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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2022

Chronik angekündigter Tode

Stille blutet
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Nadine Just, egoistische und selbstverliebte Journalistin liest in den Abendnachrichten ihren eigenen Tod vom Teleprompter ab und begreift erst hinterher was sie gerade live im Fernsehen vorgelesen hat. ...

Nadine Just, egoistische und selbstverliebte Journalistin liest in den Abendnachrichten ihren eigenen Tod vom Teleprompter ab und begreift erst hinterher was sie gerade live im Fernsehen vorgelesen hat. Tatsächlich wird sie kurz nach der Sendung tot aufgefunden.

Die Nachricht hört auch ihr Ex Freund Tibor Glaser der in den Sender eilt, Nadine tot auffindet und selbst in das Fadenkreuz der Verdächtigen gerät. Das findet jedenfalls die Kriminalpolizei in Gestalt von Fina Plank, einer eher schüchternen an sich zweifelnden Polizistin mit Gewichtsproblemen und ihrem Partner Oliver der keinen Hehl daraus macht was er von der einzigen Frau im Revier hält.

Nach der Trennung hat Nadine keine Mühen gescheut Tibors Freundinnen gegen ihn aufzubringen was ihn zu einem idealen Verdächtigen macht. Als wenig später im Netz eine ähnliche Todesnachricht von einem Star Reporter auftaucht will Tibor sich vergewissern, dass dies ein Scherz ist und wird schnell zum Hauptverdächtigen nachdem der Reporter tot aufgefunden wird und die Verbindung zu Tibor klar wird.

Der Schreibstil ist lebendig und abwechslungsreich durch die Darstellung aus Sicht einzelner Personen und einer Stimme aus dem Off. Die Personen werden gut und detailliert dargestellt. Die Charaktere kommen gut zur Geltung. Durch die etwas zu genau beschriebenen Ermittlungen, das sehr frauenfeindliche Bild von Oliver Homburg und den sehr dilettantischen Auftritt von Tibor Glaser gerät die Spannung etwas aus dem Blickfeld. Als Thriller würde ich das Buch nicht unbedingt bezeichnen eher einem mittelmäßigen Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Ist das die Zukunft

Auf See
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Yadas Vater hat vorausschauend vor etlichen Jahren eine schwimmende Stadt gegründet die möglichst autark in der Ostsee schwimmt. Doch mit den Jahren ist der Glanz dieser Vision verblasst. Yada hat immer ...

Yadas Vater hat vorausschauend vor etlichen Jahren eine schwimmende Stadt gegründet die möglichst autark in der Ostsee schwimmt. Doch mit den Jahren ist der Glanz dieser Vision verblasst. Yada hat immer stärker den Drang den ewigen Kontrollen und Routinen zu entkommen. Eines Tages stößt sie auf brisante Unterlagen über die Hintergründe dieser schwimmenden Stadt.

Auf dem Festland dagegen kämpft Helena mit ihrer plötzlichen Berühmtheit als neu entdeckte Künstlerin und Gründerin einer Sekte. Sie tingelt von Wohnung zu Wohnung und hat kein festes Ziel.

Auf den ersten Blick erschließt sich nicht wie die beiden Protagonisten zusammengehören. Das wird erst nach und nach offenbar.

Der Schreibstil abwechselnd aus Sicht von Yada und Helena ist gewöhnungsbedürftig. Zum einen blieben mir die Hintergründe von Yadas und Helenas Leben eher wage und die Personen arg konstruiert. Trotzdem bleibt ein gewisser Spannungsbogen bis zur Auflösung erhalten.

Das Cover fällt auf alle Fälle aus dem Raster und wirkt etwas aus der Zeit gefallen. Auf alle Fälle ein etwas anderes Buch zu einem ernsten Thema.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Häkel Henri

Mörderische Masche
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Henris Frau Maike kommt bei einem Unglücksfall mit einem wild gewordenen Bullen ums Leben. Er ist am Boden zerstört und kann sich kaum noch aufraffen. Doch da ist noch der Handarbeitsladen seiner Frau ...

