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Veröffentlicht am 14.05.2023

Toller Start bei Carlsen und hoffentlich gibt´s noch mehr davon

Baddog und Goodboy
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Baddog hasst die Menschen und wünscht ihnen nur Schlechtes. Mithilfe einer geisterartigen Katze Shadow wird er zum Anti-Helden dieser Geschichte. Aber so viel Mühe sich Baddog auch beim Ausführen von Schandtaten ...

Baddog hasst die Menschen und wünscht ihnen nur Schlechtes. Mithilfe einer geisterartigen Katze Shadow wird er zum Anti-Helden dieser Geschichte. Aber so viel Mühe sich Baddog auch beim Ausführen von Schandtaten gibt, oft erfüllt er seinen Job nicht sehr gut. Meistens bewirkt Baddogs einschreiten eher etwas Positives. Sein Gegenspieler Goodboy kassiert dann alle Lorbeeren, weil der Dackel im Cape natürlich nichts damit zu tun haben will. Ob er es noch schafft ein richtiger Bösewicht zu werden?

Meine Bewertung
Ich bin etwas zwiegespalten bei diesem Manga. Einerseits ist er super süß, lustig und unterhaltsam, andererseits fehlen mir hier und da ein paar Details in der Story. Warum Baddog seine Kräfte bekommt, wird aufgeklärt, aber was ist mit Goodboy? Über den erfährt man fast gar nichts. Er ist einfach da und es ist völlig normal, dass er sprechen kann. Wirkt nicht ganz ausgereift. Sieht man einfach darüber weg und nimmt es einfach als gegeben an (ist halt eine Geschichte), macht der Manga beim Lesen schon sehr viel Spaß.

Ich hätte mir hier auch noch weitere Bände vorstellen können, weil die beiden Hunde untereinander unterhaltsam und lustig agieren. Die beiden Hunderassen sind für die Charaktere gut ausgesucht. Ein Golden Retriever ist ja als freundlich, aber etwas naiv (oder dümmlich bekannt), während ein Dackel eher eigenwillig und stur ist. Diese Charakterzüge lassen die beiden Hunde auch ordentlich zur Geltung kommen.

Baddog hat das Problem, dass er ja eigentlich böse sein will, aber oft ungewollt gut ist. Deswegen sieht in Goodboy auch als Freund an und behandelt Baddog auch so (was dieser überhaupt nicht toll findet).

Vom Zeichenstil her kann Olschi definitiv mit den japanischen Mangazeichnern mithalten. Früher merkte man schnell, wenn es ein einheimischer Mangaartist war. Bei Olschi ist es nur hier und da in ein paar Panels aufgefallen. Ihre Hundezeichnungen sind auch ziemlich gut geworden, weil die Hundegesichter, die ja immer im Mittelpunkt stehen, einfach super gute und den Gefühlen entsprechende Ausdrücke haben.

Dieser Manga hat auch eine bewegende Message, denn Baddog ist natürlich nicht ohne Grund so böse und hasst Menschen. Hat mir gut gefallen, wie Baddogs Erlebnisse die Geschichte beeinflusst haben. Ich finde Baddog unglaublich lieb und süß, obwohl er doch das Gegenteil sein möchte XD.

Weniger gut fand ich das Ende, ich hätte den Manga über 2 Bände laufen lassen und noch mehr Storytelling gemacht. Man fühlt sich etwas unglücklich zurückgelassen nach dem letzten Kapitel. *

Gut fand ich, dass Olschi am Ende noch einen kleinen Einblick zum Entstehen der Charaktere gegeben hat z.B dass Gooddog und Baddog aus D&D Charakteren entwickelt worden sind und welche Rasse sie dort wären. Was für eine geniale Idee. Zur Krönung gibt’s die Helden auch noch auf Farbseiten. Auch die kleinen Comicstrips von der Autorin sind lustig und geben einen die richten Mangaka Vibes.

Das Buch wird in deutscher Richtung von vorne nach hinten gelesen. Finde ich auch nicht schlimm, wir lesen halt hier in dieser Richtung.

Fazit:
Toller Manga und das nicht nur für Hundefans. Ein paar kleine Details haben mir nicht gefallen, aber sonst ist er lustig und unterhaltsam. Von Olschi können wir hoffentlich noch mehr tolle Manga erwarten.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Die Ostergeschichte kindgerecht erzählt und vermittelt

Der kleine Esel und die Ostergeschichte
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Der kleine Esel darf Jesus auf seiner Reise begleiten. Er ist stolz ihn tragen zu dürfen und erlebt Jesus Geschichte hautnah mit.

