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Veröffentlicht am 23.08.2017

Märchenhaft

Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten (Buch 1)
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Erster Satz

Mein Name ist Maya Jasmine Morgentau und ich bin eine Hüterin der Gaia.

Meinung

Alle hundert Jahre wird ein Mädchen aus dem Orden dazu auserkoren einen der vier Söhne der Gaia zu heiraten. ...

Erster Satz

Mein Name ist Maya Jasmine Morgentau und ich bin eine Hüterin der Gaia.

Meinung

Alle hundert Jahre wird ein Mädchen aus dem Orden dazu auserkoren einen der vier Söhne der Gaia zu heiraten. Diese Halbgötter verkörpern die Jahreszeiten. Die junge Maya wird von der Göttin selbst ausgewählt und in ihre Welt gebracht. Dort trifft sie schon bald auf die Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch einer zieht sie besonders in seinen Bann.

Die Protagonistin Maya erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht und lässt den Leser Einblicke in ihren Gedanken und Gefühle haben. Der Schreibstil war angenehm, wenn auch manchmal recht einfach gehalten.
Die gesamte Geschichte war überaus hinreißend und süß gestaltet, hatte aber auch traurige Höhepunkte. Sie wirkte auf mich wie ein Märchen. Zum Ende hin machte die Geschichte in wenigen Sätzen große Zeitsprünge. Dies war nicht unbedingt mein Fall und man hätte es sicherlich auch schöner lösen können.
Zu Beginn stellt Maya sich, den Orden und die Welt vor. So erfährt der Leser, dass hunderte Jahre vergangen sind, seit die Menschheit die Welt zu Grunde gerichtet hat. Autos, Flugzeuge, so etwas gibt es nun nicht mehr. Die wenigen Menschen , die überlebten, leben auf einem kleinen Flecken Erde, welchen Gaia für sie gereinigt und gesegnet hat, während der Rest der Welt unter einen schweren Schneedecke ruht und heilt.

Charaktere

Die junge Protagonistin Maya wuchs im Orden der Hüterinnen auf, umgeben von Frauen allen Alters, die täglich zur Muttergöttin Gaia beten. Männer gab es dort keine, wodurch sie auch keine Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht sammeln konnte. Sie wollte nie die Auserwählte werden und war nicht nur glücklich durch diese Ehre. Sie war mir auf die Dauer etwas zu unbeholfen und unsicher, ansonsten gefiel mir ihr Charakter aber sehr gut.

Die vier Brüder spiegelten die Jahreszeiten gut wieder. Aviv, der Frühling, war zu Anfang etwas schüchtern und öffnete sich von Zeit zu Zeit mehr. Sol, der Sommer, glänzte durch eine offene, fast schon aufdringliche Art, während Jesien, der Herbst, vertraulich und entspannend wirkte. Nevis, der Winter, war zurückhaltend, immer eine schützende Mauer um sich.

Fazit

Schönes Buch für zwischendurch, besonders für Märchenfans ein kleiner Genuss. 4/5 Sternen

Veröffentlicht am 30.07.2017

Schnelllebige Geschichte

Nachtblau
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Erster Satz

Eine Woche nach dem Begräbnis verspüre ich noch immer von allem Erleichterung.

Meinung

Nach dem Tod ihres Gatten, verkauft Catrijn das Hab und Gut, welches sie geerbt hat und macht sich ...

Erster Satz

Eine Woche nach dem Begräbnis verspüre ich noch immer von allem Erleichterung.

Meinung

Nach dem Tod ihres Gatten, verkauft Catrijn das Hab und Gut, welches sie geerbt hat und macht sich auf in die nächstliegende Stadt, um dort ihre neue Stelle als Haushälterin anzutreten. Doch durch mehrere Umstände führt der Weg sie erst nach Amsterdam und dann nach Delft, wo sie eine Anstellung als Keramikmalerin findet. Endlich kann sie mit ihrer Leidenschaft Geld verdienen, doch ihr Glück soll nicht lange halten.

Der Schreibstil war zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig, aus der Ich Perspektive erzählt die Protagonistin in der Gegenwart ihre Geschichte. Dabei ist ihre Erzählung überraschend jung und frisch, auch Catrijn selbst wirkt außergewöhnlich selbstbewusst und scheint keine Angst zu haben. Gestaffelt sind die Kapitel in viele, besonders am Anfang, kurze Abschnitte, weswegen ich nicht auf Anhieb in der Geschichte ankam.

