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Veröffentlicht am 09.08.2022

Die Revenant-Trilogie

Die Revenant-Trilogie - Von der Nacht verzaubert/Vom Mondlicht berührt/Von den Sternen geküsst
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Nach dem schrecklichen Verlust ihrer Eltern ziehen Kate und ihre Schwester Georgia zu ihren Großeltern nach Paris. Während sich Georgia mit Partys ablenkt, versinkt Kate in ihrer Trauer - bis sie einen ...

Nach dem schrecklichen Verlust ihrer Eltern ziehen Kate und ihre Schwester Georgia zu ihren Großeltern nach Paris. Während sich Georgia mit Partys ablenkt, versinkt Kate in ihrer Trauer - bis sie einen geheimnisvollen Jungen kennenlernt.
Vincent ist charmant und fasziniert Kate vom ersten Moment an, aber etwas scheint er ihr zu verschweigen. Als Kate zufällig hinter sein Geheimnis kommt, schwebt sie plötzlich in tödlicher Gefahr. Denn es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als sie glaubt und ihr Schicksal scheint unwiderruflich mit Vincents verknüpft zu sein...



Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich diese Trilogie das erste und bisher einzige Mal gelesen habe und ich habe mich nur noch sehr grob an den Inhalt erinnert. Umso mehr habe ich mich darauf gefreut, erneut in Kates Geschichte einzutauchen.
Gerade zu Beginn ist Kate quasi depressiv und der Autorin gelingt es, ihre Stimmung realistisch und nahbar herüberzubringen. Man leidet mit ihr und ist umso faszinierter von Vincents Einfluss auf Kate. Auch wenn ich, anders als Kate, gleich zu Beginn noch wusste, was Vincent ist, ist die Offenbarung seiner wahren Natur wirklich gelungen. Er ist ein sehr faszinierendes Wesen, das nicht vollständig ergründet zu sein scheint. Auch wenn man nur einen eher einseitigen Einblick in diese Welt bekommt, fühlt man sich schnell wohl in dieser Welt und kann sich gänzlich darin verlieren. Durch Kate und ihre Familie verliert man aber nicht den Bezug zur Realität, wodurch man nur umso tiefer in die Geschichte eintauchen kann.
Einige der größten Überraschungen sind ein wenig vorhersehbar, was aber eben auch daran liegen kann, dass ich die Geschichte bereits kenne. Vielleicht habe ich mich auch einfach unterbewusst an einiges erinnert und war daher weniger überrascht. Die ein oder andere Überraschung wird dann aber doch vorab subtil angedeutet, wenn man denn darauf achtet. Das macht sie aber nicht schlechter und schadet der Spannung keineswegs.
Eine der größten Stärken neben der atmosphärischen Schreibweise und der faszinierenden Wesen sind die Charaktere, die den Roman tragen. In Kate und Vincent verliebt man sich sehr schnell, aber es sind auch Vincents "Anverwandte", die sich schnell einen Weg ins Leserherz erschleichen. Allen voran Jules, Ambrose und Charlotte. Das Geplänkel zwischen ihnen ist so wunderbar, dass man ihnen endlos lange zuhören könnte und bei heiklen Szenen auch gerne mal um sie bangt,
Daher war es auch eine tolle Überraschung, dass eine Kurzgeschichte aus Jules' Sicht zusätzlich am Ende dieser Trilogie enthalten ist. Es ist quasi die Geschichte der Trilogie aus Jules' Sicht, wobei nur die wichtigsten Stellen von ihm erzählt werden, damit man ihn und seine Entwicklung besser verstehen kann. Und da man ihn ja bereits ins Herz geschlossen hat, freut man sich nur umso mehr über dieses Extra.
Auch wenn sich die Geschichte über alle drei Bände zieht, gelingt es der Autorin vor allem im ersten Band, dass man die Ereignisse für sich alleine nimmt. Dadurch ist gerade der zweite Teil überraschender und auch einige Figuren können den Leser überraschen und schockieren.
Gerade auch die Kampfszenen mit Schwertern haben ihren ganz eigenen Charme und es wirkt fesselnder, da es nicht so plump ist wie ein Kampf mit Schusswaffen - auch wenn diese auch vorkommen.
Der Erzählstil bleibt sich selbst treu und kann den Leser von der ersten Seite an abholen. Dadurch wirken aber auch hektische und unübersichtliche Szenen geordnet, wodurch einige Ereignisse einem erst im Nachhinein bewusst werden, was manchmal ein wenig unrealistisch wirkt. Das kann aber auch daran liegen, dass Kate eben nicht alles mitbekommt und man alles aus ihrer Sicht erzählt bekommt. Mit ihr ist man gleich von Beginn an verbunden, weswegen man nur so durch die Seiten fliegt und viel zu schnell zum Ende kommt. Leider sind die weiteren Bücher, die sich um die Figuren dieser Reihe drehen, nicht ins Deutsche übersetzt, sodass man entweder ins Fremdsprachige ausweichen oder diese Welt vorzeitig verlassen muss.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Warrior Cats - Licht im Nebel