Das Buch hält sich an die biblischen Erzählungen, vom Einzug in Jerusalem ...

Der kleine Esel darf Jesus auf seiner Reise begleiten. Er ist stolz ihn tragen zu dürfen und erlebt Jesus Geschichte hautnah mit.

Das Buch hält sich an die biblischen Erzählungen, vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung aus der Sicht des kleinen Esels.

Das ist ein Buch für Kinder, welches die biblische Ostergeschichte erzählt. Der Inhalt ist also den meisten Erwachsenen bekannt. Natürlich wird es nicht so kompliziert, wie in der Bibel erzählt. Die Wortwahl ist leichter und nicht so umständlich.

Die Idee den kleinen Esel mit einzubeziehen finde ich süß. Dadurch erlebt der kleine Leser die Geschichte nicht aus Sicht Jesu, sondern aus der Sicht eines dritten, der in der Geschichte eher einer Nebenrolle spielt. Gleichzeitig ist der kleine Esel aber auch sehr wichtig für Jesus war, denn wer hätte ihn sonst so stolz auf seinen Rück tragen und bei seinen Zweifeln trösten können.

Die Ostergeschichte ist ein Teil unserer Kultur/Religion und erzählt Kindern genau, warum wir Ostern feiern. Für den, der noch so ein Buch sucht, genau die richtige Wahl.

Illustrationen:
Die Illustrationen sind klassisch. Auf dem Buchrücken werden sie auch als malerisch bezeichnet. Das würde ich auch so bestätigen. Sie sind definitiv handgezeichnet. Der Zeichenstil ist hübsch, mit vielen bunten Elementen. Aber auch die Szenen rund um die Kreuzigung und das Ableben von Jesus kommt durch entsprechend dunklere Farbwahl sehr gut rüber. Die Emotionen werden hier gut durch die Farben ermittelt. Am Ende ist natürlich alles wieder hell und bunt, denn Jesus ist auferstanden und alles ist wieder gut. Mir gefallen diese klassischen handgefertigten Zeichnungen. Sieht man heutzutage eher selten bei Kinderbüchern.

Text:
Wie auch die Zeichnung würde ich den Text als klassisch bezeichnen. Die Sätze sind verständlich zu lesen und die Geschichte ist durch die Sicht es Esels recht einfach und kindgerecht gehalten. Einige Absätze sind oft etwas länger, daher eher für geübte Erstleser geeignet. Die Schriftgröße könnte dafür auch etwas größer sein. Zum Vorlesen ist es aber völlig ausreichend.

Qualität:
Ein süßes kleines Buch als Hardcover mit vielen bunten Seiten. Es wird klimaneutral gedruckt und kommt aus Europa, die Farben sind auf pflanzlicher Basis. Wenn alles wie versprochen eingehalten wird, sind 10€ ein guter Preis für so ein Buch.

Fazit:
Wer ein hübsches und ansprechendes Buch über die Ostergeschichte und Jesu Christi sucht, wird hier fündig.
Die biblische Geschichte an sich selbst bewerte ich hier aber nicht

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Da bleibt kein Auge trocken ;-)

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
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Darum geht´s:
Luisa, Mama und die Oma waren kaum weg, da setzte sich Papa in den Garten und las ein Buch. Oder vielmehr wollte er ein Buch lesen. Richtig viel gelesen hatte er noch nicht. Einen Satz oder ...

Darum geht´s:
Luisa, Mama und die Oma waren kaum weg, da setzte sich Papa in den Garten und las ein Buch. Oder vielmehr wollte er ein Buch lesen. Richtig viel gelesen hatte er noch nicht. Einen Satz oder so. Höchstens zwei. Da kam Tiffany zu ihm nach draußen, mit nichts am Leib außer einem Handtuch und sagte: „Also, Papa, es gibt da ein kleines Problemchen.“

Mama, Luisa und die Oma wollen sich mal so richtig entspannen. Deswegen machen sie einen Wellness-Tag mit Sauna und so. Ohne Tiffany! Mit fremden, nackten Menschen in einem viel zu engen Raum sitzen, schwitzen und nicht reden? Das klingt für Tiffany nämlich wirklich nicht nach Spaß! Also bleibt sie bei Papa, Max und dem Opa zu Hause. Dort will sich auch Papa entspannen, aber daraus wird wohl nichts. Zuerst werden nur Papas Socken nass, doch irgendwann steht das ganze Bad unter Wasser. Ob die Schwungkraft oder vielleicht Angela Merkel daran Schuld haben und was die schlaue Waschmaschine dazu meint, davon handelt das neue Buch über Tiffany und ihre Familie.

