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Veröffentlicht am 22.11.2022

Gelungener Auftakt

Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge
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Magie, Geheimnisse, Machtgier und zwei ungleiche Schwestern mittendrin. Die 18-jährige Ziva ist eine herausragende Waffenschmiedin. Sie besitzt die Fähigkeit ihren Waffen magische Fähigkeiten zu verleihen. ...

Magie, Geheimnisse, Machtgier und zwei ungleiche Schwestern mittendrin. Die 18-jährige Ziva ist eine herausragende Waffenschmiedin. Sie besitzt die Fähigkeit ihren Waffen magische Fähigkeiten zu verleihen. Allein in ihrer Werkstatt ist Ziva ganz in ihrem Element. Doch der Umgang mit Menschen fällt ihr schwer und sie erleidet regelmäßig Panikattacken. Zum Glück kann sie auf die Hilfe ihrere jüngeren Schwester Temra vertrauen, die meist im Laden steht und den Verkauf übernimmt.

Eines Tages erhält Ziva den Auftrag das mächtigste Schwert von allen zu schmieden. Das Schwert wird ein Meisterwerk, doch als Kriegsherrin Kymora ihre Bestellung abholen will, zeigt sich die wahre Macht des Schwertes und Ziva flieht damit Hals über Kopf. Ihr zur Seite stehen ihr ihre Schwester Temra, der Studenten Petrik und der Söldner Kellyn.

„Sisters of the sword“ wird aus der Ich-Perspektive von Ziva erzählt, was für mich zu Beginn eine von drei Herausforderungen darstellte. Nummer zwei war, dass im Präsens erzählt wird und Nummer drei bestand in Ziva selbst. Auch wenn ich sie von Beginn an mochte, ihre Weltfremdheit und das ständige „sich hinter ihrer Schwester Verstecken“ empfand ich als ziemlich anstrengend.

Dass ich nach einigen Startschwierigkeiten dennoch wunderbar in die Geschichte hineingefunden habe, lag vor allem an der sehr gelungen Lesung von Amina Gaede. Ihre Stimme fängt die unterschiedlichen Stimmungen und verschiedenen Persönlichkeiten perfekt ein, ganz gleich, ob es sich um eine ruhige oder eher actionreiche Szene handelt.

Im Laufe der Geschichte taut Ziva immer ein Stückchen mehr auf, ohne dabei eine 180 Grad-Wende zu vollziehen. In kleinen Schritten traut sie sich selbst immer mehr zu und lernt auch anderen zu vertrauen. Daran hat vor allem Kellyn einen großen Anteil. Man spürt die gegenseitige Anziehung, es wird romantisch, aber nicht kitschig. Vor allem aber schafft es die Autorin die Waage zwischen dem romantischen Part ihrer Geschichte und dem Rest zu halten. Die Romantik ist da, überlagert aber Nichts, was ich sehr sympathisch finde.

Auch wenn einige Wendungen vorhersehbar waren, gelingt es Tricia Levenseller dennoch immer wieder zu überraschen. Auch wenn ich fest davon ausgehe, dass am Ende der Dilogie das Gute über das Böse gesiegt hat und alles ein gutes Ende genommen hat, traue ich mich kaum Vorhersagen bezüglich des zweiten Teils zu machen. Die Spannung bleibt hoch und ich bin neugierig, was sich die Autorin noch so alles hat einfallen lassen.

Mein Fazit: Nach den Anfangsschwierigkeiten hat mir der erste Teil von „Sisters of the sword“ gut gefallen und ich bin froh, dass ich die Geschichte als Hörbuch genossen habe. So gerne ich auch lese, liebe ich es ebenso mir vorlesen zu lassen, vor allem, wenn sie so gut umgesetzt sind, wie „Sisters of the sword“.

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Veröffentlicht am 17.11.2022

Für Tolkien-Fans

Die Wissenschaft von Mittelerde
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Die Werke von J.R.R. Tolkien begleiten mich schon seit meiner Jugend. Zunächst aus der örtlichen Pfarrbücherei ausgeliehen, zieren mittlerweile mehrere unterschiedliche Ausgaben von „Der Herr der Ringe“ ...