Warrior Cats - Das gebrochene Gesetz. Licht im Nebel
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Obwohl es Stachelfrost, Schattenhelle und Wurzelquell gelungen ist, Brombeerstern zu befreien und in seinen Körper zurückzubringen, ist die Gefahr größer denn je. Denn Aschenpelz hat Rache geschworen und ...

Obwohl es Stachelfrost, Schattenhelle und Wurzelquell gelungen ist, Brombeerstern zu befreien und in seinen Körper zurückzubringen, ist die Gefahr größer denn je. Denn Aschenpelz hat Rache geschworen und er schreckt vor nichts zurück.
Schon bald müssen die drei Freunde erkennen, dass es mehr als nur die lebenden Katzen braucht, um sich ihm entgegen zu stellen. Aber können sie die lebenden Katzen, die SternenClan-Krieger und Katzen aus dem Wald der Finsternis vereinen oder wird es Aschenpelz gelingen, die Clans und alles, was die Kriegerkatzen kennen, zu vernichten?



Dadurch, dass der Vorgänger so spannend endete, findet man sofort wieder zurück in die Geschichte. Und man ist auch gleich wieder mitten im Geschehen und muss um das Leben geliebter Katzen fürchten.
Im Gegensatz zu den vorigen Bänden spielt dieser Teil überwiegend im Wald der Finsternis, was einerseits faszinierend ist, weil man diesen nicht so gut kennt, wie die Clan-Territorien. Andererseits sorgt dies für eine stetig spannende und gefährliche Atmosphäre. Dadurch fliegt man nur so durch die Seiten und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Ständig passiert etwas unvorhergesehenes und man muss um geliebte Katzen bangen, die sich in einer gefährlichen Situation befinden.
Nostalgisch und wunderschön ist es, als man alte Bekannte wieder trifft, die man schon viel zu lange vermisst. Vor allem eine Katze taucht endlich wieder auf und den Autorinnen gelingt es, einen Bogen über alle Staffeln und die meisten Special Adventures zu schlagen, was einen langjährigen Leser der Reihe begeistert und sofort an so viele Ereignisse erinnert. Es ist einfach fantastisch, dass diese Verbindung bewusst genutzt wird.
An einer Stelle nervt die Dummheit einzelner Katzen enorm. Ihre falsche Entscheidung sorgt dafür, dass es stetige Bedrohung bestehen bleibt, statt dass sie diese innerhalb kurzer Zeit ausmerzen könnten. Außerdem störte es, dass nicht alle Katzen vorkamen, die man erwarten würde. Vermutlich wurde die Anzahl begrenzt, um es übersichtlich zu halten, aber das einige Katzen dem Geschehen fernbleiben, passt einfach nicht zu ihrem Charakter und stört dann doch sehr.
Das Zusammentreffen diverser Katzen, die viel zu lange voneinander getrennt waren, ist sehr emotional und es ist schön, dass die Autorinnen den Katzen die Zeit lassen, ihr Wiedersehen gebührend zu feiern.
Bei Warrior Cats weiß man, dass jederzeit Katzen sterben können und doch schockiert es immer wieder aufs Neue, wenn etwas unvorhergesehenes passiert und nimmt einen emotional mit. Schockiert und zutiefst traurig muss man miterleben, wie schrecklich das Schicksal sein kann und kann es bis zur letzten Seite immer noch nicht fassen. Dieses Buch reißt einem das Herz in Stücke - ebenso wie vielen der Katzen.
In dieser Staffel wird vergleichsweise oft auf Ereignisse und Figuren Bezug genommen, die in vorigen Staffeln auftreten. Für langjährige Leser ist es einfach nur toll, wie diese Verbindung gezogen und genutzt wird, da direkt die Erinnerungen wieder hochkommen und viele der Katzen noch immer einen Platz im Leserherz haben. Dass man sie seither vermisst, wird einem diesmal bewusster denn je.
Überraschend sind diesmal die Längen der einzelnen Kapitel, das diese viel länger als sonst üblich sind. Das ist erst einmal ein wenig irritierend, aber man gewöhnt sich an den Rhythmus, der dazu führt, dass man weniger oft den Erzähler wechselt und dadurch nur noch tiefer in die einzelnen Szenen eintaucht.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Madly

