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Veröffentlicht am 05.07.2017

Eine gelungene Fortsetzung

Mord im Dirnenhaus
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In einer der übelsten Gassen Kölns lag das Haus „Zur schönen Frau“. Es war ein Dirnenhaus, in dem auch Ratsherren des Öfteren Abwechslung suchten. So auch Ratsherr Thönnes van Kneyart. Auf die Abwechslung, ...

In einer der übelsten Gassen Kölns lag das Haus „Zur schönen Frau“. Es war ein Dirnenhaus, in dem auch Ratsherren des Öfteren Abwechslung suchten. So auch Ratsherr Thönnes van Kneyart. Auf die Abwechslung, die ihn heute jedoch erwartete, war er nicht vorbereitet. Er traf sich mit Elsbeth, und fiel plötzlich tot um. Vergiftet wurde festgestellt. Und bald wusste man auch womit: mit dem Konfekt der Apothekerin Adelina!
Adelina, inzwischen verheiratet und Apothekermeisterin, machte das Konfekt selbst, und der Ratsherr hatte öfter welches bei ihr gekauft. Doch sie hatte es nicht vergiftet. Eisenhutessenz soll das Gift gewesen sein. Und ihr fiel nur ein Name einer Person ein, die evtl. wissen könnte, wo man diese Pflanze finden konnte. Doch den Mord traute sie ihr nicht zu. Zunächst wurden alle Hübschlerinnen – wie man die Dirnen nannte – eingesperrt und ‚befragt‘. Und Ludmilla, die Adelina einst geholfen hatte, genauso wie ihrem – nicht normalen – Bruder bei seiner Geburt, wurde auch ‚befragt‘. Doch Adelina war sich sicher, dass Ludmilla damit nichts zu tun hatte, und sie wollte das auch beweisen…
Wir es Adelina gelingen Ludmilla aus dem Turm zu holen? Wird sie herausfinden, wer die Morde begangen hat? Denn später musste noch ein Ratsherr sterben! Ihr Mann, Neklas Burka steht ihr bei ihren Ermittlungen zur Seite. Und sie fragen sich: Wer hat etwas davon, wenn Thönnes van Kneyart stirbt?
Dies ist der zweite Band der Adelina-Reihe von Petra Schier. Und genau wie beim ersten Band, was das Buch spannend von Anfang bis Ende. Immer wieder gab es kleine Spannungsbögen innerhalb des Großen. Es hat mich gefesselt und mir sehr gut gefallen. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ein sehr schöner historischer Roman

Tod im Beginenhaus
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Adelina ist die Tochter eines Apothekers in Köln. Die Apotheke geht recht gut, und sie liefern auch an das Beginenhospital. Doch eines Tages hört sie, dass ein alter Mann dort gestorben ist. Sie hat den ...

Adelina ist die Tochter eines Apothekers in Köln. Die Apotheke geht recht gut, und sie liefern auch an das Beginenhospital. Doch eines Tages hört sie, dass ein alter Mann dort gestorben ist. Sie hat den Mann gekannt, wie sie eigentlich fast alle Patienten dieses Hospitals kennt. Adelina ist verwirrt, denn so krank, dass er plötzlich stirbt, war der Mann eigentlich nicht. Doch dann gibt es noch zwei weitere Todesfälle mit den gleichen Symptomen. Adelina macht sich kundig und ist dann überzeugt, dass diese Menschen vergiftet worden sind, und zwar mit Schierling. Doch niemand will ihr glauben. Nur der Medicus Neklas Burka. Zwar glaubt er ihr, sagt aber, sie solle die Finger von dieser Sache lassen. Und dann bricht im Hospital eine Seuche aus. Die Symptome sind ähnlich…
Adelinas Vater will seine Tochter mit einem wesentlich älteren Mann verheiraten. Doch da wird er krank. Als der Mann von dieser Krankheit hört, macht er einen Rückzieher und Adelina ist froh darum. Sie drückt ein Geheimnis, das sie ihm bei einer Hochzeit nicht verheimlichen gekonnt hätte…
Wurden diese Menschen wirklich mit Schierling vergiftet? Oder hat Adelina sich geirrt? Wird sie den/die Schuldige/n finden? Und was hat Adelina für ein Geheimnis, das ihr – ihrer Meinung nach – eine Hochzeit verbaut?
Im Gegenteil zu einer anderen Rezensentin, deren Rezension ich gelesen habe, bin ich überhaupt nicht der Meinung, dass man zu viel voraussieht. Ich habe nicht schon früh gewusst, wer die Toten auf dem Gewissen hatte. Das Buch war für mich spannend, von Anfang bis zum Ende. Ich habe es mit Begeisterung gelesen, und mir auch gleich den zweiten Band „Mord im Dirnenhaus“ gekauft. Es ist ein sehr gutes Buch, und ich kann es jedem, der solche mittelalterlichen Krimis mag, empfehlen.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Hexenwahn