Charaktere

Catrijn ist noch jung, als sie dass erste Mal schwanger wird und kurz darauf heiratet. Die anfangs glückliche Ehe verläuft allerdings schnell anders. Sie verliert das Kind, ihr Ehemann stirbt. Als nichts mehr sie im Dorf hält, versucht sie ihr Glück in der Stadt. Sie ist für ihre Zeit sehr selbstbewusst und eigenständig. Die Malerei ist ein angeborenes Talent und sie versteht sich darauf, auch wenn sie keinen Unterricht hatte.

Ich zweiter Ehemann und ehemaliger Arbeitgeber Evert bedachte sie schon von Anfang an mit Blicken. Sah Catrijn doch seiner verstorbenen Frau sehr ähnlich. Er ist der Besitzer einer Keramikmanufaktur. Er war stets freundlich, Verstand sich mit jedem gut und war ein angesehenes Mitglied in Delft. Der Verlust seiner Familie bei einem Brand, macht ihm schwer zu schaffen.

Noch bevor sie weit herum kommt, trifft Catrijn auf Mattias der ihr dabei hilft eine Stelle bei seinem Bruder zu bekommen. Die beiden verstehen sich gut. Mattias ist ein Vielreisender, immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer und verzichtet dafür gerne auf eine Ehe und Familie. er versteht sich darauf, mit Frauen zu flirten und sie um den Finger zu wickeln.

Fazit

Leider fehlte mir etwas Tiefgang, der durch die kurzen Kapitel einfach nicht gegeben war. Trotzdem machte die Geschichte rund um Catrijn viel Spaß, war mit Spannung gespickt und zeigte eine junge, starke Frau, die wusste was sie wollte. 4/5 Sterne

Veröffentlicht am 05.07.2017

Schönes Jugendbuch über die erste große Liebe

Wie ein Himmel voller Seehunde
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Erster Satz

Auf der Fähre hat ihr Vater immer gute Laune.

Meinung

Anna verbringt ihre Ferien wie immer, zusammen mit ihrem Vater wohnt sie die Zeit über in ihrer Hütte auf Sandö, einer kleinen Insel, ...

Erster Satz

Auf der Fähre hat ihr Vater immer gute Laune.

Meinung

Anna verbringt ihre Ferien wie immer, zusammen mit ihrem Vater wohnt sie die Zeit über in ihrer Hütte auf Sandö, einer kleinen Insel, die nur über die Fähre erreichbar ist. Sie fangen gemeinsam Fische und arbeiten an verschiedenen Sachen für ihr „Paradies“. Auch Lollo verbringt ihre Ferien auf Sandö, jedoch eher unfreiwillig, mit ihren Eltern, ihrem Bruder und dessen Kumpel. Kein Sommer, wie sie es sich vorgestellt hatte. Doch dann treffen die zwei unterschiedlichen Mädchen aufeinander und nach einigen ersten gemeinsamen Unternehmungen wachsen die Gefühle für einander, doch sind sich nicht beide darüber im Klaren, ob sie mehr als nur einen Sommerflirt wollen.

Der Schreibstil wirkt jung hat aber etwas unnahbares, was mich die Charaktere von weiter weg betrachten ließ und weswegen die Emotionen nicht wirklich zu mir über sprangen. Die Sätze im Großen und Ganzem sind eher kurz und knapp, ebenso wie die Kapitel, die immer abwechselnd aus der Sicht einer der Protagonisten geschrieben sind. Diese werden von einem Erzähler begleitet, welcher Einblicke in die Gedanken der beiden Mädchen ermöglicht.
Annas und Lollos erstes Aufeinandertreffen läuft ohne Worte und mit stummen Blicken ab. Beide Familien kommen mit der Fähre auf die Insel. Während Anna und ihr Vater zu zweit sind und ihr Gepäck aus einigen wenigen Plastiktüten besteht, reißt Lollo mit ihren Eltern an. Die Familie besitzt ein neu gekauftes Ferienhaus auf der Insel, zwei Boote und eine menge Geld. Die beiden Mädchen könnten unterschiedlicher nicht sein und doch fühlen sich beide von der anderen angezogen. Nach dem anfänglichen Unbehagen kommen die Zwei eines Tages in ein kurzes Gespräch und ehe sie sich versehen, sitzen sie in einem Boot und legen Netze auf dem Meer aus. Nach diesem Ausflug sehen sie sich regelmäßig, schreiben Briefe, sitzen am Lagerfeuer und grillen frischen Fisch.

