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Veröffentlicht am 25.10.2022

Die Story fesselt mich total

Zwischen dir und mir das Meer
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Folge deinen Ängsten!

Um was es geht:
Mariella DeLuca, Lenas und Zoes Mama, kommt aus Scala, einem kleinen Dorf an der Amalfiküste. Sie ist vor 20 Jahren bei einem Badeunfall ums Leben gekommen und Lena ...

Folge deinen Ängsten!

Um was es geht:
Mariella DeLuca, Lenas und Zoes Mama, kommt aus Scala, einem kleinen Dorf an der Amalfiküste. Sie ist vor 20 Jahren bei einem Badeunfall ums Leben gekommen und Lena weiß nichts über ihre Vergangenheit. Als ein Italiener auf Amrum auftaucht, der Fotos von ihrer Mutter dabei hat, ist ihre Neugier geweckt.

Zu den Figuren:
Lena Sanders lebt auf Amrum zusammen mit ihrem Vater und Oma Hilde. Sie arbeitet in einem Hospiz und die Höhepunkte in ihrem Leben beschränken sich auf die Kartenspielabende mit ihren Freunden. Lena ist bei allem stets darauf bedacht, jede Eventualität einzuplanen und sie entsprechend zu umgehen. Ihre Schwester Zoe hingegen schöpft aus dem Vollen und genießt ihr Leben. Zoe hinterfragt keinerlei Risiken, ist spontan und immer bereit für ein Abenteuer. Sie stürzte sich ständig in waghalsige Abenteurer, gerade so, als hätte sie fünf Leben in der Reserve.

Die Umsetzung:
Die Vergangenheit von Lenas Mutter liegt im Stockfinsteren und die Reise ihrer Töchter dorthin zurück, berührt mich tief. Jedes kleine Puzzleteil, dass allmählich das große Bild zum Vorschein bringt, beschleunigt meinen Atem und befeuert meine Ungeduld. Ich kann es kaum erwarten, endlich mehr zu erfahren. Matteo weckt anfänglich gemischte Gefühle in mir. Einerseits mag ich ihn, aber auf ihn scheint das italienische Hallodri-Klischee perfekt zu passen. Zwischen Lena und ihm knistert es, doch die Gefühle springen nicht an allen Stellen auf mich über. Die Liebesgeschichte überzeugt mich nicht zu hundert Prozent.

Die spannungsvolle Familiengeschichte hingegen mit all ihren Geheimnissen wird auf zwei Zeitebenen geschildert und fängt mich komplett ein. Für mich ist es eine intensive Geschichte, die auch einen schwesterlichen Zwist neben der Liebe parat hält. Immer tiefer rutsche ich in die fesselnde Story hinein und komme dabei Familienverwicklungen auf den Grund, die ich zu Anfang nie vermutet hätte. Dabei genieße ich großartiges italienisches Flair. Ich flaniere durch Neapel und verbringe viel Zeit in Ravello und Scala. Überall sind Zitronenbäume und wenn ich die Augen schließe, nehme ich sogar ihren Duft wahr.

Die Sprecherin:
Elena Wilms Erzählstimme ist angenehm weich und erweckt an den richtigen Stellen ein aufregendes Kopfkino. Wilms versteht es hervorragend in die Charaktere zu schlüpfen und es gibt kaum Orientierungsprobleme, obwohl die Geschichte auf zwei Zeitebenen angelegt ist. Für mich ein unglaublicher Hörgenuss.

Mein Fazit:
„Zwischen dir und mir das Meer“ bietet mir eine spannungsvolle
Familiengeschichte, die von der talentierten Sprecherin Elena Wilms gesprochen wird und auf zwei Zeitebenen spielt. Die Geheimnisse rund um die Mutter und der Zwist ihrer Töchter holen mich total ab. Die Liebesgeschichte bleibt leider etwas blass. Ich genieße das italienische Flair und inhaliere den Duft der Zitronen, die mich überall an der Amalfiküste umgeben. Die Geschichte lässt sich auf einen Rutsch gut durchhören.