Der Hexenschöffe
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Im Prolog erfahren wir, dass Herrmann Löher in Amsterdam seine ‚Wehmütige Klage‘ abschließt. Er denkt an die Zeit, die er darin beschrieben hat.
Löher hatte Albträume. Er träumte von dem Foltertod Christine ...

Im Prolog erfahren wir, dass Herrmann Löher in Amsterdam seine ‚Wehmütige Klage‘ abschließt. Er denkt an die Zeit, die er darin beschrieben hat.
Löher hatte Albträume. Er träumte von dem Foltertod Christine Böffgens vor etwa fünf Jahren. Denn es sollte weitergehen, das Brennen. Diesmal sollte als Hexenkommissar Jan Möden nach Rheinbach kommen. Der Mann der vor fünf Jahren Kunigundes Stiefvater, als Hexenpatron verbrennen ließ. Da kam Dr. Schweigel zu Löher zu Besuch und berichtete, dass Möden bereits eingetroffen sei und nahe dem Turm wohne. Auch sagte er, dass Bartel eine Liebschaft mit Anna Kemmerling hatte. Und als Bartel zum Essen nach Hause kam, platzte die Bombe. Ein Streit brach aus, weil Anna zur versengten Art gehörte. Doch der Streit eskalierte und Bartel bekam eine gewaltige Ohrfeige von seinem Vater, und dieser warf ihn aus dem Zimmer
Kaum war Möden in Rheinbach hatte er auch schon eine Hexe parat, deren Namen er den Schöffen jedoch nicht verriet. Auf dem Marktplatz hetzte er die Menge auf und bekam so etliche Namen geliefert, die er als Hexen oder Zauberer anklagen wollte. Als eines Tages die Hexe in den Gerichtssaal geführt wurde, wurde Neyß Schmidt, einer der Schöffen leichenblass. Denn es handelte sich um seine Frau Martha. Peller, Gertzen und Löher versuchten zwar dagegen anzugehen, doch konnten sie nichts machen, ohne sich selbst zu gefährden….
Magarete Kocheim war bei der Versteigerung der Mailehen im Knuwel gelandet, d.h. von niemandem ausgewählt worden. Ihre Mutter versprach ihr einen Bräutigam, doch der hielt sein Versprechen nicht und Magarete erfuhr von ihrer Mutter, dass es ihr nur um Rache ging. Da Margarete das Leben bei ihr nicht mehr aushielt, wusste sie sich nicht anders zu helfen als…
Was hat Margarete getan? Und Löher, dessen Gewissen immer stärker schlug, und der eines Tages Möden entgültig gegen sich aufbrachte, was wird er tun, bzw. womit hat er Möden endgültig verärgert? All dies kann man in diesem Buch lesen.
Dieses Buch war nicht so ganz einfach zu lesen, denn es basiert auf einer wahren Begebenheit. Herrmann Löher gab es wirklich und er war wirklich Hexenschöffe in Rheinbach. Um sein Leben herum und um die Figuren anderer historischer Personen hat Petra Schier eine fantastische Handlung gewoben. Ich habe hier das Hörbuch, und obwohl ich nicht der ultimative Hörbuchfan bin, hat es mich total überzeugt. Die Sprecherin Sabine Swoboda hat es geschafft, den Personen Leben einzuhauchen. Sie hat Jan Möden eine Stimme gegeben, so, wie man sie sich vorstellen kann. Ebenso gut gab sie die Stimmen der anderen Personen wieder. Bei den Gefolterten bemerkte man in den Stimmen die Angst, die sie hatten. Und man merkte auch Herrmann Löher sein schlechtes Gewissen an, obwohl er gar nicht anders handeln konnte, wollte er seine Familie nicht gefährden. Wenn ich verrate, dass er letztendlich doch etwas getan hat, das Jan Möden endgültig gegen ihn aufbrachte, dann verrate ich nicht zu viel, denn das ist bereits im Prolog ersichtlich.
Im Nachwort geht Petra Schier noch auf einige Bräuche aus der damaligen Zeit ein. So dass man erfährt, was es mit verschiedenen Bräuchen, die im Buch erwähnt werden, auf sich hat.
Dann gibt es noch eine Erklärung zu den historischen Personen, was ich sehr wichtig finde. Denn nicht alle wollen im Nachhinein nachschauen, was davon jetzt wohl echt und was fiktiv war.
Alles in allem fand ich dieses Hörbuch fantastisch gelesen. Doch nicht nur von Sabine Swoboda. Über jedem Kapitel stand im Buch ein Teil aus dem ‚Wehmütigen Klage‘ Herrmann Löhers. Diesen Teil hat Tobias Dutschke gelesen. Und ich finde auch er hat es hervorragend gemacht. Er hat die Worte so deutlich und ausdrucksstark gelesen, so hätte ich es nie lesen können. Und erst im Hörbuch habe ich auch diese Zitate richtig verstanden. Für dieses Hörbuch gibt es von mir – genau wie für das Buch – fünf fette Sterne und am liebsten noch einen obendrauf.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Unmenschliche Folter oder die erzwungenen Geständnisse

