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Veröffentlicht am 26.09.2022

Toll recherchierter und dicht erzählter historischer Roman

Das Geheimnis des Pilgers
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In diesem zweiten Teil der Trilogie geht die Geschichte um Palmiro, Conlin, Reinhild und Co. sowie die mächtige Reliquie, das Kreuz des Zachäus, im spätmittelalterlichen Koblenz weiter.
Conlin und Reinhild ...

In diesem zweiten Teil der Trilogie geht die Geschichte um Palmiro, Conlin, Reinhild und Co. sowie die mächtige Reliquie, das Kreuz des Zachäus, im spätmittelalterlichen Koblenz weiter.
Conlin und Reinhild wollen heiraten und Reinhild wird gleich sehr aktiv, etwas gegen Conlins Probleme mit fehlendem Kapital zu kümmern. Palmiro geht weiterhin seinen Geschäften als Händler für Pelze nach, wobei er sich recht unvorsichtig zeigt und daher über seinen Großvater einen Wachhauptmann, Benedikt von Heidenstein, zur Unterstützung bekommt.
Währenddessen muss Conlin sich auch darum kümmern, den Schaden, den sein Bruder Oswald angerichtet hat, zu begrenzen.


Meine Meinung:
Ich mag die Bücher von Petra Schier so gerne, weil sie nicht nur hervorragend recherchiert, sondern auch unglaublich fesselnd erzählt sind. Den ersten Teil dieser Trilogie hatte ich verschlungen und habe ein Jahr lang sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet.
Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn auch der zweite Teil lässt sich wieder hervorragend lesen.
Ich habe das Wiedersehen mit den bekannten und liebgewonnenen Personen wie z.B. Palmiro und Reinhild, aber auch Nebenfiguren wie Köchin Minta, sehr genossen und gerne gelesen, wie die Geschichte weitergeht.
Auch in diesem Teil ist die Erzählung aus den unterschiedlichen Perspektiven wieder sehr gelungen, weil man so als Leser ein sehr rundes Bild erhält und immer wissen möchte, wie es an der anderen Stelle gerade weitergeht…
Neben den bekannten Personen sind in diesem Teil auch neue interessante Charaktere wie der neue Wachhauptmann Benedikt von Heidenstein aufgetaucht, die die Geschichte zusätzlich bereichern und abwechslungsreich halten.

An der Erzählweise der Autorin gefallen mir besonders die sehr ansprechenden Dialoge, zum Beispiel die wunderbar unterhaltsamen Streitgespräche zwischen Palmiro und Benedikt oder zwischen Matthys le Smithy und Marina (Reinhilds Schwester) – jeweils nach dem Motto „Was sich liebt, das neckt sich“.

Doch der Roman besticht nicht nur durch gelungene Figuren und eine schlüssig erzählte und munter dahinfließende Handlung, sondern auch durch den historischen Kontext. Zum einen ist es sehr interessant zu erfahren, wie „ganz normale“ Menschen zu der Zeit lebten und ihr Alltag aussah. Und das ist der Autorin wirklich für die Menschen aus den unterschiedlichen Schichten sehr gut gelungen.
Zum anderen hat sie das Thema gleichgeschlechtliche Liebe im Spätmittelalter sehr intensiv behandelt, was diesen Roman sicherlich von anderen unterscheidet. Man merkt bei diesem Thema, wie viel spezielle Recherche dahintersteckt, und man kann sich gut vorstellen, wie es entsprechenden „Randgruppen“ zu der entsprechenden Zeit ergangen ist.


Fazit:
Alles in allem wieder ein sehr gelungener Roman der Autorin, den ich sehr gerne gelesen habe. Da jedoch viele Fragen offen bleiben, warte ich – wieder – sehnsüchtig auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Toll erzähltes Portrait einer beeindruckenden Künstlerin

Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst
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Als Meret Oppenheim in den 1930er Jahren nach Paris kommt, um sich als Künstlerin einen Namen zu machen, verkehrt sie im Café de Flore mit vielen großen Künstlern wie Dalí, Picasso oder Man Ray. Sie lässt ...