Madly
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Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen fasziniert June Mason und er will nichts mehr, als mit ihr auszugehen. Leider blockt sie all seine Flirtversuche ab. Was er nicht weiß, ist, dass June ein Geheimnis ...

Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen fasziniert June Mason und er will nichts mehr, als mit ihr auszugehen. Leider blockt sie all seine Flirtversuche ab. Was er nicht weiß, ist, dass June ein Geheimnis hütet und sie bereits in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit dessen Offenbarung gemacht hat.
Kann es ihm dennoch gelingen, ihr Herz für sich zu gewinnen oder werden seine Versuche ihre Freundschaft endgültig zerstören?



Mason und June hat man bereits in Truly, dem ersten Band der Reihe, kennengelernt. Während einem Mason als fürsorglicher Freund und Boss in den Blick fiel, war June die vorlaute und loyale beste Freundin und man hat alle beide bereits ins Herz geschlossen. Daher ist man umso gespannter auf Madly, da es diesmal um die Geschichte der beiden geht, die aus beiden Sichtweisen erzählt wird.
Dadurch lernt man auch die Sorgen, Ängste und Probleme besser kennen, die beide mit sich herumschleppen und die, jede auf ihre eigene Art, die Dinge verkomplizieren. Auch erfährt man die Beweggründe hinter ihren jeweiligen Entscheidungen, wodurch man sie nur noch besser versteht und ins Herz schließt. Gleichzeitig sorgt dies aber auch dafür, dass man die beiden am liebsten dazu zwingen würde, einfach mal offen miteinander zu sprechen, da dies einige Missverständnisse und Probleme aus dem Weg räumen würde.
Wie bereits der erste Band ist auch dieser oftmals vorhersehbar und es wirkt, als würden Kleinigkeiten dramatisiert. Es gelingt leider nicht immer, die Sorgen und Ängste der Figuren den Lesern wirklich nahe zu bringen, sodass man manchmal das Gefühl hat, dass übertrieben wird. Dadurch nimmt man die Figuren auch nicht immer ernst, was aber auch daran liegen kann, dass alle beide Figuren in Truly so selbstsicher waren. Diese Zweifel und Ängste wirken dadurch nicht ganz passend.
Das ändert aber nichts daran, dass man die Figuren lieben lernt und am liebsten noch viel mehr Zeit mit ihnen verbringen würde. Es entsteht eine Wohlfühl-Atmosphäre, weswegen man das Buch kaum aus der Hand legen möchte.
Gerade die Nebenstränge der Handlung wirken ein wenig konstruiert, was aber nicht weiter stört, da man sich vor allem auf das Hin und Her zwischen June und Mason konzentrieren möchte. Zu viel Nebenhandlung wäre da eher störend.
Genretypisch weiß man bereits, wie das Buch enden wird, was auch nicht weiter schlimm ist. Eigentlich ist es sogar sehr im Sinne des Lesers. Dennoch passt das Tempo am Ende nicht wirklich zur Geschichte und vermiest einem diese ein wenig. Zumal das, was dazu führt, viel eher hätte passieren können. Es ist verwunderlich, warum die ein oder andere Figur plötzlich einen solchen Wandel hinlegt, was die ganze Geschichte leider eher unrealistisch macht. Es hat einen faden Beigeschmack und zerstört die ansonsten fast perfekte, schöne und eher langsame Geschichte. Ein paar mehr Seiten für das Ende hätten dem Buch gut getan und auch der Epilog wirkt ein wenig überhastet. Hoffentlich bekommt man im letzten Band der Trilogie, Deeply, noch mehr von June und Mason zu sehen, denn es wäre zu schade, wenn dies der letzte, bleibende Eindruck dieses tollen Duos wäre.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Zorn und Morgenröte

