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Veröffentlicht am 31.08.2022

Gelungener Auftakt

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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MIt "Das Buch des Totengräbers" startet Oliver Pötzsch eine neue Reihe um den Wiener Totengräber Augustin Rothmayer und Inspektor Leopold von Herzfeldt. Letzterer findet sich, gerade aus Graz in seiner ...

MIt "Das Buch des Totengräbers" startet Oliver Pötzsch eine neue Reihe um den Wiener Totengräber Augustin Rothmayer und Inspektor Leopold von Herzfeldt. Letzterer findet sich, gerade aus Graz in seiner neuen Heimat angekommen, direkt am Schauplatz eines grausigen Mordes wieder. Eine junge Frau wurde gepfählt im Prater aufgefunden. Doch es soll nicht bei diesem einen Mord bleiben und schon bald geht die Angst vor einem Serientäter in Wien um.
Parallel beschäftigt Leopold eine geheimnisvoller Gruppe hochrangiger Persönlichkeiten, die geheime Treffen mit minderjährigen Mädchen organisieren.
Leopold ist ein Verfechter neu aufkommender Ermittlungsmethoden wie Fotografie und Spurensicherung. Allerdings eckt er dabei mit seinem forschen Auftreten bei seinen konservativen Kollegen eher an, als dass er sie für die Neuerungen begeistern kann. Unterstützung bei der Klärung der Fälle bekommt er vom Augustin Rothmayer, dem kauzigen Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs.
Pötzsch lässt seine neue Romanreihe im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts spielen. Gekonnt beschreibt er die damaligen Lebensumstände. Besonders interessant ist dabei der Übergang zu einer neuen Zeit in der Kriminaltechnik. Die Forensik hält Einzug in die Ermittlungsarbeit, wird aber von vielen alteinegsessenen Beamten skeptisch beäugt.
Auffällig ist, dass die Charaktere Pötzsch bisheriger Kriminalreihe doch sehr ähneln. Leopold als aufgeschlossener, moderner junger Mann, die junge Telefonistin Julia als für diese Zeit sehr emanzipierte Frau und der schrllig-kauzige, hochgebildete Totengräber Rothmayer entsprechen doch sehr den Charakteren von Simon Fronwieser, der Henkerstochter Magdalena und Henker Jakob Kuisl. So mag einem das Buch als "Fortsetzung" der Henkerstochter-Saga in einer anderen Zeit vorkommen. Die Handlung selbst ist spannend, die beiden Fälle sind gekonnt aufgebaut. Der Serientäter erschließt sich dem Leser jedoch relativ schnell, zu deutlich sind die Hinweise. Trotzdem wird das Buch dadurch nicht langweilig, da die Verwicklung der Fälle und die Hintermänner der geheimen Treffen bis zum Schluss unklar bleiben.
Alles in allem ein gelungener Auftakt in eine nicht ganz neue Reihe. Es wird spannend sein zu sehen, wie sich v.a. die Hauptcharaktere weiterentwickeln.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Gewohnt spannende Jagd auf einen Serienmörder

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Hunter und Garcia machen auch in Chris Carters neustem Band Jagd auf einen Serienmörder. Doch diesmal sind nicht die Mordopfer selbst das Ziel des Serienmörders, sondern die Angehörigen der Opfer. ...

Hunter und Garcia machen auch in Chris Carters neustem Band Jagd auf einen Serienmörder. Doch diesmal sind nicht die Mordopfer selbst das Ziel des Serienmörders, sondern die Angehörigen der Opfer. Der Täter verfolgt einen perfiden Racheplan, der weit in seine Vergangenheit und die Vergangenheit seiner Opfer zurückreicht.
Gewohnt spannend und packend erzählt Chris Carter seinen neusten Fall. Kurze Kapitel und Cliffhanger verleiten einen dazu, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Trotzdem ist man am Ende fast ein wenig enttäuscht: Irgendwie meint man, diesen Plot (Serienmörder -> falsche Spur -> weitere (blutige) Morde -> Geistesblitz -> Täter wird ausfindig gemacht) schon mehrfach von Carter gelesen zu haben. Es schleicht sich eine gewisse Routine in den Fall, der dem Leser der bisherigen Hunter-Fälle das Gefühl gibt, alles schon zu kennen.
Doch bei aller Kritik: Carter ist damit immer noch besser und spannender als die meisten seiner Thriller-Kollegen

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Urkomisch (5 Sterne) - aber viel zu teuer (1 Stern)

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Eins vorweg: Obwohl Kluftinger drauf steht ist "Morgen, Klufti, wird's was geben" kein neuer Kluftinger-Krimi. Vielmehr ist es eine literarische Adventskalendergeschichte aus Kluftis Welt, die (und hier ...

