Cover-Bild Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Nova MD
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 11.07.2022
  • ISBN: 9783985953394
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Heidi Troi

Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.

„Wie unsichtbare Masken tragen sie ihre Gleichgültigkeit vor sich her, mustern mich beinahe feindselig, als hätte ich ihr Unglück zu verantworten. Da ist sie wieder, diese Mauer.“

Maresciallo Pietro Carminati wird in ein kleines Dorf in einem engen Tal versetzt. Vierzig Jahre lang war dort Ruhe, aber bereits am Tag seiner Ankunft liegt der Dorfsäufer Sepp tot im Bach. Alles sieht nach einem Unfall aus. Doch als tags drauf ein Bauer an ein Marterl geflochten tot aufgefunden wird, ist klar: Ein Mörder treibt sein Unwesen im Tal. Mithilfe des Pfarrers der kleinen Gemeinde versucht Carminati Licht in das Dunkel zu bringen, doch mit wem er auch redet, er stößt auf eine Mauer des Schweigens. Und dann passiert der nächste Mord.

Handelt es sich um religiös motivierte Bluttaten? Was hat es mit dem plötzlichen Verschwinden des Bauern vom Moarhof auf sich? Und wieso liegt bei allen Toten dieses Sträußchen Vergissmeinnicht?

Carminati versucht, den Fall zu lösen, doch auch sein Leben gerät aus den Fugen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2022

Düsterer und atmosphärischer Kriminalroman

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Maresciallo Pietro Carminati wird in ein kleines, idyllisches Dorf versetzt, doch die vermeintliche Ruhe bleibt aus. Kaum ist er in seinem neuen Einsatzort angekommen, wird wie aus dem Nichts die Leiche ...

Maresciallo Pietro Carminati wird in ein kleines, idyllisches Dorf versetzt, doch die vermeintliche Ruhe bleibt aus. Kaum ist er in seinem neuen Einsatzort angekommen, wird wie aus dem Nichts die Leiche vom Dorfmitglied Sepp gefunden, der dafür bekannt war, stets dem Alkohol zu fröhnen. Was zunächst noch nach einem Unfall aussieht, entpuppt sich aber kurze Zeit später als Auftakt einer Mord-Serie, denn ein Bauer wird entdeckt, der tot an einem Martel gebunden ist. Was steckt hinter dieser Mord-Serie? Maresciallo macht sich auf die Suche nach dem Täter, stößt aber in der verschworenen Gemeinschaft auf eine Mauer des Schweigens. Niemand will ihm helfen, das Rätsel zu lösen, während der Wettlauf mit der Zeit schon längst begonnen hat...

"Marterl Mord" ist ein spannender und sehr atmosphärischer Kriminalroman aus der Feder der Autorin Heidi Troi. Sie erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in das entlegene Dorf in Südtirol entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Leichenfund zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten des engagierten Ermittlers gepaart mit einer sehr düsteren Atmosphäre auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Gerade der regionale Bezug wird in der für einen geheimnisvollen Kriminalroman perfekten Kulisse sehr gut umgesetzt. Die raffiniert konzipierte Geschichte bleibt bis zum spektakulären Finale spannend und wird dann von einer gut nachvollziehbaren, aber doch schon sehr überraschenden Auflösung gut abgerundet.

Insgesamt ist "Marterl Mord" für mich ein gut gelungener Regional-Kriminalroman, der sehr düster daherkommt und genau über dieser Schiene bei mir punkten kann. Der wohldosierte Lokalkolorit, sowie das Erzähltalent der Autorin sorgen für gute Leseunterhaltung, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Toter am Marterl

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Das Cover zeigt ein düsteres Bild in den Bergen. Die Wolken hängen tief und verkünden nichts gutes. Nur die Außenbeleuchtung einer Hütte gibt etwas Licht. Unweit der Hütte ist ein Marterl zu sehen, welches ...

