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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2022

Holmes bekommt eine kongeniale Partnerin

Das Tagebuch der Irene Adler
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Ich liebe die Sherlock Holmes Krimis. Ich bin jedes Mal fasziniert, wie er durch Beobachtungsgabe und logisches Denken seine Fälle löst. Ich habe ihn aber nie als Mann aus Fleisch und Blut wahrgenommen. ...

Ich liebe die Sherlock Holmes Krimis. Ich bin jedes Mal fasziniert, wie er durch Beobachtungsgabe und logisches Denken seine Fälle löst. Ich habe ihn aber nie als Mann aus Fleisch und Blut wahrgenommen. Holmes und Gefühle - vielleicht romantische ? Never ever !

Nach der Lektüre dieses Krimis weiß ich es besser. Holmes hat Gefühle und eine Ermittlung mit ihm kann richtig witzig sein. Verantwortlich dafür ist Irene Adler, eine alte Bekannte von Holmes, die ein ähnlich großes Selbstbewusstsein wie er besitzt und sich eindeutig für die bessere Detektivin hält.

In einträchtiger Konkurrenz müssen sie einen kniffligen Fall lösen, der durch Irenes Tagebuch, das Holmes zugespielt wird, seinen Anfang nimmt. Auf der Jagd nach einem Frauenmörder geraten die beiden mehrfach in lebensbedrohliche Situationen und der Krimi endet für mich mit einer echten Überraschung.

Dem Autorenduo ist ein absolut überzeugender Krimi gelungen. Irene ist schlagfertig, intelligent und eindeutig skrupelloser als Holmes. Die Streitgespräche der beiden waren einfach umwerfend und haben mich zeitweise vergessen lassen, dass wir dringend einen Mörder suchen.

Durch Irene erscheint Holmes menschlich und dadurch verletzlich und auch liebenswert.

Zusammen sind die beiden unschlagbar und bieten fesselnde und auch witzige Krimiunterhaltung auf sehr hohem Niveau.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Ich bringe dir Erlösung !

Schmerzmädchen (Thriller)
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In Mannheim wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Das ist für Kommissar David Richter die Chance, sich zu beweisen. Doch es bleibt nicht bei einer Toten. Fieberhaft sucht die Polizei nach Gemeinsamkeiten ...

In Mannheim wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt. Das ist für Kommissar David Richter die Chance, sich zu beweisen. Doch es bleibt nicht bei einer Toten. Fieberhaft sucht die Polizei nach Gemeinsamkeiten der Opfer. Aufgrund der Tötungsmethode drängt sich der Verdacht auf, der Täter könnte aus dem medizinischen Umfeld kommen. Richter ist deshalb dankbar für die Unterstützung der Rechtsmedizinerin Nora Mors . Gemeinsam nähern sie sich dem Täter Schritt für Schritt an. Beide ahnen nicht, dass der Mörder sie bereits selbst im Fokus hat.

Ich fand den Krimi sehr fesselnd. Dazu hat beigetragen, dass es zu Beginn nach einem eher unspektakulären Mord aussieht, sich dann wie eine Welle immer weiter aufbaut und am Ende droht, die Ermittler unter sich zu begraben.

Kommissar Richter ist ehrgeizig und dabei trotzdem sehr empathisch. Ich fand es angenehm, wie er die Ermittlung angeht. Die ersten Kapitel sind ganz den Verhören möglicher Verdächtiger gewidmet . Als der 2. Mord geschieht, wird klar, dass es um mehr geht als um eine Beziehungstat unter Jugendlichen. Damit wächst der Anteil, den die Rechtsmedizinerin Mors beiträgt. Mors war für mich schwer einzuschätzen. Sie brennt für ihren Beruf. Gleichzeitig scheint sie, etwas schwer zu belasten.

Gut gefallen hat mir, wie Richter und Mors sich gegenseitig annähern. Das verleiht beiden mehr Tiefe und macht sie auch realistischer.

