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Nilchen

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Veröffentlicht am 08.08.2022

DIE Schülerin des Bauhauses und ihr Lebensweg

Friedl
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Wer sich ein wenig mit der Geschichte des Bauhauses auseinandersetzt, stolpert unweigerlich über einen Namen: Friedl Dicker-Brandeis. Die in Wien geborene Jüdin war eine der bedeutendsten Schülerin in ...

Wer sich ein wenig mit der Geschichte des Bauhauses auseinandersetzt, stolpert unweigerlich über einen Namen: Friedl Dicker-Brandeis. Die in Wien geborene Jüdin war eine der bedeutendsten Schülerin in Weimar und war als Malerin Teil der damaligen geistigen Avantgarde um Paul Klee, Oskar Schlemmer und auch Walter Gropius kannte sie gut. Wie kann es sein, dass ihr Name nur Wenigen ein Begriff ist? War sie doch einer DER Frauen der schaffenden Künste bevor die Nazis alles zunichte machten.
Elena Makarova, eine in Israel lebende vielfach ausgezeichnete russische Schriftstellerin und unter anderem auch Historikerin und Dokumentarfilmregisseurin, hat das Leben der Friedl Dicker-Brandeis nun in einen biografischen Roman gebracht. Das gute Werk ist über 600 Seiten lang, braucht also ein wenig Muse. Aber es liest sich äußerst gut, was sicherlich auch der Verdienst der sehr guten Übersetzung aus dem Russischen von Christine Hengevoß ist.
Was ich sehr gelungen finde ist der Einstieg den Elena Makarova gefunden hat, denn es Beginn mit einem Vorwort, mit einem Annähern der Schriftstellerin an ihre Hauptfigur und das nicht zu knapp, aber dieses „setting the scene“ gelingt ihr hervorragend und hilft einen Zugang zu finden.
Dann wird in fünf großen Blöcken die Lebensgeschichte von Friedl erzählt aus ihrer eigenen Perspektive. Immer durchsetzt von Briefen und Gedanken. Diese sehr persönliche Aufarbeitung ihrer Lieben und Leiden, ihre Schaffenskunst, ihr intellektuellen Auseinandersetzung, ihre Politisierung (sie tritt 1931 der KP bei) und ihr unermüdlicher Wille ihr Schaffen fortzuführen, ist beeindruckend zu lesen. Erst emigriert sie nach Prag, leider nicht weit weg genug, bis es in Ausschwitz 1944 zu ihrer Vergasung kommt. Und die Welt wurde wieder einer großartigen Person beraubt. Beschämend.
Das Buch enthält auch ein paar Seiten mit Fotografien und Werken der Künstlerin. So wird das beschriebene und erzählte noch viel realer und lebendiger.
Danke Romanen wie diesen bleiben Frauen wie Friedl Dicker-Brandeis in unserer aller Gedächtnis und ehrt ihr leider sehr kurzes Lebenswerk.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Wenn ein Salatbuch, dann dieses hier!

Salate der Superlative
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Ich bin immer wieder auf der Suche nach Anregungen was Salate angeht, finde ich doch nichts langweiliger als immer nur grünes Blattzeug mit Dressing und fertig. Nein, es darf ruhig mal exotisch sein, es ...

Ich bin immer wieder auf der Suche nach Anregungen was Salate angeht, finde ich doch nichts langweiliger als immer nur grünes Blattzeug mit Dressing und fertig. Nein, es darf ruhig mal exotisch sein, es darf auch gerne mal schnell gehen und auch wenige Zutaten haben, aber bunt gemischt und abwechslungsreich soll es sein. Auch der Aufwand bitte nicht zu groß.
Und genau für diesen Anspruch habe ich für mich das ultimative Salatbuch gefunden: Salate der Superlative von Dr. med. Anne Fleck! Hier finden sich wirklich die genialsten Rezepte und wenn ich einen Favoriten picken sollte, könnte ich es nicht, weil ich schon mindestens eine TOP10-Liste führe – ohne Witz. Meine Begeisterung ist so groß, dass ich selbst Freundinnen mit Salatfotos belästige und ihnen vorschwärme wie lecker es ist.
Klar, hier gibt es natürlich auch diverse Rubriken mit schnellen Rezepten, einfachen oder auch mal sehr deftige oder hippe Salate. Alles dabei, auch bei den Zutaten ist die Bandbreite groß. Natürlich lassen sich auch alle Bestandteile im Register nachschauen. Fliegt da noch eine Kohlrabi durch den Kühlschrank, kein Problem es gibt einen leckeren Salat daraus.
Wer nur nach Dressings sucht um das eigene Gemisch damit zu durchmischen wird auch fündig, denn es gibt auch eine Dressingabteilung, ob fruchtig, nussig oder reine Vinaigrettes – hier findet ihr euren Favoriten!
Daher: Wenn Salatbuch, dann kann es nur dieses werden!