Von mir erhält das Hörbuch „Zwischen dir und mir das Meer“ 4 unterhaltsame Sterne von 5 und eine absolute Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Eine heimelige Lovestory

Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück
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Kurz zur Handlung:
Lexi hat ihren geliebten Partner verloren und seitdem den Glauben an Glück und Liebe. Mit Aaron kommen Gefühle in ihr zur Wallung, die sie ängstigen und zeitgleich glücklich machen. ...

Kurz zur Handlung:
Lexi hat ihren geliebten Partner verloren und seitdem den Glauben an Glück und Liebe. Mit Aaron kommen Gefühle in ihr zur Wallung, die sie ängstigen und zeitgleich glücklich machen. Doch auch Aaron muss mit so einigem fertig werden.

Zur Umsetzung:
„Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück“, ist der Auftakt zu einer entzückenden Reihe von Manuela Inusa, die mich tief in die Kleinstadt Lake Paradise zieht. Es ist ein überschaubarer Ort mit recht eigentümlichen Bewohnern. Da wäre einmal dieser Tratschtantenklub, der aus Murielle, Delores und Sadie besteht. Den drei Damen entgeht nichts, also so gut wie nichts und sie übertreffen sich gerne in der Geschwindigkeit, mit der sie Neuigkeiten unters Volk bringen. Dann gibt es den Mais, um den sich in Lake Paradise alles dreht: Mais auf den Feldern, Veranstaltungen mit Mais-Motto, Berufe und Gerichte rund um den Mais und sogar ein Maismuseum ist zu entdecken. Unbedingt zu erwähnen sind Buddys Gedichte, die mich oft lächeln lassen. Lake Paradise muss man einfach selbst erleben. Es ist ein Gefühl, das sich beim Lesen ins Herz schleicht, behutsam und warm.

Sympathische Figuren:
Und an diesem Ort lebt Lexi, eine junge Frau, deren Träume vor zwei Jahren so jäh zerbrochen sind. Ich mag Lexi vom ersten Augenblick an. Sie ist warmherzig, engagiert und heißt jede Ablenkung in ihrem Leben willkommen.

Mit Aaron schickt Inusa einen spannungsvollen Protagonisten ins Feld, der aus Lake Paradise stammt, aber nun seinen Lebensmittelpunkt als Architekt in New York hat und mit Mais überhaupt nichts anfangen kann. Sein Ruf eilt ihm voraus, und so ist es wenig verwunderlich, dass jeder in Lake Paradise darauf erpicht ist, so viel wie möglich von ihm zu erfahren. Seine Geschichte soll er dir aber unbedingt selbst erzählen. Du wirst ihn ebenso mögen wie ich; seine ruhige und unaufdringliche Art und wie er mit einem Lächeln die Sonne aufgehen lässt, absolut einnehmend. Ich habe mich in Aaron verliebt.

Was ich mir etwas anders gewünscht hätte:
Das Ende kommt recht abrupt, was leider auch der Epilog nicht rausreißt. Die Emotionen zwischen den Protagonisten springen mir nicht entgegen. Ich muss ihnen nachfühlen und das hätte ich gerne direkter miterlebt.

Mein Fazit:
„Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück“ schenkt mir herzerwärmende Lesestunden und lässt mich in einen Ort eintauchen, den ich gerne wieder besuchen möchte. Es ist eine ruhige Lovestory, die sich zögernd und vorsichtig entwickelt. An einigen Stellen hätte ich mir greifbarere Emotionen gewünscht, aber insgesamt ist die Geschichte stimmig und ich freue mich riesig auf den 2. Teil, wovon sogar eine kleine Leseprobe im Buch steckt. Ebenso ergänzen Rezepte der Bewohner und Lexis Playlist die Seiten.

Von mir erhält „Lake Paradise – Ein Zuhause für das Glück“ 4 heimelige Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Die Story bietet Prickeln und Spannung

Every Little Secret
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Um was es geht:
Julie studiert an der NYU Grafikdesign, als sie in einem Testament unerwartet zur Erbin eines großen Pharmakonzerns eingesetzt wird. Dadurch prallt sie auf eine Welt, die ihr mehr als fremd ...

