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Veröffentlicht am 03.11.2022

Wild und berührend

Tief in den Wäldern
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Seit Jahren verschwinden junge Frauen auf dem Highway in Cold Creek im Nordwesten von Kanada.
Das letzte Opfer ist noch nicht lange tot, da verschwindet Hailey, ein junge Frau, die sich in den tiefen Wäldern ...

Seit Jahren verschwinden junge Frauen auf dem Highway in Cold Creek im Nordwesten von Kanada.
Das letzte Opfer ist noch nicht lange tot, da verschwindet Hailey, ein junge Frau, die sich in den tiefen Wäldern der Umgebung auskennt. Ist auch sie dem Mörder zum Opfer gefallen?
Und was ist mit Amber, ihrer Freundin?
Eine wilde Jagd, zahlreiche Verdächtige, Hass und auch Freundschaften entwickeln sich wie eine Lawine im folgendem Jahr.


Rasant, spannend, unfassbar wild und ungezügelt kommt dieser Thriller daher.
Mit Haileys Kenntnisse und Fähigkeiten sich in dieser Wildnis zu behaupten hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten. Sie schienen mir nicht glaubhaft, mir als Stadtmensch. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und es als gegeben angenommen, außerdem unterliefen dem Mädchen immer wieder Fehleinschätzungen, was sie etwas „normaler“ wirken ließ.
Schockiert hat mich nicht zuletzt der Epilog, in dem noch einmal verdeutlicht wurde, dass die Geschichte im fiktiven Ort Cold Creek von der Autorin erfunden wurde, dass es aber eine Menge Highway-Morde an jungen Frauen gibt, die bis heute nicht aufgeklärt wurden.
Die Charaktere sind detailliert beschrieben. Es gibt Protagonisten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aber ihre Probleme sind nachvollziehbar.
Ob alle Action-Szenen glaubhaft sind, sei dahingestellt. Sie sind so genau beschrieben, dass ich beim Lesen die Luft angehalten habe.
Alles in Allem ist es ein guter Thriller und er zieht meinen Blick ab jetzt öfters Richtung Kanada.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Eine fantastische neue Welt

Catan
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Norwegen im Jahr 860
Die Halbbrüder Thorolf, Yngvi und Digur verhelfen den Töchtern des Wikingerfürsten Halldor, Asla und Stina, zur Flucht. Um Halldors Rache zu entgehen, werden alle drei für sieben Jahre ...

Norwegen im Jahr 860
Die Halbbrüder Thorolf, Yngvi und Digur verhelfen den Töchtern des Wikingerfürsten Halldor, Asla und Stina, zur Flucht. Um Halldors Rache zu entgehen, werden alle drei für sieben Jahre von ihrem Vater dem Stammesfürsten Ullrig aus ihrer Heimat verbannt.
Mit einigen auswanderwilligen Freien machen sich die Brüder auf zu neuen Ufern. Sie steuern gemeinsam mit Asla und Stina die im Süden liegende Insel Catan an, um dort eine neue Gemeinde, vielleicht auch eine neue Gesellschaft aufzubauen.


Alexander Bandilla findet immer genau die richtige Stimmlage, Stimmfarbe und Stimmhöhe für die jeweiligen Situationen. Seine ruhige und wohlklingende Stimme eignet sich besonders gut für Historische Romane. Einzig bei den manchmal etwas unbeholfen geschriebenen Dialogen, hatte ich den Eindruck, dass Herrn Bandilla auch etwas ins Stolpern geriet.
Ja, die etwas unbeholfenen und hölzernen Dialoge zeigten deutlich, dass Herr Teuber noch nicht viele Historische Romane geschrieben hat. Aber seine Fantasie und Vorstellungskraft einer neuen noch formbaren Insel Catan machen das allemal wett.
Das Bestreben Yngvis eine neue Gesellschaft zu kreieren, die Religion zu reformieren und auch die Gleichstellung der Frauen, sind jede für sich genommen Mamut Aufgaben, aber er packt sie an. Es war spannend, die verschiedenen Entwicklungen der einzelnen Protagonisten zu beobachten.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Der Anfang war schon mal gut

TEAM HELSINKI
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Vor der Villa einer Unternehmerfamilie wird am Morgen des Mittsommertages ein Container mit der Leiche einer dunkelhäutigen Frau aufgefunden. Die Frau ist in dem Container ertrunken. Für ein Kunstprojekt ...

Vor der Villa einer Unternehmerfamilie wird am Morgen des Mittsommertages ein Container mit der Leiche einer dunkelhäutigen Frau aufgefunden. Die Frau ist in dem Container ertrunken. Für ein Kunstprojekt war der Container umgebaut worden und konnte mit Meerwasser geflutet werden.
Paula Pihlaja und ihr neu zusammengestelltes Team nehmen die Arbeit auf.