Meine Bewertung
Dieses Buch handelt kurz gesagt von einer überaus lustigen Geschichte, kindgerecht erzählt in der üblichen gekonnten „Marc-Uwe Kling-Manier“. Die Geschichte beginnt gänzlich harmlos und eine Abschweifung folgt der nächsten. Vieles wird kindlich verständlich erklärt und hergeführt. Dabei sind wohl Schulanfänger das geschätzte Alter der Zielgruppe.

Vor allem der Vater gerät quasi wortwörtlich vom Regen in die Traufe, da er zunächst nur nasse Socken bekommt, es aber dabei nicht bleibt.

Auch wird erklärt, wie die Redewendung „Danke Merkel!“ entstanden und oft verwendet wird.

Trotz aller Missgeschicke und Pannen bleiben alle recht munter und fröhlich, was einem zeigt, dass man auch gut über sich selbst lachen kann, um auch unangenehme Situation zu überstehen, anstatt sich zu ärgern.

Fazit:
Ich persönlich finde dieses Buch wiederholt vorlesbar, da kein/er (Auge) trocken bleibt.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Tolle Neuauflage eines Klassikers

Die Schneekönigin
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Die Schneekönigin ist ein echter Klassiker, den wahrscheinlich jeder und jede kennt. Unzählige Male wurde sie verfilmt und es gibt jede Menge Auflagen von diesem Buch.

Kurz zusammenfassen kann man die ...

Die Schneekönigin ist ein echter Klassiker, den wahrscheinlich jeder und jede kennt. Unzählige Male wurde sie verfilmt und es gibt jede Menge Auflagen von diesem Buch.

Kurz zusammenfassen kann man die Geschichte so:

Gerda und Kai sind keine Geschwister, haben aber trotzdem eine innige Bindung. Jeden Tag verbringen die beiden zusammen. Bis eines Tages ein merkwürdiger Splitter in Kais Auge und Herz alles verändert. Es sind Spiegelsplitter der Schneekönigin, diese Splitter lassen Kais Herz kalt und und seine Augen lieblos werden. Gerda versteht nicht, was mit ihrem besten Freund passiert. Es wird Winter und die Schneekönigin entführt Kai.

Das kann Gerda nicht zulassen und sie macht sich auf ihn zu retten. Doch das ist gar nicht einfach und Gerda muss aufpassen, dass sie sich selbst nicht verliert.
In insgesamt 7 Kapiteln verfolgen wir Gerdas Reise, um Kai zu retten.

Die Geschichte wurde 1844 in der Urfassung veröffentlicht, ist relativ zeitlos. Sie ist recht hart für kleinere Kinder, weil Kai doch ziemlich fies zu Gerda ist und die Schneekönigin so mächtig, dass sie einem Angst machen kann (wenn man sie mit Elsa von Disney vergleicht). Jedenfalls würde ich die Story, auch von der Länge her, nicht unbedingt ab 5 empfehlen, aber das kommt immer aufs Kind an.

So wie ich das lese müsste das sogar der Orginal Text sein, zumindet habe ich nirgendwo gelesen das es eine "überarbeitete Fassung" ist. Liest sich zumindest so. Der Text ist trotz der stellenweise älteren Ausdrucksweise aber in Ordnung.

Das Buch wird verschönert mit den Bildern von Galina Zinko. Mir gefällt, wie sie es schafft, dieses doch relativ alte Märchen durch ihre Zeichnungen modern darzustellen. Die Mischung dieser Illustrationen ist ganz interessant - zwischen klassisch und abstrakt. Das hat was ganz Eigenes. Besonders gelungen finde ich das Cover, es wirkt wirklich richtig kalt und die Schneekönigin strahlt sowas Mächtiges und unbezwingbares aus. Ein Glück, die wahre Freundschaft immer siegt


Fazit:
Tolle Ausgabe, wie eigentlich alle Märchenausgaben, die der Verlag herausbringt. Die Zeichnungen sind kunstvoll und die Geschichten zeitlos magisch. Was ganz besonderes für alle die Märchen lieben.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Mari hat zwar eine Krankheit, ist aber eigentlich sonst ein ganz normales Mädchen

Ich bin MARI
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Mari ist ein Kind wie jedes andere, jedoch auch manchmal etwas besonders, denn Mari hat das Angelman-Syndrom. Weil Mari nicht sprechen kann, schreiben ihre Mama und ihr Papa über sie und zeigen uns ihre ...

