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Veröffentlicht am 04.09.2022

Ein erst jetzt entdecktes Highlight

Vertrauen und Verrat (Kampf um Demora 1)
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Als ihr Onkel entscheidet, dass Sage bei der Kupplerin vorstellig werden soll, um von dieser verheiratet zu werden, ist sie alles andere als begeistert. Zu ihrem Glück bietet die Kupplerin ihr stattdessen ...

Als ihr Onkel entscheidet, dass Sage bei der Kupplerin vorstellig werden soll, um von dieser verheiratet zu werden, ist sie alles andere als begeistert. Zu ihrem Glück bietet die Kupplerin ihr stattdessen an, ihr Lehrling zu werden und mit ihr gemeinsam junge Frauen für das Concordium vorzubereiten. Dafür müssen sie mit den Bräuten in die Hauptstadt reisen, wofür sie von einer Armeeeskorte begleitet werden - nicht ahnend, dass sie in größerer Gefahr zu schweben scheinen. Denn ein Unheil braut sich am Horizont zusammen.



Dieses Buch lag schon lange auf meinem SUB und der Klappentext hat zwar mein Interesse geweckt, mich aber bisher nicht wirklich dazu bewogen, das Buch in die Hand zu nehmen. Jetzt habe ich es endlich getan und wünschte, ich wäre dieser Geschichte schon viel früher verfallen. Nicht nur, dass die Geschichte so viel mehr ist, als der Klappentext erahnen lässt. Die Figuren sind vielschichtig, die Kapitel kurzweilig und man verliert sich schnell zwischen den Seiten.
Sage schließt man schnell ins Herz. Sie ist ein Freigeist in einer Welt, in der sie sich unterordnen müsste - was ihr häufiger Probleme bereitet. Aber gerade diese rebellische Ader ist es, mit der man sich gut identifizieren kann, da die übrigen Bräute unterwürfige, neidische Nattern sind - zumindest die meisten. Dadurch, dass Sage eben so anders ist, erfährt man auch viel mehr über die Soldaten und die Armee, weil sie eben nicht im stillen Kämmerlein mit den übrigen Bräuten ihre Tage verbringt. Das macht es nur umso spannender.
Aber es ist auch wichtig, dass nicht alle Kapitel Sages Geschichte erzählen. So begleiten einige Kapitel Hauptmann Quinn und weitere Soldaten, sodass man viel mehr mitbekommt und dadurch nur noch tiefer in die Geschichte eintauchen kann. Und auch lernt man viele Figuren und ihre Beweggründe besser kennen, wodurch man nur noch stärker mitfiebert.
Durch die oft eher kurzen Kapitel hat man nicht das Gefühl, als wäre der Roman langatmig, wozu auch die Perspektivwechsel beitragen. Man bekommt ein vollumfängliches Bild der Situation und kann den Roman kaum mehr aus den Händen legen, weil es der Autorin gelungen ist, ihren Spannungsbogen über all die Kapitel zu ziehen.
Da sich die Geschichte voll und ganz auf die Handlung konzentriert, bekommt man kein vollumfängliches Bild der Gesellschaft in Demora. Man bekommt aber genug mit, um einen groben Eindruck davon zu bekommen, wie das Leben für Frauen in dem Königreich abläuft. Dafür sind die Kupplerinnen ein gut gewählter Ansatz.
Neben der toll aufgebauten Spannung und actiongeladenen Szenen kommen tiefe Gefühle auch nicht zu kurz - sowohl gute wie auch schlechte. Dieses Buch kann einen zum Lachen und auch zum Weinen bringen, wenn man zartbesaitet ist, ohne zu überladen oder übertrieben zu wirken, was es nur realistischer macht.
Zwischendurch kommt es zur ein oder anderen Verwirrung und das nicht nur beim Leser. Häufiger muss man rätseln, was jetzt genau gemeint ist, wobei manches beabsichtigt zu sein scheint. Und leider kann man die Dinge auch nicht ganz so gut durchschauen, wie der ein oder andere Charakter.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Buch der Engel

Buch der Engel
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Tief verletzt durch Lucifers Verhalten zieht sich Moon immer weiter zurück. Erst die Aussicht auf eine Lösung, wie sie die Engel besiegen und überleben können, wecken ihren Kampfgeist und sie stürzt sich ...