Charaktere

Anna ist unscheinbar, gibt nicht viel auf Klamotten, Geld und Aussehen. Sie ist ruhig und unsicher, besonders wenn es um die Liebe geht. Früher verbrachte ihre ganze Familie die Ferien auf der Insel, doch ihre Mutter starb vor ein paar Jahren und ihr Bruder wurde älter und fing an zu arbeiten. Anna fühlt sich von Anfang an zu Lollo hingezogen und beobachtet sie immer etwas länger und genauer als nötig, da sie den Blick nicht abwenden will.

Lollo ist das genaue Gegenteil. In ihrem Leben dreht sich alles ums Geld und Ansehen. Zuerst macht sie sich über Anna und ihren Vater lustig, ist aber später genauso von Anna fasziniert, wie diese von ihr. Allerdings hat sie Angst, dass ihre Beziehung raus kommt und ihre Eltern und Freunde davon erfahren könnten.

Fazit

Wieder einmal ein schönes Jugendbuch über die erste große Liebe, zweier Mädchen. Leider kam die ganze Geschichte so entfernt rüber, dass manch ein Gefühl auf der Strecke blieb. 4/5 Sterne

Veröffentlicht am 30.06.2017

Achtung Suchtgefahr

Junktown
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>>„Überall, wo Geld und Pflicht zusammenkommen, mangelt es erfahrungsgemäß nicht an Gründen, über Leichen zu gehen.“>Revolution ist der Austausch der einen Herrschaft durch eine andere.

>>„Überall, wo Geld und Pflicht zusammenkommen, mangelt es erfahrungsgemäß nicht an Gründen, über Leichen zu gehen.“<< Seite 288

Erster Satz

Die Sonne hievte sich über den Horizont und schien nieder auf ein Junktown, das den Morgen so teilnahmslos über sich ergehen ließ wie eine Cracknutte den letzten Freier nach einer viel zu geschäftigen Nacht.

Meinung

Konsum ist Pflicht, so lautet die erste Regel in Junktown, wo die Konsumpartei das Sagen hat. Solomon Cain ist Inspektor bei der geheimen Maschinenpolizei und wird eines Tages zu einem Tatort gerufen. Eine Brutmutter und deren achthundert Föten ermordet. Nichtsahnend macht er sich auf die Suche nach dem Mörder, ohne zu wissen, dass er durch diesem Fall sein Leben in Frage stellen würde.

Der Schreibstil ist angenehm, aber mit vielen selten verwendeten Wörtern gespickt, was für so manch einen schwerverständlich ist. Außerdem wird nicht gerade unverblümt über gewisse Dinge geschrieben, der Ausdruck der Charaktere ist eher harsch. Die Geschichte wird aus der Sicht eines Erzählers, der dem Protagonisten folgt, geschrieben.
Der Start in Junktown war alles andere als verständlich, da es sich hier um eine Dystopie handelt, in der sich das Regime und die Lebensverhältnisse geändert haben. Intelligente Maschinen leben neben den Menschen, beide arbeiten, lieben und konsumieren gemeinsam. So war mir erst nicht klar, wie ein Mann mit einer meterhohen Brutmutter eine körperliche Beziehung haben konnte. Anbetracht dieser Umstände, waren die ersten hundert Seiten recht zäh, bevor der Fall danach ins Rollen kam und mein Verständnis für die Welt wuchs. Im Buch selbst gibt es Anhänge, die die Humanklassen, Abkürzungen und einige Begriffe kurz erklären.

>>Revolution ist der Austausch der einen Herrschaft durch eine andere.<< Seite 362

Charaktere

Inspektor Solomon Cain ist in seinen Fünfzigern, hatte seine besten Tage schon hinter sich und verbringt seine Zeit nun mit der Arbeit. Früher ein Verfechter der Partei und seinerzeit aktives Mitglied während der Revolution. Seine Frau gab sich, aus für ihn unerklärten Gründen, vor Jahren den letzten Schuss und wurde somit zu einer verehrten Heldin des Staates. Er schert sich nicht viel drum, was andere über ihn denken, hegt nicht viele soziale Kontakte und vertieft such dafür umso mehr in die Arbeit.

Strukk, Cains jahrelanger Partner und Mechapathologe, geht sein Leben entgegengesetzt locker an und genießt den Konsum, die durchzechten Nächte und kommt mit einem ziemlich obszönen Humor daher. Er ist einer von Cains wenigen Kontakten und kann ihn manchmal zu Unternehmungen überreden.

