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Veröffentlicht am 03.03.2024

Köder, Puppen und ein Puppenspieler, der die Fäden in der Hand hält

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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‚Hangman‘ ist der zweite Band der „New-Scotland-Yard-Thriller“-Reihe von Daniel Cole. Leider habe ich den ersten Band der Reihe nicht gelesen. Das Buch kann zwar – laut Autorkommentar – auch ohne das Vorwissen ...

Hangman‘ ist der zweite Band der „New-Scotland-Yard-Thriller“-Reihe von Daniel Cole. Leider habe ich den ersten Band der Reihe nicht gelesen. Das Buch kann zwar – laut Autorkommentar – auch ohne das Vorwissen gelesen werden, was aber m. M. n. nicht zu empfehlen ist, da es doch viele Anspielungen auf die sog. Londoner ‚Ragdoll‘-Morde gibt, um die es im ersten Teil geht.

Handlung
Hoch oben an den Stahlseilen der New Yorker Brooklyn Bridge hängt ein Toter. Tief in seine Haut ist das Wort ‚Köder‘ eingeritzt. Der Tote hieß William Fawkes, genau wie der ehemalige Detective Wolf, der seit den Ragdoll-Morden vor ca. 1 ½ Jahren, in denen er leitender Ermittler war, untergetaucht ist. Kurz danach wird auch der Mörder gefunden, der Selbstmord beging. Im Vordergrund der Ermittlungen steht dieses Mal Chief Inspector Emily Baxter, die damals die Partnerin von Wolf war. Besteht etwa ein Zusammenhang zu den Ragdoll-Morden? Um dies herauszufinden, arbeiten Baxter vom Scotland Yard und Damien Rouche vom CIA von nun an zusammen und reisen nach New York. Was hat es mit den Morden auf sich? Und wer ist wirklich der Puppenspieler, der bei diesem perfiden Spiel die Fäden in der Hand hält? Die Zeit ist knapp, denn eins ist klar… bei diesen beiden Fällen wird es garantiert nicht bleiben.

Schreibstil
Ich bin nicht so richtig warm geworden mit der Schreibweise von Daniel Cole. Oftmals haben mich die vielen Orts- und Szenenwechsel gestört, die keine temporeiche Spannung aufkommen ließen, sondern vielmehr Verwirrung gestiftet hatten. Der Schreibstil war auch nur teilweise spannungsreich und mitreißend. Es gab nur einige wenige unerwartete Plottwist. Zumindest haben mir die detailreichen Schilderungen der bizarr inszenierten Morde einen Schauer über den Rücken laufen lassen – von Faszination bis Ekel war da alles dabei!

Charaktere
Das Figurenarsenal dieses Thrillers ist groß – zu groß für meinen Geschmack. Bis zum Ende hin war ich mir nicht sicher, ob ich verstanden habe, für welche Einheit die jeweiligen Ermittler arbeiteten (Police Department, FBI etc.), dann gab es auch noch einen Komplott inmitten der Reihen und jede Seite hielt neue Erkenntnisse zurück, um am Ende den Ruhm für sich selbst einzuheimsen. Das fand ich so verwirrend und wusste am Ende gar nicht mehr, wer zu wem gehört.
Trotzdem muss ich sagen, dass die Figuren unerwartet viel Tiefgang hatten und sehr dreidimensional geschildert wurden, das hingegen hat mir gut gefallen. Ich hätte gerne noch mehr Einblick in die ‚Sekten’-Struktur bekommen oder über die einzelnen Schicksale der Köder bzw. Puppen sowie den Puppenspieler selbst und sein Motiv mehr erfahren. Das war mir am Ende viel zu schnell abgehandelt, handelt es sich bei den Menschen doch um die Drahtzieher der Geschichte.