Tief verletzt durch Lucifers Verhalten zieht sich Moon immer weiter zurück. Erst die Aussicht auf eine Lösung, wie sie die Engel besiegen und überleben können, wecken ihren Kampfgeist und sie stürzt sich in die Recherche. Nur hat sie noch immer nicht alle Puzzleteile beisammen und den Engeln fehlt nur noch eine Schlüsselträgerin, um das Paradies zu öffnen und die Apokalypse zu beginnen. Kann Moon wirklich die Menschheit und ihre Zwillingsschwester Star retten?


Zu Beginn versucht Moon, alles hinter sich zu lassen. Dabei ist es nicht gerade hilfreich, dass Lucifer und Star das neue Traumpaar bilden. Sie flieht vor den beiden an den Vierten Hof, wo auch Cassiel lebt. Cassiel, dem sie noch immer nicht vertrauen kann, auch wenn sie mittlerweile die Wahrheit kennt. Nur wurde sie viel zu oft von einem Engel verraten, als das sie ihr Leben in deren Hände legen würde.
Da sie eine der 19 Schlüsselträgerinnen ist, stehen Moon einige Privilegien zu, die sie aber nicht über die Realität in Venedigs Straßen hinwegtäuschen können. Zumal sie dafür unter der steten Bewachung der Engel lebt, da sie für diese das Paradies öffnen soll.
Lucifers Verhalten überrascht sowohl Moon als auch den Leser, weil es nicht zu ihm zu passen scheint. Zumal er sich selbst immer wieder widerspricht. Seine Veränderung ist so gewaltig, dass man an seinem eigenen Urteilsvermögen zweifelt. Da man ihn bereits im vorigen Band ins Herz geschlossen hat, will man es nicht glauben.
Doch man liebt auch Moon und leidet mit ihr, wodurch man umso mehr mitfiebert. Zumal gerade jene Kapitel, in denen nicht allzu viel Handlung passiert, wichtig für die Charakterentwicklung sind und man liest sie gerne. Sie runden den Roman ab und lassen einen noch tiefer in Venedig eintauchen.
Einen krassen Kontrast bieten die Szenen, in denen man mehr aus dem Leben der Engel und über deren Vergangenheit erfährt. Dadurch kann man einige Handlungen der Engel besser verstehen. Vor allem aber Moons Sichtweise wird umso verständlicher und man fühlt mit ihr mit.
Wie auch in "Götterfunke" sorgt die Autorin in der "Angelussaga" dafür, dass man vorgefasste Meinungen über Figuren wie Lucifer über Bord wirft und sie ganz neu kennenlernt. Man muss über den Tellerrand blicken und darf nicht alles glauben, was die Legenden besagen. Das führt dazu, dass man sich genauer mit der Bibel auseinandersetzt, nur eben nicht auf theologischer Weise. Man kann Moons Überlegungen folgen, da man die Bibelstellen kennt und dadurch begleitet man sie auf dem Weg zur Wahrheit, da man dieselbe Grundlage hat.
Die realistische Beschreibung der Figuren lässt einen an ihre Existenz glauben, wodurch aber gerade die Brutalen den Leser immer wieder schockieren können. Aber auch der Schreibstil der Autorin trägt dazu bei, dass Venedig und auch die Engel so real wirken und man sich umso leichter in diese Welt fallen lassen kann.
Wenn dann gegen Ende das große Rätsel gelöst wird, erlebt man gemeinsam mit Moon alles, da man bis dahin ebenso ahnungslos wie sie ist. Man ist genauso überrascht und überwältigt wie sie und kommt mit dem Geschehen einfach nicht mit. Viel zu viel prasselt auf den Leser ein und es braucht einen Moment, bis man realisiert, was genau passiert. Aber da geht es dem Leser wie der Protagonistin.
Der Epilog bildet einen guten Abschluss für die Reihe, auch wenn er nicht ganz realistisch wirkt. Dafür liefert die Autorin Erklärungsansätze, nach denen die Geschichte dennoch real sein könnte. Man ist in einem Zwiespalt, weil das Ende einerseits fast perfekt und andererseits fast schon unpassend ist. Aber gerade das zeichnet die Romane der Autorin aus, denn sie vereint all die widersprüchlichen Gefühle und Handlungen, die eine umso faszinierendere und realistischere Welt erschaffen.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Zorn der Engel

Zorn der Engel
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Tief enttäuscht über Cassiels Verrat und ihre eigene Dummheit, wartet Moon im Gefängnis darauf, dass die Prüfung endlich stattfindet. Die Prüfung, bei der sich zeigt, ob sie eine Schlüsselträgerin ist ...