Fazit

Spannender Sci-Fi Krimi, mit einem etwas anderem Protagonisten und sehr zähem Start. Doch danach entwickelt er sich zum Pageturner. 4/5 Sterne

Veröffentlicht am 21.06.2017

Fesselnd und aufregend, aber auch befremdlich

Paper Princess
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Erster Satz

„Ella, der Direktor möchte dich in seinem Büro sprechen“, verkündete Miss Weir mir, noch ehe ich das Klassenzimmer betreten habe.

Meinung

Ella ist 17, als ihre Mutter an Krebs stirbt und ...

Erster Satz

„Ella, der Direktor möchte dich in seinem Büro sprechen“, verkündete Miss Weir mir, noch ehe ich das Klassenzimmer betreten habe.

Meinung

Ella ist 17, als ihre Mutter an Krebs stirbt und sie alleine zurück lässt. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als selbst für sich zu sorgen, möchte sie nicht im Waisenhaus landen. Während sie wie jeder normale Teenager zur Schule geht, verdient sie nachts ihr Geld illegal beim Strippen. Doch plötzlich erscheint ein fremder Mann in der Schule und behauptet ihr gesetzlicher Vormund zu sein. Ohne lange zu zögern nimmt er Ella mit, in ein komplett anderes Leben. Teure Autos, große Villen und Privatschulen, ab sofort braucht die 17-jährige sich keine Sorgen mehr ums Geld zu machen. Dafür machen ihre fünf neuen „Brüder“ ihr das Leben schwer und sehen dabei auch noch alle verdammt gut aus, besonders einer hat es ihr sofort angetan.

Der Schreibstil war flüssig, jung und absolut passend. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Ella, die der Geschichte eigene Gedanken und Gefühle hinzufügt. Besonders gut geschrieben waren die erotischen Szenen, die nicht zu viel des Buches einnahmen, aber trotzdem aussagekräftig waren.
Sobald Ella bei den Royals ankommt, schlägt ihr ein kalter Ton und Abneigung von den fünf Brüdern entgegen. Diese trauen ihr nicht und werfen ihr so einige harsche Bemerkungen an den Kopf. Die Schülerin versucht sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen und zieht, sowohl im Hause Royal, als auch in der Öffentlichkeit ihr Ding durch, weswegen sie besonders mit den zweitältesten Bruder Reed gerne mal aneinanderstößt. Zwischen Teeniestreichen und Drogenmissbrauch, gelingt es ihr nach und nach die Brüder für sich zu gewinnen, doch das bleibt nicht ohne Folgen.

Charaktere

Die Protagonistin Ella wirkte zu Beginn schon sehr taff und verhält sich das Buch über auch sehr selbstbewusst und stark. Auch wenn der Start mit ihr etwas holprig und befremdlich war, so wuchs sie mir schnell ans Herz. Besonders in Streitgesprächen fand ich sie authentisch und überzeugend. Es gab allerdings auch einen Moment, in dem ich nur den Kopf schütteln konnte, weil ihre Reaktion so absurd lächerlich war und für mich einfach nicht nachvollziehbar.

Reed war für mich im gesamten Buch wohl der am uninteressante und langweiligste Charakter überhaupt. Bis zum Schluss konnte ich einfach nicht viel mit ihm anfangen. Er sollte zwar eine „Ist-mir-egal-solange-es-meiner-Familie-nicht-schadet“ Haltung haben, aber gerade das machte ihn für mich so öde und eintönig. Bis auf, dass er der „Anführer“ der Brüder war, stach er nicht sonderlich heraus. Auch dass er sich aus Laune heraus mit anderen um Geld schlägt, ist leider schon so ausgelutscht und nichts Neues und Spannendes mehr.

Eastons Verhalten war am Anfang wirklich gruselig, doch nachdem Ella und er mehr Zeit miteinander verbrachten, war er wie ausgewechselt. Er war wie ein großer Bruder und unglaublich süß zu ihr. Man spürte, dass er sie brauchte und auch nicht mehr gehen lassen wollte. Von allen Personen war er mir zum Ende hin am sympathischsten, auch wenn er anscheinend viele Fehlentscheidungen traf und sein Leben nicht im Griff hat.

Fazit

Fesselnd und aufregend, mit einem super Schreibstil und toller Protagonistin. Ihr männliches Gegenstück war dagegen mehr als nur schwach und ausdruckslos. Das Ende war wirklich gemein und macht Lust auf mehr! 4/5 Sterne