Profilbild von KristallKind

KristallKind

Lesejury Star
offline

KristallKind ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KristallKind über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2022

Spaßig und aufregend

Love Songs in London – All I (don’t) want for Christmas
0

Febe ist in finanziellen Nöten und möchte trotzdem gerne in ihren heißersehnten Skiurlaub. Liam hat Vermögen, aber keine Freundin mehr. Die ist jetzt nämlich mit seinem Bruder zusammen, wobei er an jedem ...

Febe ist in finanziellen Nöten und möchte trotzdem gerne in ihren heißersehnten Skiurlaub. Liam hat Vermögen, aber keine Freundin mehr. Die ist jetzt nämlich mit seinem Bruder zusammen, wobei er an jedem verdammten Familienfest die beiden turteln sehen muss. Um seine Ex-Freundin zurückzugewinnen, schließt Liam mit Febe kurzerhand eine Pakt: Febe soll mit ihm zu seiner Familie reisen und seine Freundin spielen, und dafür füttert er ihr Konto. Gesagt getan, doch einfach war gestern. Ist Febe überzeugend genug, um Liams Familie zu täuschen?

Das verspielte Cover lud mich förmlich in die erste Weihnachtsstimmung für dieses Jahr ein, und sofort hatte ich richtig Laune nach einer turbulenten Liebesgeschichte im winterlichen London. Letztlich hatte ich aufregende Lesestunden und viel Spaß mit Febes Abenteuer.

Anfangs habe ich allerdings etwas gebraucht, bis ich mich in der Geschichte eingefunden hatte. Ich hatte etwas Schwierigkeiten mit den Protagonisten warm zu werden, weil ich sie eher kalt und berechnend fand. Vor allem Febes Tick, ständig mit Shakespeare-Zitaten aufzuwarten, fand ich irgendwie unpassend und störend. Das alles relativierte sich dann aber recht schnell, die Figuren wurden zugänglicher und die Geschichte damit warmherziger. Vor allem die Turbulenzen mit Liams durch und durch sympathischer Familie fand ich überaus amüsant. Am liebsten wäre ich selbst dabei gewesen und hätte die unfreiwillige Komik vor Ort persönlich miterlebt. Überraschend, wie unterhaltsam die Autorin diese eher abgegriffene Idee auf ihre Art umsetzen konnte! Herrlich.

Liam und Febe fand ich durchaus authentisch. Auch Febes Bedürftigkeit, die sie manchmal zeigen durfte. Vor allem gefiel mir, wie die junge Frau durch freundliche Zurückhaltung glänzte und damit jeden positiv stimmte, und auch Liam nach und nach bezauberte. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir auch Liams jüngerer Bruder Matti. Daher würde es mich auch freuen, dessen Weg in einem weiteren Buch verfolgen zu können.

Einzig die Szenen, in denen die Protagonisten mit ihrem beruflichen Wissen glänzen wollten, passten nicht so richtig in das Geschehen. Irgendetwas störte hier meines Erachtens die Harmonie und die Persönlichkeit der Figuren. Doch im Großen und Ganzen traf ich hier auf alles, was eine Liebeskomödie braucht: Nervige Brüder, urige Großmütter, zickige Frauen und etwas versnobte Eltern. Die Krone der Unannehmlichkeit trug allerdings, zu meiner eigenen Überraschung, Febes Freundin Joss, die es zwar gut meinte, aber durch ihre penetrante Ader Febe immer wieder in Schwierigkeiten brachte. Ich muss heute noch lachen, was ich mit Febe während des Lesens alles durchlebt habe!

Mir gefiel die Entwicklung zwischen den Hauptfiguren, die nicht einfach, aber durchaus nachvollziehbar war – mit allen Ecken und Kanten, und allem Vor und Zurück. Leider entwickelte sich das Ende für mich zu schnell und war thematisch auch nicht so meins. Doch am Ende hallte noch eine Zeit lang dieses versöhnliche Weihnachtsgefühl nach, welches sich nach der Lektüre in mir breit machte.