Als Meret Oppenheim in den 1930er Jahren nach Paris kommt, um sich als Künstlerin einen Namen zu machen, verkehrt sie im Café de Flore mit vielen großen Künstlern wie Dalí, Picasso oder Man Ray. Sie lässt sich auf eine stürmische Affäre mit Max Ernst ein, dabei will sie doch eigentlich selbstständige Künstlerin und nicht die Muse der Surrealisten sein….?
Wie kann ihr der Durchbruch gelingen und sie sich ihre Freiheit bewahren?


Meine Meinung:
Die Biographie ist unglaublich flüssig geschrieben und liest sich von Beginn an einfach gut. Meret Oppenheim, über die ich vorher noch nicht viel wusste, war mir gleich sympathisch und ich habe es genossen, mehr über die starke Persönlichkeit und die außergewöhnliche Künstlerin zu erfahren.
Ihr Satz „Die Freiheit wird einem nicht gegeben. Man muss sie nehmen.“ beschreibt ihre Einstellung ziemlich gut und er wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.
Ich fand es sehr konsequent, wie sie ihren eigenen Weg gegangen ist. Gerade am Anfang hat sie nach sehr negativem Feedback ihres Vaters die weitere Unterstützung ihrer Eltern abgelehnt und sich mit sehr wenig Geld und einem Nebenjob für eine Schneiderei durchgeschlagen, bis sie später einige Werke verkauft sowie auch ganz besonderen Schmuck und Kleidungsstücke entwirft.

Sehr gelungen finde ich auch den (kurzen) Ausschnitt der Zeit, den wir mit Meret erleben. Er ist zum einen ganz wichtig und entscheidend für ihre Entwicklung als Künstlerin und Persönlichkeit, zum anderen ist die Zeit (die Schilderung beginnt 1933 und erstreckt sich über ein paar Jahre in den 1930er Jahren) natürlich auch historisch extrem brisant. Auch in Paris bekommt man mit, wie sich die Schatten der Naziherrschaft in Deutschland immer weiter ausbreiten und welcher Bedrohung Merets Familie (ihr Vater war Halbjude) in Deutschland an der Grenze zur Schweiz ausgesetzt ist.

Da ich auch in anderen Biographien schon einiges über den Künstlerzirkel in Paris und besonders den Treffpunkt Café de Flore gelesen hatte, fand ich die Beschreibungen der Gruppe und ihrer Zusammenkünfte in dem Lokal ganz besonders interessant. Man bekommt so einen ganz besonderen Einblick in die Künstlerszene zu der Zeit in Paris.

Insgesamt macht das Buch anhand des Vorbilds Meret Oppenheim ganz viel Mut, den eigenen Weg zu gehen und sich von Hindernissen nicht abschrecken zu lassen.


Fazit:
Diese Biographie ist wirklich gut zu lesen und ich habe mich gefreut, mehr über diese starke Frau zu erfahren!


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Veröffentlicht am 29.08.2022

Schönes und informatives Heft über Bauernhoftiere für die kleinen Leser

"WiBuKi" Wissensbuch für Kinder: Die Bauernhoftiere
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Von der Kuh über den Hund bis zu Bienen – jeweils auf zwei großen (DIN A4) Seiten werden die wichtigsten Bauernhoftiere vorgestellt. Wir erfahren, was sie fressen, welche Laute sie von sich geben, wie ...

Von der Kuh über den Hund bis zu Bienen – jeweils auf zwei großen (DIN A4) Seiten werden die wichtigsten Bauernhoftiere vorgestellt. Wir erfahren, was sie fressen, welche Laute sie von sich geben, wie ihre Kinder heißen und welche Besonderheiten es gibt. Begleitet werden die Beschreibungen von vielen Zeichnungen.


Meine Meinung:
Das Heft ist sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet. Dank der vielen netten Zeichnungen fühlte sich auch meine Tochter, die eigentlich noch jünger als die empfohlene Altersgruppe ist, direkt angesprochen.
Wir hätten es zwar gut gefunden, wenn es nicht ein Heft wäre, sondern ein Bilderbuch mit dickeren Seiten, aber die Inhalte sind sehr gut.

Es ist schön, dass alle Kapitel gleich aufgebaut sind und man so einen guten Wiedererkennungseffekt für die einzelnen Themen hat. Alle Familienmitglieder haben noch etwas dazugelernt, z.B. aufgrund der interessanten Zusatzfakten über die einzelnen Tiere.

Die Auswahl der Tiere hat uns auch gut gefallen. Dass auch Bienen dabei waren, hat uns sehr erfreut.

Die Sprache ist sehr passend und kindgerecht gewählt, gleichzeitig aber auch nicht zu vereinfachend. So kann man die Fragen/Antworten gut vorlesen. Wir werden sicherlich noch öfter in das Heft hineinschauen.


Fazit:
Eine sehr gelungene Zusammenstellung zu Bauernhoftieren, an der meine kleine Tochter und wir sicherlich noch weiterhin unsere Freude haben werden. Wir freuen uns über weitere Hefte aus dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Macht Lust auf Erleben, Shoppen, Genießen

Glücksorte in Paderborn
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In diesem neuen Buch aus der Reihe Glücksorte in Paderborn bringt die Autorin 80 verschiedene Tipps aus Innenstadt und dem Umland von Paderborn, die jeweils auf einer Seite beschrieben und von einem ganzseitigen ...

In diesem neuen Buch aus der Reihe Glücksorte in Paderborn bringt die Autorin 80 verschiedene Tipps aus Innenstadt und dem Umland von Paderborn, die jeweils auf einer Seite beschrieben und von einem ganzseitigen Foto begleitet werden.
Die Tipps und Glücksorte reichen dabei von Besichtigungen, Ausflügen, Festen und Veranstaltungen bis hin zu ganz konkreten Einkaufs-, Theater-, (Eis-)Café- oder Restauranttipps.


Meine Meinung:
Ich mag die Bücher aus dieser Reihe unwahrscheinlich gerne und finde auch diesen neuen Band sehr ansprechend. Er ist wunderschön gestaltet, was man an den besonderen Schriftarten, die benutzt werden, den tollen Farben und den sehr hochwertigen großformatigen Fotos erkennt.
Dadurch macht der Führer gleich Lust zu schmökern und die Tipps durchzublättern.
Auch die Tipps selbst haben mir sehr gut gefallen, denn sie sind einfach sehr vielfältig – ob Einkaufen in ganz besonderen Läden, Ausleihen im Medienzentrum oder der Stadtbibliothek, Essen, Besichtigen, Ausflüge oder ganz besondere Erlebnisse – es ist einfach für jeden Geschmack etwas dabei!
Besonders gut gefallen haben mir die Tipps zu den wunderschönen Läden für Wolle oder Selbstgemachtes oder zauberhafte Boutiquen oder auch ökologisch wertvoll wie im Unverpackt-Laden genauso wie die sorgfältig ausgewählten Museumstipps (im Heinz Nixdorf-Museum war ich selbst schon und kann es sehr empfehlen!). Die Erlebnisse, z.B. mit Alpakas oder auf Wolke 7 klingen auch alle sehr verlockend, so dass ich sie gleich ausprobieren möchte.
Auch dass so viele idyllische Orte, z.B. an kleinen Seen oder auch Aussichtspunkte, beschrieben werden, finde ich sehr gelungen, denn sie laden zum Entspannen ein. Und auch die Gaststätten, Cafés und Eisdielen klingen alle sehr vielversprechend.

Die Beschreibungen sind für mich gelungen – kurz und knackig, aber mit den wesentlichen Informationen (ganz aktuell) und gleichzeitig sehr unterhaltsam und ansprechend geschrieben, so dass man Lust auf einen Besuch der Glücksorte bekommt. Schon im Vorwort musste ich über den schönen Humor der Autorin schmunzeln, die gut vermittelt, warum Paderborn für sie so einen besonderen Zauber hat.


Fazit:
Insgesamt ein sehr gelungener Führer mit tollen Tipps, der zum Schmökern und Entdecken der vielen unterschiedlichen Glücksorte einlädt. Ich freue mich darauf mehr von Paderborn zu entdecken!


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Veröffentlicht am 22.08.2022

Unglaublich dicht erzählt und wieder extrem berührend

Schicksalsstunden
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Der zweite Band der Trilogie rund um die Familie Laverne und ein Grandhotel in einem Kurort nahe der französischen Grenze beginnt am Vorabend des Dritten Reiches.
Während Luise das Hotel zu neuem Glanz ...

Der zweite Band der Trilogie rund um die Familie Laverne und ein Grandhotel in einem Kurort nahe der französischen Grenze beginnt am Vorabend des Dritten Reiches.
Während Luise das Hotel zu neuem Glanz führt, arbeitet Victoria im weit entfernten Berlin als Kostümbildnerin. Ihre Cousins Felix und Julian haben gerade die Schule abgeschlossen und suchen jeweils nach ihrem Weg.
Einige überraschende Begegnungen im Kurort erschüttern die Familie Laverne und beeinflussen den Zusammenhalt der Familienmitglieder.
Auch das drohende Unheil der Nazi-Zeit wirft seine Schatten voraus…


Meine Meinung:
Ich liebe die Romane von Katja Maybach, weil sie immer bestens recherchiert und gleichzeitig unglaublich berührend geschrieben sind. So hatte ich auch den ersten Teil dieser Trilogie verschlungen und hatte mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut.
Sehr gelungen finde ich auch in diesem zweiten Band, dass die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven der handelnden Personen erzählt wird und man so als Leser/Leserin ganz nah am Geschehen ist. Ich war gleich wieder mitten in der Handlung und habe mich sehr über das Wiedersehen mit den handelnden Personen, die mir schon im ersten Teil ans Herz gewachsen waren, gefreut.

Auch dass die Handlung an verschiedenen Orten – in dem Kurort nahe der französischen Grenze, in Berlin, in Ostpreußen, sogar in Rom – spielt, macht das Buch zusätzlich sehr interessant. Ich habe auch wieder einiges gelernt, z.B. über Ostpreußen, und bin sehr angetan von der fundierten Recherche der Autorin.

Die Geschehnisse rund um die Zwillinge, Victoria, Clara – die Ex-Verlobte von Franz – und die ganze Familie sind geradezu dramatisch. Manchmal wurde es mir schon ein bisschen zu viel, aber ich habe besonders mit Victoria und Clara sehr mitgefühlt. Dann gibt es auch ein Wiedersehen mit der – inzwischen völlig durchgeknallten – Gerade von Bitten, die scheinbar immer noch denkt oder denken möchte, die Franz sie sehr geliebt hat… Das nimmt teilweise schon abstruse Züge an und gibt der Handlung nochmal eine ganz andere Dimension.

Insgesamt spürt man deutlich das drohende Unheil, das mit den Nazis über Deutschland und Europa hereinbrechen wird und fühlt sich fast schön körperlich beklommen.

Ich habe wirklich an den Seiten geklebt und mit der Familie mitgefiebert und war am Ende ein wenig enttäuscht, dass so viele Fragen offen geblieben sind. Aber das ist ja das Gute an einer Trilogie, so dass ich mich nun auf den dritten und letzten Band freue, der hoffentlich alle Fragen beantworten wird…


Fazit:
Auch dieses Buch der Autorin ist wieder meisterhaft recherchiert und erzählt, hat unglaublich viel Dramatik und Gefühl und hat mich der Familie Laverne noch näher gebracht. Ich freue mich schon jetzt auf den Abschluss der Trilogie!

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