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Veröffentlicht am 05.07.2017

Die Nachkommen der Kreuzfahrer

Die Eifelgräfin
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Es geschah im Jahr des Herrn 1148. Die Ritter Eginolf und Radulf, sowie der Dritte im befreundeten Bunde mit Namen Jost, teilten sich die Beute aus dem Kreuzzug, der unter Kaiser Konrad unternommen worden ...

Es geschah im Jahr des Herrn 1148. Die Ritter Eginolf und Radulf, sowie der Dritte im befreundeten Bunde mit Namen Jost, teilten sich die Beute aus dem Kreuzzug, der unter Kaiser Konrad unternommen worden war. Der Kaiser beabsichtigte bald nach Konstantinopel aufzubrechen, und Radulf hatte eine Frau gefunden, weshalb er bleiben wollte. Sie teilten sich ein Kreuz an einer Kette. Es musste eine bedeutende Reliquie sein, denn als Jost seine Hand darauf legte, Zuckte ein greller Blitz auf, und das Kreuz mitsamt Kette war auch ganz warm, so als ob es lebendig wäre. Sie teilten das Kreuz. Jost erhielt das Kruzifix, Radulf die Kette und Eginolf behielt den Rahmen. Sie schworen sich feierlich, für immer Freund zu bleiben, was auch für ihre Nachkommen verbindlich sein sollte.
Zweihundert Jahre später im Jahr des Herrn 1348. Elisabeth von Küneburg reiste zu guten Freunden nach Kempenich auf deren Burg. Hedwig und Simon, die Besitzer von Kempenich, hatten sie eingeladen bei Ihnen zu bleiben, bis die Erbstreitigkeiten, in die Graf Friedebold von Küneburg durch seinen Stiefbruder Dietrich gezogen worden war, bereinigt seien. Dort lernte sie Johann von Manten, den Sohn des Grafen Notker von Manten, kennen. Zunächst erschien er ihr ungehobelt, mit schlechtem Benehmen. Doch bei einer Feier lernte sie ihn von seiner besseren Seite kennen. Obwohl sie es nicht wollte, und es ihr auch nicht gleich klar war, verliebte sie sich in ihn. Sie kämpfte dagegen an, denn sie hatte Gerüchte über die beiden gehört, die ihr absolut nicht gefielen. Johann von Manten gefiel die Jungfer Elisabeth, doch hatte er sich, nach dem Tod seiner geliebten Frau Mariana im Kindbett, geschworen, sich nie wieder zu verlieben. Doch wider seinen Willen geschah es, er kämpfte mit aller Macht dagegen an…..
Elisabeth benötigte auf der Burg eine persönliche Magd. In Blasweiler wohnte die älteste Tochtzer eines freien Bauern mit Namen Luzia. Diese verdingte sich bei Elisabeth als Magd. Es stellte sich heraus, dass beide Nachkommen zweier der drei Freunde waren. Elisabeth besaß den Rahmen und Luzia das Kruzifix. Neugierig fügten sie beides zusammen, und das Kreuz wurde warm und fing an zu summen. Doch das war noch nicht alles….
Wie werden die Erbstreitigkeiten der Stiefbrüder sich entwickeln? Und wird die Liebe von Johann zu Elisabeth und umgekehrt siegen? Und was hat es mit dem Summen des Kreuzes auf sich, von dem zwei Teile jetzt wieder zusammengefügt waren?
Ich fand das Buch von Anfang an spannend. Der Spannungsbogen begann zu Anfang und hielt sich bis zum Ende. Die Autorin versteht es, auch innerhalb des Bogens noch kleinere Spannungsbögen zu erzeugen. Das Buch liest sich gut und leicht. Es gefiel mir so gut, dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte. Für alle Liebhaber historischer Romane mit einem Schuss Romantik sehr zu empfehlen

Veröffentlicht am 05.07.2017

Warum wurde Claras Vater ermordet?

Vergeltung im Münzhaus
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Griet Burka war die Tochter des Kölner Stadtmedicus Neklas Burka und die Stieftochter seiner Frau, der Apothekerin Adelina Burka. Vor etwa zwölf Jahren hatten sie das Mädchen, das vorher Schlimmes erduldet ...