Die Spannung war in meinen Augen hoch. Zum einen wurden immer weitere Verdächtige präsentiert, zum anderen wurde die Perfidität der Verbrechen sichtbarer.

Gerade als der Fall gelöst scheint, wird es nochmals richtig eng für die Ermittler und ich habe mitgefiebert.

Der Krimi ist meiner Ansicht nach unglaublich spannend, ohne allzu blutige Details. Der Horror der Tat ergibt sich durch die Lebenssituation der Opfer und die Person des Täters.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Der Kranich fliegt wieder

Die Stewardessen. Eine neue Freiheit
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Zwar sind 1954 in Hamburg noch die Auswirkungen des 2. Weltkrieges zu spüren, aber es herrscht auch allgemeine Aufbruchstimmung. So soll der Lufthansa neues Leben eingehaucht und zu diesem Zweck Stewardessen ...

Zwar sind 1954 in Hamburg noch die Auswirkungen des 2. Weltkrieges zu spüren, aber es herrscht auch allgemeine Aufbruchstimmung. So soll der Lufthansa neues Leben eingehaucht und zu diesem Zweck Stewardessen ausgebildet werden.

Das ist die Chance für die abenteuerlustige Margot, die sie sich nicht nehmen lässt. Sie durchläuft das Auswahlverfahren , die anspruchsvolle Ausbildung und erfüllt sich ihren Traum vom Fliegen.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an begeistert. Das fing bereits mit den Kapitelüberschriften an, die bekannte Schlagertitel sind.

Margot hat mich mit ihrer optimistischen und starken Persönlichkeit überzeugt, obwohl ihr Leben in einer Barackensiedlung nicht die besten Startbedingungen bietet. Umso größer die Freude, als sie das Auswahlverfahren übersteht. Ich wusste nicht, welch hohe Anforderungen an die Bewerberinnen gestellt wurden - angefangen von Allgemeinwissen über Sprachkenntnisse bis hin zu Körpergröße und Gewicht. Auch die Ausbildung selbst war fordernd und in unseren heutigen Augen in einigen Bereichen eher sexistisch.

Mit Margot erlebe ich die Faszination des Fliegens und begleite sogar Adenauer auf seinem legendären Flug nach Moskau, um die Kriegsgefangenen heim zu holen.

Margot zur Seite stellt die Autorin zwei weitere liebenswerte junge Frauen - die taffe Thea und die eher schüchterne Almuth.

Für mich ein zusätzlicher Mehrwert zur fesselnden Geschichte waren die interessanten geschichtlichen Einsprengsel. Da gab es Angaben zu Preisen einiger Lebensmittel oder die Erwähnung besonderer Ereignisse sowie von Zeitschriften, Büchern und Filmstars, die damals in Mode waren. Das weckt die eine oder andere Erinnerung und gibt zudem Bezugspunkte zu Margots Erlebnissen die die Erzählung lebendig machen.

Mir hat das Lesen des Buches großen Spaß gemacht,. Es ist für mich die gelungene Mischung aus unterhaltsamer Geschichte, interessanten Fakten und viel Zeitkolorit.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Spannende und unterhaltsame Tätersuche

List und Lüge
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Die Autorin nimmt mich mit auf Mördersuche im beschaulichen Flensburg .

Tom Jakobs, arbeitslos und dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt, wird tot auf der A7 aufgefunden. Nachdem ein Suizid ausgeschlossen ...

Die Autorin nimmt mich mit auf Mördersuche im beschaulichen Flensburg .

Tom Jakobs, arbeitslos und dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt, wird tot auf der A7 aufgefunden. Nachdem ein Suizid ausgeschlossen wird, machen sich Kommissar Andresen und sein Team auf die Suche nach dem Täter. Viele Verdächtige und Motive sind denkbar und nicht jeder der Beteiligten spielt mit offenen Karten. Durch akribische Polizeiarbeit gilt es den wahren Schuldigen zu finden.

