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Veröffentlicht am 12.12.2020

Berührend!

Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd
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Ein berührendes Buch, das das Zeug zu einem Klassiker hat und in schwierigen Zeiten für Trost und Inspiration sorgt.

Wer noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk ist, wird hier vielleicht fündig. ...

Ein berührendes Buch, das das Zeug zu einem Klassiker hat und in schwierigen Zeiten für Trost und Inspiration sorgt.

Wer noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk ist, wird hier vielleicht fündig. Der Künstler und Autor Charlie Mackesy hat mit diesem Buch einen jungen Klassiker gezaubert. In ihm gehen ein Junge, ein Maulwurf, ein Fuchs und ein Pferd durchs Leben. Dabei handelt es sich nicht um zusammenhängende Geschichten, sondern um einzelne Seiten (oder Doppelseiten) die mit klugen, nachdenklich stimmenden, tröstenden oder einfach liebevollen Worten für ein bisschen mehr Ruhe und Sinn im Leben sorgen können. Auf simple Art werden Denkanstöße auf philosophische Fragen gegeben, wird das Leben bejaht.
Wer einen Eindruck gewinnen möchte, kann sich einmal die Instagram-Seite des Autors anschauen (der es sich übrigens für eine regelmäßige Portion Mut und Inspiration auf jeden Fall zu folgen lohnt).
Die Tuschezeichnungen ergänzen sich wunderbar mit der eigenen Handschrift des Autors (hier ein großes Lob an die Künstler, die Mackesys Schrift für die Deutsche Ausgabe imitiert haben). Wer der englischen Sprache mächtig ist, sollte sich aber lieber das Original besorgen.
Die Philosophie und der Stil erinnern ein wenig an "Winnie Pooh" von A.A. Milne und die Chance, das aus diesem Buch ein genauso bedeutender Klassiker wird, ist hoch.
Gerade in Zeiten von Corona spendet dieses Buch durch seine simple und doch philosophisch eindrückliche Art Trost und Hoffnung.

Eine absolute Leseempfehlung und definitv ein Buch, das entweder auf die eigene Wunschliste gesetzt oder an liebe Menschen verschenkt werden sollte.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Der einzig Wahre

Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel
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Eine Rückkehr in Percy Jacksons Welt, ein gefallener Gott und römische Kaiser. Eine gute Mischung für einen spannenden Roman.

Apollo ist bei Zeus in Ungnade gefallen und wird zur Strafe als sterblicher ...

Eine Rückkehr in Percy Jacksons Welt, ein gefallener Gott und römische Kaiser. Eine gute Mischung für einen spannenden Roman.

Apollo ist bei Zeus in Ungnade gefallen und wird zur Strafe als sterblicher Teenager auf die Erde verbannt. Genauer: nach New York. Dort trifft er nicht nur auf eine verrückte Halbgöttin, sondern auch auf Percy Jackson, der ihn und seine neue Freundin nach Camp-Halfblood bringt. Für Fans von Percy Jackson ist dieses erneute Wiedersehen eine große Freude, auch wenn es erst einmal von kürzerer Dauer ist.
Wie schon in allen anderen Riordan Romanen, so ist man auch in diesem gleich mitten im Geschehen. Erklärungen werden nach und nach geliefert, doch keine Minute hat man das Gefühl, dass man nicht mitkommt. Die "Percy Jackson"- und "Helden des Olymp"-Reihe vorher gelesen zu haben ist nicht unbedingt ein Muss. Empfehlenswert ist allerdings vor allem "Percy Jackson", denn die Welt um Percy und die Götter wird nicht in aller Ausführlichkeit erklärt. Auch wird in der Handlung häufig auf vergangene Ereignissen Bezug genommen.
Trotzdem ist die Geschichte eine Neue und wartet doch mit dem altbekannten Helden-Muster der Percy Jackson-Bücher auf. Ein neuer Bösewicht, eine neue Mission. Langweilig wird das aber nicht, denn der Autor lässt sich viele neue Dinge einfallen und befriedigt gleichzeitig Fans der ersten Stunde durch das stimmige einfließen bekannter und geliebter Charaktere. Es bleibt spannend bis zum Schluss, man begegnet neuen, außergewöhnlichen (und schrägen) Figuren alter griechischer Sagen, die einen modernen Schliff erhalten haben.
Nicht außer Acht lassen darf man auch die Offenheit und Diversität, die der Autor in seine Romane legt. In diesem Buch dürfte sich sehr viele Leser irgendwie wiederfinden. Diese Tatsache in einen Abenteuerroman für Jugendliche einzubinden, ohne dass daraus entweder ein großes Theater gemacht wird, noch dass es danach wirkt, als sollten irgendwelche Quoten erfüllt werden, gelingt Rick Riordan sehr gut.
Zu guter letzt ist Apollo ein dankbarer Protagonist. Man kann seine Charakterentwicklung fast schon spüren, ohne dass er seine Eigenheiten verliert. In gewohnt lockerem Stil erzählt der Gott von seinem Fall auf die Erde. Eine Gratwanderung war hierbei sicherlich, Apollo gleichzeitig wie einen Teenager (und somit greifbar für junge Leser) und wie einen uralten Gott klingen zu lassen. Auch diese hat Rick Riordan gemeistert.

