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Veröffentlicht am 17.10.2022

Die Kirche als übermächtiger Gegner

Das verborgene Paradies
1

Inhalt:
Susanna kommt in einem Kloster unter dramatischen Umständen zur Welt. Fra' Thevet nimmt sich ihrer an. Jedoch verschweigt er, dass sie ein Mädchen ist.

Daniele wird nach dem Tod seiner Mutter ...

Inhalt:
Susanna kommt in einem Kloster unter dramatischen Umständen zur Welt. Fra' Thevet nimmt sich ihrer an. Jedoch verschweigt er, dass sie ein Mädchen ist.

Daniele wird nach dem Tod seiner Mutter vom Vater ins selbe Kloster abgeschoben. Noch völlig traumatisiert entwickelt er zu dem Baby eine zarte Bindung. Diese wird jäh auseinandergerissen als durch einen dummen Zufall das wahre Geschlecht von Susanna bekannt wird.

Jahre später treffen sich beide wieder. Susanna ist als Hexe angeklagt. Daniele übernimmt ihre Verteidigung. Ein unmögliches Unterfangen.....

Leseeindruck:
Ich habe versucht den Inhalt von "Das verborgene Paradies" so wiederzugeben wie er wirklich ist, ohne zu spoilern. Denn auffällig ist, dass der Klappentext auf Themen anspricht, die eher nur am Rand vorkommen. Sehr viel Raum, sprich fast dreiviertel des Romanes, nimmt der Hexenprozess in Anspruch. Der bringt in der Erkenntnis nichts neues. Wen die Kirche damals einmal in den Fängen hatte, hatte keine Chance. Also ist Danieles Unterfangen, die Unschuld von Susanna zu beweisen, ein Kampf gegen Windmühlen. Trotzdem versucht er es zusammen mit einem ehemaligen Soldaten. Diese Verhandlung hat mir anfangs sehr gut gefallen. War ich doch gespannt, ob Daniele noch ein Ass aus dem Ärmel zaubert. Mit der Zeit war sie mir aber zu lang. Es hat sich einfach alles im Kreis gedreht. Die Figuren haben wie immer bei Luca di Fulvio etwas besonderes. So konnte ich mich gut in sie hineinversetzen, lieben oder auch hassen. Zudem schafft es der Autor wie kein anderer die Handlung bildgewaltig in Szene zu setzen. Man fühlt sich gleich in eine andere Zeit katapultiert. Ich weiß zwar nicht, ob es das damals wirklich schon gab, jedoch waren einige Figuren ihrer Zeit weit voraus und hatten moderne Denkweisen. Hier ein Zitat: "Ich weiß, dass in unserer Welt für eine Frau noch nicht der Moment gekommen ist, ein Mensch zu sein und als solcher anerkannt zu werden". Wohlgemerkt war das 1615! Wie dem auch sei. Dieser Aspekt in der Geschichte hat mir gut gefallen. Und dann komme ich auch schon zum Ende. Das fand ich eher nur durchschnittlich. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, weil es sonst spoilern würde.

Fazit:
Das Lesen von "Das verborgene Paradies" war für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Einmal habe ich gebannt an den Zeilen gehangen, dann wiederum war mir alles zu ausschweifend. Es hat sich, gerade im Prozess, viel wiederholt. So ging es teilweise nur schleppend voran. Trotzdem hat mir der neue Roman von Luca di Fulvio gefallen, wenn auch nicht ganz so gut wie die Vorgänger.

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  • Handlung
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 12.10.2022

Ausflug nach Mecklenburg-Vorpommern

Fischkatz
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Inhalt:
An der Eisbachbrücke in München hängt ein Toter an einem Seil. Das makabere daran: es sieht aus als würde er die Welle reiten. Kurze Zeit später kursiert ein Video im Internet, welches Staatssekretär ...

Inhalt:
An der Eisbachbrücke in München hängt ein Toter an einem Seil. Das makabere daran: es sieht aus als würde er die Welle reiten. Kurze Zeit später kursiert ein Video im Internet, welches Staatssekretär Ferdel Bruchmayer im Streit mit dem Toten zeigt. Selbiger ist nach Mecklenburg-Vorpommern verschwunden und möchte ausschließlich mit Hauptkommissar Steinböck reden. Also machen sich er und seine Katze Frau Merkel sowie Psychotherapeut Dr. Horst Schmalzl mit Dackel Thunfisch auf die Reise und stoßen dabei auf einen alten ungeklärten Mord und eine dubiose Sekte....

Inhalt:
"Fischkatz" ist der 7. Band mit Hauptkommissar Steinböck und seiner Katze. Diese kann mit ihrem Dosenöffner kommunizieren und hält sich mit ihren teilweise sarkastischen Kommentaren nicht zurück. Davon lebt der Krimi. Die Pointen sind wohl dossiert, so mancher bekommt sein Fett weg. Auch zu Themen, die die Welt bewegen, hat die Katze gerne eine bissige Bemerkung parat. Also sollte man vieles nicht so ernst nehmen. Trotzdem schafft es der Autor, das Ganze in einen spannenden Fall zu verweben, der am Ende für mich auch eine Überraschung parat hatte. Die Charaktere sind vielschichtig und gibt es nicht in jedem Krimi. Das macht die Geschichte zu einem besonderen Leseerlebnis. Dieses Mal hatte ich jedoch am Anfang leichte Startschwierigkeiten, trotz Personenregister. Man ist sofort mittendrin, die Figuren agieren, einmal nicht konzentriert genug gelesen und schon hatte ich den Faden verloren. Zum Glück war das aber nur von kurzer Dauer.