Eins vorweg: Obwohl Kluftinger drauf steht ist "Morgen, Klufti, wird's was geben" kein neuer Kluftinger-Krimi. Vielmehr ist es eine literarische Adventskalendergeschichte aus Kluftis Welt, die (und hier ist die Parallele zum Krimi) eher die lustige/absurd komische Welt des Kommissars beschreibt.
In 24 mehr oder weniger kurzen Kapiteln (hier "Katastrophen" genannt) muss Klufti mit Hilfe des japanischen Schwiegervaters seines Sohnes den Weihnachtsabend allein vorbereiten. Das hierbei allerhand Katastrophen passieren versteht sich von selbst.
Die Geschichte ist dabei überaus komisch. Klüpfl und Kobr haben so einige irrwitzige Einfälle für Kluftis Erfindungsreichtum. Allein die Zubereitung eines eigenen Glühweins ist großartiger Humor. Lediglich der Abschluss um den "ungewöhnlich" geschmückten Baum hätte etwas ausführlicher oder überraschender ausfallen dürfen. Stattdessen ging dabei leider etwas die Luft aus.
Trotz allem aber: Saukomisch! Und den Mord vermisst man hier überhaupt nicht.

Eine Anmerkung sei aber noch gestattet: Lieber Ullstein Verlag, was habt ihr euch dabei gedacht? 14 Euro????? Echt jetzt????? Für ein kleines und nicht allzu dickes Buch? OK, es ist gebunden, aber weder sonderlich hochwertig noch besonders liebenswert gestaltet (der Einband ist schon ok, auch wenn er nicht wirklich etwas mit der Geschichte zu tun hat). Der Preis hätte eigentlich nur einen Stern verdient, doch das Buch und die Geschichte selbst kann da wohl eher wenig dafür.
14 Euro sind aber definitiv viel zu teuer.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Spannender Auftakt der Trilogie

Sturmrot
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Um bei ihrer demenzkranken Mutter zu sein ist Polizeimeisterin Eira Sjödin in ihre Heimat, die nordschwedische Region Ådalen, zurückgekehrt. Dort holt sie bald ihre Vergangenheit ein: vor vielen Jahren ...

Um bei ihrer demenzkranken Mutter zu sein ist Polizeimeisterin Eira Sjödin in ihre Heimat, die nordschwedische Region Ådalen, zurückgekehrt. Dort holt sie bald ihre Vergangenheit ein: vor vielen Jahren gestand der damals jugendliche Olof Hagström die Vergewaltigung und Ermordung eines Mädchens. Nun kehrt er zu seinem Elternhaus zurück und findet seinen Vater ermordet auf. Schon bald erkennt Eira einen Zusammenhang zwischen den Fällen und beginnt - auch gegen Widerstände - den alten Fall neu aufzurollen. Dabei muss sie aber erkennen, dass in ihrer eigenen Familie dunkle Geheimnisse lauern...

Tove Alsterdal legt mit Sturmrot den ersten Teil ihrer Trilogie um die Polizistin Eira Sjödin vor. Dabei ist ihr ein durchaus spannender Auftakt geglückt, der allerdings erst im Laufe der Zeit Fahrt aufnimmt. zu Beginn noch ein "typisch schwedischer" atmosphärischer Krimi steigert sich das Tempo und auch die Spannung mit der Zeit, bis sie in einem durchaus auch überraschenden Finale enden. Guter Auftakt der auf weitere spannende Fälle hoffen lässt.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Mehr Mystery als Thriller

Waiseninsel
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Waiseninsel ist der vierte Teil der Thirllerserie von Max Seeck um die Ermittlerin Jessica Niemi.
Nachdem Jessica dabei gefilmt wurde, wie sie einen Angreifer zusammengeschlagen hat, wird sie vorläufig ...

Waiseninsel ist der vierte Teil der Thirllerserie von Max Seeck um die Ermittlerin Jessica Niemi.
Nachdem Jessica dabei gefilmt wurde, wie sie einen Angreifer zusammengeschlagen hat, wird sie vorläufig vom Dienst suspendiert. Um Abstand zu gewinnen reist sie auf die Insel Smörregård. Doch kaum angekommen geschieht dort ein Mord und Jessica ermittelt inoffiziell.
Leider vermisse ich in diesem Band ein wenig die Spannung und das Tempo der ersten drei Bände. Er erinnert eher an einen isländischen Thriller a la Yrsa Sigurðardóttir: sehr dunkel, sehr atmosphärisch, etwas zäh, sehr mystisch.
Das packt nicht so richtig. Auch die Charaktere der Reihe werden nur minimal weiterentwickelt. Zwar erfährt man einiges über Jessica bzw. gibt es ihrerseits auch einges Neues, allerdings bleibt Jussuf diesmal sehr blass. Da darf ruhig wieder mehr passieren.
Alles in allem ein guter Thriller, aber kein Pageturner, der auch nicht an die ersten drei Bände heran reicht.

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