Griet Burka war die Tochter des Kölner Stadtmedicus Neklas Burka und die Stieftochter seiner Frau, der Apothekerin Adelina Burka. Vor etwa zwölf Jahren hatten sie das Mädchen, das vorher Schlimmes erduldet hatte, zu sich genommen. Und immer noch litt Griet unter den Folgen der Behandlung durch ihren Stiefvater….
Neklas und Adelina war bewusst, dass Griet wohl nie einen Mann finden würde, der über das hinwegsehen konnte, was er spätestens in der Hochzeitsnacht entdecken musste…. Doch Griet hatte schon immer und auch immer wieder betont, dass sie keinen Mann wolle… Im Gegenteil, wie wehrte jeden ab, der ihr zu nahe kam…
Clara war inzwischen Hebamme geworden, wie sie eines Tages Adelina erzählte. Doch dann begegnete sie mit Adelina und Griet in Köln ihrem Vater, der sie für tot gehalten hatte. Der Aachen verlassen und sich in Köln niedergelassen hatte. Und damit nahm das Unglück seinen Lauf….
Griet fühlte sich in der Kirche unwohl, war sie doch von ihrer Familie abgedrängt worden. Und das nahm ein Mann zum Anlass sie in der Kirche anzumachen. Doch da gab es noch Cristan, der Ziehsohn von Gewaltrichter Reese. Er rettete sie vor diesem Mann, was jedoch zu Gerüchten führte….
Cristan wusste plötzlich wieder wo er Griet schon einmal gesehen hatte…. Jetzt kannte er ihr Geheimnis.
Doch auch Cristan hatte ein gefährliches Geheimnis…..
Doch dann wurde Claras Vater im Münzhaus ermordet….. Und sein Knecht bezichtigte Clara des Mordes…..
Unter welcher Behandlung durch ihren Stiefvater hatte Griet heute noch zu leiden? Warum würde Griet keinen Mann bekommen? Warum wollte sie keinen? Warum wehrte sie sich vehement gegen eine Verbindung? Zu welchen Gerüchten führte Cristans Tat in der Kirche? Wo hatte er Griet schon einmal gesehen? Was war Griets Geheimnis? Und was verbarg Cristan? Warum wurde Claras Vater ermordet? Und warum behauptete der Knecht, es sei Clara gewesen? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

Meine Meinung
Dies ist der sechste und – wie Petra Schier sagt – vermutlich letzte Roman der Reihe um die Apothekerin Adelina Burka. Wie immer ließ sich das Buch leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil ist gewohnt unkompliziert es entstehen keine Fragen nach dem Sinn eines Wortes oder gar Satzes. In der Geschichte war ich wieder schnell drinnen. Auch konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Griet hat mir damals schon so leid getan, und so hoffte ich, dass sie ihre Ängste überwinden möge und einen guten Mann fände. Cristan sollte der Nachfolger von Gewaltrichter Reese werden. Auch ihn fand ich äußerst sympathisch, mal abgesehen davon dass ich Adelina und ihre ganze Familie sehr mag. Das Buch fing auch gleich wieder spannend an, denn Petra Schier versteht es, Spannung zu erzeugen und sie zu halten bis zum Ende des Buches. Wie viele ihrer Leser tut es mir leid, dass dies der letzte Band um Adelina sein soll. Aber wer weiß, was noch kommt… Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen, denn es hat mich gefesselt und ich konnte es nicht aus der Hand legen. Ich habe es in einem Rutsch gelesen. Es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und natürlich volle Bewertungszahl.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Eine gelungene Fortsetzung

Mord im Dirnenhaus
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In einer der übelsten Gassen Kölns lag das Haus „Zur schönen Frau“. Es war ein Dirnenhaus, in dem auch Ratsherren des Öfteren Abwechslung suchten. So auch Ratsherr Thönnes van Kneyart. Auf die Abwechslung, ...

