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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2022

Spannung pur

72 Stunden - Fürchte die Stille
3

72 Stunden von Ben Escher begleitet die Fernsehmoderatorin Bea, welche durch ihre Unachtsamkeit ihren 4-jährigen Sohn Elias verloren hat. Ein Jahr später fehlt immer noch jede Spur von Elias. Sie beschließt ...

72 Stunden von Ben Escher begleitet die Fernsehmoderatorin Bea, welche durch ihre Unachtsamkeit ihren 4-jährigen Sohn Elias verloren hat. Ein Jahr später fehlt immer noch jede Spur von Elias. Sie beschließt bei einem Schweigeseminar in einem Schloss mit zu machen, um ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Doch im Schloss findet sie immer wieder neue Hinweise auf Elias und sie beginnt langsam an ihrem Verstand zu zweifeln.

Ein durchwegs spannender Thriller wartet auf den Leser, der durch viele Wendungen die Hauptverdächtigen schnell aus dem Spiel nimmt.
So bleibt die Spannung auch bis zum Ende erhalten.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Man hat das Gefühl es wird nicht lange um den heißen Brei herum geschrieben, sondern das Geschehene wird schnell auf den Punkt gebracht (siehe Elias Verschwinden).

Der Leser erfährt abwechselnd Einzelheiten über Bea und dem Geschehen im Schloss, sowie aus Sicht des Täters, der in der Ich-Perspektive mit seinem Therapeuten spricht. Geschickt gemacht, da dadurch einiges klarer wird.

Die Figuren sind übersichtlich und man bekommt gute Einblicke in deren Gefühlswelten.
Der Thriller ist sehr psychologisch gehalten, da viele der Figuren mit eigenen Dämonen kämpfen.
Das soll aber nicht heißen, dass er schwer zu lesen ist, sondern dass der Ausgang im Grunde lange offen bleibt.
Die Leseabschnitte habe ich immer an einem Stück gelesen, so hat mich das Buch gefesselt.

Bezüglich des Spannungs- und Unterhaltungswertes tatsächlich einer der besten Thriller, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Daumen hoch.

Einen Punkt Abzug gibt es jedoch noch, da ich manche Szenen als etwas übertrieben dargestellt finde (z.B. Schlussszene Mönche) und man sehr am Ball bleiben muss, um dem Geschehen zu folgen.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 28.07.2022

Liebevoll ausgearbeitete Fantasiewelt

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
0

Ich durfte schon den Vorgänger lesen und habe mich daher auf ein Wiedersehen mit Malik und Karina gefreut. Die Geschichte wird zwar ganz gut aufgegriffen, dennoch würde ich empfehlen den ersten Teil zu ...

Ich durfte schon den Vorgänger lesen und habe mich daher auf ein Wiedersehen mit Malik und Karina gefreut. Die Geschichte wird zwar ganz gut aufgegriffen, dennoch würde ich empfehlen den ersten Teil zu lesen, um mehr Hintergrundwissen zu den Charakteren und der Welt zu haben.

Malik und Karina stehen wieder gegeneinander, diesmal geht es jedoch nicht nur allein um Maliks Schwester Nadia, sondern um die Rettung der Welt. Beide wollten sich einst gegenseitig umbringen und wissen nicht, ob sie einander trauen können, dennoch ist da diese Anziehungskraft.
Da beide auch noch aus unterschiedlichen Völkern stammen, die sich vor Jahrhunderten gegenseitig verrieten, wirkt die Geschichte etwas wie das moderne Romeo und Julia.
Die Handlung spielt in einer absoluten Fantasiewelt und man muss sich darauf einlassen, um in der Welt von Magie am Ball zu bleiben.
Ganz allgemein hat mir der Vorgänger A Song of Wraiths and Ruin besser gefallen, da die Handlung mit dem Solstasiafest eine gerade Linie verfolgt hat. In a Psalm of Storms and Silence ist mir manchmal alles etwas zu durcheinander, es passiert sehr viel in kurzer Zeit. Karina beginnt wieder bei ihren Wurzeln und hat nichts. Malik dagegen ist im Königshaus angekommen, weiß aber nicht, wem er trauen kann und muss auch immer wieder mit Ausgrenzung zurechtkommen. Dazu kommt die Magie der beiden, die beide noch nicht so recht kontrollieren können, der Weltuntergang, der Flussgeist Idir, der noch in Maliks Kopf sitzt und die wieder auferstandene Hanane. Das war mir etwas zu viel Action. Aber im Großen und Ganzen wieder ein spannendes Buch in einer gut ausgearbeiteten Welt.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Kurzweilige Story über Raubkunst

Das letzte Grab
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Die Strafverteidigerin Carla Winter erfährt überraschend vom Tod ihres Exmannes Felix, zu dem sie seit 6 Jahren keinen Kontakt mehr hatte. So richtig losgekommen ist sie von ihm jedoch nie. Nun soll er ...

