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Veröffentlicht am 05.11.2022

Wo bleibt hier die versprochene Gute Laune?

Komm zu nix – Nix erledigt und trotzdem fertig
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In einem bekannten Wochenmagazin vorgestellt und auch recht gut bewertet, wurde ich neugierig auf dieses Buch. Der Titel und die überschaubaren Kapitel versprachen gute und kurzweilige Unterhaltung. Nachdem ...

In einem bekannten Wochenmagazin vorgestellt und auch recht gut bewertet, wurde ich neugierig auf dieses Buch. Der Titel und die überschaubaren Kapitel versprachen gute und kurzweilige Unterhaltung. Nachdem ich dann die Leseprobe "Schatz beiseite" gelesen hatte und auch das "... Ich komm zu nix" mir sehr bekannt vor kam, stürzte ich mich voller Vorfreude dann in das Buch - und war bereits von den ersten Kapiteln sehr enttäuscht. Während "Schatz beiseite" mit raffinierten Wendungen und Formulierungen überzeugte, wirkten "Der Bachelor" oder "Genussrechte" echt plump. Sicher muss Satire überspitzt dargestellt werden, aber trotzdem erwarte ich dabei noch eine gewisse Brise Esprit. Davon ist jedoch im Gesamtwerk nur sehr wenig zu finden, stattdessen überwiegt die Aneinanderreihung von Absurditäten. Über den kapitelübergreifenden Run-away-Gag zum Staubsaugerroboter konnte ich nicht wirklich schmunzeln, geschweige den Lachen. Leider ändert sich in den anderen Kapiteln am Einstiegseindruck nicht viel. Zwischen "zu nix kommen" wegen Verzetteln (und durchaus amüsanten Verkettungen) und das durch völlig sinnfreie, verkrampft auf lustig gemachte Aktionen einfach "nix" wird, liegt ein himmelweiter Unterschied.
Mit der versprochenen guten Laune war es somit rasch vorbei, obwohl oder besser weil ich dieses Buch tapfer bis zu Ende gelesen habe. Schade. Die Idee hätte Potential gehabt, doch das war einfach "nix"...

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Mut aus Naivität entsprungen

Die karierten Mädchen
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Die blinde Klara ist über neunzig, als sie den Entschluss trifft, sich ihre Erinnerungen von der Seele zu reden und diese auf Kassetten aufzunehmen. Doch wie wird ihre Familie mit ihrem Geheimnis umgehen? ...

Die blinde Klara ist über neunzig, als sie den Entschluss trifft, sich ihre Erinnerungen von der Seele zu reden und diese auf Kassetten aufzunehmen. Doch wie wird ihre Familie mit ihrem Geheimnis umgehen?
Als Klara 1929 als frisch ausgebildete Lehrerin eine Stelle in einem Kinderheim in Oranienbaum bekommt, ist sie überglücklich. Als Tolla, ein einjähriges Mädchen im Heim aufgenommen wird, besteht zwischen beiden sofort eine besondere Beziehung.
Doch das harmonische Leben im Kinderheim wird zunehmend belastet, als die Weltwirtschaftskrise als auch der aufkeimende Nationalsozialismus Klara, die inzwischen mit einer weiteren jungen Frau die Heimleitung übernommen hat, die wirtschaftliche Führung erschweren. Sie trifft den folgenschweren Entschluss mit den Nazi's zu sympathisieren um das Heim zu erhalten. Dabei bringt sie jedoch sich selbst in Gefahr, denn die kleine Tolla ist Jüdin...
Das Buch liest sich flüssig, mit jedoch meiner Meinung nach eher gleichmäßigen Handlungsverlauf. Die - vorhandenen - Höhepunkte sind nicht besonders dramaturgisch umgesetzt, so daß es, trotz der interessanten Thematik, zu einer gewissen Eintönigkeit kommt. Für mich waren von den beiden Zeitebenen dabei die Schilderungen der alten Klara um vieles interessanter und lebendiger.
Mit dem heutigen Kenntnisstand war es für mich des Weiteren sehr schwer, Klaras Entscheidungen nachzuvollziehen. Mitunter war ich von ihrem unschuldigen Glauben, ja fast Naivität so aufgebracht, das ich sie am liebsten geschüttelt hätte: wach endlich auf! Und das traurige ist, dass Klara ja leider kein Einzelfall war...
Leider hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt und ich würde es auch nicht noch einmal lesen.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Das war es jetzt?

Drei Tage im August
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Während Berlin und die ganze Welt im Olympia-Fieber schwelgen, ein Glanz der das drohende Unheil ein letztes Mal zu überdecken scheint, beschäftigen die einfachen Menschen ganz andere Sorgen. Stellvertretend ...