Meine Meinung
Ich würde das Buch nicht unbedingt empfehlen. (Liegt aber vielleicht daran, dass ich den ersten Teil der Serie nicht gelesen habe.) Ich muss leider gestehen, dass ich das Buch oft aus der Hand gelegt und zwischenzeitig etwas anderes gelesen habe und somit über ein halbes Jahr zum Durchlesen gebraucht habe, was eher weniger für das Buch spricht. Ein Psychothriller mit einer richtig guten Story, die aber leider viel zu langatmig und zu verworren erzählt wurde, sodass der typische Sog, den Thriller üblicherweise bei mir auslösen, nicht aufkam.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

♫ Kann Musik Leben retten? ♫

Playlist
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Der Thriller ›Playlist‹ von Sebastian Fitzek schließt an den Ereignissen der Buchreihe rund um den Augensammler an (Band 1: Der Augensammler; Band 2: Der Augenjäger) und kann damit quasi als dritter Teil ...

Der Thriller ›Playlist‹ von Sebastian Fitzek schließt an den Ereignissen der Buchreihe rund um den Augensammler an (Band 1: Der Augensammler; Band 2: Der Augenjäger) und kann damit quasi als dritter Teil angesehen werden. Leider wird das durch einen ersten Blick in das Buch nicht deutlich. Den Thriller kann man zwar dennoch gut ohne diese Vorkenntnisse lesen, jedoch gibt es immens viele Spoiler und Bezüge zu den vorherigen Teilen, was mich persönlich schon gestört hat, da ich mit einem unabhängigen Buch gerechnet hatte.

Die 15-jährige Feline Jagow wird bereits seit mehreren Wochen vermisst. Von ihrem Verbleib gibt es bislang keine Spur. Aber seit geraumer Zeit verhält sich ihr Vater, Thomas Jagow, auffällig und verdammt verdächtig… Hat er etwas mit dem Verschwinden seiner eigenen Tochter zu tun? Felines Mutter weiß sich nicht mehr anders zu helfen und engagiert den ehemaligen Journalisten und Privatdetektiv Alexander Zorbach, der Hinweise zu Felines Verschwinden finden soll. Ihm bleiben nur wenige Stunden, denn in ein paar Tagen muss dieser eine Haftstrafe antreten. Gemeinsam mit Alina, mit der er in vergangenen Tagen bereits Jagd auf den Augensammler gemacht hat, macht er sich daran, den Spuren Felines zu folgen. Die wohl vielversprechendste Spur ist eine Playlist mit 15 Songs, die Feline während ihrer Gefangenschaft über einen Musikdienst im Internet erstellt haben soll. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem es überlebenswichtig wird, die versteckten Hinweise der vielen Rätsel richtig zu deuten. Zorbach und Alina ahnen jedoch nicht, wie sehr dieser Fall alte Wunden aufzureißen vermag… Reichen die kurze Zeit und die Hinweise in Form von Songs aus, um Feline zu finden und zu retten?

Mein Fazit zum Thriller fällt eher ernüchternd aus. Ich bin ein großer Fitzek-Liebhaber und viele, viele seiner Thriller haben mich in der Vergangenheit bereits fesseln, begeistern und überraschen können. Doch außer dem Plot Twist ganz zum Schluss (der für mich bei der Bewertung noch einiges rausgerissen hat, da er wirklich gut inszeniert ist), bin ich von diesem Buch leider eher enttäuscht.

Doch wie man es von Sebastian Fitzek kennt, ist der Schreibstil flüssig und das gesamte Buch schnell und einfach in einem Zuge gelesen. Die Charaktere sind spannend, da sie ambivalent sind und im Laufe der Geschichte fängt man so einigen von ihnen an zu misstrauen, um dann am Ende doch festzustellen, dass man sich auf einer völlig falschen Fährte befunden hat. Das gefällt mir am allermeisten an den Thrillern Fitzeks! Er ist immer für eine Überraschung gut

Kommen wir nun zum großen ABER: Die gesamte Handlung war schon sehr abstrus und Hinweise und Rätsel wirkten konstruiert und nicht realistisch umgesetzt. Besonders schade aber fand ich die Tatsache, dass die Playlist nur insofern Berücksichtigung gefunden hat, als dass die Anfangsbuchstaben der Songtitel für die Lösung des Falls von Bedeutung waren. Ich habe gehofft, dass ein intensives und aufmerksames Anhören der Playlist, respektive der Songs, die es wirklich zu streamen gibt, als Leser von Nöten wäre, um der Lösung des Falls näher zu kommen. Zum Beispiel hätte man die Songtexte viel mehr einbinden können… so fehlte mir persönlich leider total der Anreiz, um die Playlist auch wirklich durchzuhören. Wirklich schade, weil es sich um exklusive und bis dato noch unveröffentlichte Songs handelt. Das Potenzial dieses spannenden Konzepts wurde leider nicht annähernd ausgeschöpft – Schade!