Die Werke von J.R.R. Tolkien begleiten mich schon seit meiner Jugend. Zunächst aus der örtlichen Pfarrbücherei ausgeliehen, zieren mittlerweile mehrere unterschiedliche Ausgaben von „Der Herr der Ringe“ mein Bücherregal. Sie teilen sich den Platz mit „Beren und Lúthien“, dem Hobbit, Briefen von Tolkien und vielen weiteren Büchern.

Nachdem mich bereits „Die Erfindung von Mittelerde. Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte“ begeistert hat, war ich umso neugieriger auf „Die Wissenschaft von Mittelerde“. Optisch ist das Buch ein Traum. Zahlreiche Abbildungen und verzierte Initiale machen es zu einem richtigen Kunstwerk.

Inhaltlich konnte mich das Buch ebenfalls überzeugen, auch wenn ich den Untertitel „Wie J.R.R. Tolkien die größte Fantasy-Welt aller Zeiten schuf“ nicht für jeden Abschnitt passend fand. Zahlreiche Autoren spüren ganz unterschiedlichen Aspekten aus Tolkiens Werk nach. Einige durchaus spannende Fakten, zum Beispiel aus dem Abschnitt Der Hobbit der Paläoanthropologen, wurden erst nach Tolkiens Tod entdeckt oder diskutiert, also lange nach der Erschaffung von Mittelerde. Um seine sehr detaillierte Welt und die nicht weniger facettenreiche Bevölkerung zu erschaffen, hat Tolkien also sicherlich nicht darauf zugegriffen.

Nichtsdestotrotz war dieser Abschnitt, ebenso wie eigentlich alle Beiträge sehr interessant. Da ich allerdings schon allein von Berufs wegen stark naturwissenschaftlich geprägt bin, spricht mich die wissenschaftliche Herangehensweise generell sehr an. So hat mir neben dem Bestiarium insbesondere der Abschnitt Variationen zur Chemie des einen Rings sehr gefallen.

Das Buch ist in sechs große Abschnitte unterteilt: Der Aufbau der eigenen Welt, Verankerung in Raum und Zeit, Ein komplexes Umfeld, Großartige Lebenswelten, Erstaunliche Charaktere (hier mochte ich besonders: GVO (Genetisch veränderte Orks) aus Sarumans Händen) und Ein fantastisches Bestiarium. Diese völlig unterschiedlichen Themenkomplexe beleuchten nicht nur zahlreiche Aspekte von Tolkiens Werk, auch über Tolkien selbst erfahren wir einige interessante Dinge.

Neben dem spannenden Inhalt finde ich die Länge der Kapitel sehr angenehm. Die einzelnen Unterpunkte eines jeden großen Abschnitts sind häufig nur ein bis zwei Seiten lang. Für die teils sehr wissenschaftlich formulierten Texte ist dies eine gute Länge, die Informationen zu einem bestimmten Aspekt bietet, einen aber nicht damit erschlägt.

Mein Fazit: „Die Wissenschaft von Mittelerde“ ist ein aufwändig und liebevoll gestaltetes Buch und eignet sicher bestimmt wunderbar als Weihnachtsgeschenk für den ein oder anderen Tolkien-Fan.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Unterhaltsam und informativ

Die Biester der Bibel
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Wenn ihr von Einhörnern lest, dann habt ihr ganz klar ein Fantasybuch vor euch. Oder ein Kinderbuch. Oder die Bibel? Ja, ihr habt richtig gelesen. Zugegeben, es wird eine ältere Ausgabe der Bibel sein, ...

Wenn ihr von Einhörnern lest, dann habt ihr ganz klar ein Fantasybuch vor euch. Oder ein Kinderbuch. Oder die Bibel? Ja, ihr habt richtig gelesen. Zugegeben, es wird eine ältere Ausgabe der Bibel sein, aber immerhin. Denn bis zu einer Überarbeitung 1984 sprach die Luther-Bibel tatsächlich von Einhörnern (S.30f). Dafür findet sich in der Bibel nicht eine einzige Erwähnung eines bei uns so beliebten Haustieres – der Katze.

In ihrem Buch „Die Biester der Bibel“ betrachten Simone und Claudia Paganini die Tierwelt der Bibel, einen Punkt, dem ich bislang keinerlei Beachtung geschenkt habe. Umso erstaunter war ich über die Erwähnung von Einhörnern und anderen Fabelwesen (auch wenn sich die Darstellung der Bibel nicht unbedingt mit unserer heutigen Vorstellung deckt).