Der Einstieg in die Paula Pihlaja-Serie ist mir schwergefallen, was aber hauptsächlich an den finnischen Namen und Bezeichnungen lag.
Die Story und die bunt gemischte Ermittlertruppe haben mir gut gefallen. Das Verbrechen war diffizil und von Anfang an mit der Unternehmerfamilie verbunden. Die Ermittlungen und Verdächtigungen gingen immer wieder in verschiedene Richtungen. Die Spannung wurde stets hochgehalten. Die Lösung war zwar überraschend, aber nachvollziehbar und war bis zum Schluss offen.
Das Ermittlerteam, was sicher in Folge noch näher beschrieben wird, ist speziell, divers, mit seinen eigenen Geschichten, die natürlich in diesem ersten Band bei einigen Ermittlern nur angerissen wurden.
Nachdem ich mich mit den finnischen Namen angefreundet hatte, habe ich mich in dieser Serie wohlgefühlt und wünsche mir, noch viel von diesem Ermittlerteam zu lesen.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Romantisch, traurig, aber so schön

Das Apfelblütenfest
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Mit neun Jahren verlor Jules seine Mutter. Auf dem Stamm des größten und schönsten Apfelbaums im Apfelhain der Familie schnitzte er eine Stellenanzeige für eine nette Haushälterin für seinen Vater, die ...

Mit neun Jahren verlor Jules seine Mutter. Auf dem Stamm des größten und schönsten Apfelbaums im Apfelhain der Familie schnitzte er eine Stellenanzeige für eine nette Haushälterin für seinen Vater, die ihm wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern sollte.
Zwanzig Jahre meldete sich niemand. Sein Vater ist längst gestorben.
Am Abend des Apfelblütenfestes taucht plötzlich Lilou auf und wirbelt anstatt im Leben seines Vater, in Jules Leben herum.


Richard Barenberg hat dies wundervolle Buch mit viel Gefühl, aber ohne Patos gelesen.
Seine Stimme, beziehungsweise die Klangfarbe seiner Stimmer ist jeder einzelnen Figur Gerecht geworden. Die unterschiedlichen Charaktere ragten in jedem Dialog geradezu visuell heraus, so dass ich von jedem Charakter ein Bild vor mir hatte. Einfach genial!
Die Geschichte und auch die Stimme von Richard Barenberg entführten mich gleich zu Beginn in das Apfelanbaugebiet in der südlichen Normandie. Man glaubte während der Erzählung förmlich die Äpfel zu riechen.
Nach der romantischen Beschreibung der Landschaft incl. Weichzeichner driftet die Geschichte aber unaufhörlich ab Richtung Drama. Es wird traurig, aber trotzdem wird man verzaubert, sei es durch Lilou, dem General oder Jules besten Freund.
Es ist ein Wechselbad der Gefühle. Es ist wundervoll erzählt. Es rührt zu Tränen. Es baut auf. Es lässt einen fast verzweifeln. Es spendet Trost. Es lässt mich unter Tränen lächeln.
Es ist einfach schön.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Vielversprechender Auftakt

Gezeitenmord
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Nachdem der Lehrer Lasse und sein elfjähriger Schüler Villads während ihrer Wattwanderung im dichten Nebel einen grausamen Fund gemacht haben, wird Lasse brutal niedergeschlagen und Villads entführt. Da ...

Nachdem der Lehrer Lasse und sein elfjähriger Schüler Villads während ihrer Wattwanderung im dichten Nebel einen grausamen Fund gemacht haben, wird Lasse brutal niedergeschlagen und Villads entführt. Da der Leichenfund unmittelbar auf der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland geschah, unterstützen die dänische Kommissarin Lykke Teit und deutsche Kommissar Rudi Lehmann die regionale Polizei.


Wächst da ein neue skandinavisches Dreamteam zusammen? Wäre nicht das erste dänisch/deutsche Ermittlungsteam. Es hat mir gut gefallen. Die Mischung stimmt.
Es war beeindruckend wie der deutsche Kommissar ebenso wie die dänische Kommissarin sich die örtliche Polizei Südjütlands zurecht schnitzten, kein arrogantes zurechtweisen oder überhebliches Gehabe. Es machte Spaß ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich Respekt erarbeiteten. Das machte, meiner Meinung nach, die gesamte Ermittlungsarbeit aus, Respekt und gegenseitige Anerkennung.
Dass beide Kommissare eine Vorgeschichte haben, die nicht einfach zu bewältigen ist, klang hin und wieder durch, hat aber keinen zu großen Raum eingenommen. Zeitweise knisterte es auch zwischen den beiden, wobei mir der Altersunterschied nicht ganz klar ist. Wahrscheinlich habe ich da auch etwas überlesen. Die Art und Weise wie dieser Fall bzw. die Fälle gelöst wurden, macht auf jeden Fall Hoffnung auf mehr.

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