Fazit:
Die Saukatz, so nennt sie Steinböck, macht den Kriminalroman zu einem Lesevergnügen der etwas anderen Art. Ihre sarkastischen Kommentare bringen mich immer wieder zum Schmunzeln. Wer gerne mal etwas anderes lesen möchte als das Übliche, dem sei die Reihe empfohlen.

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Veröffentlicht am 08.10.2022

Aphrodite

Catching up with the Carters - In your eyes
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Inhalt:
Aphrodite hat es nicht leicht. Schon von klein auf steht sie vor der Kamera, denn ihre Familie steht im Rampenlicht mit der Reality Show "Catching up with the Carters". Ihre Mutter hält dabei die ...

Inhalt:
Aphrodite hat es nicht leicht. Schon von klein auf steht sie vor der Kamera, denn ihre Familie steht im Rampenlicht mit der Reality Show "Catching up with the Carters". Ihre Mutter hält dabei die Fäden in der Hand. Nichts wird dem Zufall überlassen. Auch nicht, dass Aphrodite von den Zuschauern der Sendung für ein Party Girl gehalten wird. Wie es tief drin in ihr aus sieht weiß keiner. In einer mehrmonatigen Drehpause nutzt Aphrodite die Chance sich zu beweisen und fängt eine Stelle hinter den Kulissen einer Datingshow an. Dabei begegnet ihr ausgerechnet Garett, mit dem sie emotionale Gefühle verbindet......

Leseeindruck:
"Catching up with the Carters - In your eyes" ist der Auftakt einer Trilogie, in der es um Familienmitglieder der Carter Familie geht, die durch ein Reality TV Format bekannt sind. Im ersten Band steht Aphrodite im Vordergrund. Sie hat einen gewissen Ruf durch ein Bild, welches durch einen Vertrauensbruch in die Öffentlichkeit gelangt ist. Äußerlich scheint es ihr nichts auszumachen. Doch tief drin ist ihre Seele verletzt. Durch die Kapitel in Ich-Form aus ihrer Sicht, konnte ich mich gut in ihre Gedankenwelt versetzen. Gleichzeitig gibt es auch Kapitel aus Garetts Sicht. Er ist ein Konkurrent von den Carters, denn auch seine Familie ist in der Welt der Reality Shows zu Hause. Bei ihm fiel es mir nicht so leicht mich in ihn Hineinzuversetzen. Er blieb mir eher unnahbar. Was ich ein bisschen schade fand. Spannend fand ich die Frage wie nah Aphrodite und Garett sich gestanden hatten und warum diese Verbindung auseinander gegangen ist. Hierzu hatte ich einige Vermutungen angestellt. Aber erst am Schluss wurde das im vollem Umfang aufgeklärt und ehrlich, es hat mich sprachlos gemacht.

Fazit:
"Catching up with the Carters - In your eyes" ist ein toller Auftakt der Reihe. Für mich war es der erste Ausflug in den New Adult Bereich. Mit allzu viel Erwartungen bin ich nicht ans Lesen gegangen. Jedoch konnte mich der Roman positiv überraschen. Lediglich der viele Alkoholkonsum hat mich gestört. Keine Ahnung warum jedes Tief, dass die Figuren erleben, immer in Gehaltvollem ertränkt werden muss. Von mir gibt es trotz dieses Kritikpunktes eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.10.2022

Das Schloss und seine Bediensteten

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Inhalt:
1906. Adelheid kann ihr Glück kaum fassen. Sie, die Tochter eines Tagelöhners, wird eine Stelle als Stubenmädchen auf Schloss Liebenberg angeboten. Für sie ist es mehr als eine Arbeitsstelle. Endlich ...

Inhalt:
1906. Adelheid kann ihr Glück kaum fassen. Sie, die Tochter eines Tagelöhners, wird eine Stelle als Stubenmädchen auf Schloss Liebenberg angeboten. Für sie ist es mehr als eine Arbeitsstelle. Endlich kann Adelheid ihre Familie unterstützen. Sie lernt schnell und ist fasziniert von dem Glanz überall um sie herum. Doch der Schein trügt. Unter den Bediensteten gibt es Neider, die ihr ihre Position nicht gönnen und in der Fürstenfamilie scheint sich etwas anzubahnen. Denn plötzlich tun alle so geheimnisvoll......