Die Autorinnen haben das Buch in drei große Abschnitte unterteilt:

Tiere, die in der Bibel nicht vorkommen sollten, es aber dennoch tun

Tiere, die in der Bibel vorkommen sollten, es aber nicht tun und

Tiere, die in der Bibel in besonderen Rollen vorkommen

Jeder dieser Abschnitte ist in mehrere Kapitel unterteilt, die sich jeweils einem Tier oder Wesen widmen. Dabei geht es natürlich um die Art und und Weise, wie das Tier in der Bibel dargestellt wird, doch es gibt auch zahlreiche weitere Informationen. So geht es etwa im siebten Kapitel („Wer fing die Mäuse beim Volk Israel?“) auch um die damaligen Beziehungen zwischen Israel und Ägypten. Während die einen Bastet, eine Gottheit mit Katzenkopf verehrten, ignoriert die Bibel, wie bereits oben erwähnt, die Existenz von Katzen. Die Autorinnen zeigen mögliche Erklärungsansätze auf, auch wenn die Frage wohl nie zu 100% beantwortet werden kann.

In anderen Kapiteln lernen wir, welchen Stand das Pferd in diversen Kulturen hatte oder was es mit vierbeinigen Insekten auf sich hat.

Zudem finden sich in jedem Kapitel zahlreiche Zitate aus der Bibel oder Hinweise auf bestimmte Bibelstellen.

Für mich war das Buch überraschend, informativ und amüsant zu lesen. Eigentlich habe ich mich bislang für halbwegs bibelfest gehalten, aber zumindest was die Tierwelt anbelangt, musste ich mich eines Besseren belehren lassen. Mein Eindruck ist, dass das Buch gut recherchiert ist und dass es den beiden Autorinnen selbst viel Spaß gemacht hat, den Tieren genauer nachzuspüren.

Mein größter (und eigentlich einziger) Kritikpunkt betrifft tatsächlich nicht den Inhalt, sondern das Äußere. Sicher ist es wichtiger, dass mir der Inhalt gefällt und man sollte ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen, doch wäre mir das Buch nicht empfohlen worden, hätte ich es wohl nie zur Hand genommen. Daher mache ich hier auch eine Ausnahme und gehe auf das Cover ein.

Also: Wenn es euch ebenso wenig gefällt wie mir, dann lasst euch trotzdem nicht abschrecken! Es macht wirklich Spaß zu lesen, ist unterhaltsam und so ganz nebenbei lernt man auch noch etwas. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Witzig und turbulent

Lukas Undercover – Voll verpeilt ist halb gerettet
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Seit dem scheinbaren Angriff eines Krokodils und Lukas vermeintlich heldenhafter Rettungsaktion halten ihn zwar nicht mehr alle für einen Streber, doch ausgerechnet Elena ist Lukas auf die Schliche gekommen ...

Seit dem scheinbaren Angriff eines Krokodils und Lukas vermeintlich heldenhafter Rettungsaktion halten ihn zwar nicht mehr alle für einen Streber, doch ausgerechnet Elena ist Lukas auf die Schliche gekommen und lässt sich nun ihr Schweigen teuer bezahlen: Putzdienste und Barbiepuppen zählen ab nun zu Lukas Alltag.

Als Elena plötzlich verschwindet, findet Lukas das daher gar nicht so schlecht. Dumm nur, dass sich sein Gewissen (in Form seines Bruders) regt, als klar wird, dass die Hutter Brüder, vor denen sich Lukas Familie versteckt, Elena offenbar entführt haben. Die Polizei ist keine große Hilfe und Lukas bleibt nichts anderes übrig, als Elena zu retten.