Würde ich dieses Buch empfehlen? Leider muss ich sagen: Wohl eher nicht… gerade weil es von Fitzek genug Thriller gibt, die ich packender, spannender und damit empfehlenswerter finde!

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Leidenschaft, Liebe und – Lügen?

Shameless Lies - Dunkles Begehren
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‚Shameless Lies – Dunkles Begehren‘ von Lisa Renee Jones ist der Auftakt einer Dilogie, welche von der spannenden Liebesgeschichte zwischen Nick und Faith handelt. Der zweite Band ‚Shameless Lies – Tiefes ...

‚Shameless Lies – Dunkles Begehren‘ von Lisa Renee Jones ist der Auftakt einer Dilogie, welche von der spannenden Liebesgeschichte zwischen Nick und Faith handelt. Der zweite Band ‚Shameless Lies – Tiefes Verlangen‘ erschien bereits am 29.07.2022.

Der renommierte Anwalt Nick Rogers hat Zweifel an den Todesumständen seines Vaters. Sein Vater hat einer fremden Frau Geld vererbt und dass, obwohl er sich noch nie um jemanden – besonders nicht um eine Frau – gesorgt hat. Nick stellt Nachforschungen an und findet heraus, dass die ihm unbekannte Erbin zu einem ähnlichen Zeitpunkt ebenfalls an einem Herzinfarkt gestorben ist. Sein Verdacht fällt sofort auf die Tochter und begabte Künstlerin Faith Winter. Nick sieht spätestens dann seine Theorie bestätigt als er herausfindet, dass sie neben einem Weingut auch noch das Geld von Nicks Vater geerbt hat. Nick ist ihr seitdem auf der Spur und wie es der Zufall so will, führen besondere Umstände zu einem Treffen der beiden. Denn Faith steckt in ernsthaften Schwierigkeiten, weil das Weingut, welches ihr sehr am Herzen liegt und welches sie zu retten versucht, hoch verschuldet ist und die Geldeintreiber ihr im Nacken sitzen. Doch wer könnte sie da besser unterstützen als der Star-Anwalt Nick Rogers? Nick muss jedoch auch feststellen, dass alles nicht immer so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Faith scheint nämlich nichts von dem Geld zu wissen und wirkt so gar nicht wie eine kaltblütige Mörderin. Darüber hinaus ist sie auch leider noch höchst attraktiv und äußerst verführerisch… Wie soll er ihrer Anziehung nur widerstehen? Und kann er ihr wirklich vertrauen?

Ich muss ehrlich gestehen, dass es seine Zeit gebraucht hat, bis ich in das Buch hereingefunden habe und mit dem Schreibstil der Autorin warmgeworden bin. Mir waren die Sätze teilweise zu komplex und der Lesefluss einfach nicht so gegeben. Positiv anmerken möchte ich aber, dass es sowohl Kapitel aus Nicks Perspektive als auch Kapitel aus Faiths Blickwinkel gibt. Auch hat die Autorin es m. M. n. sehr gut geschafft, die sinnlich, verführerische Atmosphäre zwischen Nick und Faith aufzubauen. Die neckenden, auf Augenhöhe stattfindenden Gespräche fand ich richtig aufregend und auch wurde sehr gut dargestellt, wie schwierig es Faith fällt, ihre über Jahre aufgerichteten Mauern fallenzulassen. Ich mochte auch die beschützerische und einfühlsame Seite von Nick. Die erotische Stimmung und die Gefühle zwischen beiden kamen also total gut bei mir an!