Der Hexenschöffe
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Amsterdam 15. Juli 1676. Hermann Löher arbeitete an seiner Klageschrift. Bald würde er fertig sein. Und er durchlebte das Grauen der Hexenprozesse noch einmal. Doch die Klage war nötig.
Rheinbach 1631.Hermann ...

Amsterdam 15. Juli 1676. Hermann Löher arbeitete an seiner Klageschrift. Bald würde er fertig sein. Und er durchlebte das Grauen der Hexenprozesse noch einmal. Doch die Klage war nötig.
Rheinbach 1631.Hermann Löher war auf dem Weg zu seinem Wohnhaus. Erst vor einigen Stunden war er von einer Geschäftsreise heimgekehrt. Eigentlich war er froh wieder zu Hause zu sein, weshalb es ihn ärgerte, dass er sich nicht seiner Familie widmen konnte, sondern sich um städtische Gerichtsangelegenheiten kümmern musste. Der Hexenkommissar Dr. Franz Buirmann hatte höchstselbst zu der Schöffenversammlung geladen, und den kümmerte die Befindlichkeit eines Einzelnen überhaupt nicht. Eine Hexe war festgenommen worden und auch schon gefoltert worden. Gestanden habe sie schon, aber die Namen ihrer Mithexen wollte sie nicht nennen. Hermann Löher musste zusehen, wie sie bei der Folterung starb.
Rheinbach 1636. Seit dem Tod dieser angeblichen Hexe hatte Hermann Löher immer wieder Albträume. Und jetzt sollte das Brennen wieder beginnen. Diesmal war es nicht Hexenkommissar Buirmann, sondern Jan Möden, der sich von den Schöffen nicht drein reden ließ, höchstens sie redeten ihm nach dem Mund. Nur ein paar wenige widersprachen, doch sie wurden nicht erhört. Möden wollte Hexenprozesse in Rheinbach egal auf wessen Rücken sie ausgetragen wurden. Möglichst natürlich Leute mit Vermögen. Später sprachen vier der sieben Schöffen Jan Möden das Vertrauen aus. Löher und Gertzen blieb nichts anderes übrig als widerwillig mit dem Kopf zu nicken. Auf dem Marktplatz machte Möden bekannt, dass er Hexen zu überführen gedenke und er wiegelte die Menschen auf. Später sagte er dann endlich, wen er verhaftet hatte, bzw. er führte sieden Schöffen vor. Es war Marta Schmidt, die Ehefrau eines der Schöffen. Sie wurde so lange gefoltert, bis sie gestand und letztendlich auch Namen nannte, die Dr. Möden hören wollte…
Bartel Löher hatte Anna als sein Mailehen ersteigert, bzw. es stand vorher für ihn schon fest. Doch die eifersüchtige Margarete versuchte ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen, was ihr aber letztendlich nicht gelang. Und so verhökerte Margaretes Mutter sie mit einem ‚guten Freund‘ der letztendlich alles war, nur dich das, und Margarete war die Blamierte. Aber sie rächte sich – und fand dann doch noch einen, der sie trotzdem wollte…
Löher und Gertzen stellten sich immer wieder gegen Dr. Möden, konnten aber nie wirklich etwas ausrichten. Doch eines Tages geschah etwas, was Löher und auch Gertzen letztendlich zur Flucht zwang…
Dieses Buch der Autorin Petra Schier basiert auf einer wahren Begebenheit. Denn Hermann Löher gab es wirklich und er musste wirklich am Ende fliehen. Er verfasste dann eine Klageschrift in hohem Alter. Petra Schier hat u.a. diese Klageschrift als Grundlage für ihren Roman genommen. Doch ist so etwas natürlich noch kein Roman. Und so musste sie auch einiges hinzudichten, aber immer so, dass es realistisch blieb. So genaue Beschreibung eines Hexenprozesses hatte ich vorher noch nie gelesen. Natürlich wissen wir heute, dass damals unendlich viel Unrecht geschehen ist. Und eine einzelne Person, oder auch zwei oder drei, können nicht dagegen ankommen. Wenn ich mir vorstelle, was Hermann Löher in seiner Schöffenzeit mit ansehen musste – dann kann ich verstehen, dass er Albträume hatte. Ich habe dieses Buch jedenfalls mit Begeisterung gelesen, habe mit den Protagonisten aus dem Hause Löher und ihren Freunden gelitten, und war heilfroh, als sie am Ende fliehen konnten. Was ich nie verstehen werde ist, wieso die Leute so dumm waren. Wären diese Personen wirklich Hexen oder Zauberer gewesen, dann hätten sie sich doch durch Hexerei befreien gekonnt. Aber auf diese Idee kam damals wohl niemand. Auf jeden Fall hat mich das Buch von Anfang bis Ende gefesselt und ich habe es in einem Rutsch gelesen. Von mir bekommt es die volle Punkt/Sternezahl und wenn es ginge, würde ich noch einen draufsetzen. Und es bekommt eine klare Kaufempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Die Flürstentochter

