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Veröffentlicht am 23.07.2017

Interessanter Thriller mit einigen Schwächen

Das Böse vergisst nicht
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Charaktere

Leider waren es durchweg unsympathische Charaktere, die wenig Tiefe hatten und die kein Identifikationspotential boten.
Vielleicht muss man Teil 1 und 2 gelesen haben, um sie besser zu verstehen.
Aber ...

Charaktere

Leider waren es durchweg unsympathische Charaktere, die wenig Tiefe hatten und die kein Identifikationspotential boten.
Vielleicht muss man Teil 1 und 2 gelesen haben, um sie besser zu verstehen.
Aber gerade Mike/Michele oder wie er sonst noch genannt wurde (auch sehr verwirrend, dass ein Protagonist in verschiedenen Zeiten verschiedene Namen bekommt), war mir sehr suspekt. Erst der kriminelle junge Mann und dann bei der Mordkommission als Polizist.
Alle Charaktere waren wirklich undurchschaubar, war bei einem Thriller zwar gut sein kann, hier aber eher zur Irritation führte.

Meine Meinung

Ein Thriller, der viel politische Kritik beinhaltet, wenn es um die Affairen im Nahen Osten und um Gadaffi geht, aber leider schwach an vielen Stellen.

Besonders störend sind die ständigen Zeitsprünge. In der Mitte des Buches wechselt fast jeden Kapitel zwischen 2011 und 1969. Zu verwirrend, da man auch zu Beginn nicht wirklich versteht, in wieweit diese Ereignisse zusammenhängen.
Für den Leser ist es nur ein unzusammenhängender Wechsel.

Das Buch hat wirklich stark begonnen Man wurde in die Geschiche eingeführt, der besagte Mord geschieht aber auch erst nach etwa 100 Seiten und ist dann Auslöser für viele ineinander verstrickte Geschichten, die im Laufe des Buches alle erzählt werden.
Am meisten hat mich dabei immernoch die Entwicklung von Mike/Michele Balistreri verwirrt.

Leider waren die Geschichten am Anfang so zusammenhangslos und unverständlich, dazu all die italienischen Begriffe und die Machtspiele von Gadaffi und denen, die aufständig gegen ihn waren - das alles ergibt manchmal keinen wirklichen Sinn, dass das Lesen langatmig und anstrengend wird.

Dieser eine Mord an Bord des Schiffes ist am Ende der Auslöser dafür, dass 5 andere Geschehnisse aus der Vergangenheit (50 Jahre zuvor) endlich gelöst werden.
Teilweise war es einfach zu viel.
Und nebenbei ist dadurch auch nicht wirklich dieser Thriller-Effekt aufgetaucht.

Dennoch fiebert man mit und will wissen, warum genau all das zusammen hängt. Was ist das große Bild, wenn man alle kleinen Puzzleteile zusammensetzt?
Auch die ganzen Recherchen und Schilderungen sind wirklich sehr gut gelungen.

Das Böse vergisst nicht bildet den Abschluss der Trilogie von Roberto Constantini.
Aber es ist durchaus möglich den Teil auch einzeln zu Lesen, ohne die Vorbände zu kennen.
Vielleicht lernt man da zwar die Protagonisten besser kennen und versteht die eine oder andere Anspielung, aber auch einzeln ist der Teil ein interessantes Lesevergnügen, dass einen an so mancher Stelle zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Gute Idee, aber verwirrende Umsetzung

Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.
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Ein guter aber verwirrender Thriller, bei dem es wirklich dauert, bis man wirklich in die Handlung eintauchen kann.

Als ersten fällt auf, dass es wirklich viele Charaktere gibt.
Aus jeder Sicht wird ...

Ein guter aber verwirrender Thriller, bei dem es wirklich dauert, bis man wirklich in die Handlung eintauchen kann.

Als ersten fällt auf, dass es wirklich viele Charaktere gibt.
Aus jeder Sicht wird das eine oder anderen Kapitel erzählt. Doch leider lernt man niemand so richtig gut kennen. Man weiß, wer welche Rolle in der ganzen Geschichte spielt, aber keiner bekommt wirklich mehr Tiefe - Identifikation mit den Charakteren ist dadurch eigentlich gar nicht möglich.

Der Anfang ist wirklich sehr schnell. Man wird in das Geschehen geworfen, bekommt auf den ersten 50 Seiten viele Menschen vorgestellt und weiß eigentlich gar nicht, um was es so richtig geht.

Im Klappentext wird von einem Tod gesprochen, der aufgeklärt werden soll. Doch mit der Zeit gibt es mindestens 5 verschiedene Tode, aus verschiedenen Jahrzehnten, die irgendwie miteinander verbunden sein sollen oder auch nich.
Es ist wirklich sehr verwirrend für den Leser die verschiedenen Charaktere den verschiedenen Geschichten und Todesumständen zuzuordnen, die aufgeführt werden.

