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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2022

Die Schädlingsbekämpferin

Frau mit Messer
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Mit ihren 65 Jahren ist Hornclaw das, was man als rüstige Rentnerin bezeichnen könnte. Doch sie steckt noch mitten im Berufsleben. Sie ist eine Schädlingsbekämpferin der besonderen Art, oder ganz unverblümt ausgedrückt: ...

Mit ihren 65 Jahren ist Hornclaw das, was man als rüstige Rentnerin bezeichnen könnte. Doch sie steckt noch mitten im Berufsleben. Sie ist eine Schädlingsbekämpferin der besonderen Art, oder ganz unverblümt ausgedrückt: Auftragsmörderin. Nein, dies ist bestimmt kein leichter Job und nein, im Alter wird es nicht gerade einfacher. Hornclaw hat keine Familie, nur einen Hund namens Deadweight, den sie von der Straße aufgelesen hat.
In der "Firma" wird ihr hohes Alter zunehmend skeptisch beäugt. Vor allem Hornclaws jüngerer Kollege und Rivale Bullfight scheint nur auf einen Fehler der Alten zu warten.
Das Alter bringt nicht nur körperliche Einschränkungen mit sich, wie Hornclaw erkennen muss. Sie lässt Gefühle zu, die sie vorher immer unterdrückt hat. Damit bringt sie sich und andere in Gefahr.
Ein ungewöhnlicher Stoff für ein ungewöhnliches Buch. Eine weibliche James-Bond-Seniorin, die auf der anderen Seite des Gesetzes steht, aber dennoch eine liebenswerte Frau ist. Die Autorin stellt nicht nur das Alter und die Auseinandersetzung damit kritisch dar, auch die südkoreanische Gesellschaft wird hinterfragt.
So richtig konnte mich das Buch nicht packen, viel zu schnell habe ich erahnen können, worauf das Ganze hinausläuft.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Leider nichts besonderes

Gut Erlensee - Margaretas Traum
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Die Familie Lamprecht lebt auf ihrem Gutshof in der Nähe von Kiel. Im Jahr 1919 liegt der Krieg noch nicht lange zurück und vielen fällt es schwer, den Weg zurück in einen gewohnten Alltag zu finden. Während ...

Die Familie Lamprecht lebt auf ihrem Gutshof in der Nähe von Kiel. Im Jahr 1919 liegt der Krieg noch nicht lange zurück und vielen fällt es schwer, den Weg zurück in einen gewohnten Alltag zu finden. Während der Kriegsjahre, haben die Frauen der Familie viel Verantwortung übernommen und das Familienunternehmen, eine Druckerei, am Laufen gehalten. Als Margaretas Vater Heinrich zurückkehrt, ist dem Patriarchen alles andere als daran gelegen, den Frauen ein selbstbestimmtes Leben zuzusprechen. Als die Druckerei und damit auch die Familie vor dem finanziellen Ruin steht, will Heinrich seine älteste Tochter Margareta schnellstmöglich unter die Haube bringen. Auf ihre Gefühle nimmt er dabei keinerlei Rücksicht.
Ein Roman, der in meiner Heimatregion spielt, da konnte ich nicht widerstehen. Außer ein paar Ortsnamen, habe ich aber leider nicht viel Heimat entdecken können. Keine schönen Naturbeschreibungen oder lokale Redewendungen. Nicht einmal das Cover passt nach Schleswig-Holstein. Schade. Was soll ich zum Inhalt sagen? Nun ja, ein weiterer Familienroman, in dem die Frauen gegen das Patriarchat aufbegehren und ihr Glück selbst in die Hand nehmen wollen. Bereits nach 75 Seiten war mir mehr oder weniger klar, wie die Geschichte endet. Wer aufmerksam liest, kann meist schon einige Kapitel im Voraus erahnen, worauf etwas hinaus läuft. Die Charaktere sind eher klischeehaft. Heinrich, das Familienoberhaupt, Adelheid, seine folgsame Frau und rebellische Töchter. Einzig und allein die Großmutter, Ilsegard, hat mich mit ihrer vehementen und doch liebenswerten Art zum Schmunzeln gebracht.
Ich möchte nicht zu sehr Kritik äußern, der Roman ist gut, aber leider in meinen Augen nichts besonderes. Wer gerne Herzschmerz-Groschenromane liest, wird auf seine Kosten kommen. Ich leider nicht.

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Veröffentlicht am 09.08.2022

Clay-Woman

Schottische Träume - Die Töpferei am Meer
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Aus der Großstadt London verschlägt es die Keramikkünstlerin Kirsty von jetzt auf gleich auf die Insel Mull. Der Grund: Der Tod von Kirstys Großmutter, die sie jedoch nie kennen gelernt hat. Auf der Isle ...