Der Weg ist das Ziel, ist für dieses Buch bezeichnend. Die Grundgeschichte ist nicht neu, aber mit vielen emotionalen Seiten und verschiedenen Sichtweisen gepflastert, mit einigem Humor gespickt und ehrlichen Gefühlen versüßt. Ein empfehlenswerter Liebesroman mit Weihnachtsflair!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2022

Ich mochte es!

Wer mit den Toten spricht
0

Cassie Ravens Leben steht plötzlich Kopf: Sie erfährt von ihrer Großmutter, dass ihr Vater nie bei einem Autounfall ums Leben kam, sondern wegen dem Mord an ihrer Mutter verurteilt und hinter Gitter gebracht ...

Cassie Ravens Leben steht plötzlich Kopf: Sie erfährt von ihrer Großmutter, dass ihr Vater nie bei einem Autounfall ums Leben kam, sondern wegen dem Mord an ihrer Mutter verurteilt und hinter Gitter gebracht wurde. Noch während sie diese Information verdaut, steht ihr frisch aus dem Gefängnis gekommener Vater vor ihr und beteuert seine Unschuld. Als Assistentin der Rechtsmedizin nutzt sie nun ihre Kontakte, um mehr über das damalige Verbrechen zu erfahren, das ihr keine Ruhe lässt. Es scheinen einige Ungereimtheiten vorzuliegen, um die sich einst niemand kümmerte, was für Cassie mehr Fragen als Antworten aufwirft.

Die interessante Persönlichkeit von Cassie war für mich der Anlass, dieses Buch zu lesen. Den ersten Band der Reihe habe ich übersprungen, was mich in der Handlung aber nicht zurückwarf. Dieser Thriller ist auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesbar.

Im Nachhinein würde ich dieses Buch nicht als Thriller bezeichnen. Dafür war es mir zu seicht. Ich fand den Anfang des Buches auch etwas langatmig, bis sich Cassie dem auf dem Klappentext versprochenen Fall widmete. Doch das Durchhalten lohnte sich, denn die junge Sektionsassistentin überraschte mich mit ihrer Art – zurückhaltend und zielgerichtet zugleich. Cassies Umgang mit den Verstorbenen fand ich großartig, wie auch ihre sensible, spirituelle Ader, sowie ihren siebten Sinn, den sie mit bewundernswerter Ruhe in ihr Leben integriert hatte. Eine fantastische Protagonistin!

Sympathische, engagierte Freunde durften Cassie während ihrer privaten Ermittlungen begleiten. Allesamt einzigartig und liebenswert, aber auch mit tragischen Vorgeschichten. Die Autorin hat meiner Meinung nach ein wunderbar lebendiges Bild aller wichtigen Figuren in diesem Thriller geschaffen, was die teils etwas schleppende Handlung für mich wieder wettmachte. Ich glaube, Cassies vordergründig ausgeglichene Persönlichkeit schluckte etwas von der Spannung, die zwar vorhanden war, aber immer wieder etwas in den Hintergrund trat. Im Nachhinein hat mir genau das sehr gut gefallen.

Die Handlung kam anfangs ziemlich unkompliziert daher, bis mehrmals Ungereimtheiten und falsche Fährten in Cassies Ermittlungen grätschten, die eine eindeutige Täterbestimmung lange Zeit fast unmöglich machte. Spannend, wobei für mich immer ein wenig Schwermut im Hintergrund mitschwang, der aber perfekt zur Protagonistin passte.

„Wer mit den Toten spricht“ glänzte mit einem außergewöhnlichen Konzept, wenigen blutigen Szenen und vor allem mit einer interessanten Hauptfigur. Der subtile Nervenkitzel war für mich perfekt auf Cassies Charakter zugeschnitten. Ich freue mich daher schon auf das nächste Buch der Reihe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2022

Starker Protagonist

Schatten der Vergangenheit
0

Nun stell dir vor, du lebst zufrieden in der Toskana, gehst deinem Beruf als Kriminalkommissar nach, und plötzlich stehen eines Tages am frühen Morgen deine Kollegen vor der Haustür, um deine Wohnung zu ...