Zorn und Morgenröte
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Chalid, der junge Kalif von Chorasan, nimmt sich jeden Tag eine neue Frau zur Braut, nur um diese dann bei Sonnenaufgang hinzurichten. Nachdem dieses Schicksal auch ihrer besten Freundin zuteil wurde, ...

Chalid, der junge Kalif von Chorasan, nimmt sich jeden Tag eine neue Frau zur Braut, nur um diese dann bei Sonnenaufgang hinzurichten. Nachdem dieses Schicksal auch ihrer besten Freundin zuteil wurde, meldet sich Shahrzad freiwillig. Anders als die anderen Frauen vor ihr, gelingt es ihr, sein Interesse zu wecken und als sie beginnt, ihm nachts Geschichten zu erzählen, kann sie einen weiteren Tag für sich gewinnen und kommt ihrer Rache näher. Einer Rache, die dem seelenlosen Ungeheuer gilt. Aber ist Chalid das wirklich?



Das Buch startet mit dem Moment, als sich Shahrzad für die Hochzeit fertigmacht. Dadurch sind ihre Beweggründe und auch ihre Welt für den Leser noch ein Rätsel, wodurch man eine gewisse Distanz zu ihre wahrt. Dadurch bekommt man aber einen unvoreingenommenen Blick auf Chalid, der auch durch den Prolog gewahrt wird, auch wenn man seine schrecklichen Taten kaum begreifen kann.
Erzählt wird die Geschichte von keinem der Charaktere, was sehr gut gewählt ist, da der Leser sich so ein eigenes Bild machen kann, statt voreilige Schlüsse zu ziehen. Dadurch lernt man, gemeinsam mit Shahrzad Chalid kennen, der lange seinen wahren Charakter zu verbergen weiß.
Was diesen Roman vor allem von anderen seiner Art abhebt, ist das orientalische Setting, was spannend und faszinierend ist. Zwar ist es manchmal schwierig, die Begrifflichkeiten aussprechen und unterscheiden zu können, aber es passt sehr gut zur Geschichte und lässt den Leser sich in diese ferne Welt träumen.
Obwohl es keine schnülzige Liebesgeschichte ist, findet man als Leser schnell sein OTP und hofft, dass dies wirklich geschieht. Anders als Shahrzad kennt man die Hintergründe zu Chalids Verhalten, was es einem leichter macht, ihn nicht zu hassen. Wobei man eben auch keinen so großen Verlust durch seine Hand erlitten hat wie sie.
Gerade dieser moralische Konflikt, in dem sich Chalid aber auch Shahrzad befinden, macht diese Geschichte so faszinierend. Beide kämpfen mit ihren Dämonen und versuchen, das Richtige zu tun, auch wenn es sich vielleicht falsch anfühlt. Leider hat man das Gefühl, nicht alles mitzubekommen, sodass man nicht vollends mit ihnen mitfühlen kann. Dazu trägt auch bei, dass man vom Fluch nur die groben Eckpunkte, nicht aber die bedeutenden Details kennt.
Ein wenig störend sind die Szenen, die weit weg von Shahrzad und Chalid spielen. Zwar sind sie für den Verlauf der Geschichte wichtig und man lernt dadurch das coole Falkenweibchen Zoraya kennen, aber sie stören den Lesefluss. Und wenn man die Figuren eben nicht ins Herz geschlossen hat, ist es ein wenig mühselig, die geliebten Figuren für diese zu verlassen.
Das Ende ist überraschend, da man einige der wichtigen Details nicht vorhersehen kann. Auch sind es die Entscheidungen, die einige Figuren treffen, die den Leser erstaunen, weil sie kaum erklärt werden und einen ratlos zurücklassen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Fortsetzung diese Fragen beantworten kann.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Scythe - der Zorn der Gerechten

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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Scythe Anastasias Ernennung lief alles andere als geplant und sie muss sich nun in ihrem neuen Leben zurechtfinden. Während ihr Freund Rowan als Scythe Luzifer Jagd auf ehrenlose Scythe macht, versucht ...