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Lecker, lecker, lecker!

WW - Italien
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Wer liebt sie nicht die italienische Küche! Pizza, Pasta, Antipasti, da bekomm ich gleich wieder Appetit, wenn ich nur daran denke. Nachteil ist die doch sehr gehaltvolle Küche und das verdirbt so mach ...

Wer liebt sie nicht die italienische Küche! Pizza, Pasta, Antipasti, da bekomm ich gleich wieder Appetit, wenn ich nur daran denke. Nachteil ist die doch sehr gehaltvolle Küche und das verdirbt so mach einem den Appetit. Nun hat WeightWatchers (WW) ein sehr ansehnliches Kochbuch mit dem simplen Titel: `Italien` herausgegeben und es beinhaltet viele Rezepte, die uns kulinarisch einen Genuss ermöglicht ohne Kalorienbomben zu fürchten. Aber natürlich wie immer macht die Menge auch hier den Unterschied. Es startet mit Vorspeisen und Antipasti. Eine Sektion aus der ich auch gerne mal ein Rezept für mein Abendbrot nutze wie den Bohnen-Rucola-Salat mit Röstpaprika. Dann folgen die Hauptgerichte mit leckere Nudeln & knusprige Pizza, hier haben wir auch schon einen Favoriten erkoren: :Linguine mit Gorgonzola und Rucola. Diese Sektion fällt in der Tat kleiner aus als ich gedacht hätte, aber Italien ist nun nicht nur Pizza&Pasta. Im Gegenteil, Pasta ist ja im Grunde „nur“ der primo corso und dann folgt das eigentliche Hauptgericht.! Hierzu gibt es auch eine Sektion mit Fleisch- und Fischgerichten. Fleischlos geht natürlich auch: Buntes Gemüse & gesunde Hülsenfrüchte ist mein liebster Rezeptabschnitt. Hier sind tolle Rezepte wie die veganen Polpette in Paprikasauce. Aber, nicht zu verachten sind auch die Pestorezepte. Wirklich übersichtlich gut und vielfältig ist hier das Rezeptangebot diese Pestos selbst zu machen. Viel besser als die gekauften Alternativen Und, ultimo, ma non per importanza: Die Nachspeisen! Hier haben wir das Mango-Limetten-Sorbet schon ausprobiert. Insgesamt gefällt mir der strukturierte Aufbau dieses Buches sehr. Links oder rechts ein Foto und dann das Rezept auf der gegenüberliegenden Seite in adäquater Schriftgröße, dass man das auch mit einem Blick erkennt beim Kochen. Daneben gut strukturiert die Zutaten. Ein sehr praktisches Kochbuch mit tollen Fotos. Natürlich wird auch das WW Programm im Buch erläutert und was mir weniger gefällt sind die Produktplazierungen der eigenen WW-Produkte, aber das lässt sich auch ignorieren.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Poetin der Natur

Städte aus Papier
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Ich bin (leider) viel zu wenig mit Lyrik in Berührung und lese zu selten Gedichte. Aber wer mir stets große Freude bereitet, seit meine Mutter mir einen zweisprachigen Lyrikband zur Konfirmation schenkte ...