"Die Abenteuer des Apollo: Das verborgene Orakel" ist ein gelungener Roman, der vor allem Fans des Autors mehr als zufrieden stellen dürfte. Viele neue Ideen werden mit Altbekanntem zu einem spannenden Abenteuer verwoben. Der Stil ist gewohnt locker und kann so vielleicht auch den einen oder anderen Lesemuffel in seinen Bann schlagen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Piraten als Erntehelfer

Die Legenden der Blauen Meere 1: Dreckswetter und Morgenröte
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Der zwölfjährige Egbert lebt ein miserables Leben auf einer kleinen Insel und wird von seinem Vater und seinen älteren Geschwistern schlecht behandelt. Wie elend der Alltag für Egbert aussieht, wird gleich ...

Der zwölfjährige Egbert lebt ein miserables Leben auf einer kleinen Insel und wird von seinem Vater und seinen älteren Geschwistern schlecht behandelt. Wie elend der Alltag für Egbert aussieht, wird gleich zu Beginn auf humorvolle Art beschrieben. Dabei fallen sofort die vielen farbenfrohen Ideen auf, die der Autor in sein Buch gesteckt hat und die dem einen oder anderen Leser vielleicht sogar schon etwas übertrieben vorkommen. Manchmal ist die Grenze zwischen akzeptabel und albern hauchdünn, wird jedoch niemals ernsthaft durchbrochen.

Neben wirklich schrägen Einfällen (wie zum Beispiel, dass Piraten im Ruhestand als Erntehelfer und Hausangestellte arbeiten), sorgt vor allem der entspannte und lockere Stil für Unterhaltung. Egbert erzählt aus der Ich-Perspektive, wobei wirklich das Gefühl aufkommt, ein zwölfjähriger würde die Geschichte erzählen. Hier nimmt Geoff Rodkey seine Figur sehr ernst und gibt ihm absolut authentische Züge. Er ist nicht der stärkste oder mutigste, kann nicht besonders gut kämpfen oder schießen. Er ist einfach nur ein Junge mit Köpfchen, weiß diesen einzusetzen und handelt sonst, wie jedes andere Kind es in seinem Alter auch getan hätte. Dies macht seine Figur vor allem für die jüngeren Leser besonders zugänglich.

Die eigentliche Handlung beginnt nach einer sehr kurzen Einführung direkt damit, dass Egberts Vater mit ihm und seinen Geschwistern Hals über Kopf zur benachbarten Insel Morgenröte aufbricht. Dort trifft der Vater sich mit dem einflussreichen und charismatischen Roger Pembroke, der als Minenbesitzer viel Geld gemacht hat. Vor allem dessen Tochter Millicent hat es Egbert direkt angetan. Sie lernt der Leser als leicht verwöhnten Wildfang kennen, die jedoch ein gutes Herz und einen schlauen Kopf hat. Für junge Leserinnen ist Millicent eine starke Figur, mit der man sich gut indentifizieren kann. Wie Egbert verhält auch sie sich ihrem Alter entsprechend, obwohl beide Figuren manchmal eine ganz besondere Weisheit an den Tag legen, die wohl ihren Lebensumständen geschuldet ist.

