreich und gaben ihnen bis 1955 ein Zuhause. Im Jahr 1955 erkennt ihr aus Russland heimgekehrter Vater sie auf Bildern beim Suchdienst und die beiden kehren nach Köln zurück. Hier läuft das Leben völlig anders als sie bzw. Helga sich erhofft hat, denn die Tante der Mutter regiert mit harter Hand das Leben in ihrem neuen Zuhause. Helga träumt von Bildung, doch sie wird auf eine Haushaltungsschule geschickt und erlebt grauenvolles während eines Praktikums im Waisenhaus, was ihr Leben und das anderer nachhaltig verändern wird.
Ich habe den Roman mit großer Faszination gelesen und konnte das Leid der Menschen spüren. Helga, ihr Bruder und ihr Vater waren mir sehr sympathisch ebenso wie Fanny, eine Mieterin im neuen Zuhause. Der Schreibstil der Autorin ist sehr anschaulich und der Aufbau der Story hat mir sehr gut gefalllen. Ich habe neben einer interessant erzählten Geschichte, sehr viel Neues über das Leben in der Nachkriegszeit erfahren, insbesondere auch über die Rollen von Frauen. Einiges, was in der Kriegszeit passiert ist, wird von der Autorin nur angerissen und hat mein Kopfkino in Gang gebracht.
Eine sehr berührende Geschichte, die zugleich auch ein wenig Hoffung verspricht. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Wer steckt hinter dem Verschwinden Poppys?

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Das Cover des Thrillers ist ein absoluter Eyecatcher und ganz schnell tauche ich ab in die Geschichte der Influencerin Lotte, deren gesamtes Leben rund um ihre Tochter Poppy vpon ihrem Ehemann in Szene ...

Das Cover des Thrillers ist ein absoluter Eyecatcher und ganz schnell tauche ich ab in die Geschichte der Influencerin Lotte, deren gesamtes Leben rund um ihre Tochter Poppy vpon ihrem Ehemann in Szene und ins Netz gesetzt wird. Als ihre Tochter dann verschwindet und sehr Menschen (Follower" wissen, wo sich Poppy zuletzt aufgehalten hat, da es im Netz gestanden hat, hat die Polizei von Oslo einen medienträchtigen Fall zu lösen, insbesondere da eine kurze Zeit zuvor ein anderes Mädchen verschwunden gewesen ist.

Die Kommissarin Emer Murphy ist nach ihrem letzten Fall, an dessen Ende sie keine Erinnerung mehr hat, nicht dienstfähig, da sie unter Psychopharmaka steht. Doch die Geschichte von Poppy geht Emer nahe und sie schaltet sich in die Ermitllungen ein. Der Fall polarisiert bzw. das Verhalten der Eltern, die das Leben ihrer Tochter vermarkten und ungewollt habe auch ich als Leser sofort auch eine Einstellung dazu. Die Autorin schafft es Sympatien bzw. Empathien für die Figuren in mir zu wecken und dann als ich gerade Mitgefühl mit ihnen habe, tritt eine weitere Facette der Figur zu Tage und macht dies zu nichte. Fassungslos lese ich immer mehr über das Verhalten der einzelnen Protagonisten und nichts, aber auch wirklich gar nichts, ist, wie es auf den ersten Blick wirkt.
Emer als Kommissarin und insbesondere ihren Kollegen finde ich sehr sympathisch. Dieser Typ Ermittlerin ist mir noch in keinem Thriller untergekommen, was ich mal einen gelungene Figur für eine neue Reihe empfinde.
Ein rundherum gelungener Thriller mit unerwarteten Wendungen, interessanten Ermittlungen sowie Figuren. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Eine Liebesgeschichte an einem idyllischen Ort

A Place to Love
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Juniper ist 25 Jahre alt und leitet seit dem plötzlichen Tod ihres Vater die Obstfarm der Familie, zu der noch die Mutter und ihre zwei Schwestern zählen. Ihr altes Leben hat sie aufgegeben, ihre große ...

Juniper ist 25 Jahre alt und leitet seit dem plötzlichen Tod ihres Vater die Obstfarm der Familie, zu der noch die Mutter und ihre zwei Schwestern zählen. Ihr altes Leben hat sie aufgegeben, ihre große Liebe Henry über den wahren Hintergrund der Trennung belogen und ihrer Familie Henry verschwiegen. Drei Jahre später taucht Henry mitten in der Ernte auf und somit erfährt jeder in der Familie neue Wahrheiten - auch June und Henry müssen sich mit ihnen auseinandersetzen.

Die Autorin Lilly Lucas erschafft mit ihrem grandiosen Erzahlstil eine kinoreifen Film in meinem Kopf. Die Protagonisten sind mir äußerst sympathisch und ich kann mir das Leben auf der Obstfarm sehr gut vorstellen. Die innere Zerrissenheit und die Gefühle, die sowohl in June (Juniper) als auch in Henry toben, sind zum Greifen nah. Ich mag den Zusammenhalt und das Verantwortungsgefühl innerhalb dieser Familie. Mir gefällt der Kampfgeist von June, die sich in einer Männerdomäne behaupten muss. Das selbstgebaute Baumhaus ihrer Schwester Poppy, das diese als Ferienwohnort vermieten möchte, war für mich eines der Highlights, denn zu gerne hätte ich auch dort übernachtet.
Ich kann es kaum erwarten die nächsten Teile zu lesen, da dies laut Verlag der erste Teil einer Reihe ist.
Fünf Sterne!

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