Atmosphärisch hat das Buch einiges zu bieten, denn die ganze Gegend von Beckford bekommt einen schaurigen Beigeschmack und man möchte auf keinen Fall in die Nähe des Ortes und des Flusses kommen.
Die düstere, geheimnisvolle Atmosphäre wurde sehr gut aufgebaut und hat sich durch das ganze Buch gezogen.

Vom Plot war ich nochmal ziemlich überrascht.
So ein Plottwist im letzten Kapitel hatte ich nicht erwartet, auch wenn einem noch kleine Ungereimtheiten in der ganzen Geschichte auffallen können und man mit der einen oder anderen Frage zurückgelassen wird.

Dennoch hat mich dieser Roman von Paula Hawkins nicht vollständig überzeugt, da einfach zu viele einzelne Geschichten mit eingebracht wurden, die wirklich getrennt zu betrachten waren und die ganze Geschichte unnötig verkomplizierten.

Veröffentlicht am 01.07.2017

Mörderische Tage im Murder Park

Murder Park
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Schreibstil

Der Schreibstil war teilweise wirklich etwas anstrengend. Viele abgehackte Sätze, manche schienen auch so durcheinander und die Zeitformen waren irgendwie manchmal falsch verwendet. Das hat ...

Schreibstil

Der Schreibstil war teilweise wirklich etwas anstrengend. Viele abgehackte Sätze, manche schienen auch so durcheinander und die Zeitformen waren irgendwie manchmal falsch verwendet. Das hat einen flüssigen Lesefluss leider oft verhindert.

Charaktere

Die Charaktere waren alle irgendwie unsympathisch. Man konnte sich mit keinem wirklich identifizieren. Alle wirkten so geheimnisvoll und das an vielen Stellen so gezwungen.
Gerade Paul Greenblatt, der im Mittelpunkt stand war ein richtig merkwürdiger Protagonist, der an vielen Stellen unnötiges Drama gemacht hat.

Fazit

Ein Murder Park als Freizeitpark - sehr interessante Idee, leider ist die Umsetzung an vielen Stellen etwas schwach.

Der Leser wird in diesem Thriller immer wieder in die Irre geführt, was auf der einen Seite richtig gut gelungen ist. Aber an manchen Stellen haben sich die Ereignisse dann so überschlagen, zu viele verwirrende Dialoge und Gedanken, dass man fast gar nichts mehr verstanden hat. Es war manchmal als würde ein roter Faden fehlen. Am Ende wurde er zwar immer wieder gefunden, aber zwischendurch war es einfach zu viel.

Es war richtig gut, wie Jonas Winner schon fast mit der Psyche des Lesers spielt.
So viele Morde auf der Insel und irgendwie scheint keiner so richtig betroffen davon zu sein, richtig Angst zu haben oder sich Sorgen zu machen. Es war allgemein etwas emotionslos, was mich als Leser etwas wahnsinnig gemacht hat.

Einige Stellen waren unnötig sexualisiert. Szenen, die gar nicht hinein gepasst haben und auch für die Handlung nicht weiter wichtig waren. Die hätten wirklich nicht sein müssen.

Der Plot am Ende war wirklich unerwartet, wieder etwas verwirrend, aber Verwirrung gehört zu einem Thriller auch einfach dazu.
Auch am Ende haben sich die Ereignisse wieder etwas überschlagen, dass es schwer fiel, den ganzen Geständnissen zu folgen und doch hat alles ein stimmiges Bild ergeben.

Ein Thriller mit einigen Schwächen, aber mit einer grandiosen Idee.
Viel Spaß im Murder Park.

Veröffentlicht am 10.08.2022

Möchtegern-Spionin in der Nachbarschaft

Mutterherz
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Jane Rizzol und Maura Isles stehen vor ihrem 13. Fall.
Eine ermodertete Krankenschwester wirft viele Fragen auf & führt zurück in die Vergangenheit.

Während Rizzoli mitten in den Ermittlungen steckt, ...

Jane Rizzol und Maura Isles stehen vor ihrem 13. Fall.
Eine ermodertete Krankenschwester wirft viele Fragen auf & führt zurück in die Vergangenheit.

Während Rizzoli mitten in den Ermittlungen steckt, spielt ihre Mutter die Nachbarschaftsspionin, die ihrer Tochter regelmäßig die neuesten Entwicklungen überbringen möchte.
Jedoch bringt sie sich bei ihren "Ermittlungen" selbst in Gefahr.