Henris Frau Maike kommt bei einem Unglücksfall mit einem wild gewordenen Bullen ums Leben. Er ist am Boden zerstört und kann sich kaum noch aufraffen. Doch da ist noch der Handarbeitsladen seiner Frau nebst einer Angestellten, das Frollein und einem Strick- und Häkelkreis. Am liebsten möchte er den Laden so schnell wie möglich loswerden doch ungeahnt weiß das Frollein dies zu verhindern. So rafft er sich eines Tages auf den Häkelkreis zu besuchen und findet überraschenderweise Gefallen an der Handarbeit. Darüber hinaus freundet er sich mit den Damen an die noch dazu finsteren Machenschaften auf der Spur sind. Er beginnt wieder einmal an dem Unglück zu zweifeln denn seine Frau wäre nie über eine Wiese gelaufen auf der ein Bulle steht. War da doch noch mehr im Spiel?

Der Schreibstil ist locker, trotz des eher traurigen Themas mit humorvollen Details und lässt sich schnell lesen. Als Krimi würde ich das Buch allerdings nicht beschreiben eher als ein Roman zum Thema Trauerbewältigung. Die Personen werden gut beschrieben, ein wenig Spannung ist vorhanden. Für einen leichten Sommer Roman gut zu lesen jedoch ohne Tiefgang.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Die Wut der Jugend

Der Geruch von Wut
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Alex hat sich nach einem Autounfall und Koma zurück ins Leben gekämpft. Seine Mutter, selbst schwer verletzt an seiner Seite. Der Vater der den Wagen in den Fluß gesteuert hat ist tot. Bei Recherchen über ...

Alex hat sich nach einem Autounfall und Koma zurück ins Leben gekämpft. Seine Mutter, selbst schwer verletzt an seiner Seite. Der Vater der den Wagen in den Fluß gesteuert hat ist tot. Bei Recherchen über den Unfall stößt Alex auf den Namen eines Mannes der den am Unfall beteiligten Lieferwagen gefahen hat.

Da sein bisheriges Leben in Trümmern liegt sinnt Alex nach Rache und möchte den Mann finden. Sein Freund macht ihn mit einer Gang bekannt, den Black Boys die gegen Ausländer protestieren. Sie versprechen Alex bei der Suche nah dem Mann zu helfen, verlangen im Gegenzug jedoch seine Unterstützung für ihre Aktionen.

Alex, ein eher schüchterner unsicherer Teenager erkennt wohl, dass die Aktionen der Black Boys falsch sind, ist jedoch so in seiner Trauer um den Verlust des Vaters und der Wut auf den beteiligten Mann gefangen, dass er dabei mitmacht.

In kurzen knappen Kapiteln wird die Geschichte erzählt. Der Schreibstil ist einfach, die Charaktere bleiben allerdings auch recht flach.

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Veröffentlicht am 07.09.2022

grausam spannend

Die Blutliste
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ein Friedhofswärter wird nachts zu einem Einsatz gerufen da verdächtiges festgestellt wurde. Nach einiger Suche findet er ein abgesacktes Grab und eine grausam zugerichtete Leiche.

Die Kölner Polizei ...

ein Friedhofswärter wird nachts zu einem Einsatz gerufen da verdächtiges festgestellt wurde. Nach einiger Suche findet er ein abgesacktes Grab und eine grausam zugerichtete Leiche.

Die Kölner Polizei ist sich recht schnell einig. Hier kann nur Martin Abel, der Fallanalytiker helfen. Dieser kämpft mit seinen eigenen Geistern der Vergangenheit. In Kürze nähert sich der Todestag seiner Tochter und mit seiner 2. Frau erwartet er ein Kind.

Schnell werden Verbindungen zu anderen Mordfällen sichtbar die als Rache dienen sollen. Doch wer nutzt mittelalterliche Foltermethoden in der heutigen Zeit?
Außerdem findet Abel weitere Hinweise zu dem Unfalltot seiner Tochter die ihn emotional tief belasten.

Während das Buch bis zur Hälfte an Grausamkeit kaum zu überbieten ist, gerät das Ende dann sehr emotional und in meinen Augen unglaubwürdig.

Der Schreibstil ist rasant und während man sich überlegt das Buch wegen den grausamen Beschreibungen angeekelt wegzulegen, ist es doch so mitreißend, dass man einfach immer weiter lesen muss.

Ich habe noch nicht alle Teile dieser Reihe gelesen, kam aber trotzdem gut in die Geschichte rein. Trotzdem werde ich die anderen Teile noch lesen.

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