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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2022

Wie war das nochmal mit Bienchen und Blümchen?

Aufklärung von Anfang an
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Kinder und Sexualität sind Themen, die in den Augen vieler nicht zusammengehören. Umso gespannter war ich auf ein Aufklärungsbuch, das Ideen liefert, wie man diese Themen mit Kindern besprechen kann. ...


Kinder und Sexualität sind Themen, die in den Augen vieler nicht zusammengehören. Umso gespannter war ich auf ein Aufklärungsbuch, das Ideen liefert, wie man diese Themen mit Kindern besprechen kann.
Anfangs habe ich mir Sorgen gemacht, dass das Buch sich, wie der Aufklärungsunterricht in der Schule hauptsächlich um Fortpflanzung dreht. Aber der Untertitel verrät schon, dass so viel mehr in diesem Buch steckt. Es geht darum Grenzen zu setzen, ein Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln und den Umgang mit Scham. Letztendlich bietet das Buch auch einige Reflexionshilfen über den Umgang mit Sexualität in der eigenen Kindheit.
Das Buch geht auf verschiedene Entwicklungsschritte der Kindheit ein und erklärt, was für Situationen in welcher Altersstufe vorkommen könnten. Es bietet Formulierungshilfen, altersgemäße Ressourcen und jede Menge Quellen, um sich weiterzubilden.
Was mir kurz sauer aufgestoßen ist, ist, dass „schwul“ als Beleidigung bezeichnet wird. Allerdings bezieht sich diese Aussage auf das Verhalten von Kindern am Schulhof, wo das möglicherweise manchmal so verstanden wird, obwohl den meisten Kindern mittlerweile auch klar ist, dass das keine Beleidigung ist.
Ansonsten vermittelt das Buch einen wertfreien, feministischen und offenen Ansatz. Es geht auch kurz auf intergeschlechtliche und trans Menschen ein. Gegen Ende gibt es auch Erklärungen von verschiedenen Begriffen die Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierungen beschreiben, mit denen Kinder ihre Eltern konfrontieren könnten.
Das Buch bietet einen guten Rahmen, bei dem man sich rauspicken kann, was man im speziellen Fall gerade braucht. Es ist auf jeden Fall ein sehr wichtiges Buch und konnte mich eindeutig positiv überraschen.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Ein zuckersüßes Abenteuer mit Bär und Einhorn

Sternenschweif, und der kleine Bär
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Laura hat ein Pony, das sie mithilfe eines Zauberspruches in ein Einhorn verwandeln kann. Die beiden erleben zusammen viele spannende Geschichten.

Laura und Sternenschweif treffen in diesem Buch auf ...

Laura hat ein Pony, das sie mithilfe eines Zauberspruches in ein Einhorn verwandeln kann. Die beiden erleben zusammen viele spannende Geschichten.

Laura und Sternenschweif treffen in diesem Buch auf einen kleinen Bären und erleben auch hier ein richtig süßes Abenteuer. Nachdem Sternenschweif schon in meiner Kindheit Volksschüler:innen begeistern konnte, gibt es jetzt auch ein Bilderbuch für jüngere.

Die Bilder sind unfassbar niedlich und zuckersüß gestaltet und durch die großflächigen Darstellungen perfekt für Kinder, und Erwachsene mit einem Sinn für Ästhetik geeignet. Die Schrift ist auch leicht zu lesen, sodass auch die Kleinen schon versuchen können bei einzelnen Sätzen mitzulesen.

Sprachlich ist das Buch sehr leicht zu lesen. Die Sätze sind kurz und es wird einfache Sprache verwendet. Stilistisch ist es dadurch manchmal etwas abgeharkt, aber damit muss man leben, wenn man ein Buch kindgerecht und gut verständlich schreiben will.

Inhaltlich ist die Geschichte sehr oberflächlich, hat aber dennoch einen logischen Handlungsstrang. Das Buch vermittelt auch die klare Moral (Achtung Spoiler 😉 ), dass man sich nicht überfressen sollte, Müll nicht anrühren sollte und idealerweise auch nicht von zuhause wegrennen sollte. Diese Werte können wir wahrscheinlich alle vertreten.

Demnach empfehle ich das Buch allen Menschen, die auf Einhörner stehen und Bauchweh doof finden.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Bedrückend Realistisch

Dieser Beitrag wurde entfernt
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Kayleigh entführt uns in diesem Roman in die Abgründe der Menschheit. In Briefform schildert sie ihre Erlebnisse und die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen bei HEXA. Das Buch liest sich sprachlich sehr ...

Kayleigh entführt uns in diesem Roman in die Abgründe der Menschheit. In Briefform schildert sie ihre Erlebnisse und die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen bei HEXA. Das Buch liest sich sprachlich sehr leicht und ich habe schnell das Gefühl gehabt, die Protagonistin zu verstehen. Allerdings ist man durch die Erzählperspektive davon abhängig, was die Protagonistin mit uns teilen will.

Die Handlung fand ich auf eine bedrückende Art sehr realistisch, aber auch ziemlich verwirrend. Ähnliche Jobs gibt es heutzutage ja tatsächlich. Da stellt sich mir ganz schnell die Frage, was so ein Job mit einem macht. Wie viel kann ein Mensch verkraften? Was passiert, wenn verstörende Bilder zum Alltag gehören? Wer ist überhaupt noch objektiv? Was passiert, wenn man diese Wertesysteme übernimmt? Was wiegt stärker, die Verantwortung zu reflektieren, oder Selbstschutz?