Aus der Großstadt London verschlägt es die Keramikkünstlerin Kirsty von jetzt auf gleich auf die Insel Mull. Der Grund: Der Tod von Kirstys Großmutter, die sie jedoch nie kennen gelernt hat. Auf der Isle of Mull erfährt Kirsty nicht nur, dass ihre Großmutter ebenfalls eine Künstlerin mit eigenem Laden war, sie lernt auch den charmanten und gutaussehenden Barkeeper Aidan kennen. Gar nicht erfreut von Kirstys Auftauchen sind die Freundinnen ihrer Großmutter, allen voran Cailin, die zunächst alles daransetzt, die junge Frau aus London von der Insel zu vertreiben.
Ein Roman, wie er kaum besser für einen Sommerurlaub geschaffen sein könnte. Eigentlich. Mit viel Humor stellt die Autorin Cara Hay die teils sehr skurrilen und verschrobenen Charaktere vor. Viele Details wie Kirstys Angst vor dem Autofahren, haben mich zum Schmunzeln gebracht. Leider hat das Buch aber ein paar Längen, sodass ein seichter Spannungsbogen immer wieder unterbrochen wurde. Ich konnte das Handeln von gleich mehreren Personen oder deren Reaktionen nicht immer verstehen. Wenn man sich auf die Geschichte einlässt und sich einfach nur gut unterhalten lassen möchte, macht man mit diesem Roman allerdings nichts verkehrt.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Ich bin zwiegespalten

Das letzte Grab
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Mit "Das letzte Grab", hat Autor Lukas Erler eine Mischung aus Krimi und Thriller geschaffen. Die Frankfurter Rechtsanwältin Clara Winter gerät nach dem Tod ihres Ex-Mannes in einen Strudel der internationalen ...

Mit "Das letzte Grab", hat Autor Lukas Erler eine Mischung aus Krimi und Thriller geschaffen. Die Frankfurter Rechtsanwältin Clara Winter gerät nach dem Tod ihres Ex-Mannes in einen Strudel der internationalen Kriminalität. Innerhalb weniger Stunden gerät ihr Leben komplett aus den Fugen, sie muss um ihr Leben fürchten und sucht für ihre Flucht ausgerechnet Schutz bei einem Mitglied der organisierten Kriminalität. Ist sie damit wirklich in Sicherheit oder begibt sie sich damit in noch größere Gefahr?
Das Buch zieht einen sofort und unweigerlich in seinen Bann. Die Kapitel sind kurz, sehr schnell und haben den ein oder anderen fiesen Cliffhanger parat. Mit Clara bin ich leider nicht besonders warm geworden. Die toughe und selbstbewusste Frau hat für mich zu viele Ecken und Kanten und eine Seite, hinter die ich nicht wirklich schauen konnte. Wie bereits genannt, geschieht alles sehr schnell. Manchmal war ich verwirrt, an welchem Handlungsort ich mich nun genau befinde. Einige Entscheidungen von Clara oder auch ihr Verhalten in gewissen Situationen konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Gerade von einer Rechtsanwältin hätte ich einen anderen 'Stil' erwartet. Die Thematik bezüglich internationalem Raubkunstschmuggel fand ich hingegen sehr interessant. Hier finden sich auch mehrere gesellschaftskritische Aspekte, die sehr gut ausgearbeitet sind und nachdenklich machen.
Auch, wenn ich von der Protagonistin und der Handlung nicht zu 100% überzeugt bin, haben die Thematik, der Schreibstil und der Aufbau dieses Thrillers dieses Buch zu einem spannenden Leseerlebnis für mich gemacht.

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Veröffentlicht am 26.05.2022

Leider nicht so bewusstseinserweiternd wie erhofft

Yoga, Tee, LSD (Wissen & Leben)
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Anästhesistin und Notärztin Dr. med. Andrea Jungaberle beschäftigt sich seit Jahren nicht nur intensiv mit dem Thema Bewusstseinserweiterung, sie hat jetzt auch ein Sachbuch herausgebracht, welches uns ...

Anästhesistin und Notärztin Dr. med. Andrea Jungaberle beschäftigt sich seit Jahren nicht nur intensiv mit dem Thema Bewusstseinserweiterung, sie hat jetzt auch ein Sachbuch herausgebracht, welches uns Nicht-Medizinern das Thema näher bringen soll.

Bereits der humorvoll gewählte Titel "Yoga, Tee, LSD" deutet darauf hin, dass es in diesem Buch nicht nur um "Die Drogen" geht. Bewusstseinsveränderungen können auf ganz unterschiedlichem Wege erfolgen und sind für jeden Menschen individuell unterschiedlich. In 14 Kapiteln geht die Autorin auf diverse Themen ein: Psychologie, Pharmakologie, Neurowissenschaften oder einfach unseren Alltag.

Das allumfassende Thema "Bewusstseinserweiterung" ist ohne Frage ein hochkomplexes Thema. Und eben jenes verständlich und zusätzlich interessant darzustellen und nahe zu bringen, ist mindestens genau so schwer. Leider gelingt dies hier nur teilweise. Die einzelnen Abschnitte sind sehr lang, sehr medizinisch, teilweise mit Fachausdrücken (die aber immer erklärt werden) und aufgrund der Fülle an Informationen nicht immer einfach zu lesen. Zwar kommt der Humor auch nicht zu kurz, aber auch der konnte das Leseerlebnis für mich nicht retten. Ich kann nachvollziehen, dass es bei so einem wissenschaftlichen Thema nicht leicht fällt, Passagen und Informationen zu kürzen oder gar ganz wegzulassen, meiner Meinung nach hätte das dem Buch aber nicht geschadet, im Gegenteil. Außerdem hätte ich mir ein paar Schaubilder oder Grafiken gewünscht, die gibt es thematisch passend ganz bestimmt.

Ein sehr informatives Sachbuch, das mich aber leider nicht so sehr unterhalten hat wie ich erhofft hatte. Um mein Bewusstsein zu erweitern, war die Menge an Informationen und die Art und Weise der Weitergabe einfach nicht passend. Vielleicht setzt sich das aber in nächster Zeit noch und ich kann dann das neu erlernte Wissen anwenden oder mir ganz neu bewusst machen.

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