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Veröffentlicht am 31.08.2022

Deutsche Urban Fantasy mit Tiefgang

Berlin Monster - Ein Dieb kommt selten allein
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Wer Band 1 noch nicht gelesen hat, sollte dies tun. Es geht auch ohne, aber es gibt immer wieder Referenzen und man versteht die Situation in Berlin deutlich besser. In diesem Berlin kam es 1989 nicht ...

Wer Band 1 noch nicht gelesen hat, sollte dies tun. Es geht auch ohne, aber es gibt immer wieder Referenzen und man versteht die Situation in Berlin deutlich besser. In diesem Berlin kam es 1989 nicht zum Mauerfall, sondern zu einer Explosion. Eine Bombe hat 200.000 Menschen getötet, und die Omega-Strahlung um den ganzen Erdball geschickt. Diese Strahlung ließ alles Realität werden, woran genügend Menschen geglaubt haben: Hexen, Zwerge, Feen, Trolle, Osterhasen, Kobolde, Big Foot, Albtraummonster, Nessy... Nur Gott nicht, aber da waren sich die Menschen vermutlich nicht einig wie der denn so wirklich ist. Die meistens Stifs leben in Berlin, da das Explosionsgebiet - die ZONE - immer noch starke Strahlung abgibt und die Stifs dort unter sich sind.

Die "Stifs", wie die Wesen genannt werden (von Supersticious = Abergläubig) unterscheiden sich optisch teilweise nicht von Menschen, aber sie strahlen immer noch Omega-Strahlung aus. Und Lucy kann diese hören. Das machte sie zum menschlichen Stif-Detektor und wertvollem Mitglied einer Sondereinheit der Berliner Polizei. Aber nach einem Zwischenfall hatte sie sich als Privatdetektivin selbstständig gemacht. Ihre Klienten sind vorwiegend Stifs, bei denen sie sich einen guten Ruf erarbeitet hat.

Leider läuft die Detektei nicht besonders, so dass Lucy froh ist, als sie einen kurzen, gut bezahlten Auftrag bekommt. Für eine Gala soll sie magische Artefakte überprüfen. Eigentlich nur Show, da niemand damit rechnet, dass sich ein Artefakt als Fälschung herausstellen könnte. Aber erstens kommt es anders...

Nicht nur protestieren die Stifs gegen die Ausstellung der aus ihrer Sicht den rechtmäßigen Eigentümern geraubten Artefakte, es kommt auch zu einem Zwischenfall, durch den Lucy unter Verdacht gerät, etwas mit den Fälschungen zu tun zu haben. Und dann werden die Artefakte auch noch für Banküberfälle genutzt, es gibt Tote, die Feenkönigin funkt dazwischen und Lucy weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Ihre ehemaligen Kollegen vertrauen ihr nicht mehr, und ihr bester Freund und Mitbewohner ist untergetaucht. Kein Wunder, wenn Lucys Stimmung zeitweilig auf dem Nullpunkt ist.

Die Handlung ist noch turbulenter als im ersten Teil. Bekannte Figuren tauchen wieder auf, neue kommen hinzu, und es gibt wieder interessante Verflechtungen mit der deutschen Mythologie. Ich habe mit Lucy und ihren Freunden mitgefiebert. Langeweile kam definitiv nicht auf! Und die Auflösung ist stimmig, aber bietet nochmal einen interessanten Plot Twist.

Es gibt ein paar Fäden, die nicht aufgelöst werden. Daher rechne ich mit Band 3, den ich auf jeden Fall auch lesen werde.

Für mich war das Buch wieder ein Lesehighlight!

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