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Veröffentlicht am 06.08.2017

Simon Snow und die Magie

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman
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Der 16jährige Simon Snow verbringt seine Sommerferien im Waisenhaus. Wie jedes Jahr seht er das Ende der Ferien herbei, damit er endlich zurückkehren kann an die Zauberschule Watford. Watford ist für Normalsterbliche ...

Der 16jährige Simon Snow verbringt seine Sommerferien im Waisenhaus. Wie jedes Jahr seht er das Ende der Ferien herbei, damit er endlich zurückkehren kann an die Zauberschule Watford. Watford ist für Normalsterbliche ein Elite-Internat, jedoch für Eingeweihte ist es der Lehrplatz für junge Magier. Simons Sehnsuchtsliste ist lang, er vermisst seine Freunde, die Lehrstunden, das Essen, das Leben an der Schule. Eigentlich haben die Schüler die Aufgabe, in den Sommermonaten das Anwenden der Magie zu üben. Aber Simon kann seine Zauberkräfte nicht haushalten, die Magie kommt einfach über ihn, das Steuern hat er noch nicht erlernt. Aus diesem Grund hält er sich lieber zurück. Dabei soll er doch die Welt der Magie retten!

Der Start ins Buch liest sich wie ein Exposé eines Autoren zu seinem eigenen Buch, so voll gepackt hat Rainbow Rowell die ersten Seiten mit Fakten und Informationen. Gerne hätte ich all das peau à peau gelernt, beim Lesen des Buches, allerdings verstehe ich natürlich, dass sie den Einstieg für Leser erleichtern möchte, die das Buch „Fangirl“ von ihr nicht kennen. Darin ist Simon Snow samt seiner Freunde das Werk einer fiktiven Autorin, das von dem Mädchen Cath als Fanfiction weiter gesponnen wird. Nachdem ich mich durch all die Daten gelesen habe wurde ich belohnt, denn die eigentliche Geschichte ist dann wirklich wunderbar sowie zauberhaft. Gut kann ich nachvollziehen, dass die Autorin nach Beenden von „Fangirl“ diese Figuren nicht hat ziehen lassen wollen, so hat sie ihnen mit der Story um Simon Snow und seiner Welt ein eigenes literarisches Denkmal gesetzt. In herrlicher Sprache erzählt Rainbow Rowell und versteht es, ihre Leser mit Spannung und gutem Tempo zu fesseln.

Da der Einstieg ins Buch einige Längen aufweist, würde ich einen halben Stern von der B-Note abziehen. Dennoch bekommt das Buch von mir fünf von fünf möglichen Sternen, da ich generell keine halben Sterne vergebe und somit wieder auf die volle Punktzahl aufrunde. Natürlich empfehle ich das Buch sehr gerne weiter, Leser, die Magier und Zauberwelten lieben, werden es verschlingen. Fans der Autorin werden es ohnehin lesen – und das zu Recht!

Veröffentlicht am 03.08.2017

Dr. August Burke 01

Spectrum
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Constable Isabel Price von der südafrikanischen Polizei wird an einem Tatort von ihren Gefühlen überwältigt, in einem Camp illegaler Siedler, dem Squatter-Camp, wurden nahezu 300 Slumbewohner in einem ...

Constable Isabel Price von der südafrikanischen Polizei wird an einem Tatort von ihren Gefühlen überwältigt, in einem Camp illegaler Siedler, dem Squatter-Camp, wurden nahezu 300 Slumbewohner in einem Massaker ermordet. - Krüger mit eigentlichem Namen Idris Madeira fällt es immer schwerer, seinen Beruf auszuüben. Er lässt Gefühle hochkommen, das ist unakzeptabel für einen Auftragskiller. Zur Vorbereitung seines hoffentlich letzten Auftrages muss er nun aus der Zielperson einen Zahlencode heraus foltern und ihm dann die Zeigefinger abtrennen sowie die Augen aushöhlen. Er darf Gewissensbisse nicht zulassen! - Officer Dominic „Nic“ Juliano ist beim SWAT tätig, trägt die Fürsorge für seine 13jährige, gehörlose Nichte LJ und fährt einen Maserati. Zu seiner Mafia-Familie vermeidet er jeglichen Kontakt. Bei der Aufklärung eines Entführungsfalles kann er in letzter Sekunde seinen Kollegen retten und wird selbst verletzt. - Special Agent Samuel Carter ist von seinen neuen Chefposten mehr als gelangweilt, da ergreift er die Chance, als ein Notruf hereinkommt. Zusammen mit Dr. August Burke will er sich der Sache annehmen. - Und hier laufen die Fäden zusammen, denn bei dem Notruf handelt es sich um Krügers letzten Auftrag vor seinem Rückzug aus dem Geschäft. Wird es Burke schaffen, die Hintergründe zu sehen, die den anderen verborgen sind?