Nun stell dir vor, du lebst zufrieden in der Toskana, gehst deinem Beruf als Kriminalkommissar nach, und plötzlich stehen eines Tages am frühen Morgen deine Kollegen vor der Haustür, um deine Wohnung zu durchsuchen! Wobei du überhaupt nicht weißt was hier los ist. Als du erfährst, dass du unter Mordverdacht stehst, flüchtest du. Denn du hast nichts getan! Als Erstes nutzt du deine Kontakte, um herauszufinden, warum du in einem Mordfall nun der Hauptverdächtige bist, während du schon ahnst in welche Richtung sich die Sache entwickelt. Nämlich mit Vollgas in die Kreise der Camorra! Kannst du dir nicht vorstellen? Dann lies dieses Buch und begleite Commissario Casabona bei seinem persönlichen Fall.

Für mich hat es sich schon immer gelohnt, mich mit den Büchern aus dem Tropen/Klett-Cotta-Verlag näher zu beschäftigen, da ich schon mehr als einmal mit Qualität hinsichtlich Themen, Cover und Schreibstil des jeweiligen Autors überrascht wurde. Insofern war ich voller Erwartung auf den Kriminalroman des mir bisher unbekannten Antonio Fusco, der mich laut Klappentext mit der undurchsichtigen Welt der Camorra bekannt machen wollte.

Schon gleich zu Anfang wurde deutlich: Dieser Autor konzentriert sich auf das Wesentliche und verzichtet dabei auf langatmige Detailbeschreibungen. Ich fand das bis kurz vor Ende sehr erfrischend, vor allem, weil trotzdem alles für den Fall Notwendige ankam was ankommen sollte und nichts von dem italienischen Charme, der unbewusst immer mitschwang, verloren ging.

Ich mochte die Figur des Commissario Tommaso Casabona, dessen unaufdringlichen Scharfsinn und die wohlgesonnene Energie zwischen ihm und den Kollegen seines Teams. Der Autor setzte sich meiner Meinung nach bemerkenswert mit seiner Hauptfigur auseinander und blieb dabei alles andere als oberflächlich, was sich vor allem in Form von Casabonas Gedanken widerspiegelte. Diese gut verteilten Sprünge in Tommasos Seelenleben wurden nie ausschweifend oder langweilig, sondern zeigten sich eher anspruchsvoll und fixierten damit den Commissario nochmals deutlich als Hauptakteur dieses Kriminalromans. Alle anderen Figuren wurden nur angerissen, ich erfuhr von ihnen nicht mehr als nötig, was mich jedoch keinesfalls störte. Es passte einfach zum Konzept des Buches.

Casabona wirkte sympathisch, offen, gerecht und umsichtig im Umgang mit seiner Misere und blieb trotz allem in erster Linie Mensch. Dabei fuhr er alles einschlägige Wissen, aber auch Kontakte auf, die er im Laufe seiner beruflichen Laufbahn knüpfte, um Gefallen einzufordern. Sein Vorgehen wirkte auf mich sehr authentisch, wie auch der dargestellte Umstand, unschuldig verfolgt zu werden.

Schwierigkeiten hatte ich allerdings mit den vielen italienischen Namen, inklusive der Dienstgrade, die ich mir nur zum Teil merken konnte, was meinen Lesefluss von Zeit zu Zeit leider etwas stocken ließ. Ich muss auch zugeben, dass ich etwas an Spannung vermisste, was mich lange Zeit nicht störte, die jedoch gegen Ende definitiv fehlte. Denn hier ging es ermittlungstechnisch ganz schön zur Sache, wobei der Weg zum Ziel meiner Meinung unzureichend behandelt wurde. An dieser Stelle hätten tatsächlich mehr Details und Handlung der Geschichte gut getan, um einen fulminanteren Showdown und mehr Tempo zu transportieren. So blieben bei mir die Emotionen gegen Ende aus, ebenso das große Staunen über die Auflösung. Schade drum, denn ich mochte die Figuren und auch die Idee des Autors sehr.