Um was es geht:
Julie studiert an der NYU Grafikdesign, als sie in einem Testament unerwartet zur Erbin eines großen Pharmakonzerns eingesetzt wird. Dadurch prallt sie auf eine Welt, die ihr mehr als fremd ist. Sie erfährt zwar etwas mehr über ihre biologische Mutter, aber dennoch bleibt der Graben, der sie schon zu Lebzeiten trennte, bestehen. Reichtum bringt Neider mit sich und davon bleibt auch Julie nicht verschont, doch welche Ausmaße dieses Erbe mit sich bringt, hätte sie sich nicht in ihren dunkelsten Träumen vorstellen können. Das Caleb, ihr Stiefbruder dabei ihre Gefühle wie ein Wirbelsturm durchfährt, macht nichts besser.

Zur Umsetzung:
Caleb und Julie haben keinen guten Start und die Bedingungen des Testaments sorgen dabei keineswegs für Erleichterung. Zuerst hadere ich mit Julies Einstellung ihrem Erbe gegenüber, doch dann wird etwas in ihr wachgekitzelt, was mich augenblicklich wieder versöhnt. Die Figuren haben eine anziehende Wirkung auf mich und ich erfahre einiges über Caleb und Julie. Für meinen Geschmack sind sie gut ausgearbeitet. Das Setting wirkt ebenso ausgereift und überzeugt mich. Bei der Seitenstärke des Buches habe ich erwartet, jede Menge über Julies Firmenalltag mitzubekommen, aber die Ausbeute darüber ist gering. Die Story entwickelt sich überwiegend darum herum und fesselt mich dennoch mehrheitlich in den Seiten.

Zu den Figuren:
Ich mag Caleb und lasse ihn emotional mindestens so dicht an mich heran wie Julie ihn. Caleb umgibt etwas Geheimnisvolles und sein Charme ist unwiderstehlich. Julie hingegen besticht durch ihre Widerspenstigkeit. Obendrein ist sie zäh, hat aber auch eine weiche Seite, die ich an ihr mag. Mich überzeugen die Protagonisten. Sie legen ein angenehmes Tempo vor, sind dabei authentisch und bieten mir feurige Dialoge, die erfrischend sind und mich ab und an Lachen lassen. Einzig bei den Nebenfiguren verblassen mir einige zu sehr. Ich hoffe, das ändert sich im 2. Teil.

Die unterschiedlichen Welten, die hier aufeinanderprallen, sind gut dargestellt. Nicht per se klischeefrei, aber ich finde, ein paar passen auf jeden Fall dazu. Die Luft zwischen Julie und Caleb ist von Beginn an aufgeladen und sucht sich ständig ein Ventil, um sich zu entzünden. Mit Voranschreiten der Handlung nimmt das logischerweise zu und so komme ich in den Genuss explodierender Leidenschaft, die mir ein maximales Kribbeln in den Bauch schickt. In den Seiten treffe ich auf zwei Schnurris, die ich sofort ins Herz schließe. Die Katzen erhalten zwar nur kurze Auftritte, aber ich inhaliere jeden davon. Die Story wird aus den Ich-Perspektiven von Julie und Caleb im Präsens geschildert, wobei ich öfters bei Julie bin.

Mein Fazit:
Mit „Every Little Secret“ schreibt sich Ocker definitiv in mein Herz. Ihr Schreibstil liest sich flott, eloquent, lebendig, nahbar und fesselnd. Eine überzeugende Mischung, die mich gekonnt in den Seiten hält, trotz gelegentlicher Längen. Das Ende lässt mich etwas ratlos zurück und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Wer gerne eine Lovestory liest, bei der unterschiedliche Welten Aufeinandertreffen und Protagonisten ihr Entwicklungspotenzial ausschöpfen dürfen, obendrein von der Liebe getroffen werden und dabei in Gefahr geraten, sollte sich die „Secret Legacy“ Reihe nicht entgehen lassen.

Von mir erhält „Every Little Secret“ 4 aufregende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Die Story schenkt mir angenehme Lesestunden

When the Storm Comes
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Um was es geht:
Marly ist auf der Suche nach ihrer Mutter und ihren Wurzeln und bleibt wegen einer Autopanne im kleinen kanadischen Küstenort St. Andrews hängen. Entgegen ihrer Hoffnung, rasch weiterzufahren, ...

Um was es geht:
Marly ist auf der Suche nach ihrer Mutter und ihren Wurzeln und bleibt wegen einer Autopanne im kleinen kanadischen Küstenort St. Andrews hängen. Entgegen ihrer Hoffnung, rasch weiterzufahren, entwickelt sich ihr dortiger Aufenthalt zum Trip ihres Lebens, bei dem sie etwas findet, womit sie nicht gerechnet hat.

Zu den Figuren:
Marly Macpherson ist 21 Jahre alt und hat ihr Geschichte- und Linguistikstudium beendet. Sie hegt eine Schwäche für Sneakers und ist eine aufgeschlossene Frau, die einen Hang zum Schubladendenken hat, aber wer nicht? Mir wird erst gegen Ende bewusst, wie komplex ihre Figur angelegt ist. Leider setzt das die Autorin nicht hundertprozentig um und so fehlt ihr Tiefe.

Jack Wilson und sein junger Golden Retriever Reggie sind ein tolles Team. Er arbeitet als Hausmeister, Tourguide und Sozialarbeiter. Er hat das Herz am rechten Fleck und weiß um seine Wirkung auf das weibliche Geschlecht.

Zur Umsetzung:
Von Beginn an geraten Marly und Jack aneinander, dabei knistert es heftig zwischen ihnen. Der Spagat zwischen Ablehnung und Anziehung gelingt Schnell perfekt und so hält sie mich sicher in den Seiten. Die Freunde um Jack bringen sich prima ein und ich genieße die Zeit mit ihnen ebenso wie Marly. Überhaupt tummeln sich durchweg sympathische Figuren im Buch, die mir die Lesezeit versüßen. Fiona ist spitze und entpuppt sich rasch als unentbehrliche Freundin für Marly. Sie ist immer zur Stelle, schlagfertig, forsch und einfach absolut liebenswert.

Die Liebesgeschichte selbst entwickelt sich langsam und Schnell versäumt es nicht, mich dabei mit einem bildgewaltigen Setting zu verwöhnen. So darf ich Wale beobachten, Sonnenuntergänge genießen und den besonderen Reiz von St. Andrews aufsaugen. Mir gefällt die Einbindung der indigenen Bevölkerungsschicht von Kanada sehr und ich inhaliere jede Information darüber. Immer wieder wird mir warm ums Herz und das liegt nicht nur an der Liebesgeschichte. Es gibt zahlreiche wertvolle Botschaften und Schlüsselmomente in der Geschichte, die mich berühren.

Was nicht meinen Geschmack trifft:
Das Missverständnis gegen Ende, das zum Konflikt zwischen Marly und Jack führt, überzeugt mich nicht und Marly verliert ein paar Sympathiepunkte, aber ich kann ihr nicht lange böse sein, denn Marly trägt jede Menge alten Seelenballast mit sich herum, der sie in emotionalen Krisensituationen nicht rational reagieren lässt und zickig darstellt.

Der Schreibstil liest sich flüssig und ist sehr bildhaft, aber an einigen Stellen erklärt die Autorin zusätzlich die Emotionen und Handlungen, obwohl sie gekonnt bildhaft dargelegt werden, was für mich den Text nur unnötig überfrachtet und mich so aus dem Lesefluss wirft. Hier sollte sie sich selbst und vor allem ihren Lesern mehr zutrauen.

Mein Fazit:
„When The Storm Comes“ schenkt mir tolle Lesestunden vor einer beeindruckenden Kulisse. Ich genieße die intensive Zeit mit Marly, Jack und seinen Freunden und lerne so die zukünftigen Protagonisten der Folgebände kennen, auf die ich mich schon total freue. Mit diesem Buch tauche ich tief in den Küstenort St. Andrews ein und vergesse meinen Alltag. Kurzweilig, prickelnd, berührend und humorvoll unterhält mich Schnell über Stunden.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Das Buch bietet gute Unterhaltung

Ein Sommer an der Schlei
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Manchmal reicht ein verdrehter Bikinträger aus, um Klarheit darüber zu erlangen, wer der Partner fürs Leben sein kann.

Nach dem Buch „Der kleine Gasthof an der Schlei“ freue ich mich wieder Zeit an der ...

Manchmal reicht ein verdrehter Bikinträger aus, um Klarheit darüber zu erlangen, wer der Partner fürs Leben sein kann.

Nach dem Buch „Der kleine Gasthof an der Schlei“ freue ich mich wieder Zeit an der Schlei verbringen zu dürfen und starte sofort mit dem Lesen.

Um was es geht:
Hanna kämpft mit einer Schreibblockade, was für eine Autorin eine Kastastrophe ist und auch in ihrem restlichen Leben ist so einiges den Bach runtergegangen. Im Haus ihres verstorbenen Vaters will sie zur Ruhe kommen. Der Bootsbauer Thies passt so gar nicht in dieses Konzept und so stolpert sie von einer Überraschung in die nächste.

Zu den Figuren:
Hanna Bruns ist 46 Jahre alt, wohnt in Hamburg und hat schon einige Bücher veröffentlicht. Das ihr Mann Ben sie verlassen hat und ihre Tochter Lena unabhängiger ist, als sie es sich wünscht, stürzt sie in eine schlimme Krise. Der Tod ihres Vaters nagt auch noch an ihr, doch trotz allem wirkt sie kämpferisch, obwohl sie sich immer wieder ihrem Seelenschmerz hingibt. Am Ende der Geschichte habe ich sie ins Herz geschlossen.

Thies Meiners ist Bootsbauer, ein markiger Mann und jemand, mit dem eine Frau jede Menge anregende Stunden verbringen kann. Ich mag seinen Humor und seine anpackende Art. Er schnackt kein Wort zu viel und passt ausgezeichnet in den kleinen Ort Klanxholm.

Die Nebenfiguren sind schräg, liebenswert und machen das Buch so zu etwas besonderem.

Die Umsetzung:
Da wären wir am größten Knackpunkt der Geschichte für mich. Ich habe mich auf einen lockerleichten Einstieg gefreut und stattdessen sammelt Hanna mit ihrer gedankenlosen Art unendlich viele Minuspunkte bei mir. Obendrein drückt mir ihre schwermütige Stimmung aufs Gemüt. Falls es dir ebenso geht, dann bitte durchhalten. Es wird nach einigen Seiten besser und Hanna und ich werden vom Leben in Klanxholm mitgerissen.

Es kommen einige Überraschungen auf uns zu und ich freue mich, Hannas Entwicklung mitzuerleben, die ohne die Bürger dieses Ortes nicht möglich gewesen wäre. Ich darf lachen und emotionale Auf und Abs von Hanna durchleben. Gemeinsam kommen wir einem Familiengeheimnis auf die Spur, das mich berührt. Toll finde ich, das wir den Seestern in Nordernby besuchen und ich so auf Bekannte aus dem ersten Band treffe. Die Kapitel sind wieder liebevoll illustriert und zeigen einen Sinnspruch auf, der mich jedes Mal zum Nachdenken bringt. Hannas alten Golden Retriever schließe ich ebenso ins Herz, wie die komplette Ortschaft.

Mein Fazit:
„Ein Sommer an der Schlei“ bietet mir nach einem etwas schwierigen Einstieg ein gelungenes Setting, das mich sofort in Urlaubsstimmung versetzt. Der flüssige und scharfsichtige Schreibstil hält meine Leselust problemlos aufrecht, ebenso die Aufdeckung des Familiengeheimnisses von Hannas Vater. Abgerundet wird alles durch ausgefallene Charaktere und einer leisen Liebesgeschichte, bei der ich mir mehr Funkenflug gewünscht hätte. Durch Ellas Weisheiten erreicht die Geschichte eine angenehme Tiefe. Am Ende warten einige Rezepte auf mich, die es wert sind ausprobiert zu werden. Mit diesem Buch gelingt die Flucht aus dem Alltag perfekt.

Von mir erhält „Ein Sommer an der Schlei“ 4 unterhaltsame Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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