Kommt nicht an Band 1 ran
The Atlas ParadoxSie alle hatten sich verändert, und das Archiv hatte sie fest im Griff. Denn wie konnte jemand nach all den Erfahrungen des letzten Jahres noch der Meinung sein, dass er oder sie das Schicksal nicht mit ...
Sie alle hatten sich verändert, und das Archiv hatte sie fest im Griff. Denn wie konnte jemand nach all den Erfahrungen des letzten Jahres noch der Meinung sein, dass er oder sie das Schicksal nicht mit den eigenen Händen formte?
S. 404/Tolino
Achtung, Band 2 der Reihe, diese Rezension enthält ggf. Spoiler zu Band 1 der Reihe.
Inhalt
Nach den Geschehnissen im ersten Jahr in der Alexandrinischen Gemeinschaft sollen sich die übriggebliebenen Auserwählten nun ihren eigenen Forschungen widmen. Während sie alle versuchen ihren Platz in der Gesellschaft und in der Zukunft zu finden, verbündet sich um sie herum der Feind und bald schon werden sie sich entscheiden müssen, welcher Seite sie sich anschliessen.
Meine Meinung
Band 1 war DAS Highlight für mich im letzten Jahr. Kein Wunder habe ich diesen zweiten Teil herbeigesehnt wie kein anderes Buch. Und dann war es da und ich habe begonnen zu lesen und ... habe mich zutiefst gelangweilt. Weg war der Zauber, die Spannung, das Spezielle aus Band 1.
Die ersten ca. 100 Seiten drehen sich um die Initiation der fünf übriggebliebenen Auserwählten und gääääähn. Es passiert einfach nichts. Da war ich dann versucht abzubrechen. Aber weil ich irgendwie nicht so recht Abschied nehmen wollte von den Charakteren, habe ich mir dann das Hörbuch geholt. Der Sprecher macht seine Sache echt gut und so habe ich das Buch dann doch noch beenden können.
Es wurde zunehmend spannender zum Glück. Wo ich in Teil 1 noch die Dialog-Monolog-Theorie-Übermacht gelobt habe, war ich hier froh, wenn es mal eben nicht nur darum ging sondern auch mal Action in die Story kam. Wobei die Monologe fand ich eigentlich immer faszinierend. Sie haben wikrlich viel zur Charaktertiefe und -entwicklung beigesteuert - was mir dann schlussendlich auch hier wieder gefallen hat.
Dafür fand ich hier die philosophischen, quantenphysikalischen und durch und durch theoretischen Abwandlungen schlecht umgesetzt - in einem notabene Fantasywerk sollte man als Leser:in schon folgen können ohne ein entsprechendes Studium absolviert zu haben. Manchmal hab ich da aber einfach den Faden verloren.
Dasselbe gilt für den roten Faden. Der hüpft und spinnt sich kreuz und quer durch die Geschichte und manchmal musste ich zurückspulen um selber den Faden nicht zu verlieren. Da hätte die Autorin noch etwas mehr Zeit ins Plotten stecken dürfen - so wirkt es etwas gar zusammengewürfelt.
Fazit
Wirklich interessante Charaktere die meiner Meinung nach wunderbar geschaffen und entwickelt sind, treffen in einer nicht sehr schlüssigen und teils seeehr langatmigen Story aufeinander. Umsetzung: leider mangelhaft. Band 2 kam für mich nicht mal annähernd an seinen Vorgänger ran.
3 Sterne