Mari ist ein Kind wie jedes andere, jedoch auch manchmal etwas besonders, denn Mari hat das Angelman-Syndrom. Weil Mari nicht sprechen kann, schreiben ihre Mama und ihr Papa über sie und zeigen uns ihre Welt. Dabei unterscheidet die sich gar nicht so viel vom Leben anderer Kinder. Sie liebt es zu tanzen, sie mag die Schule und guckt auch gerne fern.

Aber manchmal bekommt sie diese Anfälle, die sie Grank nennt, sie braucht noch eine Windel und einen Schnuller, das Sabbern bekommt sie leider auch nicht immer unter Kontrolle. Aber trotz allem Mari ist ein glückliches Kind, denn sie hat ihre Geschwister und ihre Mampf und ihre Gnmpf.


Zum Inhalt:
Es ist mal eine ganz andere Art Kinderbuch, denn nicht alle Kinder sind bisher mit einem besonderen Menschen in Kontakt gekommen und für diese ist dieses Thema daher Neuland. Deswegen finde ich es auch so wichtig, dass dieses Buch in jeden Kindergarten seinen Platz finden muss (neben noch vielen weiteren). Dem, was wir nicht kennen oder verstehen begegnen wir manchmal mit Abneigung oder Ignoranz, aber wenn es erklärt wird, warum ein Mensch ist wie er ist, öffnet das den Horizont und man kann ganz anders damit umgehen. Gerade Kinder sind noch so offen für alles und wenn sie in jungen Jahren lernen, dass es normal ist besonders zu sein prägt das ihren weiteren Charakter. An der Stelle in der Geschichte, wo ein Junge, Mari als „Monster“ bezeichnet, wird das gut sichtbar. Mari ist daraufhin sehr traurig, aber ihre Geschwister halten dann zu ihr und sagen dem Jungen, dass niemand gerne Monster genannt werden möchte.

Wir begleiten Mari, lernen sie kennen und wissen anschließend, was Menschen mit dem Angelmann-Syndrom können und was nicht. Auch die Sache mit dem Grank, ihren Epilepsie-Anfällen, wird für Kinder verständlich beschrieben. Dabei erklärt uns Mari das auf ihre eigene Art (durch die Augen ihrer Eltern, weil sie halt ihre Tocher sehr gut kennen).

Die Stelle am Ende, wo Mari sagt das, wenn man jemanden Besonderen sieht nicht starren, sondern fragen soll, ist für mich die Kernaussage dieses Buches. Fragt einfach was das Zeug hält oder behandelt die Menschen einfach normal wie jeden anderen.

Die Illustrationen:
Die Kinder sind unglaublich süß und knuddelig gezeichnet. Mari wurde mit ihren besonderen Merkmalen sehr gut dargestellt. Das kleine Schielen und wie sie sonst beschrieben wird, sind gut getroffen.

Der Text:
Alles gut gemacht!
Mari kann selbst nicht sprechen und daher haben ihre Eltern für sie und aus ihrer Sicht dieses Buch geschrieben. Das wird auch am Anfang erklärt. So erlebt man Mari, wie sie von sich aus erzählt, mit all den Erklärungen, warum sie etwas macht und wie sie sich manchmal fühlt. Der Text ist nicht zu lang, aber trotzdem ist alles drin, was man über ihre Besonderheit wissen muss.

Es werden im Buch auch Wörter verwendet, die Mari benutzt, um etwas zu sagen. Dass sie diese Laute macht (das wird auch ganz am Anfang erklärt) sind die für uns nicht verständlich. Wie gut das es ein Inhaltsverzeichnis mit der Übersetzung in Marisch und Deutsch gibt. Da immer mal wieder reingucken, wenn ihr ins Grübeln geratet.

Fazit:
Dieses Buch ist so liebevoll, lustig und einfach herzig. Es ist ein Buch für Kinder - von besonderen Kindern. Es lädt ein, sie kennenzulernen, ihre Art zu verstehen und sie dann wie Freunde zu behandeln.

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