Profilbild von Nele33

Nele33

Lesejury Star
offline

Nele33 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nele33 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2022

sprachgewaltig

Svendborg 1937
0

Der Autorin Tanja Jeschke ist es mit "Svendborg 1937" gelungen einen sprachgewaltigen Roman über die jüdische Familie Dinkelspiel in Dänemark zu schreiben.

Ox Dinkelspiel ist ein zufriedener ...

Der Autorin Tanja Jeschke ist es mit "Svendborg 1937" gelungen einen sprachgewaltigen Roman über die jüdische Familie Dinkelspiel in Dänemark zu schreiben.

Ox Dinkelspiel ist ein zufriedener Kunsthändler aus Stuttgart, der mit seiner Frau, den beiden Töchtern Meret und Ricarada und dem kleinen Friedrich vor dem Nazi Regime nach Dänemark flüchten muss. Sie finden Unterschlupf bei der Freundin von Ox Großmutter, Tante Gertrud einer Quäkerin. DAs Zusammenleben ist nicht so einfach und harmonisch wie beide Seiten sich dies vorgestellt haben. Besonders Meret und Ricarda vermissen ihre Heimat und fühlen sich in der Fremde verloren und alleine.

Dies ändert sich, als sie Ruth Berlau und Brecht und seine Frauen kennenlernen. Teilen sie doch alle das gleiche Schicksal. Ricarda und Meret versuchen ihr nun wieder freieres Lebensgefühl zu halten, in dem sie im Moment leben und diesen genießen.

Der Roman ist trotz der Schwere des Themas mit viel Wärme und Poesie geschrieben, dadurch aussergewöhnich bildgewaltig und berührend. Die vielen großen Namen, wie z.B Willy Brandt die im Buch auftauchen machten das Buch für mich sehr realistisch. Der Blickwinkel aus Sicht von Meret verdeutlicht, welche Gedanken sich ein Mädchen an der Schwelle zur Frau in diesen grausamen Zeiten machte.

Ein sehr empfehlenswerter Roman.



Veröffentlicht am 18.08.2022

tolle Fortsetzung

Mein genialer Tod
0

Mit " Mein genialer Tod" der Autorin der Autorin Jenny Jägerfeld geht es mit dem Leben von Sigge weiter.

Sigge wohnt mit seiner Mutter und Schwester immer noch bei Oma im ROYAL GRAND GOLDEN ...

Mit " Mein genialer Tod" der Autorin der Autorin Jenny Jägerfeld geht es mit dem Leben von Sigge weiter.

Sigge wohnt mit seiner Mutter und Schwester immer noch bei Oma im ROYAL GRAND GOLDEN HOTEL in Skärblacka. Er fühlt sich dort sehr wohl, geht in die Schule und ist dort nicht mehr der Aussenseiter. Als nun auch noch die super coolen Zwillinge Sixten und Jona Kontakt zu ihm suchen, schent Sigges Leben perfekt.

Wir haben uns sehr gefreut, dass es mit Sigge und seiner doch manchmal sehr chaotisch anmutenden Familie weitergeht. Mit viel Humor beschreibt die Autorin das Leben eines Teenagers, was auch immer ein großes Hin und Her gerissen bedeutet. Die erste Liebe bzw das Verliebtsein findet einen schönen Platz in der Geschichte, neben dem wichtigen Thema Mobbing.

Sigges Familie ist toll ausgearbeitet und sehr bildlich beschrieben.
Das Buch lässt sich super ohne Kenntniss des Vorgängerbandes lesen und ist in sich abgeschlossen.

Ein Buch für junge Menschen, welches nicht den Zeigefinger erhebt und doch wichtige Themen, insbesondere das der Wichtigkeit von Freundschaft und Loyalität mit der nötigen Dosis Humor vermittelt. .

Veröffentlicht am 18.08.2022

berührend

Schlangen im Garten
0

Nachdem mich der Roman " Junge mit schwarzem Hahn" der Autorin Stefanie vor Schulte dermassen begeistert hat, war ich sehr gespannt auf ihren zweiten Roman.

Dieser hat mich in keinster Weise enttäuscht, ...

Nachdem mich der Roman " Junge mit schwarzem Hahn" der Autorin Stefanie vor Schulte dermassen begeistert hat, war ich sehr gespannt auf ihren zweiten Roman.