Leider muss ich aber auch sagen, dass für mich der Klappentext des Buches ansprechend war und ich mir aber leider einfach von der Handlung mehr erhofft habe und nach dem Lesen schon etwas enttäuscht war. Denn in diesem Teil bleiben in so ziemlich alle Fragen offen und keines der Geheimnisse wird am Ende gelüftet. Ich hätte mir schon erhofft, dass mehr von der Familiengeschichte der beiden erzählt wird und zumindest teilweise aufgedeckt wird, wie diese miteinander verknüpft sind.

Mein abschließendes Fazit: Das Buch wurde mit den Seiten immer besser für mich, kann mich am Ende jedoch nicht restlos überzeugen. Den zweiten Band würde ich für meinen Teil aber nicht lesen, da mich der Schreibstil sowie die Geschichte nicht überzeugt und abgeholt haben.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Platte, vorhersehbare Liebesgeschichte

Bauchschmerzen im Kopf
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›Bauchschmerzen im Kopf‹ ist der Debütroman von Doreen Wilde (aka dodipi). Ich selbst bin durch das schöne Cover und den interessanten Romannamen angezogen worden und kannte Doreen Wilde vorher nicht durch ...

Bauchschmerzen im Kopf‹ ist der Debütroman von Doreen Wilde (aka dodipi). Ich selbst bin durch das schöne Cover und den interessanten Romannamen angezogen worden und kannte Doreen Wilde vorher nicht durch Instagram. Leider muss ich sagen, dass mich der Roman so gar nicht abgeholt hat. Weder ist er mir im Kopf geblieben, noch kamen die vielen Emotionen, die der Roman versucht zu transportieren, im Bauch an.

Handlung
Der Roman dreht sich ganz um Mathilda – auch ›Matti‹ genannt, die sich ausgerechnet in einen der begehrtesten und beliebtesten Jungen ihrer Jahrgangsstufe verlieben muss: Kai. Doch Kai scheint von Mathilda kaum Notiz zu nehmen, bis diese sich an einem Abend gemeinsam mit ihrer besten Freundin Carla und ihrem besten Freund Henri entschließt zu einer der größten und aufregendsten Geburstagpartys im bekanntesten Club des Ortes zu gehen. Doch Mathilda kann ihr Glück kaum fassen, denn sie kommt an diesem Abend tatsächlich Kai näher… aber kann sich daraus mehr entwickeln? Nicht nur Mathildas Liebesleben wird dadurch erheblich auf den Kopf gestellt, auch ihre Beziehung zu ihren beiden besten Freunden, Carla und Henri, beginnt sich zu verändern und gleichzeitig versucht Mathilda – wie es eben üblich ist für eine heranwachsende Jugendliche – ihren Schulalltag sowie ihre Familie unter einen Hut zu bekommen.

Schreibstil
Doreen Wildes Schreibstil hat für mich leider keinerlei Emotionen transportiert, teilweise waren die Sätze verwirrend, der Sprachgebrauch eher platt und wenig einfallsreich.

Charaktere
Die Charaktere sind noch das, was ich am positivsten am Roman verzeichnen kann. Sie sind zwar sehr klischeehaft aufgezogen, besonders Kai ist der typische Draufgänger mit wenig Fein- und Taktgefühl, doch vor allem Henri und Matthi mochte ich als Duo gerne. Ihre Freundschaft versprüht einen echt positiven und harmonischen Vibe und ich mochte ihre gemeinsamen Rituale, die beide miteinander verbinden. Carlas Geheimnis (das kein wirkliches war) fand ich eher schwach und Mathildas Reaktionen manchmal unverständlich. Wir haben zwar sehr genau in ihr Chaos in Kopf und Bauch Einblick bekommen, jedoch konnte ich mit vielen ihrer Entscheidungen und Denkweisen einfach nichts anfangen.

Meine Meinung
Meiner Ansicht nach war der Roman ein Versuch, möglichst alle Charaktere auf irgendeine Art und Weise miteinander zu verknüpfen, indem möglichst viele aktuelle Themen eingeflochten werden, doch eben dadurch ist der Roman klischeehaft geblieben und hat wenig Tiefgang. Auch der Versuch eines spannenden Twists am Ende ist eher bei einem Versuch geblieben.
Mich hat der Roman leider nicht abgeholt, beim Lesen hat er mich eher gelangweilt. Aus diesem Grund kann ich das Buch eher nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 07.11.2022

Der Zauber der Weihnacht kam leider nicht auf… ❄

Maybe this year - Dieser eine Tag im Winter
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»Maybe this year – Dieser eine Tag im Winter« von Emily Bell konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Der Klappentext verspricht eine Liebesgeschichte voll von Romantik, Gefühl, Schicksal und einem ...