Tief enttäuscht über Cassiels Verrat und ihre eigene Dummheit, wartet Moon im Gefängnis darauf, dass die Prüfung endlich stattfindet. Die Prüfung, bei der sich zeigt, ob sie eine Schlüsselträgerin ist oder nicht. Wie konnte sie bloß auf einen Engel hereinfallen?
In Vorbereitung auf die Prüfung kommt sie nicht umhin, engen Kontakt mit den Engeln zu pflegen und es bringt ihre Sicht ins Wanken. Nur wie soll sie je wieder einem Engel vertrauen, nachdem Cassiel ihr Leben zerstört hat? Und wie kann sie diese verdammte Prüfung überleben?


Band zwei schließt direkt nach dem ersten Teil an, wodurch man schnell in die Geschichte hineinfindet. Moons Lage ist dem Leser noch allzu bewusst und das macht es einfach, mitzufiebern. Dadurch ist es auch sehr praktisch, dass die ersten spannenden Szenen recht zügig kommen.
Moons Schicksal liegt schon bald in Lucifers Armen, den weder sie noch der Leser zu durchschauen mag. Aber schon im ersten Band hat man Lucifer ins Herz geschlossen und dadurch liest sich die Fortsetzung umso besser. Endlich bekommt man viele Szenen mit dem Erzengel und lernt ihn besser kennen.
Da sich Moon in den Räumlichkeiten von Lucifers Hof aufhält, erfährt man eine Menge über das Leben der Engel. Zumal Moons Träume dazu beitragen, dass man auch die Geschichte von Lucifers Gefolge erlebt. Dadurch versteht man einige Hintergründe und auch die Beweggründe, warum Lucifer handelt, wie er nun mal handelt.
Auch wenn Moons Mut nicht erloschen ist, wirkt sie doch zwischenzeitlich so zahm wie ein Schmusekätzchen, das nur in Lucifers Gegenwart ihre spitze Zunge auspackt. Manchmal wäre es schöner gewesen, wenn sie durchweg die Kratzbürste wäre, die sie zu Beginn ist. Zumal ihre Zweifel gegenüber den Motiven der Engel sich stetig wiederholen und sie dennoch dazu tendiert, ihnen schon wieder zu vertrauen.
Die einzelnen Prüfungsteile sorgen für Spannung und Abwechslung, wodurch man nur so durch die Seiten fliegt. Vor allem aber sind die Szenen ebenso fantastisch geschrieben, wie das Geplänkel zwischen Lucifer und Moon, wodurch man den Szenen quasi entgegen fiebert.
Gegen Ende wird es dann ein wenig abgedreht und der Leser wird mit vielen Fragezeichen zurückgelassen. Zwar sorgt das dafür, dass man unbedingt weiterlesen will, nur hätte die Autorin das ein oder andere gerne aufklären können. Trotzdem ist alles stimmig und man erlebt die Geschichte aus Moons Sicht. Der Autorin gelingt es, die Szenen so zu schreiben, dass man zwischen die Seiten tauchen kann und alles um sich herum vergisst.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Rückkehr der Engel

Rückkehr der Engel
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Als die Engel auf die Erde zurückkehren, sind sie weder freundlich noch friedlich. Sie versklaven die Menschheit und schotten Venedig vom Rest der Welt ab.
Nachdem ihr Vater von den Engeln ermordet wurde ...

Als die Engel auf die Erde zurückkehren, sind sie weder freundlich noch friedlich. Sie versklaven die Menschheit und schotten Venedig vom Rest der Welt ab.
Nachdem ihr Vater von den Engeln ermordet wurde und ihre Mutter sie verlassen hat, muss sich Moon um ihre Zwillingsschwester Star und ihren kleinen Bruder Tizian kümmern. Dafür kämpft sie regelmäßig in der Arena gegen Engel. Alles, was von dem Geld übrig bleibt, wird in ihren Fluchtplan investiert, denn nur so kann Moon ihre Geschwister wirklich beschützen.
Nur macht ihr ihr Mitgefühl einen Strich durch die Rechnung, als sie einen verwundeten Engel findet und ihn mit zu sich nach Hause nimmt, um ihm zu helfen. Doch kann sie einem Engel wirklich vertrauen?