Als Egberts Familie dann bei einer Ballonfahrt verschwindet, muss er kurze Zeit später um sein Leben fürchten. Er flieht von Morgenröte und macht sich daran, das Rätsel um das Verschwinden seiner Familie zu entschlüsseln. Auf seinem Weg trifft er auf noch mehr Piraten und erlebt so manches Abenteuer.

Dabei gelingt es dem Autor, die Spannung kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Selbst wenn nicht auf jeder Seite eine Kampf tobt, fesselt die Geschichte und nimmt seine jungen Leser sehr ernst. Es wird nichts verharmlost oder besonders kindgerecht heruntergebrochen. Natürlich herrscht nicht Mord und Totschlag, doch den einen oder anderen Toten gibt es, was mit aller Ernsthaftigkeit und respektvoll behandelt wird, ohne dass die Geschichte an Leichtigkeit verliert.

Insgesamt ein Kinder- und Jugendroman voller Ideenreichtum, Humor, Spannung und Leichtigkeit. Für junge Abenteurer:innen und Piraten-Fans ab 10 Jahren bestimmt ein großer Lesespaß.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Nanny Clegg

The Secrets we share
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Inhalt

Sein ADHS hat Alex schon in viele Schwierigkeiten gebracht. Nun jedoch hat er mit einer Schlägerei in einem Pub das Fass zum Überlaufen gebracht. Noch ein Fehltritt und die Produzenten seiner Serie ...

Inhalt

Sein ADHS hat Alex schon in viele Schwierigkeiten gebracht. Nun jedoch hat er mit einer Schlägerei in einem Pub das Fass zum Überlaufen gebracht. Noch ein Fehltritt und die Produzenten seiner Serie lassen rechtliche Konsequenzen folgen.

Um ihn vor weiteren Problemen zu bewahren wird ihm eine Aufpasserin an die Seite gestellt.

Lauren Clegg hat einen auslaugenden Job als Psychiaterin in der Notaufnahme hinter sich gelassen und das Burnout nagt an ihr. Doch nur schlecht kann sie ihrem verhassten Cousin einen Gefallen verwehren. Vor allem, wenn so viel Geld im Spiel ist.

So treffen mit der stillen Lauren und dem Energiebündel Alex Welten aufeinander.


Meinung

Auf Alex Geschichte habe ich mich nach Band eins sehr gefreut, da sie schon ein bisschen angedeutet wurde. Besonders positiv überrascht war ich von der Tatsache, dass trotz der vielen Parallelen zum ersten Teil doch eine ganz andere Liebesgeschichte entstanden ist.

Klar, die Hauptfiguren haben wieder ihre Päckchen zu tragen, die ihnen nicht nur einmal im Weg stehen. Doch anstelle der schnellen und heißen Liebesgeschichte aus Band eins, fesselt dieses Buch vor allem mit seiner Slow-Burn Romantik, die mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ. Jede Szene könnte nun endlich DIE sein. Der erste Kuss.

Slow-Burn bedeutet jedoch nicht, dass die Handlung langweilig wäre. Ja, man muss im Vergleich zu Band eins wirklich lange auf den ersten Kuss warten, aber die vielen spritzigen Dialoge und vor allem auch Alex Art ließen mich nicht einmal ungeduldig werden.

Die persönlichen Probleme der beiden wurden Seite für Seite offen gelegt und die Autorin hat offensichtlich viel Mühe in ein dreidimensionales Bild ihrer Figuren gesteckt. Um so mehr war es schade, dass die Lösung(en) am Schluss relativ schnell kamen. Ich will ja auch kein Drama lesen, aber wenn so schwerwiegende und komplexe Themen schon so detailliert aufgebaut werden, dann sollten sie nicht auf ein paar wenigen Seiten am Ende bearbeitet werden.