Die Strafverteidigerin Carla Winter erfährt überraschend vom Tod ihres Exmannes Felix, zu dem sie seit 6 Jahren keinen Kontakt mehr hatte. So richtig losgekommen ist sie von ihm jedoch nie. Nun soll er bei einem Autounfall in der Türkei verbrannt sein. Als Carla nach der Schreckensnachricht nach Hause kommt, findet sie ihr Haus verwüstet und ihren Geliebten ermordet vor. Carla kann sich auf die Ereignisse keinen Reim machen und beginnt nachzuforschen, denn sie befindet sich bereits selbst in der Schusslinie.
Ein Thriller, der einen kaum zu Atem kommen lässt. Spannend und kurzweilig.
Besonders hat mir gefallen, dass Carla völlig ohne Vorkenntnisse in einen Fall verwickelt wird, nur weil sie unbewusster Weise Leute kennt, die illegalen Aktivitäten (Schmuggel und Raubkunst) nachgehen. Der Leser ist auf dem Wissenstand von Carla und findet zusammen mit ihr immer mehr heraus. Innerhalb kurzer Zeit passiert so viel, dass man kaum Luft holen kann. Carla reist von Deutschland in die Türkei und man erfährt auch so manches aus der türkischen und arabischen Welt. Auch der Witz kommt an der ein oder anderen Stelle nicht zu kurz (siehe Carlas Neffen).
Obwohl ich eigentlich ein Fan von Büchern mit vielen Seiten bin, hat es mir hier gerade gefallen, dass das Buch nur 283 Seiten hat. Das ist in keinster Weise negativ gemeint: Jedes Wort wurde passend gewählt, nichts wurde zuviel ausgeschmückt und ich bin zufrieden mit meinem Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 08.07.2022

In Rauch aufgegangen?!

Im Feuer
0

Der Roman passt wunderbar zur aktuellen Sommerzeit, da auch Schweden von einer Hitzewelle heimgesucht wird, die einige Brände auslöst oder auch nur auszulösen scheint – trotz der Bemühungen der örtlichen ...

Der Roman passt wunderbar zur aktuellen Sommerzeit, da auch Schweden von einer Hitzewelle heimgesucht wird, die einige Brände auslöst oder auch nur auszulösen scheint – trotz der Bemühungen der örtlichen Verwaltung.
Die Stockholmerin Lilly, die neu auf dem eher ländlichen Polizeirevier ist, muss ihre Ermittlertätigkeiten beweisen und kommt dabei auch immer wieder in Kontakt mit dem Feuerwehrmann Jesper, der sich sichtlich um sie bemüht.
Mir hat gut gefallen, dass bei einer Brandserie mal nicht nur die Ermittler zum Zug kommen, sondern man die Geschichte auch aus Sicht eines Feuerwehrmannes lesen kann. Sowohl Ermittlerin, als auch Feuerwehrmann stehen immer wieder neuen Herausforderungen gegenüber, da durch das Feuer scheinbar alle Beweise vernichtet sind und beide Berufssparten nahezu rund um die Uhr arbeiten müssen.
Im Laufe der Handlung erfährt man auch immer mehr aus Lillys Vergangenheit und warum sie sich versetzen ließ. Das macht sie sehr nahbar und sympathisch.
Dadurch, dass immer etwas passiert, wird auch die Spannung gleichbleibend aufrechterhalten.
Die Thematik über den Klimawandel ist leider sehr aktuell.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Lesenswert aber verbesserungswürdig

P.S. Morgen bist du tot
2

Die Handlung ist spannend: Studenten mit psychopathischer Diagnose werden zu einem geheimen Forschungsprogramm an einem College eingeladen um sich so ihr Stipendium zu verdienen.
Untereinander ist nicht ...

Die Handlung ist spannend: Studenten mit psychopathischer Diagnose werden zu einem geheimen Forschungsprogramm an einem College eingeladen um sich so ihr Stipendium zu verdienen.
Untereinander ist nicht bekannt, wer sich in dem Programm befindet. In dem Gebäudekomplex in dem die Studie stattfindet, werden hintereinander zwei Morde verübt. Den Insidern des Projekts wird bald klar, dass Projektteilnehmer ermordet werden und es gilt heraus zu finden, wem man vertrauen kann und wem nicht. Währenddessen verfolgt Chloe einen ganz anderen privaten Plan: Sie ist an die Uni gegangen, um einen ihrer Mitstudenten zu ermorden, der einst ihr Leben auf negative Weise verändert hat.

Der Leser begleitet die Psychopathen Chloe, Charles und „Normalo“ Andre und erfährt einiges aus deren Privatleben, deren Art zu denken und zu handeln. Untereinander wissen sie nicht, ob sie sich trauen können. Zwei der übrigen Teilnehmer werden zeitnah ermordet, zwei weitere bleiben noch, über deren Identität der Leser länger in Unwissenheit gelassen wird. Natürlich könnte der Täter auch von ausserhalb kommen, weshalb der Spannungsbogen lange aufrecht erhalten wird und erst gegen Ende eine Auflösung erfolgt.

Chloe führt durch die Ich-Perspektive und ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt, da sie bereits früher Gewalttaten begangen hat. Bei ihr wirkt alles sehr belanglos, da sie kein Gewissen hat. Ich fand diese Einblicke in ihre Psyche ganz interessant.
Der Schreibstil war hier eher flüssig erzählend mit Infos, aber weniger sachlich, was für einen Thriller, der hauptsächlich unterhalten soll, auch gut passt.
Andre macht ebenso Spaß, da er kein wirklicher Psychopath ist, sondern sich den Studienplatz erschlichen hat und nur vorgibt einer zu sein. Dadurch kommt er immer wieder in Situationen, die Gewissensbisse bei ihm hervorrufen. Darüber hinaus ist er ein sehr sympathischer junger Mann, dessen handeln man nachvollziehen kann.

Durch die beiden Handlungsstränge (Chloes ursprünglicher Plan einen Mord zu begehen und die tatsächlich verübten Morde) wird es nie langweilig und Abwechslung ist gegeben.
Ab und an triftet das Buch tatsächlich etwas in das typische belanglose amerikanische College-Leben ab, aber unsere Hauptdarsteller sind auch 18-jährige College-Anfänger.

Was mir nicht so gut gefallen hat ist, dass manche vorher geschickt eingefädelten Situationen, später nicht ganz aufgelöst werden. Der rote Faden durch das Buch ist aber vorhanden und ich habe es auch gerne gelesen. Weshalb ich 4 von 5 Sternen vergebe.

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