„Schatten der Vergangenheit“ hat mich anfangs begeistert, gegen Ende jedoch eher gleichmütig zurückgelassen. Für mich glänzte vor allem die Loyalität und der Zusammenhalt des Ermittlerteams, mit einem unwahrscheinlich sympathischen Commissario. Auch, wenn mir der Schlussakt zu dürftig war, hält mich das nicht davon ab, auch das nächste Buch von Antonio Fusco ins Auge fassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2022

Wunderbar heimeliges Setting

New Hope - Das Funkeln der Sehnsucht
0

Jackson hatte es während seiner Jugend in New Hope nicht leicht. Als sich die Gelegenheit bietet, verlässt er den Ort und baut sich ein Leben im fernen Chicago auf, wo er Medizin studiert. Als seine Tante ...

Jackson hatte es während seiner Jugend in New Hope nicht leicht. Als sich die Gelegenheit bietet, verlässt er den Ort und baut sich ein Leben im fernen Chicago auf, wo er Medizin studiert. Als seine Tante ihm nach vielen Jahren ihre Pension in New Hope vermacht, kommt Jackson als ausgebildeter Unfallchirurg zurück, um die Angelegenheit zu regeln. Eigentlich möchte er die Stadt schnellstmöglich wieder verlassen, doch er trifft unverhofft auf Cassie, die ihm damals das Herz brach, und nun die ansässige Immobilienmaklerin ist. Mit dieser Begegnung hatten beide nicht gerechnet. Nun kochen die unterschiedlichsten Gefühle hoch und suchen sich ein Ventil.

Besser spät als nie: Erst durch diesen Band durfte ich New Hope kennenlernen. Und nun möchte ich am liebsten sofort alle bereits erschienen Bände lesen! Die Geschichte erinnerte mich vom Stil her an die Green-Valley-Reihe, die ich ebenfalls unheimlich mochte.

Das „New-Hope-Universum“, mit den interessanten Einwohnern und den lauschigen Plätzen, eroberte mein Leserherz im Sturm. Ein Ort, in dem jeder jeden kennt, kann bekanntlich sehr nervig sein, doch hier halten die Menschen doch immer irgendwie zusammen. Ich bin ein Fan von einer solchen Atmosphäre, die unterschwellig immer positiv und hoffnungsvoll ist – auch, wenn im Vordergrund allerhand Ärger droht oder die Gemüter hochkochen.

Die Situation zwischen Jackson und Cassie fand ich allerdings merkwürdig. In Anbetracht der Intensität ihrer Zuneigung erschienen mir die Gründe, über so viele Jahre hinweg jegliche Kommunikation zu blockieren nicht so richtig glaubwürdig. Ebenso wie ich Cassies Verhalten nach Jacksons Beichte bezüglich seines ehemals rätselhaften Verschwindens nicht verstehen konnte und es zudem etwas überzogen fand. Cassie war mir ohnehin nicht wirklich sympathisch. Meiner Meinung nach trat sie ziemlich mürrisch auf, wobei ich insgesamt keinen echten Zugang zu ihr bekam. Bei Jackson sah das etwas anders aus. Er wirkte auf mich warmherzig und sein Auftreten authentisch.

Das etwas unscheinbare, aber schöne Cover lässt die Winterzeit in New Hope erahnen, welche die Autorin gekonnt in ihre Erzählung einfließen ließ. Für mich hat dieses angedeutete Weihnachtsflair die Vergebung von lange gehegtem Groll und die ländliche Romantik nochmal unterstrichen, ohne ins Kitschige zu verfallen.

„New Hope – Das Funkeln der Sehnsucht“ wird nicht der einzige Band der Reihe in meinem Bücherregal bleiben. Ich hatte viel Freude mit der Lektüre und freue mich auf neue Geschichten rund um diesen bezaubernden Ort.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2022

Turbulent und etwas schräg

Herz sucht Zuhause
0

Die hilfsbereite Charly sieht ihrer Freundin Mia unheimlich ähnlich. Doch von Mias Selbstsicherheit könnte sich Charly noch eine Portion abschneiden! Als Mia Charly bittet, sich während ihres Urlaubs um ...