Die steinerne Schlange
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Die Römer kommen um sich der Hilfe von Raganhars Stamm zu versichern. Quintus, ihr Anführer sieht Gerhild – und will sie haben. Dass ihre Brüder damit einverstanden sind, kann Gerhild nicht verstehen. ...

Die Römer kommen um sich der Hilfe von Raganhars Stamm zu versichern. Quintus, ihr Anführer sieht Gerhild – und will sie haben. Dass ihre Brüder damit einverstanden sind, kann Gerhild nicht verstehen. Sie besteht darauf, dass ein Kampf um sie ausgefochten wird. Und da die Brüder den vermutlich schlechtesten Kämpfer des Volkes ausgewählt haben, besteht sie darauf selbst zu kämpfen. Und sie siegt. Ob das gut für sie war? Quintus sinnt auf Rache….
Bei den Römern ist Hariwinius, Gerhilds Bruder und noch ein Mann, der ihr zu gefallen scheint, doch er steht in römischen Diensten…..
Dann gibt es da noch den Anführer eines anderen Stammes, der die Bezeichnung Barbar durchaus verdient. Und auch er will Gerhild haben….
Aber die junge Fürstentochter wehrt sich und sie warnt alle Stämme vor den Römern… Und sie flieht mit ihnen…
Doch dann will Quintus Gerhild zwingen, zu ihm zu kommen, denn er hat etwas gegen sie in der Hand…

Ein Mann, der von einer Frau besiegt wird ist doch eigentlich blamiert bis auf die Knochen. Aber Quintus will sich rächen, aber wie? Wer ist der Mann in römischen Diensten, der Gerhild zu gefallen scheint? Und wer ist der Anführer des andren Stammes, der es auch auf Gerhild abgesehen hat? Kann Gerhild alle Stämme warnen, und vor allem, werden sie ihr glauben? Wohin führt Gerhild diese Menschen? Sind sie dort wirklich sicher? Was hat Quintus gegen Gerhild in der Hand, das sie zwingen soll, zu ihm zu kommen? Was wird Gerhild tun? Alle diese und noch mehr Fragen beantwortet dieses Buch.

Meine Meinung
Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert, es gibt keine Fragen, was mit diesem oder jenem Wort/Satz gemeint ist. Ich war schnell in der Geschichte gefangen und konnte mich auch sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Ich litt mit Gerhild, als sie merkte, dass ihre Brüder sie an den Römer verschachern wollten. Und ich freute mich mit ihr, wenn sie Quintus wieder einmal entkam. Das Buch war von Anfang an spannend. Dass auf die Götter – ob römische oder germanische – nicht so sehr eingegangen wurde, hat mich nicht gestört. Ich finde, es hätte nur die Geschichte verzettelt, und vom eigentlichen Thema zu sehr abgelenkt. Und die Geschichte war gut und hat mich so sehr gefesselt, dass ich das Buch ziemlich schnell gelesen hatte. Es hat mir, wie eigentlich alle Bücher von Iny Lorentz, wieder super gefallen, und bekommt von mir eine ganz klare Lese-/Kaufempfehlung.