Zu Beginn dauert es etwas, bis man sich im neuen Venedig zurecht findet. Das liegt zum Einen daran, dass der Lebensstandard mittlerweile ein ganz anderer ist. Zum Anderen ist es der Erzählweise geschuldet, da alles, was seit der Ankunft der Engel geschehen ist, grob von Moon wiederholt wird und der Leser einiges verdauen muss.
Umso schöner ist es dann, als es zur eigentlichen Geschichte kommt und man Moon besser kennenlernt. Moon ist eine verantwortungsbewusste, junge Frau, die in den Kampf zieht, wenn es sein muss. Wäre sie nicht auch impulsiv und oftmals naiv, würde sie wie ein Ritter in schillernder Rüstung erscheinen. Aber die Charaktereigenschaften werden gut begründet, wodurch es nicht zu abgedreht oder irreal wirkt.
Die Arenakämpfe erinnern stark an die Gladiatoren im alten Rom, was ganz gut zum Setting der Geschichte passt. Venedig wirkt eher ein wenig mittelalterlich, da die es keinen Strom und auch kein fließend Wasser gibt. Vor allem aber nutzen die Kämpfe der Storyline, da es zu spannenden Höhepunkten kommt und es für Abwechslung sorgt. Zumal man eine andere Seite der Engel erlebt, auch wenn man sich über deren Verhalten nur wundern kann.
Überraschenderweise ist es Luzifer, der einem am sympathischsten ist, da er sich anders als all die Engel verhält. Mal wirkt er wie ein Aufpasser und im nächsten Moment ist er der undurchschaubare Höllenfürst. Durchweg gelingt es dem Leser nicht, seine Motive zu erraten, was es umso spannender macht.
Leider gelingt es der Autorin nicht, alle Figuren so mysteriös wie Luzifer oder so liebenswürdig wie Moon zu kreieren, sodass man nicht allzu viele ins Herz schließt. Vor allem Cassiel, der von Moon gerettet wird, schafft es nicht, den Leser von sich zu überzeugen. Zum einen verhält er sich widersprüchlich und zum anderen wirkt es nicht realistisch, wie sich alles zwischen ihm und Moon entwickelt. Viel zu schnell bröckeln ihre Mauern, dabei müsste gerade sie wissen, wie vorsichtig man im Umgang mit Engeln sein müsste. Dadurch wirkt die aufkeimende Romanze zwischen ihnen nicht so emotional berührend, wie sie hätte sein können. Zumal sie recht wenig Zeit zur Entfaltung bekommt.
Es ist dem Fakt geschuldet, das der erste Teil des Romans viel zu viel Raum einnimmt und als es endlich spannend wird, bleibt nicht mehr viel Zeit, sodass es irgendwie gehetzt wirkt, weil es nicht so ausführlich erzählt wird, wie es zu Beginn der Fall ist. Es ist schade, weil man ein paar Figuren ins Herz geschlossen hat und mehr von ihnen erfahren will, während es zu Beginn noch recht unwichtig erscheint, mehr über die Figuren zu erfahren.
Die letzte Szene ist es, die die Vorfreude auf den nächsten Band ein wenig schmälert, da sie zu viele Fragen beantwortet. Zwar hält sie auch eine überraschende Wendung bereit, nur bekommt man so auch eine Ahnung, wie es weitergehen könnte, was die Spannung ein wenig drosselt.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Deine Worte in meiner Seele

Deine Worte in meiner Seele
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Ashlyns Leben bricht völlig auseinander. Erst stirbt ihre Zwillingsschwester Gabby, dann muss sie zu ihrem Vater, der die Familie vor Jahren verließ, ziehen, da ihre Mutter sie nicht länger bei sich haben ...

Ashlyns Leben bricht völlig auseinander. Erst stirbt ihre Zwillingsschwester Gabby, dann muss sie zu ihrem Vater, der die Familie vor Jahren verließ, ziehen, da ihre Mutter sie nicht länger bei sich haben wollte. Völlig orientierungslos in einer neuen Stadt sucht Ashlyn nach Halt - und findet ihn in blauen Augen. Den Augen eines Jungen, der ihr schon im Zug nach Edgewood aufgefallen war. Ein Junge, der der Leadsänger einer Band ist, deren Songs inspiriert von Shakespeare sind. Ein Junge, der sich am Montag nach ihrem ersten Kuss als ihr neuer Englischlehrer entpuppt...