»Maybe this year – Dieser eine Tag im Winter« von Emily Bell konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Der Klappentext verspricht eine Liebesgeschichte voll von Romantik, Gefühl, Schicksal und einem winterlichen Weihnachtszauber – doch leider ist davon nur wenig zu spüren…

Die Geschichte handelt von Norah, einer passionierten Lehrerin mit viel Herz, welche an die große Liebe und das Schicksal glaubt. In einem früheren Italienurlaub traf sie auf Andrew und beide verliebten sich Hals über Kopf ineinander. Damals gaben sie sich das Versprechen, dass sie sich nach zehn Jahren an Heiligabend in Dublin wiedersehen würden, sofern beide noch single sind. Norah entscheidet sich ganz spontan gemeinsam mit ihrem besten Freund Joe nach Dublin zu reisen und ihr Glück zu versuchen, hat sie doch viel zu häufig immer wieder an Andrew und die schöne, gemeinsame Zeit aus der Vergangenheit gedacht. Doch wird auch Andrew auf Norah warten und kann eine Jugendliebe nach so langer Zeit überhaupt noch Bestand haben?

Die Vorstellung seine Jugendliebe nach einer solchen langen Zeit wiederzusehen und sich ganz neu ineinander zu verlieben, fand ich vielleicht nicht wirklich innovativ, jedoch sehr romantisch und genau darauf habe ich mich bei diesem Roman gefreut: Eine Geschichte, welche voller überraschender Wendungen steckt und bei der mein Herz berührt wird und ich die Liebe und Funken nur so spüren kann. (Tatsächlich gib es im Roman Wendungen, jedoch leider keine, die überraschend kamen.) Dazu noch das Setting im winterlichen Dublin, wo ich auf eine winterliche Atmosphäre gehofft habe, welche die Liebesgeschichten für mich noch viel romantischer hätte machen können. Leider fehlte mir gänzlich das Gefühl zwischen den jeweiligen Protagonisten. Schnell wird klar, dass das, was im Klappentext des Buches beschrieben wird, gar nicht der Hauptaspekt der Geschichte sein wird und Enttäuschung machte sich breit. Das ist leider auch mein größter Kritikpunkt. Die Geschichte hat mich weder gepackt, noch emotional berührt und hat sich einfach zu wenig darauf fokussiert, die Gefühle zwischen den Protagonisten ›echt‹ und ›lebendig‹ werden zu lassen.

Leider bin ich auch nicht so ganz mit der Hauptfigur Norah warmgeworden. Auch wenn ich mit Norah den Beruf teile, war sie für mich in sich ein gänzlicher Widerspruch: Einerseits folgt sie ihrem Herzen und glaubt an die wahre Liebe, andererseits ist sie total verkopft und zerdenkt jegliche Situationen und bleibt dabei auch noch ziemlich unreflektiert und irgendwie unerwachsen. Zu den anderen Figuren mag ich mich hier nicht äußern, das würde vielleicht etwas von der Geschichte vorwegnehmen.

Der Schreibstil hingegen ist flüssig und anschaulich. Der Roman lässt sich also gut von der Hand lesen. Aber leider fehlt die Romantik, die bei einem Liebesroman meiner Ansicht nach einfach aufkommen und beim Leser spürbar werden sollte. Auch ist der Roman total vergangenheitslastig, was ich besonders aus dem Grund schade fand, dass ich mich ja auf das winterliche Dublin der Gegenwart gefreut hatte.

Kurzum: Der Roman ist nicht das, was man erwartet hat, wenn man den Klappentext liest. Wer sich hier (so wie ich) eine herzerwärmende Liebesgeschichte in der Weihnachtszeit erhofft, wird hier leider enttäuscht werden. Für mich leider kein Buch, welches ich unbedingt weiterempfehlen würde.

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