Während Berlin und die ganze Welt im Olympia-Fieber schwelgen, ein Glanz der das drohende Unheil ein letztes Mal zu überdecken scheint, beschäftigen die einfachen Menschen ganz andere Sorgen. Stellvertretend für viele stehen die schwermütige Elfie aus der Chocolaterie Sawade, der jüdische Buchhändler Franz Marcus, Erwin, der alte Aufseher im Kronprinzenpalais sowie der halbägyptische Barbetreiber Issa El Hamady.
Schleichende Änderungen künden von kommenden schwierigen Zeiten: Franz wird nahegelegt, seinen Buchladen, sein Ein und Alles, an eine "geeignetere" Person zu übergeben und plant notgedrungen seine Flucht. Issa ist den Nazis ein Dorn im Auge, trotzdem besuchen sie seine Bar. Und Erwin ärgert es sehr, das die "entartete" Kunst in den Keller verbannt wurde. Bekannte und geachtete Künstler wie Max Liebermann, Lovis Corinth, Otto Dix oder Käthe Kollwitz werden nun geächtet.
Alles wird durch die Linden verbunden, die ihre eigene Geschichte erzählen.
Auf das Buch aufmerksam wurde ich durch das schöne Cover im Stil von "Alte Sorten" von Ewald Arenz oder "Eine andere Zeit" von Helga Bürster. Auch die Inhaltsbeschreibung auf dem Buchrücken klang vielversprechend, allerdings ist dies nur ein Teil von "Drei Tage im August".
Ehrlich gesagt, habe ich mich mit dem Buch sehr schwer getan. Die jeweiligen Handlungen um die Akteure sind zwar interessant, aber außer kurzen Begegnungen und der Stadt Berlin, verbindet sie wenig. Ich hatte das Gefühl, immer eine einzelne Geschichte zu hören und hoffte auf die Verbindung zum Ende hin, die leider nicht kam. Was die Linden (eine ungewohnte Perspektive) berichten, klingt mitunter zwar sehr interessant, aber auch hier fehlt der rote Faden, der alles mit den Einzelschicksale verbindet.
Ein Buch das ich gehört habe, was aber außer Grübeln über die darin verborgene Botschaft keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Zu konstruiert

Das siebte Mädchen
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Beaux Bridge, Louisiana.
Im Sommer 1998 verschwinden sechs Teenager spurlos, die alle in die selbe Schule wie die 12-jährige Chloë.
Diese findet beim Spielen im Schlafzimmer ihrer Eltern Schatulle die ...

Beaux Bridge, Louisiana.
Im Sommer 1998 verschwinden sechs Teenager spurlos, die alle in die selbe Schule wie die 12-jährige Chloë.
Diese findet beim Spielen im Schlafzimmer ihrer Eltern Schatulle die Schmuckstücke der vermissten Mädchen enthält. Ihr geliebter Vater wird als Serienmörder verurteilt und die Familie zerbricht.
2008.
Chloë hat ihre Erlebnisse mit einem Psychologiestudium versucht zu erarbeiten und arbeitet als Psychologin. Privat steht sie kurz vor der Hochzeit mit ihrem Freund. Diese Harmonie wird gestört als eine ihrer Patientinnen verschwindet und die glaubt, daß jemand, die Taten ihres Vaters nachahmt oder ist der wahre Täter immer noch auf freiem Fuß?
Was doch recht interessant beginnt, endet für meine Begriffe ziemlich konstruiert. Dabei ist während des ganzen Verlauf bereits klar, dass vermutete Täter bzw. Verdächtige auszuschließen sind, denn einfach zu offensichtlich ist der Fokus darauf gelegt.
Auch die Schilderungen bzw. Eindrücke Cloes sind nicht wirklich überzeugend, das ihre Probleme doch bei ihr liegen könnten. Somit ist bereits zu Beginn sehr offensichtlich, dass ein "Überraschungstäter" aus dem Hut gezaubert wird, der den Thriller eher unrealistisch und zu konstruiert enden lässt.
Respekt aber dafür das der Autor bei den vielen Akteuren und Verbindungen den Überblick behalten hat.
Ich kann dieses Buch leider nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Schwierig zu lesen - konnte nicht überzeugen

Blutrot ist das Schweigen
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An einer Landstraße in der Nähe von St. Petersburg wird die offensichtlich erfrorene Leiche einer jungen Frau gefunden. Doch Kommissarin Natalja Iwanowa erkennt rasch, daß es sich um Mord handelt.
Plötzlich ...

An einer Landstraße in der Nähe von St. Petersburg wird die offensichtlich erfrorene Leiche einer jungen Frau gefunden. Doch Kommissarin Natalja Iwanowa erkennt rasch, daß es sich um Mord handelt.
Plötzlich wird sie von dem Fall abgezogen und der russische Inlandsgeheimdienst übernimmt, da sich Verbindungen zu einer politischen Protestgruppe herausstellen.
Und dann verschwindet ein weiterer Aktivist. Ihren Dienst in den Glauben an die Gerechtigkeit gestellt, ermittelt Natalja weiter, trotz drohender Konsequenzen für sie selbst, als auch ihre Familie.
Sicher mögen die Schilderungen ein realistisches Bild der Situation in Russland aufzeigen, jedoch war mir das Hin und Her der Zuständigkeiten bzw. mit offenen Drohungen gemaßregelte Handlungsdoktrinen der jeweiligen Vorgesetzten dann doch zu viel.
Letztendlich habe ich mich mehr oder weniger durch das Buch gequält um die Auflösung zu erfahren. Definitiv würde ich dieses Buch nicht noch einmal lesen.

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