Das Cover zeigt ein düsteres Bild in den Bergen. Die Wolken hängen tief und verkünden nichts gutes. Nur die Außenbeleuchtung einer Hütte gibt etwas Licht. Unweit der Hütte ist ein Marterl zu sehen, welches man im Buch noch genauer kennenlernen wird. Das Cover ist stimmig und passt gut zur Geschichte.

Marterlmord von Heidi Troi erschien im Empire Verlag. Es ist eine düstere Geschichte aus den Bergen, wie auf dem Cover schon zu sehen ist. Im ersten Moment konnte ich mit dem Begriff: Marterl nichts anfangen, doch eine kurze Suche im Internet brachte Erleuchtung. Ein Marterl ist ein überdachtes Weg- bzw. Straßenkreuz, wie es in katholischen Regionen häufig zu finden ist. Hier bei uns im Landkreis findet man an fast jeder Straße ein Kreuz, wobei diese nicht unbedingt mit einem kleinen Dach bzw. Vorsprung am Kreuz versehen sind.

Pietro Carminati ist der neue im Tal-Valle. Er soll die dortige Carabinieristation für die nächste Zeit besetzen. Dies macht ihn von vornherein zu einem Aussätzigen, denn die Leute aus Tal-Valle haben ihre ganz eigenen Gesetze und sind italienisch sprechenden Menschen gegenüber erst einmal skeptisch eingestellt. Im Dorf spricht man deutsch und so soll es auch bleiben. Vom ersten Moment an fühlt Pietro sich abgeschnitten von der Welt und dass nicht nur, weil es keienn Handyempfang im Dorf gibt.

Die Geschichte geht direkt in die vollen. Kaum ist der Maresciallo Pietro Carminati im Dorf angekommen gibt es den ersten Toten und dieser bleibt nicht der letzte. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Mit dabei sind die Marterl im Ort, die immer wieder zu einem wichtigen Schauplatz werden.

Von Heidi Troi kenne ich bisher die Lorenz Lovis Krimis, die in Brixen spielen. Mit Marterlmord hat mich die Autorin überrascht und überzeugt zu gleich. Während sich die Lovis Romane mehr in seichten Gewässern tümmeln, geht es im Marterlmord heiß her. Willkommen auf der dunklen Seite spannender Bücher. Ich habe den Roman verschlungen und dabei versucht die Mordfälle zu klären. Das war gar nicht so einfach, da die Autorin geschickt logische Hinweise liefert, die mich in eine andere Richtung lenken. Vom Ausgang war ich total überrascht. Die Ermittlungsstränge finden einnachvollziehbares Ende, was es so hoffentlich nicht geben wird. Am Ende des Buches bekommt man noch eine kurze italienisch Lektion. Hier wurden alle verwendeten Begriffe zusammengeführt und ins deutsche übersetzt. So kann man geballt nochmal schauen, ob man die Wörter im Kontext jeweils richtig verstanden hat.

Es war für mich ein spannendes, erschreckendes und irgendwie sehr brutales Buch. Die Richtung finde ich spannend und so kann ich mir weitere Bücher in dieser Richtung von der Autorin vorstellen. Es lass sich sehr viel schneller als ein Lorenz Lovis Krimi. Hast du Lust auf einen kleinen Ausflug ins Tal-Valle und kannst dabei starke Nerven beweisen, dann wirst du ein paar spannende Lesestunden mit dem neuen Buch von Heidi Troi haben.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Mauer des Schweigens

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Marterlmord
Autorin: Heidi Troi
Verlag: Empire
Erschienen: 2022

Inhalt
Der neu in ein entlegenes Dorf in Südtirol versetzte Maresciallo Pietro Carminati wird schon am Tag seiner Ankunft mit einem Toten ...

Marterlmord
Autorin: Heidi Troi
Verlag: Empire
Erschienen: 2022

Inhalt
Der neu in ein entlegenes Dorf in Südtirol versetzte Maresciallo Pietro Carminati wird schon am Tag seiner Ankunft mit einem Toten konfrontiert. Doch damit beginnt erst eine Reihe von weiteren Todesfällen, die von Pietro untersucht werden sollen. Bei seinen Ermittlungen stößt er allerdings auf eine Mauer des Schweigens und zunehmend gerät er an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Was steckt hinter diesen Todesfällen?