Scythe Anastasias Ernennung lief alles andere als geplant und sie muss sich nun in ihrem neuen Leben zurechtfinden. Während ihr Freund Rowan als Scythe Luzifer Jagd auf ehrenlose Scythe macht, versucht sie sich in ihrer neuen Rolle zurechtzufinden und den Grauen, der hinter ihnen liegt, zu verarbeiten.
Doch ein neues Unheil droht und schon bald weiß Anastasia nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Denn Freunde können schnell zu Feinden werden und als Anschläge auf ihr Leben und auf das ihrer Mentorin Scythe Curie verübt werden, muss sie sich entscheiden, ob sie bereit zu kämpfen ist. Denn es scheint deutlich mehr auf dem Spiel zu stehen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.



Obwohl man sich noch grob an das Ende von Band 1 erinnert, dauert es eine Weile, bis man alle wichtigen Details vor Augen hat, was zu Beginn für ein wenig Verwirrung sorgen kann. Dies ist aber vor allem der Komplexität der erschaffenen Welt geschuldet, die dafür umso faszinierender ist.
Den Aspekt der von einer beinahe allwissenden Bewusstsein gelenkten, unsterblichen Menschheit habe ich bereits in der Kritik zu Band 1 erläutert und werde es hier nicht erneut tun. Es soll nur erwähnt werden, dass diese Welt sehr faszinierend und gleichermaßen erschreckend ist und man auch lange nach Beenden der Bücher noch darüber nachdenkt.
Dass man den Thunderhead, das beinahe allwissende Bewusstsein, nicht wirklich fürchtet, liegt auch daran, dass dieser oftmals am Ende von Kapiteln zu Wort kommt. Dadurch lernt man ihn kennen und beginnt, ihn zu verstehen und einschätzen zu können. Da er eine wichtige Komponente in dieser Geschichte darstellt, ist dies unerlässlich.
Der Autor hat eine gelungene Erzählperspektive gewählt, sodass man immer wieder auch einen Blick in die Emotionen und Gedanken der Figuren erhascht, nicht aber an einzelne gebunden ist. Dadurch bekommt man als Leser alles wichtige mit und die Spannung bleibt konstant hoch, auch wenn bei einer einzelnen Figur gerade nicht viel passiert. Dadurch können auch neue Figuren, die eine wichtige Rolle spielen sollen, eingeführt werden, ohne dass es merkwürdig wirkt. Dies führt dazu, dass man auch Einblicke in andere Lebensweisen bekommt und ein viel vollkommeneren Blick für diese Welt erhält. Ebenso wie die Figuren tappt auch der Leser oftmals im Dunkeln und wird von einigen Ereignissen ziemlich überrascht. Dadurch mag man das Buch kaum aus den Händen legen. Dem Autor gelingt es, diese überraschenden Wendungen über das gesamte Buch zu verteilen, sodass es nicht langweilig wird oder gegen Ende zu überhastet wirkt.
Ein einziger Negativpunkt sind all die Details, die teilweise wichtig sind, aber in ihrer Fülle kaum zu merken sind. Dadurch wird man dann erst recht überrascht, weil man die entsprechenden Andeutungen eben nicht gleich verstanden hat. Dies schmälert aber nicht das Lesevergnügen.
Das Ende ist mehr als überraschend und tragisch, sodass man völlig schockiert den Buchdeckel schließt und erstmal Abstand zum Verarbeiten braucht. Der Autor hat einen sehr emotionalen Cliffhanger eingebaut, der dem Leser das Herz bricht und gleichzeitig gespannt aufs Finale macht. Ein Finale, das so ganz anders werden wird, als man vielleicht in Band 1 noch dachte.

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