Leseeindruck:
"Schloss Liebenberg - Hinter dem hellen Schein" ist der Auftakt einer neuen historischen Reihe von Hanna Caspian. Während viele Romane dieses Genre hauptsächlich aus Sicht der Adeligen geschrieben sind, wirft man hier einen Blick hinter die Kulissen, lernt die Bediensteten und deren Arbeitsalltag kennen. Denn hier wird alles aus der Perspektive der guten Geister erzählt. Unsichtbar und kaum beachtet von ihren reichen Herrschaften. Aber sie sind es, die für Ordnung sorgen und alles am laufen halten. Die Idee fand ich klasse. Tatsächlich konnte ich einiges lernen. Hautnah nimmt die Autorin dabei ihre Lesenden mit. So konnte ich tief in den schweren Alltag der Bediensteten eintauchen und an ihren sorgenvollen Gedanken teilhaben, was mir gut gefallen hat. Leider hat sich aber vieles mit der Zeit wiederholt. Hier wäre für mich weniger mehr gewesen. Der Roman hat ein Personenregister. Sehr hilfreich wie ich finde. Hat man es doch mit recht vielen Figuren zu tun. Trotz dieses Hilfsmittels führt die Autorin alle Protagonisten erst nach und nach ein. Für mich mit meinem schlechten Namensgedächtnis perfekt. Konnte ich mich doch so an alle langsam gewöhnen und habe das Register am Anfang kaum gebraucht. Natürlich ist es dann nicht verwunderlich, wenn die Spannung erst nach der Hälfte des Romanes aufkommt. Aber ab da hat es die Geschichte in sich. Das Buch hört mit einem Cliffhanger auf und alle Fragen sind logischerweise noch nicht geklärt. Hier wird geschickt neugierig auf die Fortsetzung gemacht. Sehr zu meinem Leidwesen. Heißt es jetzt doch warten.

Fazit:
Endlich mal ein Roman, der ausschließlich aus der Sicht der Bediensteten geschrieben ist und einen intensiven Blick hinter die Kulissen herrschaftlicher Häuser wirft. Wie immer gut verwoben mit historischen Ereignissen und teilweise realen Figuren. So unterhaltend sollte jeder Geschichtsunterricht sein. Ungeduldig, wie ich, sollte man jedoch nicht sein. Die Vorstellung der Figuren ist ausführlich. Was zu einigen Wiederholungen geführt hat. Aber die Geduld zahlt sich aus. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Spannung, Humor und Lokalkolorit

Strandfeuer
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Inhalt:
Marten Schilling ist Barkeeper. Bei den jungen Frauen ist er sehr beliebt. Aber er hat auch viele Neider. Denn ihm geht es nur ums Geld und einem gewissen Lebensstil. Von seiner Freundin Insa Clausen, ...

Inhalt:
Marten Schilling ist Barkeeper. Bei den jungen Frauen ist er sehr beliebt. Aber er hat auch viele Neider. Denn ihm geht es nur ums Geld und einem gewissen Lebensstil. Von seiner Freundin Insa Clausen, Tochter einer der reichsten Familien in Nordfriesland, lässt er sich aushalten. Logisch, dass nicht jeder trauert, als er tot am Strand von Sankt Peter Ording aufgefunden wird. Kommissar Theo Krumme verweilt dort gerade im Urlaub und wird deshalb an den Tatort gerufen. Die Ermittlungen führen ihn schnell zu Insas Familie, die offenbar irgendetwas verschweigt......

Leseeindruck:
"Strandfeuer" ist der 8. Band einer Reihe mit Kommissar Theo Krumme. Ein Berliner, der in Nordfriesland eine neue Heimat gefunden hat. Aber auch wenn man die Vorgänger nicht kennt, lässt sich die Geschichte gut lesen. Relevantes zu den Figuren wird erwähnt, damit Neueinsteiger ohne Probleme starten können. Der Krimi ist eine Mischung zwischen spannendem Fall, nordfriesischem Flair und dem typischen trockenen Humor der Region. Anfangs werden im Wechsel die wichtigsten Figuren vorgestellt. Hier musste ich mich erst etwas sortieren bis ich wusste von wem genau im weiteren Verlauf die Rede ist. Gut hat mir gefallen wie Kommissar Krumme und seine Kollegin Pat relativ unaufgeregt die Ermittlungen geführt und sich nicht beirren lassen haben. Ein Schmunzeln hat mir, wie schon im Vorgänger, Hund Sonny entlockt. Wenn er etwas möchte kann Theo Krumme nur noch hinterherlaufen. Und das ist nicht das Einzige mit dem der Kommissar zu kämpfen hat. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf eine mysteriöse Sache, die im doch ziemlich auf den Magen schlägt. Dann gibt es noch eine Geschichte in der Geschichte, in der junge Naturschützer eine Rolle spielen. Das hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber zumindest spielt einer der jungen Leute eine wichtige Rolle, wenn auch nicht relevante. Am Ende wurde ich von der Auflösung des Falles überrascht. So soll es ja auch sein.

Fazit:
"Strandfeuer" ist ein Krimi, der sich gut lesen lässt und eine tolle Mischung aus Spannung, Lokalkolorit und Humor hat. Dieses Mal sogar mit einem Hauch übernatürlichem. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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