Meine Meinung
Der Autorin Heidi Troi ist mit „Marterlmord“ ein düsterer, sphärischer und mitunter gruseliger Krimi bestens gelungen.
Der flotte Erzählstil und die kurzen Kapitel haben mich zu weitaus längeren Leseeinheiten verleitet als ich jeweils eingeplant hatte. Es ist ein spannendes Buch, das aus der Ich-Perspektive des Maresciallo Pietro Carminati erzählt wird. So wird die Geschichte aus seiner Sicht aufgerollt und ich fand es interessant, dass ich als Leserin nur so viele Informationen hatte, wie er und trotzdem so manche Vorahnung aufkam. Das Ende des Krimis ist schaurig, aber schlüssig.
Die Schilderung des Dorfes in den abgelegenen Bergen Südtirols ist düster, doch sehr detailgenau, sodass ich mir das Ganze gut vorstellen konnte. Auch die Charaktere werden von der Autorin gut ausgestaltet und anschaulich beschrieben. So entstand ein dichtes Bild vor meinem inneren Auge, das mitunter recht gruselig war. Insgesamt wurde mit diesem Dorf eine Gemeinschaft beschrieben, die auf mich wie aus der Zeit gefallen wirkt.
Die bis heute bestehenden Spannungen der verschiedenen Sprachgruppen in Südtirol werden ebenfalls thematisiert und geben dem Geschehen noch eine zusätzliche Bedeutung.
Womit ich mir recht lange schwer getan habe, ist die Vielzahl der Namen in der Geschichte. Hier hätte ich mir ein Personenregister gewünscht und eventuell einen Lageplan der verschiedenen Höfe. Was ich gut fand, war das Glossar am Ende des Buches, welches mir unbekannte Ausdrücke anschaulich erklärte.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem düsteren, sphärischen und ein wenig aus der Zeit gefallenem Krimi ist, wird mit „Marterlmord“ fündig.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Rasant und Eigenwillig

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Der Start ins Buch war sehr rasant, die Hauptcharktere schnell erklärt, auch wenn die Umstände sehr gewöhnungsbedürftig waren. Durch den wirklich schnellen Fortlauf der Geschichte, konnte ich das Buch ...

Der Start ins Buch war sehr rasant, die Hauptcharktere schnell erklärt, auch wenn die Umstände sehr gewöhnungsbedürftig waren. Durch den wirklich schnellen Fortlauf der Geschichte, konnte ich das Buch beinahe nicht aus der Hand legen, da der Schreibstil ebenfalls toll zu lesen war. An Spannung mangelte es definitiv nicht. Ob es ein Krimi ist, darüber lässt sich streiten. Hier stehen definitiv viele Tote auf dem Plan, aber auch der innerliche Kampf des Protagonisten mit seinem Privatleben und der Inakzeptanz der Dorfbewohner, die wirklich sehr Eigenwillig sind. So richtige Ermittlungsarbeit habe ich nicht gesehen, eher ein Rästelraten ohne Struktur. Mir fehlte hier seintens des Protagonisten die Recherchearbeit, welche alles ein bisschen genauer beleuchtet hätte. Der Schluss kam dann doch sehr überraschend und war recht offen, auch hier hätte ich mir mehr Aufklärung und HintergrundInformationen gewünscht. Alles in allem aber ein wirklich tolles, wenn auch ungewöhnliches Buch, welches ich als trotzallem in die Krimisparte stecken würde.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Ein Bergbauerndorf in Südtirol – idyllisch? Nein! Dafür mörderisch und schweigsam!

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Tal-Valle in Südtirol – ein kleines Bergbauerndorf mitten im Nichts. Hier soll Pietro Carminati ab sofort seinen Dienst versehen. Doch anstatt eine ruhige Kugel schieben zu können, wird direkt ein Toter ...