Ethan Cross' neuester Thriller ist keine Lektüre für nebenbei, er möchte konzentriert gelesen werden, um die verschiedensten Crime-Scenes und die Figuren sowie deren Handeln zu verstehen. Die kurzen Kapitel schüren die Spannung ebenso wie der Wechsel der Tatorte. Das Tempo ist durch diesen Stil extrem hoch und brisant. Die Sprache ist erlesen, die Übersetzung hervorragend gelungen. Mit dem Charakter Dr. August Burke ist dem Autor ein neuer Adrian Monk geglückt, der eben an dem Aspergers Syndrom leidet. Doch der dafür nahezu perfekt ist, um kriminelle Muster und Strukturen zu erkennen.

Meine Bewertung: klare fünf bei fünf möglichen Sternen. Eine absolute Leseempfehlung für den gehobenen Lesegeschmack. Ein ausgezeichneter Thriller, geschaffen für lange Leseabende. Ein absolut anspruchsvolles Buch, die Handlung spielt auf höchstem Niveau.

Veröffentlicht am 30.07.2017

Neue Timetravel-Saga

Auf ewig dein
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Anna und Sebastiano betreiben seit neuestem ihre eigene Time-School, eine Akademie, die Zeitreisende ausbildet und auf ihre Aufgaben vorbereitet. Ihre einzigen Schüler sind bisher der Winkinger Ole und ...

Anna und Sebastiano betreiben seit neuestem ihre eigene Time-School, eine Akademie, die Zeitreisende ausbildet und auf ihre Aufgaben vorbereitet. Ihre einzigen Schüler sind bisher der Winkinger Ole und die Haremsdame Fatima. Bei ihrem ersten Einsatz reisen die Vier an den Hof des Unberechenbaren König Heinrich des Achten im Jahre 1540. Es gilt auf einem Kostümball ein Attentat auf einen der Berater des Königs, Lord Wykes, zu verhindern. Obwohl alles irgendwie schief zu gehen droht, gelingt es dennoch, den Attentäter zu stoppen, doch er kann im Tumult entkommen. Seltsamerweise hat Anna das Gefühl, ihn, trotz seiner Maske, erkannt zu haben, sie meint Sebastiano in ihm gesehen zu haben, aber das kann ja gar nicht sein … oder?! Vor der Abreise erfahren Anna und Sebastiano, dass sie einen neuen Schüler aufnehmen und vom Hofe des Königs mit an ihre Akademie nehmen werden. Es handelt sich bei ihrem neuesten Schützling um den Enkel des Lords, dem 15jährigen Walter. Zurück in Venedig der Neuzeit, heißt es mit dem Unterricht der drei Schüler fortzufahren. Zum Glück ist ihre Akademie als Theaterschule getarnt, da fallen ihre barocken Kostüme, die sie nahezu jedes Mal für ihre Reisen benötigen, nicht auf. Der normale Alltag beginnt. Dann erscheint jemand Fremdes und fordert Ungeheuerliches von Anna!

Die Autorin Eva Völler versteht es mit einem fantastischen Schreibstil zu überzeugen und hat mich schnell an die Story gefesselt. Schon auf den ersten Seiten bin ich mitten drin im Geschehen und fiebere mit den Figuren mit. Obwohl ich die Reihe „Zeitenzauber“ der Autorin nicht kenne, bin ich sofort vertraut mit den Charakteren und finde sie faszinierend. Gerade im Zusammenspiel mit den verschiedensten Zeiten, aus denen die Personen stammen, ist die Geschichte samt Plot fesselnd, interessant und überzeugend. Das Tempo ist rasant, was die Spannung noch vorantreibt. Eva Völler schreibt in einer schönen, klaren bisweilen zauberhaften Sprache.

Meine Bewertung: fünf von fünf möglichen Sternen und eine klare Leseempfehlung für junge und ältere LeserInnen, die gerne in Zeitreise-Geschichten und Fantasy versinken. Für Fans der Autorin ist die Lektüre fast schon ein Must-Read, aber da es sich um eine neue abgeschlossene Reihe handelt, ist es auch für Neueinsteiger erstklassige Unterhaltung. Das Buch hat mich ein Wochenende lang unterhalten und ich erwarte schon jetzt ganz hibbelig den nächsten Teil der Fortsetzungsreihe.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Die Erfüllung eines Traumes

Ein Garten voller Sommerkräuter
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Die Anfang 40jährige Miriam Weiden wurde von ihrem Ehemann, dem Arzt Jürgen Weiden, nach 20 Jahren Ehe verlassen. Für sie bricht eine Welt zusammen. Als Johanniskraut-Tee und Rotwein nach dem endgültigen ...