Ich bin (leider) viel zu wenig mit Lyrik in Berührung und lese zu selten Gedichte. Aber wer mir stets große Freude bereitet, seit meine Mutter mir einen zweisprachigen Lyrikband zur Konfirmation schenkte (mehr als 20 Jahre her…): Emily Dickinson! Mein liebstes Gedicht ist: ` How happy is the little stone` und wer ihre Gedichte noch nicht kennt, einfach mal eintauchen. Man spürt ihre Naturverbundenheit und wie zufrieden die Lyrikerin in der Natur war mit einem großen Talent die Details zu erblicken.
Dieser großartigen amerikanischen Frau ist nun das Buch „Städte aus Papier – Vom Leben der Emily Dickinson“ gewidmet, geschrieben von der franko-kanadischen Autorin Dominique Fortier. Im Original auf Französisch und übersetzt von Bettina Bach.
Dieses Buch bringt uns die moderne Emily Dickinson näher, die ihr gesamtes Leben von 1830 bis 1886 in Amherst, Massachusetts lebte. Aufgewachsen in einer streng gläubigen Familie, war sie immer die etwas eigenartige, zur Depression neigende Einzelgängerin, die sich immer mehr abschottete. Das Buch ist ein schmaler Band, der auch sehr feinsprachig daher kommt, genau wie die zu beleuchtende Frau: „Wie ihre Pflanzen hat auch sie den Winter zwischen Buchseiten verbracht.“ (S.33)
Was ist dieses Buch? Teilweise belegbare gut recherchierte Elemente aus ihren Briefen und anderen Dokumenten, teilweise auch dazu gesponnene Fiktion um es rund werden zu lassen. Eine Biografie? Auch, aber es gibt auch Elemente der Gegenwart die uns auf sie zurückblicken lassen. Daher passt es so in keine rechte Schublade, was die Lektüre aus meiner Sicht noch besser macht. Ein Buch, dass einer großartigen Frau gewidmet ist und der wir uns hiermit wieder ein wenig näher fühlen dürfen.
Lesenswert ohne Frage! Auch ein super Einstieg vor der Lektüre ihrer Lyrik. Wirklich ein kurzes vergnüglich, sprachlich imposantes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Eine Überraschung jagd die Nächste

Das zaubernde Klassenzimmer – Achterbahn statt Stundenplan (Das zaubernde Klassenzimmer 1)
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Was für ein niedliches Leseereignis für Grunschüler:innen! Ich bin ja immer ein großer Fan von Büchern, die weder auf Mädchen noch auf Jungs abzielen und das ist hier rundum gelungen. Text, Charaktere, ...

Was für ein niedliches Leseereignis für Grunschüler:innen! Ich bin ja immer ein großer Fan von Büchern, die weder auf Mädchen noch auf Jungs abzielen und das ist hier rundum gelungen. Text, Charaktere, Bilder – alles ein neutrales „Produkt“. Aber was natürlich noch viel besser ist, ist die Geschichte selbst über ein zauberndes Klassenzimmer.
Elena zieht von der Stadt aufs Land und kommt nun in eine neue Schule in ihrem Dorf Eigam. So richtig begeistert ist sie nicht, hatte sie doch eine modern ausgestattete Schule und landet nun in dieser sehr traditionellen Schule. Die Schülerschaft ist durchwachsen wie überall, aber natürlich gibt es auch nette Kinder, wie der verträumte Tierfreund Felix oder die Quasselstrippe Lilly! Was dieses Buch besonders macht, ist die Gabe der Autorin Tina Zang mit wenigen Sätzen volle Charaktere zu zeichnen und diese spannungsvoll einzusetzen ohne das viel passiert. Klar, hier wird gezaubert, aber die Geschichte an sich ist im Grunde recht harmlos – also auch geeignet für Kinder, die abends noch lesen mögen, aber gruselig nicht brauchen können. Mich hat die Autorin mit dem neuen Lehrer Blitzke zum Lachen gebracht, da verzettelt er sich so manches mal beim Reden und braucht 3 Anläufe bis es wieder politisch korrekt ist.
Auch der Umfang von knapp 130 Seiten mit großer Schrift ist ideal um die Erstleserbücher hinter sich zu lassen und hier weiterzulesen. Auch die Illustrationen von Sandra Reckers sind gut akzentuiert vorhanden und super passend.
Uns hat es gefallen und meine wollen gerne, dass noch mehr in Eigam passiert! Dieses Klassenzimmer kann sicherlich noch mehr und dann muss ja noch das magische Buch gefunden werden….

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