Der Spannungsbogen konnte mich sofort packen und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Die Handlung macht Sinn und entwickelt sich natürlich, aber ich habe selbst erst gemerkt in welche Richtung sich die Stimmung entwickelt, als es eigentlich bereits zu spät war.

Das Buch hat mich gepackt, aber eine Triggerwarnung ist eigentlich ein Muss und man hätte dem Buch auch ruhig noch ein paar Seiten mehr gönnen können.

„Dieser Beitrag wurde entfernt“ ist ein spannendes Buch über Grenzüberschreitungen und das Outsourcen von traumatisierenden Bildern, bei dem mich das „nicht schockierende“ am meisten schockiert hat. Ich habe das Buch schnell gelesen, aber lange nicht verarbeitet.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Ein neuer Ansatz

Was Männer kosten
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Das Patriarchat kostet uns Freiheit, Entfaltungsmöglichkeiten, manchen von uns Sicherheit im öffentlichen Raum, Repräsentation und nimmt vielen von uns die Möglichkeit einfach wir selbst sein zu können. ...

Das Patriarchat kostet uns Freiheit, Entfaltungsmöglichkeiten, manchen von uns Sicherheit im öffentlichen Raum, Repräsentation und nimmt vielen von uns die Möglichkeit einfach wir selbst sein zu können. Boris von Heesen erklärt, dass das Patriarchat uns aber auch sehr viel Geld kostet.
Anfangs war ich wirklich skeptisch, weil es sich etwas geschmacklos angefühlt hat Aspekte wie Partnerschaftsgewalt an Geld zu messen, aber vielleicht braucht es die finanzielle Ebene, zusätzlich zu den anderen, auch noch. Der Ansatz war auf jeden Fall interessant und für mich etwas ganz Neues.
Das Buch ist sehr schnell lesbar und bietet spannende Fakten und schockierende Zahlen. Die Herleitung der Zahlen ist gut erklärt und durch übersichtliche Graphiken verliert man auch nicht den Überblick.
Den Titel finde ich eher provokant und er schreckt wahrscheinlich genau diejenigen ab, die das Buch eigentlich lesen sollten. Bei diesem Titel werden das Buch wahrscheinlich nur diejenigen lesen, die sich eh schon gut mit den gesellschaftlichen Strukturen auskennen und gerade diejenigen, die von dem Buch enorm profitieren würden, werden es eher nicht lesen.
Nichtsdestotrotz füllt das Buch eine Marktlücke, erweitert die Perspektive, setzt Dinge in einen neuen Kontext und bietet eine weitere Argumentationsebene, um für gesellschaftlichen Fortschritt zu kämpfen.
Ein neuer Blick auf ein bekanntes Problem.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Authentisch und humorvoll

Fünfzehn Tage sind für immer
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Die Leseprobe hatte mich schon total begeistert und ich konnte es kaum erwarten, endlich weiterzulesen. Ich wollte die Protagonisten die ganze Zeit knuddeln und ihnen sagen, dass sie okay sind, wie sie ...

Die Leseprobe hatte mich schon total begeistert und ich konnte es kaum erwarten, endlich weiterzulesen. Ich wollte die Protagonisten die ganze Zeit knuddeln und ihnen sagen, dass sie okay sind, wie sie sind. Die beiden haben mein Herz mit ihrer zuckersüßen Art erobert und ich will mehr davon lesen.

Der Schreibstil war sehr persönlich und unaufgeregt. Als würde man direkt in Felipes Kopf blicken. Es war total authentisch und richtig schwer, das Buch mal zur Seite zu legen. Als hätte jemand sein gesamtes Herzblut in den Text gesteckt.

Was mich persönlich leider etwas gestört hat, ist dass bei beiden Jungs hauptsächlich die Mütter Bezugspersonen zu sein schienen. Das sind halt leider sexistische Stereotype die repliziert werden und mich nervt diese "Das Kind gehört zu Mutter" Mentalität persönlich einfach extrem. Ansonsten mochte ich ihr soziales Umfeld total. Es war absolut nicht perfekt, aber es fühlt sich einfach realistisch und nachvollziehbar an.

Manchmal hatte ich ein bisschen das Gefühl, als wäre ich theoretisch schon zu alt für das Buch, aber es war so niedlich und unterhaltsam und ich musste häufig vor Freude quietschen. Ich glaube das Buch steht in direkter Verbindung zu meinem Teenager-Ich.

Ansonsten ist die Geschichte wirklich unfassbar humorvoll, süß und herzergreifend und geht sensibel mit schwierigeren Themen um.

Mich hat es wirklich gut unterhalten und berührt und ich könnte gerne noch stundenlang weiterlesen. Bei mir ist es jetzt schon ein paar Tage her, dass ich das Buch beendet habe, aber die beiden gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich wäre auch voll für eine Fortsetzung!

Ich kann das Buch allen, die eine süße, sensible und unterhaltsame Geschichte über zwei ganz besondere Jungs lesen wollen zu 100 % empfehlen.

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