Für mich bildet dieser Band das bisher schwächste in der Reihe rund um Rizzoli und Isles.
Die Spannung wurde am Anfang sehr schnell aufgebaut. Ein interessanter Fall, der viele Fragezeichen aufgeworfen hat. Jedoch wurde die ganze Story durch unwesentliche private Zwischenkapitel immer wieder unterbrochen.

Die Dynamik zwischen Rizzoli und Isles, die in den anderen Bänden so bestechend ist, kommt hier viel zu kurz.
Den Mittelpunkt des Buches bildet eher die Mutter von Jane Rizzoli. Im Desperate Housewives-Stil beobachtet sie ihre Nachbarschaft und meldet jeden verdächtigen Atemzug.
Die Kapitel rund um Angela haben für mich immer wieder die Spannungskurve gedämpft.
Die ganze Nachbarschaftsgeschichte arbeitet am Ende nur auf ein Detail hin, das man auch ohne so viel Drama hätte entdecken können.
Dementsprechend enttäuschend war am Ende auch die Auflösung.

Generell schien hier privates Drama und die Geschichte drum herum eher im Vordergrund zu stehen.
Die spannenden Ermittlungen und das Miträtseln haben hier viel zu wenig Raum bekommen.
Ich würde diesen Band auch nicht als Thriller, sondern als soliden Roman bezeichnen.

Tess Gerritsen scheint sich hier an etwas Neuem auszuprobiert haben. Für manche mag es funktionieren - mehr Charaktere, mehr Familie, mehr Drama, weniger Spannung und echte Ermittlung.
Meinen Geschmack hat Mutterherz leider nicht getroffen.

Dennoch bin ich gespannt, mit was uns Tess Gerritsen das nächste mal überraschen wird und freue mich schon, wenn wir die beiden vielleicht wieder zusammen in Band 14 erleben dürfen.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Bücher als Medizin?

Die kleine literarische Apotheke
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Die kleine literarische Apotheke besticht mit einer zauberhaften Idee.
Bücher als Medizin. Menschen kennenlernen, die ihre eigenen Geschichten haben und Bücher suchen, die sie in der aktuellen Lebenslage ...

Die kleine literarische Apotheke besticht mit einer zauberhaften Idee.
Bücher als Medizin. Menschen kennenlernen, die ihre eigenen Geschichten haben und Bücher suchen, die sie in der aktuellen Lebenslage unterstützen und vielleicht inspirieren. Verpackt war das Ganze mit einem recht angenehmen Schreibstil, der aber teilweise etwas grob wirkte.
(vielleicht geht auch einiges durch die Übersetzung verloren)

Für mich stand die literarische Apotheke eher im Hintergrund - eher eine kleine Randerscheinung.

Gleich zu Beginn lernen wir die Hauptprotagonistin Blu kennen. Eine hektische Italienerin, die eher Vorurteile als Charme versprüht. Ihre Wortwahl ist oft sehr negativ, ihre Gedanken oft von Klischees geprägt.
Man lernt auch ihre Freundinnen kennen, und es erinnert am Anfang doch eher an eine "Sex and the City" Folge. Es herrscht viel persönliches Drama.

Viele Szenen spielen sich zwar in der Buchhandlung ab, aber nicht in dem Maße, wie ich es mir gewünscht hätte. Am Anfang noch in den roten Zahlen erhält die Buchhandlung durch eine neue Idee einen riesigen Aufschwung. Von null auf hundert - zwar ist dies in den heutigen Zeiten mit Social Media möglich, jedoch erschien mir das etwas übertrieben. Nur vereinzelt werden Menschen und Bücher angesprochen. Mir fehlte hier der Tiefgang - mehr Menschen, mehr Schicksale, mehr Bücher. Das worum es eigentlich ging, ging etwas verloren.

Am Ende war es eher eine halbherzige Liebesgeschichte bzw. Suchgeschichte mit vielen Verwirrungsmomenten. Es wurden zu viele Nebenhandlungen eingeführt, die am Ende nichts zum eigentlichen Handlungsverlauf beigetragen haben.
Das Ende kam mir viel zu plötzlich und hat mich auch mit vielen Fragezeichen im Kopf zurück gelassen. Sensible Themen wurden angesprochen, aber leider nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandelt.

Der schönste Teil kam nach Abschluss der eigentlichen Handlung. Im Anhang wurde die kleine literarische Apotheke richtig ausgebaut. Viele Bücher wurden vorgestellt - mit Anwendung, Nebenwirkung, Wechselwirkung und Dosierung. Das war für mich der schönste und liebevollste Teil des ganzen Buches.
Die Geschichte selber konnte mich leider gar nicht überzeugen.

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