Wirklich gut fand ich, dass zwischen den Kapiteln sehr viel weniger Drehbücher und FanFiction war. Übersprungen habe ich sie trotzdem.

Auf ein Cameo der Hauptfiguren von Band eins hofft man mehr oder weniger vergeblich. Von Marcus bekommt man immer mal wieder etwas zu sehen, doch April erscheint nicht.



Fazit

Eine gelungene Fortsetzung die mir wieder viel Spaß gemacht hat. Das Buch lässt sich, wie schon Band eins, flüssig und schnell lesen und die Figuren sind super.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Zückt die Teetassen

Animant Crumbs Staubchronik
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Inhalt

Die 19-jährige Animant lebt 1890 ein langweiliges Leben auf dem englischen Lande. Obwohl sie ihre Zeit viel lieber mit der Nase in einem Buch verbringen möchte, schleppt ihre Mutter sie von einem ...

Inhalt

Die 19-jährige Animant lebt 1890 ein langweiliges Leben auf dem englischen Lande. Obwohl sie ihre Zeit viel lieber mit der Nase in einem Buch verbringen möchte, schleppt ihre Mutter sie von einem Ball zum nächsten, um einen passenden Ehemann zu finden. Die Rettung erscheint in Form ihres Onkels, der ihr eine Arbeit als Bibliothekarsassistentin in einer Londoner Universitätsbibliothek anbietet. Glücklich über die Möglichkeit vor ihrer Mutter und der Ehe zu fliehen, nimmt sie an und trifft in London nicht nur auf den überaus unhöflichen und griesgrämigen Bibliothekar, sondern auch auf das Leben selbst.



Das Wichtigste in Kürze

Ein gemütlich unaufgeregter historischer Roman über die Liebe und das Erwachsenwerden.



Die Details

Dieses Buch habe ich mit einem sehr zufriedenen Seufzen zugeklappt. So richtig kann ich zwar den Hype nicht verstehen, den es um dieses Buch gab, aber es ist auf jeden Fall ein sehr schöner und unterhaltsamer Roman.

Vor allem Animant hat es mir angetan. Vielleicht auch, weil sie einem Bücherwurm so aus der Seele spricht. Im Laufe der Handlung macht sie eine starke Entwicklung durch, die man als Leser gemütlich mitverfolgen kann. Sie wird von einem verschlossenen, egozentrischen Mädchen zu einer selbstbewussten, jungen Frau, die erkennt, dass das Leben mehr zu bieten hat, als Bücher. Schön, dass sich mit ihr auch die anderen Figuren entwicklen, jedoch keine einzige ihren Charakter verliert. Es ändert sich oft auch einfach Animants Sichtweise, was sehr authentisch ist. Die Erzählgeschwindigkeit orientiert sich an diesem Handlungsstrang.

Diese ist dadurch zwar insgesamt recht langsam, aber langweilig wurde es nicht. Die Situationen, in die Animant gerät sind unterhaltsam und spaßig zu lesen. Hat man sich zu Anfang dann noch die Frage gestellt, wie die Autorin gedenkt mit so einer doch recht simplen Geschichte so viele Seiten zu füllen (das Buch ist wirklich ziemlich dick), so war es dann doch recht flüssig durchzulesen. Wirklich Spannung ist dabei zwar nicht entstanden, aber gefesselt hat es trotzdem. Und das, obwohl (wie so oft bei Romanen dieser Art) recht schnell klar wird, wie das Buch enden wird. Wieder einmal ist hier der Weg das Ziel.

"Animant Crumbs Staubchronik" ist ein wundervoll unaufgeregter, gemütlicher Roman mit einer sympathisch unperfekten Hauptfigur. Es wird langsam aber kontinuierlich erzählt, sodass es nicht langweilig wird. Auf jeden Fall ein Lesetipp für Leser historischer Romanzen.

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