Tal-Valle in Südtirol – ein kleines Bergbauerndorf mitten im Nichts. Hier soll Pietro Carminati ab sofort seinen Dienst versehen. Doch anstatt eine ruhige Kugel schieben zu können, wird direkt ein Toter gemeldet. Sepp, der „Dorfbsuff“ liegt tot im Bach. Sicher ein Unfall. Als dann tags darauf die Leiche eines der Bauern mit abgehackten Händen und halbnackt an einem Marterl geflochten entdeckt wird, keimt ein Verdacht auf. Dieser erhärtet sich, als am nächsten Tag der nächste Bauer tot am Marterl hängt. Allen Leichen wurde ein Sträußchen Vergissmeinicht beigestellt. Carminati versucht zu ermitteln, doch die schweigende Dorfgemeinschaft macht es ihm nicht leicht. Zudem kämpft er mit seinen Gefühlen, denn seine Verlobte Beatrice hat ihm den Laufpass gegeben, was Carminati nicht akzeptieren will. Und der Chef fordert schnelle Ergebnisse. Carminati steht unter Druck – und schon passiert noch ein Mord.

Eine Leiche jagt die nächste in diesem Südtirol-Krimi. Es geht Schlag auf Schlag, zu schnell, um wirklich Ermittlungen zu betreiben. Außer ein paar Befragungen, die aufgrund der stoischen Wortkargheit der Bergbauernfamilien eher Monologen gleichen und dem Einsatz von Militärpatrouillen im Dorf, unternimmt Pietro eigentlich nichts. Dazu ist er von seinem Privatleben – erst in Form seiner Verlobten, die ihm einen Laufpass gegeben hat und später dann von den schönen grünen Augen einer Journalistin, die ihm den Kopf verdreht – zu sehr abgelenkt. Für mich macht das aus Pietro einen denkbar ungeeigneten Polizisten und ich empfinde ihn tatsächlich als sehr stümperhaft. So kommt leider kein Ermittlungsfieber auf – es wird ja kaum ermittelt. Eine Leiche nach der anderen, dazwischen ein bisschen Geplänkel und am Ende dann der Showdown mit der letzten Leiche und der Auflösung. Es hat schon Spaß gemacht, das Buch zu lesen und der Schreibstil ist auch wirklich fesselnd. Doch mir ging alles zu schnell. Es blieb keine Zeit, die Figuren näher kennenzulernen – alle blieben für mich sehr blass. Dadurch, dass einfach immer mehr Leichen auftauchten, ohne dass dem Leser ein bisschen Zusatzinfos oder Hinweise zu den Opfern geliefert wurden, war es nahezu unmöglich, mitzuraten, weswegen und von wem sie ermordet wurden. Gefallen hat mir der Humor, der vor allem mit den Militärjungs immer mal wieder aufblitzte. Über Pietro habe ich mich eigentlich nur aufgeregt. So eine selbstmitleidige, unnütze Heulboje. Die Auflösung war dann zwar nachvollziehbar, aber doch auch sehr reißerisch.

Das Cover ist sagenhaft! Diese bedrohliche Stimmung passt perfekt zu dem einsamen Bergbauerndorf. Und: ich weiß jetzt, was Marterln sind – das war mir vorher nämlich nicht bewusst, dass diese überdachten Wegkreuze mit den religiösen Figuren an den Wegesrändern so heißen.

Ein Krimi, der sich flüssig und schnell lesen lässt, der aber irgendwie mein Krimiherz nicht wirklich befriedigt hat. Dafür war es zu viel und zu schnell und zu sehr nur an der Oberfläche. Das ist schade, denn der Schreibstil an sich ist wirklich super. Mit mehr Tiefe und Detailverliebtheit wäre der Krimi perfekt gewesen. So vergebe ich 3 gute Sterne (wie gesagt: GUTE Sterne! Drei sind bei mir GUT, vier sind SEHR GUT – das Buch ist also keinesfalls schlecht, sondern liegt zwischen gut und sehr gut).

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