Die hilfsbereite Charly sieht ihrer Freundin Mia unheimlich ähnlich. Doch von Mias Selbstsicherheit könnte sich Charly noch eine Portion abschneiden! Als Mia Charly bittet, sich während ihres Urlaubs um ein paar wichtige Dinge für sie zu kümmern, wird es schräg: Charly wird mit Mia verwechselt und kann nun zwangsläufig in das Leben ihrer Freundin schnuppern. Das Abenteuer endet jedoch, als sie den Stuntman Sebastian kennenlernt. Denn echte Gefühle und ein geborgtes Leben passen einfach nicht zusammen. Oder doch?

Ich lese für mein Leben gerne Liebesromane. Als ich das neue Buch von Kristina Moninger entdeckte, welches mit einem lebensfrohen Cover und stimmungsvollem Titel lockte, wusste ich sofort, womit ich meinen Lesehunger in den sommerlichen Abendstunden stillen würde.

Die Idee der Verwechslungsgeschichte gefiel mir sehr, denn trotz einiger nicht unbedingt glaubwürdiger Situationen konnte ich Charlys Abenteuer erstaunlicherweise ohne Skepsis annehmen. Natürlich ist die Grundidee der Verwechslung nicht neu, auf mich wirkte der Roman jedoch ganz und gar nicht abgedroschen, weil sich in erster Linie die Handlung und die Figuren nicht überdreht, sondern eher zurückhaltend zeigten.

Die Autorin erzählt mit viel Gefühl, zeigt auch die sensiblen Seiten ihrer Figuren und rettet diese mit Aufrichtigkeit und Verantwortungsgefühl aus brenzligen Situationen. Ich mochte die teils überraschenden Seiten der Protagonisten, welche mich manchmal wütend oder traurig machten, andererseits aber auch zum Lachen brachten. Vor allem Charlys Kollegin Geli hat mich begeistert. Diese Frau war Energie pur und so dermaßen sympathisch und lustig, dass ich mir wünschte, ebenfalls eine Geli im Kollegenkreis zu haben.

Charly war mir allerdings etwas zu unterwürfig, doch im Grunde wirkte sie sehr warmherzig und sympathisch auf mich. Ihr Charakter passte überaus gut zu Sebastian, dessen Attraktivität glücklicherweise nicht überbetont wurde. Hier war deutlich ein Mensch hinter den Muskeln zu erkennen, dessen Zurückhaltung mir absolut willkommen war. Es war schön mitzuerleben, wie die beiden in ihrer Kennenlernphase glaubhafte Schritte unternahmen und sich aus ihren Schneckenhäusern wagten. Mia mochte ich dagegen nicht so recht. Sie benutzte und belog ihre Freundin schonungslos, was mich ziemlich schockierte. Interessant fand ich dann aber den etwas mysteriösen Aspekt, ein Krimi-Feeling, welches sich hinsichtlich Mias geheimnisvoller Abwesenheit durch das Buch hindurch zog.

Kristina Moningers Schreibstil ließ sich angenehm lesen, weil er meiner Meinung nach wunderbar lebensecht war. Flotte Dialoge und charmante Wortgefechte brachten mich regelmäßig zum Schmunzeln, wobei aber auch der Wechsel in die Ernsthaftigkeit für die Autorin überhaupt kein Problem zu sein schien.

Die eingeschobenen Kapitel aus Charlys Notizbuch waren allerdings überhaupt nicht meins. Ich fand diese Seiten unnötig, teils zu bemüht witzig und ehrlich gesagt etwas kindisch. Auch die Absätze, in denen sich Charly ihre jeweils aktuelle Lebenssituation als Klappentext vorstellte, verbuchte ich für mich in diese Kategorie. Vor allem, weil mir die Idee dieser Einschübe aus einem Hollywood-Blockbuster bekannt vorkam, dort waren es allerdings keine Klappentexte, sondern Filmtrailer.

Insgesamt hat mich „Herz sucht Zuhause“ gut unterhalten. Hier war von allem etwas dabei: Liebe, Action, Humor und eine Prise Krimi-Feeling. Perfekt, um die Laune zu heben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere