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Veröffentlicht am 01.07.2023

Mord im Kaiserreich

Spur des Verrats
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"Spur des Verrats" ist der zweite Band der Craemer-und-Vogel-Reihe von Matthias Wittekindt. Im Berliner Tiergarten kommt es 1910 zu einer Schießerei, bei der zwei Männer ums Leben kommen. Laut Zeugenaussagen ...

"Spur des Verrats" ist der zweite Band der Craemer-und-Vogel-Reihe von Matthias Wittekindt. Im Berliner Tiergarten kommt es 1910 zu einer Schießerei, bei der zwei Männer ums Leben kommen. Laut Zeugenaussagen soll es sich um Russen handeln. Ein Fall für den Geheimpolizisten Albert Craemer. Gleichzeitig findet in Kopenhagen der 8. Internationale Sozialistenkongress statt. Unter dem Hintergrund einer Urlaubsreise mit seiner Frau reist Craemer nach Dänemark und tarnt sich als Genosse. Den anscheinend wollen zwei weitere Russen, die in Berlin entkamen über diese Route nach England fliehen. Im Gepäck brisantes Wissen zum U-Boot-Bau. Matthias Wittekindt setzt nach dem Tod seines Ko-Autors mit diesem zweiten Band die Reihe alleine fort. Der Auftaktband "Fabrik der Schatten" hatte mir sehr gut gefallen, dementsprechend war ich nun auf die Fortsetzung gespannt. Leider wurden meine Erwartungen enttäuscht. Beginnt die Story noch vielversprechend, versandet sie im Laufe des Buches massiv. Im Mittelpunkt steht Craemer, seine Urlaubsreise mit seiner Frau und deren Erlebnisse während des Kongresses. Dadurch kommt aber nie wirklich ein Spannungsbogen zustande. Der eigentliche Kern des Krimis bleibt auf der Strecke und am Ende kommt es dann lediglich zu einen kleinen Showdown. Als historischer Roman ganz nett, aber als Kriminalroman leider zu wenig. Hier hätte ich mir viel mehr Geheimdienstaktivitäten gewünscht. So kann "Spur des Verrats" leider überhaupt nicht an die Stärken des ersten Bandes anknüpfen und blieb hinter meinen Erwartungen zurück.

Veröffentlicht am 18.08.2022

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Das Geschenk
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"Das Geschenk" ist ein Psychothriller von Sebastian Fitzek. Milan ist Analphabet und vertuscht dies vor seiner Umwelt. Sogar seine Freundin Andra weiß lange Zeit nichts davon. Als er mit seinem Wagen an ...

"Das Geschenk" ist ein Psychothriller von Sebastian Fitzek. Milan ist Analphabet und vertuscht dies vor seiner Umwelt. Sogar seine Freundin Andra weiß lange Zeit nichts davon. Als er mit seinem Wagen an einer Ampel steht, sieht er auf der Fahrspur nebenan ein Mädchen, dass verzweifelt einen Zettel gegen die Autoscheibe eines anderen Wagens presst. Er kann nicht lesen was darauf steht, aber er ist überzeugt dass das Mädchen in Gefahr ist und um Hilfe bittet. So schnell wie alles vonstatten geht, so ist der Wagen mit dem Mädchen wieder verschwunden. Milan lässt alles keine Ruhe, denn er glaubt fest an eine Entführung. Gemeinsam mit seiner Freundin Andra begibt er sich auf die Suche nach dem Mädchen und schon bald wird er mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Sebastian Fitzek greift mit diesem Thriller das Thema des Analphabetismus auf, von dem eine große Anzahl von Menschen betroffen ist und dies im täglichen Leben verbergen. Man kommt als Leser sehr schnell in die Geschichte rein, aber dann baut der Autor eine Wendung nach der anderen ein. Dies sind teils aber so viele, dass man als Leser auf der Strecke bleibt. Sebastian Fitzek hat es für mich dabei übertrieben. In vielen seiner Thriller liebe ich die unerwarteten Wendungen, hier hat er mich teilweise verloren und ich musste immer wieder den Faden aufnehmen. Dadurch ergab sich für mich auch kein runder Spannungsbogen, was ich schade finde da ich ja weiß zu was der Autor fähig ist. "Das Geschenk" konnte mich leider nicht so fesseln wie andere Thriller von Sebastian Fitzek. Für mich gehört es leider zu den Schwächeren seiner Bücher.

Veröffentlicht am 25.12.2021

24 Türchen um Graf Dracula zu entkommen

24 DAYS ESCAPE – Der Escape Room Adventskalender: Dracula und das Fest der Verfluchten. SPIEGEL Bestseller
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"Dracula und das Fest der Verfluchten" ist ein 24 Days Escape Adventskalender von Yoda Zhang. In einem kleinen Dorf in Transsylvanien liegt die Burg des Grafen Alucard. Hierhin führt dich ein Auftrag. ...

"Dracula und das Fest der Verfluchten" ist ein 24 Days Escape Adventskalender von Yoda Zhang. In einem kleinen Dorf in Transsylvanien liegt die Burg des Grafen Alucard. Hierhin führt dich ein Auftrag. Doch leider ist nicht alles so, wie es scheint, und bald findest du dich in einem verschlossenen Raum wieder. Um aus ihm und schließlich aus dem Schloss zu entkommen, musst du zahlreiche Rätsel lösen und Geheimnisse lüften. Dabei öffnest Du jeden Tag ein weiteres Türchen, löst das Rätsel und kommst so bis Weihnachten der ganzen Geschichte auf die Spur. Ich hatte letztes Jahr zum ersten Mal einen solchen Adventskalender ausprobiert (Sherlock Holmes und das Geheimnis der Kronjuwelen) und dieser hatte mir gut gefallen. Leider kann ich das nicht von diesem Adventskalender ebenso sagen. Die Grundidee war wieder gut gemacht, nur die Rätsel hatten teils wenig mit Logik zu tun, oder sehr weit hergeholt. Auch unter Verwendung der Hinweise kam man teils nicht auf die Lösung und konnte diese nicht nachvollziehen. Dies lässt einen an manchem Tag dann etwas frustriert zurück, obwohl das Storytelling der Geschichte gut gemacht ist. Das Prinzip der 24 Days Escape Adventskalender gefällt mir immer noch sehr gut, nur hätte ich mir bei diesem etwas mehr Genauigkeit in den graphischen Rätseln gewünscht, es bleibt sonst der Spaßfaktor etwas auf der Strecke.

Veröffentlicht am 13.09.2020

Der Tod am Windrad

Mörderklima
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"Mörderklima" ist ein Krimi von Stefan Schweitzer. Bisher ist mir der Autor nur durch Sachbücher über die RAF bekannt, nun lese ich diesen Klimawandel-Krimi von ihm. Rund um das Forschungsprojekt ClimateSave ...

"Mörderklima" ist ein Krimi von Stefan Schweitzer. Bisher ist mir der Autor nur durch Sachbücher über die RAF bekannt, nun lese ich diesen Klimawandel-Krimi von ihm. Rund um das Forschungsprojekt ClimateSave kommt es zu drei Toten. Der Privatdozent und Hobbydetektiv Georg von Gleiwitz versucht die Hintergründe dazu zu ergründen. Denn er ist mit Opfern und Tatverdächtigen auch privat bekannt. Stefan Schweizer versucht in diesem Krimi die wissenschaftlichen und politischen Konflikte zur aktuellen Situation der Klimakrise einzubinden. So kommen reale Personen wie Greta Thunberg oder auch unsere amtierende Bundeskanzlerin am Rande vor. Das Grundthema ist daher vielversprechend. Leider fehlte mir aber das essentiell Wichtige eines Krimi: "Spannung", denn diese vermisste ich über weite Strecken. Vielmehr stehen Eigenschaften der agierenden Personen im Vordergrund, oft über mehrere Seiten. Der Einsatz der Gendersternchen ist für mich auch nicht für einen Roman geeignet. Ich empfand dies im Satzbau störend und fast nervig beim Lesen. Ich hätte mir bzgl. Täter mehr Überraschung gewünscht, Handlungsstränge die einen in die Irre führen. So bleibt bei mir am Ende nur der Eindruck eines Roman zum Thema Klima, aber nicht eines überzeugenden Krimis.

Veröffentlicht am 18.04.2020

Der Zweck deiner Existenz und der Sinn des Lebens

Das Café am Rande der Welt
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"Das Café am Rande der Welt" ist eine Erzählung über den Sinn des Lebens von John Strelecky. Dabei entdeckt er drei Fragen auf einer Speisekarte im Café, die ihn zum Nachdenken anregen: "Warum bist Du ...

"Das Café am Rande der Welt" ist eine Erzählung über den Sinn des Lebens von John Strelecky. Dabei entdeckt er drei Fragen auf einer Speisekarte im Café, die ihn zum Nachdenken anregen: "Warum bist Du hier? Hast Du Angst vor dem Tod? Führst Du ein erfülltes Leben?" Gemeinsam mit dem Besitzer und der Bedienung des Cafés lässt er sich auf dieses Hinterfragen ein. Das Buch soll den Leser anregen den "Zweck seiner Existenz" herauszufinden. John Strelecky gibt sicherlich korrekte Denkanstösse, aber ich finde er macht es sich zu leicht. Natürlich hat jeder unerfüllte Träume, würde sich gern selbst verwirklichen oder nur mit Dingen beschäftigen, die seinen Vorstellungen entsprechen. Aber in der realen Welt ist das nicht so einfach. Viele Menschen haben Familie, tragen Verantwortung für andere. Sie können es sich schlicht und ergreifend nicht leisten sich einfach nur mit dem "Sinn ihres Lebens" zu beschäftigen. "Im Leben ankommen" heißt es in diesem Buch. Das ist wünschenswert, aber John Strelecky konnte sich als Manager dies auch leisten. Für viele Menschen heißt die Devise im Leben eher "sich der Realität stellen", und so ist dieser kleine Ratgeber auch nur einer von vielen im Kosmos der Selbstfindung.