In einer der übelsten Gassen Kölns lag das Haus „Zur schönen Frau“. Es war ein Dirnenhaus, in dem auch Ratsherren des Öfteren Abwechslung suchten. So auch Ratsherr Thönnes van Kneyart. Auf die Abwechslung, die ihn heute jedoch erwartete, war er nicht vorbereitet. Er traf sich mit Elsbeth, und fiel plötzlich tot um. Vergiftet wurde festgestellt. Und bald wusste man auch womit: mit dem Konfekt der Apothekerin Adelina!
Adelina, inzwischen verheiratet und Apothekermeisterin, machte das Konfekt selbst, und der Ratsherr hatte öfter welches bei ihr gekauft. Doch sie hatte es nicht vergiftet. Eisenhutessenz soll das Gift gewesen sein. Und ihr fiel nur ein Name einer Person ein, die evtl. wissen könnte, wo man diese Pflanze finden konnte. Doch den Mord traute sie ihr nicht zu. Zunächst wurden alle Hübschlerinnen – wie man die Dirnen nannte – eingesperrt und ‚befragt‘. Und Ludmilla, die Adelina einst geholfen hatte, genauso wie ihrem – nicht normalen – Bruder bei seiner Geburt, wurde auch ‚befragt‘. Doch Adelina war sich sicher, dass Ludmilla damit nichts zu tun hatte, und sie wollte das auch beweisen…
Wir es Adelina gelingen Ludmilla aus dem Turm zu holen? Wird sie herausfinden, wer die Morde begangen hat? Denn später musste noch ein Ratsherr sterben! Ihr Mann, Neklas Burka steht ihr bei ihren Ermittlungen zur Seite. Und sie fragen sich: Wer hat etwas davon, wenn Thönnes van Kneyart stirbt?
Dies ist der zweite Band der Adelina-Reihe von Petra Schier. Und genau wie beim ersten Band, was das Buch spannend von Anfang bis Ende. Immer wieder gab es kleine Spannungsbögen innerhalb des Großen. Es hat mich gefesselt und mir sehr gut gefallen. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ein sehr schöner historischer Roman

Tod im Beginenhaus
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Adelina ist die Tochter eines Apothekers in Köln. Die Apotheke geht recht gut, und sie liefern auch an das Beginenhospital. Doch eines Tages hört sie, dass ein alter Mann dort gestorben ist. Sie hat den ...

Adelina ist die Tochter eines Apothekers in Köln. Die Apotheke geht recht gut, und sie liefern auch an das Beginenhospital. Doch eines Tages hört sie, dass ein alter Mann dort gestorben ist. Sie hat den Mann gekannt, wie sie eigentlich fast alle Patienten dieses Hospitals kennt. Adelina ist verwirrt, denn so krank, dass er plötzlich stirbt, war der Mann eigentlich nicht. Doch dann gibt es noch zwei weitere Todesfälle mit den gleichen Symptomen. Adelina macht sich kundig und ist dann überzeugt, dass diese Menschen vergiftet worden sind, und zwar mit Schierling. Doch niemand will ihr glauben. Nur der Medicus Neklas Burka. Zwar glaubt er ihr, sagt aber, sie solle die Finger von dieser Sache lassen. Und dann bricht im Hospital eine Seuche aus. Die Symptome sind ähnlich…
Adelinas Vater will seine Tochter mit einem wesentlich älteren Mann verheiraten. Doch da wird er krank. Als der Mann von dieser Krankheit hört, macht er einen Rückzieher und Adelina ist froh darum. Sie drückt ein Geheimnis, das sie ihm bei einer Hochzeit nicht verheimlichen gekonnt hätte…
Wurden diese Menschen wirklich mit Schierling vergiftet? Oder hat Adelina sich geirrt? Wird sie den/die Schuldige/n finden? Und was hat Adelina für ein Geheimnis, das ihr – ihrer Meinung nach – eine Hochzeit verbaut?
Im Gegenteil zu einer anderen Rezensentin, deren Rezension ich gelesen habe, bin ich überhaupt nicht der Meinung, dass man zu viel voraussieht. Ich habe nicht schon früh gewusst, wer die Toten auf dem Gewissen hatte. Das Buch war für mich spannend, von Anfang bis zum Ende. Ich habe es mit Begeisterung gelesen, und mir auch gleich den zweiten Band „Mord im Dirnenhaus“ gekauft. Es ist ein sehr gutes Buch, und ich kann es jedem, der solche mittelalterlichen Krimis mag, empfehlen.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Hexenwahn

Der Hexenschöffe
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Im Prolog erfahren wir, dass Herrmann Löher in Amsterdam seine ‚Wehmütige Klage‘ abschließt. Er denkt an die Zeit, die er darin beschrieben hat.
Löher hatte Albträume. Er träumte von dem Foltertod Christine ...

