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Veröffentlicht am 09.07.2017

Eine Buch - Achterbahn

Die Liebe zum Regen
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Das Buch konnte mich gefühlt nicht fesseln und trotzdem konnte ich es nicht aus den Händen legen, viel zu gerne wollte ich dem Geheimnis auf die Spur kommen.

Vera geht nach London, als sie nichts mehr ...

Das Buch konnte mich gefühlt nicht fesseln und trotzdem konnte ich es nicht aus den Händen legen, viel zu gerne wollte ich dem Geheimnis auf die Spur kommen.

Vera geht nach London, als sie nichts mehr in ihrer Heimat zu halten scheint. Doch in London wird es ihr alles andere als leicht gemacht. Der Vater ist von der ersten Sekunde auf Geschäftsreise und bis auf die kleine Zoe, sind die Mädchen nicht wirklich von ihrer Anwesenheit begeistert. Doch Vera beißt sich durch und durch den ein oder anderen Zufall gelingt es ihr im Verlaufe des Buches einen Zugang zu den Mädchen zu finden und schließlich dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Die Autorin hat eine sehr reduzierte und gefühlsarme Schreibweise, etwas woran ich mich als Leser erst gewöhnen musste. Doch genau diese Schreibweise kreiert eine ganz besondere Atmosphäre, die einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Es ist ein bisschen so, wie der Moment, wenn man am höchsten Punkt der Achterbahn schwebt und darauf wartet in den Abgrund zu stürzen. Dieser Moment, der nicht zu enden wollen scheint und das Adrenalin in die Höhe schießen lässt, weil man nur noch raus will und gleichzeitig so sehr auf den Fall freut. Claire Hoffmann gelingt es diesen Moment über fast 280 Seiten zu ziehen, bis es schlussendlich auf alle Fragen eine Antwort gibt und wie auch bei Achterbahnen, manchmal ist der Fall so großartig wie erwartet und manchmal werden die Erwartungen enttäuscht. Beides ist in diesem Buch der Fall und ich glaube, dass die Erfüllung der Erwartungshaltung nicht für jeden Leser pauschal zu beantworten ist, manche werden das Ende grandios finden, während andere eher enttäuscht über die Antworten sind. Ich habe das Buch mit gemischten Gefühlen beendet, einerseits hat mich der Tiefgang eines Teiles total geflasht, während mich die Einfachheit des anderen enttäuscht hat.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Harte Schale, weicher Kern

Ein Mann namens Ove
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Das Buch beginnt damit, dass ein Erzähler (wie für Fredrik Backmann üblich) Ove´s typische Handlungen an einem normalen Morgen beschreibt. Ove geht zum Parkplatz (Auto fahren ist in der Wohnsiedlung veboten) ...

Das Buch beginnt damit, dass ein Erzähler (wie für Fredrik Backmann üblich) Ove´s typische Handlungen an einem normalen Morgen beschreibt. Ove geht zum Parkplatz (Auto fahren ist in der Wohnsiedlung veboten) und schreibt die Nummernschilder auf, Ove kontrolliert ob alle Nachbarn den Müll recylen (natürlich hat mal wieder einer alles in einen Container geschmissen) und Ove regt sich fürchterlich auf, als er sieht, dass ein Fahrrad nicht im Fahrradschuppen steht, sondern außen an der Wand lehnt.

Ich will ehrlich sein, ich habe mich durch diese ersten paar Seiten regelrecht geschleppt und Tage dafür gebraucht. Ich war grade zu dankbar, als neue Bücher ankamen und ich einen guten Grund hatte, dieses Buch erst einmal weglegen zu können. Doch dann hat es mich gepackt, ich wollte unbedingt herausfinden, warum die, im Buch vermerkten, Rezensionen durchweg positiv sind. Ich wollte herausfinden, warum alle diesen Prinzipienreiter und Korinthenkacker, der sowie so nur ans Sterben denkt und alle in seiner Nachbarschaft wegkeift lieben. Und ich habe es herausgefunden, ich habe Ove danach in rasender Geschwindigkeit ins Herz geschlossen und war wirklich traurig als das Buch zu Ende war, es hatte doch grade erst angefangen.

Fredrik Backman ist es gelungen zu dem Spruch: "Harte Schale, weicher Kern" eine perfekt passende Figur zu entwickeln. Die so typisch überspritzte Darstellung des Charakters des Protagonisten, hat sich in diesem Buch mehr als perfekt eingefügt. Ove lebt für seine Prinzipien und meistens (sind wir mal ehrlich) sind solche Prinzipien übertrieben und es gibt genug Situationen in denen man alle Fünf mal grade seien lassen könnte. Aber Ove macht auch vor sich selber nicht halt und das hat ihn für mich so symphatisch gemacht.