Die Anfang 40jährige Miriam Weiden wurde von ihrem Ehemann, dem Arzt Jürgen Weiden, nach 20 Jahren Ehe verlassen. Für sie bricht eine Welt zusammen. Als Johanniskraut-Tee und Rotwein nach dem endgültigen Scheidungstermin nicht mehr ausreichen, entschließt sie sich, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Miriam hatte ihr eigenes Studium für ihre kleine Familie aufgegeben, doch nun möchte sie an den Ort zurückkehren, der sie schon während ihres Studiums so fasziniert hatte – Devonshire. Kurzentschlossen bucht sie eine Reise ins kleine Örtchen Reedcombe. Schnell lernt sie dort nette Menschen kennen und steht bei einem Ausflug mit dem Hund Percy vor ihrem kleinen Traumhaus mit wundervollem Garten. Da sie nichts mehr an Deutschland bindet, die erwachsene Tochter Annabel steht schließlich ebenfalls auf ihren eigenen Beinen, fasst sie kurzerhand den Entschluss, das Haus zu kaufen und auszuwandern. Ihre Freundin Barbara unterstützt sie bei ihrem Plan, Annabel ist skeptisch. Aber Miriam lässt sich nicht mehr abbringen …

Die Autorin Julie Leuze beschreibt überzeugend und mit großem Einfühlungsvermögen den Weg ihrer Protagonistin Miriam, dabei wird die Entwicklung der Figur wunderbar deutlich. Durch den großartigen Schreibstil der Autorin lässt sich das Buch leicht und fließend lesen, in die Geschichte habe ich mich rasend schnell hineingefunden und ich konnte mit der Figur Miriam mitfühlen und mitfiebern. Die Nebencharaktere passen hervorragend in die Geschichte und runden den Plot bestens ab. Die Kapitel schließen jeweils mit einem Rückblick auf das Leben der Vorbesitzerin des Cottages ab und beginnen mit einem kurzen Exkurs in die Kräuterwelt, beides hat mich sehr beeindruckt und gefesselt.

Von Herzen gerne vergebe ich diesem Buch seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es unbedingt weiter. Den Leser erwartet die Geschichte einer starken Frau, die nach einem ungewollten Neustart für sich selbst entscheidet und ihren eigenen Weg geht, der natürlich auch von Rückschlägen gespickt ist. Julie Leuze hat mit „Ein Garten voller Sommerkräuter“ eine zu Herzen gehende Geschichte verfasst.

Veröffentlicht am 03.07.2017

Vergangenheitsbewältigung

Tiefe Schuld
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Kriminalkommissarin Toni Stieglitz ist zu Kaffee und Kuchen bei ihren Eltern eingeladen. Doch schnell sehnt sie, die Bereitschaftsdienst hat, einen Notruf herbei. Ihre Eltern hacken nämlich erneut darauf ...

Kriminalkommissarin Toni Stieglitz ist zu Kaffee und Kuchen bei ihren Eltern eingeladen. Doch schnell sehnt sie, die Bereitschaftsdienst hat, einen Notruf herbei. Ihre Eltern hacken nämlich erneut darauf herum, wie sie sich nur von ihrem Ex-Freund Mike habe trennen können. Endlich entschließt sich Toni ihnen die Wahrheit zu erzählen, dass Mike sie misshandelt und später gestalkt hat. Keine gute Idee, wie sich heraus stellt, denn die Eltern geben tatsächlich Toni eine Mitschuld an dem Geschehenen. Als die Zentrale sie dann wirklich an einem Tatort benötigt, wird der Sonntag nicht besser für Toni. Das Opfer, das hier vor Toni auf dem Waldboden liegt, wurde über einen längeren Zeitpunkt misshandelt, das zeigen ganz deutlich ihre Verletzungen. Bilder schießen in Toni auf. Ihre nächsten Kollegen versuchen zwar, sie in Watte zu packen, doch das macht es nicht besser für Toni. Sie möchte zumindest als Polizistin einwandfrei funktionieren. Wird ihr das gelingen und wird sie den Fall aufklären können?

Der Autorin Manuela Obermeier ist es hervorragend gelungen, ihre Figur Toni zu kreieren. Eine starke Polizeibeamtin, die persönlich genauso verletzlich reagiert, wie jede andere Frau in ihrer Situation es ebenfalls tun würde. Sehr, sehr realitätsnah. Auch die anderen Charaktere spielen perfekt in die gesamte Geschichte hinein und ergänzen sich beispiellos. Manuela Obermeier schreibt in einem guten Tempo, ihr Schreibstil kann mich schnell einfangen und über das gesamte Buch fesseln. Der Spannungsbogen ist großartig angelegt und wird die ganze Zeit über gehalten.

Gerne vergebe ich diesem Kriminalroman seine verdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle es unbedingt weiter an Leser gut angelegter Kriminalgeschichten. „Tiefe Schuld“ ist bereits der zweite Band um die Kriminalkommissarin Toni Stieglitz, ich kenne und liebe den ersten Band „Verletzung“. Nichtsdestotrotz finde ich, dass dieses Buch aber auch funktioniert, ohne den ersten Teil der Reihe bereits gelesen zu haben, alles Wichtige wird auch im zweiten Teil noch einmal kurz angesprochen.