Im Prolog erfahren wir, dass Herrmann Löher in Amsterdam seine ‚Wehmütige Klage‘ abschließt. Er denkt an die Zeit, die er darin beschrieben hat.
Löher hatte Albträume. Er träumte von dem Foltertod Christine Böffgens vor etwa fünf Jahren. Denn es sollte weitergehen, das Brennen. Diesmal sollte als Hexenkommissar Jan Möden nach Rheinbach kommen. Der Mann der vor fünf Jahren Kunigundes Stiefvater, als Hexenpatron verbrennen ließ. Da kam Dr. Schweigel zu Löher zu Besuch und berichtete, dass Möden bereits eingetroffen sei und nahe dem Turm wohne. Auch sagte er, dass Bartel eine Liebschaft mit Anna Kemmerling hatte. Und als Bartel zum Essen nach Hause kam, platzte die Bombe. Ein Streit brach aus, weil Anna zur versengten Art gehörte. Doch der Streit eskalierte und Bartel bekam eine gewaltige Ohrfeige von seinem Vater, und dieser warf ihn aus dem Zimmer
Kaum war Möden in Rheinbach hatte er auch schon eine Hexe parat, deren Namen er den Schöffen jedoch nicht verriet. Auf dem Marktplatz hetzte er die Menge auf und bekam so etliche Namen geliefert, die er als Hexen oder Zauberer anklagen wollte. Als eines Tages die Hexe in den Gerichtssaal geführt wurde, wurde Neyß Schmidt, einer der Schöffen leichenblass. Denn es handelte sich um seine Frau Martha. Peller, Gertzen und Löher versuchten zwar dagegen anzugehen, doch konnten sie nichts machen, ohne sich selbst zu gefährden….
Magarete Kocheim war bei der Versteigerung der Mailehen im Knuwel gelandet, d.h. von niemandem ausgewählt worden. Ihre Mutter versprach ihr einen Bräutigam, doch der hielt sein Versprechen nicht und Magarete erfuhr von ihrer Mutter, dass es ihr nur um Rache ging. Da Margarete das Leben bei ihr nicht mehr aushielt, wusste sie sich nicht anders zu helfen als…
Was hat Margarete getan? Und Löher, dessen Gewissen immer stärker schlug, und der eines Tages Möden entgültig gegen sich aufbrachte, was wird er tun, bzw. womit hat er Möden endgültig verärgert? All dies kann man in diesem Buch lesen.
Dieses Buch war nicht so ganz einfach zu lesen, denn es basiert auf einer wahren Begebenheit. Herrmann Löher gab es wirklich und er war wirklich Hexenschöffe in Rheinbach. Um sein Leben herum und um die Figuren anderer historischer Personen hat Petra Schier eine fantastische Handlung gewoben. Ich habe hier das Hörbuch, und obwohl ich nicht der ultimative Hörbuchfan bin, hat es mich total überzeugt. Die Sprecherin Sabine Swoboda hat es geschafft, den Personen Leben einzuhauchen. Sie hat Jan Möden eine Stimme gegeben, so, wie man sie sich vorstellen kann. Ebenso gut gab sie die Stimmen der anderen Personen wieder. Bei den Gefolterten bemerkte man in den Stimmen die Angst, die sie hatten. Und man merkte auch Herrmann Löher sein schlechtes Gewissen an, obwohl er gar nicht anders handeln konnte, wollte er seine Familie nicht gefährden. Wenn ich verrate, dass er letztendlich doch etwas getan hat, das Jan Möden endgültig gegen ihn aufbrachte, dann verrate ich nicht zu viel, denn das ist bereits im Prolog ersichtlich.
Im Nachwort geht Petra Schier noch auf einige Bräuche aus der damaligen Zeit ein. So dass man erfährt, was es mit verschiedenen Bräuchen, die im Buch erwähnt werden, auf sich hat.
Dann gibt es noch eine Erklärung zu den historischen Personen, was ich sehr wichtig finde. Denn nicht alle wollen im Nachhinein nachschauen, was davon jetzt wohl echt und was fiktiv war.
Alles in allem fand ich dieses Hörbuch fantastisch gelesen. Doch nicht nur von Sabine Swoboda. Über jedem Kapitel stand im Buch ein Teil aus dem ‚Wehmütigen Klage‘ Herrmann Löhers. Diesen Teil hat Tobias Dutschke gelesen. Und ich finde auch er hat es hervorragend gemacht. Er hat die Worte so deutlich und ausdrucksstark gelesen, so hätte ich es nie lesen können. Und erst im Hörbuch habe ich auch diese Zitate richtig verstanden. Für dieses Hörbuch gibt es von mir – genau wie für das Buch – fünf fette Sterne und am liebsten noch einen obendrauf.