Nach dem großartigen ersten Band von Lukas Undercover“ mussten wir ganz klar auch den zweiten Teil lesen. Lukas und seine Familie befinden sich immer noch im Zeugenschutzprogramm, denn die Hutter-Brüder und ihr Chef Karl „Klatsche“ Keiler sind immer noch auf freiem Fuß. Nach all der Aufregung mit dem selbstgebastelten Krokodil aus Band 1 muss Lukas nun wirklich die Füße stillhalten – und nicht nur, weil Elena ihn in der Hand hat. Doch Elena im Stich lassen, wenn die Polizei nichts tut, das geht halt trotzdem nicht…

„Voll verpeilt ist halb gerettet“ ist ebenso witzig wie Teil 1. Lukas Ideen sind nicht immer durchdacht, was zu einigem Chaos, aber auch zu ziemlich lustigen Szenen führt. Mir gefiel schon die Überschrift zum ersten Kapitel: „Der Umzug. Oder: Wann wird 6 Uhr früh als Uhrzeit endlich abgeschafft?“ Eine Frage, die sich sicher so mancher stellt, dessen Wecker auch so penetrant zu nachtschlafender Zeit klingelt.

Der Verlauf der Geschichte ist turbulent, das Tempo recht hoch und man kann gar nicht anders, als mit Lukas mitzufiebern und die Daumen zu drücken, dass er nicht wieder von einer Katastrophe in die nächste schlittert (wobei uns als Leser dann so einiges entgehen würde).

Der Schreibstil ist lockerleicht und wird zusätzlich durch wunderbare Illustrationen von Reto Klindt aufgelockert. Sie passen einfach hervorragend zur Geschichte.

Mein Fazit: „Voll verpeilt ist halb gerettet“ hat uns genauso gut unterhalten und zum Lachen gebracht, wie der erste Teil. Wir hoffen ganz fest auf Teil 3.

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Spannend

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Kurz am Zoom-Meeting teilnehmen und dann auf zum nächsten Termin. Soweit der Plan. Doch dieses Zoom-Meeting wird so schnell niemand vergessen. Mit einem Mal taucht hinter einem der Teilnehmer ein schwarzer ...

Kurz am Zoom-Meeting teilnehmen und dann auf zum nächsten Termin. Soweit der Plan. Doch dieses Zoom-Meeting wird so schnell niemand vergessen. Mit einem Mal taucht hinter einem der Teilnehmer ein schwarzer Schatten mit einem Messer auf. Eindringlich demonstriert der maskierte Eindringling, was passiert, wenn jemand wegschaut oder versucht den Notruf zu wählen. Den schockierten Teilnehmern bleibt nichts anderes übrig als zuzusehen, wie ihr Gesprächspartner vor laufender Kamera gequält wird.

Profiler Tom Bachmann wird auf den Fall angesetzt und versucht unermüdlich hinter die Motivation des Zoom-Killers zu kommen. Warum tötet er und warum will er, dass ihm dabei zugesehen wird?

„Der Zoom-Killer“ ist mein erster Thriller von Chris Meyer und bereits der zweite Fall für Tom Bachmann. Vielleicht fehlt mir ein wenig Hintergrundwissen zum Protagonisten, aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir irgendwelche Informationen fehlen.

Chris Meyer führt seine Charaktere und uns Leser durch ein perfides Spiel, für das man nicht allzu zart besaitet sein sollte. Der Täter quält seine Opfer und ich bin froh, dass meine Vorstellungskraft nicht für all die Qualen und Schmerzen ausreicht, die die Opfer ertragen müssen.

Die Ermittlungen sind spannend und ich habe gerne mit Tom Bachmann mitgerätselt und Theorien aufgestellt (und wieder verworfen). Am Ende fügt sich alles passend zusammen, auch wenn ich denke, dass es als Leser schwer ist, den richtigen Täter zu ermitteln.

Was mich ein wenig gestört hat, dass Tom Bachmann scheinbar zu fast jedem Täterprofil oder Tathergang, der im Laufe der Ermittlungen diskutiert wird, einen alten Fall aus dem Hut zaubern kann, an dem er schon gearbeitet hat. Selbst wenn er nicht immer darüber spricht, mindestens in seinen Gedanken taucht er auf.

Neben dem aktuellen Fallgeschehen gibt es weitere Handlungsstränge, von denen uns einer in Tom Bachmanns Vergangenheit führt. Sagen wir mal so, so eine Kindheit wünscht man niemandem.

Mein Fazit: Mir hat „Der Zoom-Killer“ sowohl vom Plot als auch dem Schreibstil her gut gefallen. Es ist ein spannender Thriller und während Chris Meyer hoffentlich am dritten Fall schreibt, werde ich die Zeit einfach nutzen und den ersten Teil lesen.

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