Dieser hat mich in keinster Weise enttäuscht, sondern mich noch mehr begeistt und berührt als ihr Debut. Die Sprachgewalt der Autorin in Bezug auf das Thema Trauer ist enorm. DIe Familienmitgliedern trauern auf unterschiedlichste Weise, genauso untschiedlich und Facettenreich die Gestalten die der Familie Mohn an die Seite gestellt werden um die Trauer lebbar und den Weg wieder zurück ins Leben ebnen sollen. Hilfreich ist dabei die wechselende Perspektive auf der einen Seite die Kindheit der Verstorbenen, auf der anderen die zurückgelassenen Trauernden.

Selber bin ich hospizlich unterwegs und denke, ich werde dieses wichtige und berührende Buch das ein oder andere Mal empfehlen.

Veröffentlicht am 11.08.2022

Kriegstraumata

Dein Schweigen, Vater
0

Das Debut " Dein Schweigen Vater" der Autorin Susanne Brenda hat mich mit der Leseprobe sehr angesprochen und ich wurde mit dem Gesamtwerk nicht enttäuscht.

Uli und Marie machen sich auf die Reise nach ...

Das Debut " Dein Schweigen Vater" der Autorin Susanne Brenda hat mich mit der Leseprobe sehr angesprochen und ich wurde mit dem Gesamtwerk nicht enttäuscht.

Uli und Marie machen sich auf die Reise nach Brünn, den Ort aus dem ihr Vater Paul mit 12 Jahren auf den bekannten Todesmarsch von Brünn geschickt wurde. Die 27000 Deutsche, die aus Tchechien vertrieben wurden, hatten keinerlei Nahrung bei sich. Nach 2 Jahren kommt Paul mit dem Verlust von Mutter und Oma bei einer Tante in Wien an. Dem jungen Paul bleibt es zeitlebens nicht möglich über die Vertreibung und Grausamkeiten zu sprechen. Marie und Uli, nach Paul Beerdigung realisieren, dass sie nichts über ihren Vater wissen und machen sich auf um Tile des Todesmarsches selber zu gehen.

Dies ist das erste Buch, welches sich so detailiert mit der transgenerationalisierten Traumatisierung beschäftigt. Die Autorin beschreibt in der Geschichte ihre eigene Familiengeschichte und dies auf sehr eindrückliche, sprachlich gewaltige Weise, dass es mit teilweise schwer fiel weiter zu lesen.

Die Grausamkeiten und die Übertragung eigener Traumata auf weitere Generationen wird sehr deutlich.

Ein Buch was wahrlich keine leichte Lesekost darstellt, aber unbedingt empfehlenswert ist.

Veröffentlicht am 04.08.2022

gute Fortsetzung

Was ich nie gesagt habe
0

Mit " Was ich nie gesagt habe" geht die Geschichte von Tom bzw Greta nahtlos weiter.

Tom erholt sich noch von seinem Zusammenbruch, hat eine neue Liebe gefunden, als er erfährt, dass er einen ...

Mit " Was ich nie gesagt habe" geht die Geschichte von Tom bzw Greta nahtlos weiter.

Tom erholt sich noch von seinem Zusammenbruch, hat eine neue Liebe gefunden, als er erfährt, dass er einen Halbbruder in den Niederlanden hat. Eigentlich will Tom nun nach der Suche nach seiner Schwester die Geschichte ruhen lassen, doch Jenny und Henk sein Halbbruder gehen eigene Wege. So wird nach und nach die Lebensgeschichte von Konrad aufgedeckt, die schnell klar macht, warum Konrad so wurde wie Tom ihn immer empfunden hat.

Die Autorin wechselt auch im zweiten Band gekonnt zwischen Gegenwart in Köln und der Vergangenheit. Ein großes Thema ist die Zeit des Nationalsozialismusses und seine Auswirkungen auf die Menschen bis in die Gegenwart.

Selten hat mich ein Nachfolgeband so gefesselt wie "Was ich nie gesagt habe", war ich so in einer Familiengeschichte gefangen wie in Gretchens Geschichte.
Dies liegt auch an dem bildhaftn und emotionalen Schreibstil der Autorin.
Von mir eine klare Leseempfehlung und gerne 5*.