Der Roman startet mit Ashlyns Trauer und Wut über den Tod ihrer Zwillingsschwester. Der Autorin gelingt es, ihren Schmerz so gut herüberzubringen, dass man mit ihr leidet. Und dadurch hat man gleich eine starke Verbindung zu Ashlyn, die man am liebsten tröstend in den Arm nehmen möchte.
Umso schöner ist es zu erleben, wie sie sich langsam wieder öffnet. Dass Daniel dafür sorgt, dass sie wieder lächeln kann, macht ihn einem gleich sympathisch. Ihm gelingt es, sich ebenso in das Leserherz zu schleichen wie in Ashlyns.
Anders als für Ashlyn ist es für den Leser keine Überraschung, dass er ihr Lehrer ist. Es ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, auch wenn ihre Liebelei vorher schon begonnen hat. Was die Situation etwas entschärft ist der Aspekt, dass sie nur drei Jahre Altersunterschied haben. Das macht die ganze Situation aber auch etwas unrealistisch, denn er ist mit 22 Jahren Lehrer, was ein wenig zu jung wirkt. Aber das kann man schnell wieder vergessen, denn die Autorin hat einen so einnehmenden und emotionalen Schreibstil, dass man alles um sich herum vergisst und sich in dieser Geschichte verliert.
Obwohl es wie eine typische Lehrer-Schüler-Konstellation wirkt, kann man schnell vergessen, dass er ihr Lehrer ist. Die Beiden wirken so vertraut miteinander und sind so rücksichtsvoll. Eigentlich sind sie ein perfektes Paar und auch wenn ihre Situation dagegen spricht, kann man einfach nicht anders, als sie zu shippen.
Besonders toll sind auch die Songzitate von Daniels Band, die zu Beginn von fast jedem Kapitel stehen und einen wirklich zu berühren vermögen. Generell ist der musikalische Aspekt ein emotional tragender in der Geschichte und lässt einen in dieser Geschichte mit einem sehr guten Gefühl verharren.
Wie es der Autorin gelingt, Gabby Teil der Geschichte sein zu lassen, obwohl sie tot ist, ist einfach wunderschön und gleichzeitig traurig. Man lernt sie trotz allem gut kennen und versteht Ashlyns Trauer und Sehnsucht. Letztendlich spielt Gabby eine genauso große Rolle wie alle anderen Figuren, was einen zutiefst berührt und man wünschte sich, man hätte sie kennenlernen dürfen,
Die Szenen in seinem Unterricht sorgen für einen gewissen Nervenkitzel und geben der Geschichte gleichzeitig einen realen Rahmen und für den Leser auch einen Bezugspunkt, da jeder das Schülersein kennt. Aber gerade die Momente in der Schule außerhalb des Unterrichts sind es, die einem das Herz zum Schmelzen bringen. Und auch die Gefahr des Erwischtwerdens gehört dazu und sorgt für Nervenkitzel.
Sowohl Daniel als auch Ashlyn haben ihr Päckchen zu tragen und müssen sich mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen, um sich wirklich eine Zukunft aufbauen zu können. Gerade was Ashlyns Vergangenheit angeht, könnte etwas mehr Zeit und Raum gegeben werden, um tiefer einzutauchen. Manches wirkt ein wenig überhastet und man hätte sich gewünscht, das der Roman einfach mehr Seiten hätte.
Sehr emotional wird es auch in diesem Buch von Brittany C. Cherry und auch wenn man bis zuletzt nicht begreifen kann/will, warum es zu dieser Tragödie kommt, fehlt es diesem Ereignis an Strahlkraft. Das macht es aber irgendwie auch realistischer, da nicht jede Tragödie einen Wendepunkt einleitet. Die Autorin bricht in diesem Roman nicht nur ihren Figuren die Herzen sondern auch den Lesern und trotz dieses Schmerzes ist es dieser Roman wert.
Das Ende ist dann ein wenig unrealistisch, weil man eben für die Entwicklung einiger Figuren zu wenig Zeit hat und es dadurch untypisch wirkt. Man versteht, warum die Autorin sich für dieses Ende entschieden hat, aber auch hier hätte ein wenig mehr Zeit wirklich viel gebracht.

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