Der Krimi ist von der ersten Seite an sehr unterhaltsam. Zwei Dinge sind mir gleich zu Beginn angenehm aufgefallen. Die Ermittler sind Menschen wie du und ich mit alltäglichen Sorgen und Macken. Und die Handlung erzeugt ohne blutige Details oder übertriebener Theatralik eine hohe Spannung.

Die Autorin schickt die Beamten angesichts angesagter Serien wie CSI auf fast schon altmodisch anmutende Ermittlungstour. Andresen und seine Kollegen befragen Verdächtige und überprüfen Alibis. Mir hat das sehr gut gefallen, weil ich dabei wunderbar mit raten und eigene Überlegungen zu den Verdächtigen anstellen konnte. Zudem nutzt die Autorin die Gelegenheit , um ganz nebenbei einige aktuelle oder soziale Themen aufzugreifen, ohne von der eigentlichen Mördersuche abzulenken. Für mich erhielt die Handlung dadurch einen zusätzlichen Reiz.

Die Figuren waren in meinen Augen realistisch dargestellt. Wie bei einem Puzzle wurden immer mehr Details aus deren Leben bekannt und ergaben nach und nach eine klare Vorstellung von ihrer Persönlichkeit.

Obwohl ich eine Vermutung hinsichtlich des Täters hatte, war ich dann doch über den wahren Hergang überrascht.

Das Ende lässt keine wichtigen Fragen offen und hat mir sehr gut gefallen.

Wer eher klassische Krimis liebt, die durch eine fesselnde Handlung und Personen mit Substanz überzeugen und nicht durch billige Effekthascherei, macht mit diesem Buch nichts falsch.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Träume, Hoffnungen, Enttäuschungen

Das Haus der Hebammen - Susannes Sehnsucht
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Die Hebammen Susanne, Carola und Ella sind genervt von ihrem Arbeitsalltag im Krankenhaus , der ihrer Ansicht nach den werdenden Müttern nicht gerecht wird. Da ist es ein Wink des Schicksals, als Susanne ...

Die Hebammen Susanne, Carola und Ella sind genervt von ihrem Arbeitsalltag im Krankenhaus , der ihrer Ansicht nach den werdenden Müttern nicht gerecht wird. Da ist es ein Wink des Schicksals, als Susanne ein leerstehendes Haus entdeckt, in das sie sich sofort verliebt.

Die drei Frauen stürzen sich in das Abenteuer Selbstständigkeit und gründen das erste Geburtshaus Kölns - gegen den Widerstand einiger Ärzte und mit der Begeisterung der schwangeren Frauen. Nicht nur der Alltag im Beruf ist turbulent, auch im Privatleben ist immer was los.

Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen und konnte dabei meinen Alltag vergessen.

Jede der drei Hebammen hat eine eigene Persönlichkeit und ihre ganz eigene Geschichte. Zusammen sind sie ein wunderbares Team.

Carola war mir die liebste. Vermutlich weil sie in einer ähnlichen Lebenssituation ist wie ich. Beruf und Familienalltag wollen bewältigt und unter einen Hut gebracht werden. Ich konnte Carolas Gefühle, nie den Anforderungen gerecht zu werden, gut nachempfinden.

Ella ist die jüngste und ihr stehen noch alle Wege offen. Beruf oder Ehefrau und Mutter.

Die Geschichte fokussiert sich in diesem Band auf Susanne. Ich fand es bewundernswert, wie sie die Selbstständigkeit mutig angeht. Nach einer fast schon traumatischen Erfahrung findet sie auch die Liebe und lässt sich nach anfänglichen Zögern darauf ein. Was mich aber zunehmend gestört hat, war ihr Hadern mit der Vergangenheit. Ich konnte manches nachvollziehen und sie hatte auch mein Mitgefühl, aber sie war geradezu besessen davon.

Aufgelockert wird der Roman mit den Geschehnissen im Geburtshaus, wo manchmal große Trauer, aber überwiegend große Freude zuhause sind.

Für mich war die Geschichte rundum gelungen, weil ich mich gut in die Situation der Hebammen und auch der werdenden Mütter einfühlen konnte. Und es war spannend, die drei Frauen ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten.

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