Für mich eine Empfehlung für alle die sich, wie ich auch gerne, über diese Art von Menschen innerlich zu Tode fluchen und ihn manchmal gerne an einen Stuhl fesseln wollen würden.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ein Muss für jeden Buchliebhaber

Der kleine Laden der einsamen Herzen
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Posy ist in der Buchhandlung "Bookends" aufgewachsen und hat ihr ganzes Leben dort verbracht. Daher bricht eine Welt für sie zusammen als Lavinia, die Besitzerin der Buchhandlung, stirbt. Doch dann bekommt ...

Posy ist in der Buchhandlung "Bookends" aufgewachsen und hat ihr ganzes Leben dort verbracht. Daher bricht eine Welt für sie zusammen als Lavinia, die Besitzerin der Buchhandlung, stirbt. Doch dann bekommt Posy die Chance, den Buchladen wieder auf Kurs zu bringen, so dass er Gewinne einbringt. Passiert das nicht, fällt der Laden Sebastian, dem Enkel von Lavinia zu. Für Posy ein nicht auszudenkendes Schreckensszenario, den Sebastian hat von Büchern keine Ahnung und dann ist er auch noch als der Weiberheld Londons verschrien!

Ein Buch in dem es um Bücher geht, für Leseratten wie mich ein Traum.
Schnell habe ich die Protagonistin Posy ins Herz geschlossen, weil sie sich so leidenschaftlich für den Erhalt, der schon lange nicht mehr rentablen Buchhandlung, einsetzt. Und genau das, hat mich irgendwie an die Realität erinnert. Immer mehr kleine Buchhandlung verschwinden und die großen Ketten nehmen ihren Platz ein. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es stundenlang durch die großen Buchhandlungen zu stöbern, vor allem wegen der riesigen Auswahl. Aber die meisten Spontankäufe tätige ich doch immer in den kleinen Buchhandlungen, wo ich meine Wunschbücher nicht auf dem Silbertablett serviert bekomme, sondern mir andere Bücher ins Auge fallen.
Es hat mir gefallen mit welchem Nachdruck Posy ihre Pläne verfolgt und sich (wenn auch hinterlistig, weil zu ihrem Vorteil) nicht von Sebastian und seinen Plänen umstimmen lässt.
Die Autorin bindet auf eine angenehme Art und Weise real exestierende Bücher mit ein und erhält so einen realistischen Rahmen für die Geschichte.
Wie in fast allen Liebesromanen üblich, ist das Ende ersichtlich, was ich aber nicht schlimm fand, weil dies meiner Meinung nach nur ein Nebenstrang der Geschichte ist. Zudem habe ich mir persönlich das Ende, beim nachgucken der Seitenzahlen dummerweise selber verraten - ich rate euch daher guckt auf keinen Fall (!!!!) hinten ins Buch, man kann es nicht überlesen!
Weniger gut gefallen hat mir die Geschichte in der Geschichte. Wie in der Kurzbeschreibung schon angedeutet, schreibt Posy einen eigenen Liebesroman mit historischem Hintergrund. Leider ist es im Grunde genommen ihre Verarbeitung der akutellen Geschehnisse während der Treffen mit Sebastian, sowie ihre sexuellen Sehnsüchte. Dabei erschafft sie auch keine eigenständigen Figuren, sondern nutzt die Personen ihres Umfeldes - das lässt die Romanteile schwer lesen, weil die Charaktere exakt so sind wie in der Realität und sogar in gleichen oder ähnlichen Beziehungen zu ihr stehen, es gibt also keine Überraschungen.

Hätte die Autorin diese Geschichte in der Geschichte rausgelassen, wäre "Der kleine Laden der einsamen Herzen" wohl in meinen Favouritenkreis gewandert, so leider nicht!

Veröffentlicht am 05.07.2017

Tolle Sommerlektüre

An der Ostsee sagt man nicht Amore
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Als Anne während ihrer Hochzeit mit dem Italiener Fabio ein schwerwiegendes Geheimnis ihres Angetrauten entdeckt, flüchtet sie Hals über Kopf nach Rügen - dem Ort ihrer Jugend. Dort trifft sie auf Fritz, ...

Als Anne während ihrer Hochzeit mit dem Italiener Fabio ein schwerwiegendes Geheimnis ihres Angetrauten entdeckt, flüchtet sie Hals über Kopf nach Rügen - dem Ort ihrer Jugend. Dort trifft sie auf Fritz, der weniger begeistert von dem Gast aus Berlin ist und sich störrisch gibt. Während Anne mit der Enttäuschung und Wut über ihre so schnell gescheiterte Ehe kämpft, will Fritz, seit seine große Liebe Janine ihn für einen Bänker verlassen hat, nichts mehr von Frauen wissen. Vielleicht kommen die Beiden sich gerade deswegen immer näher...

Meine Meinung

Anne´s Flucht von ihrer Hochzeit ist so dramatisch wie eine Flucht von einer Hochzeit nur seien kann. Ohne auch nur einen Moment zu überlegen, steigt sie in ihr Auto und fährt gen Ostsee. Zunächst zu ihren Eltern, doch als sie merkt, dass ihre Schwester Sonja zu Besuch ist fährt sie nach Rügen. Dort legt sie sich am Strand im Brautkleid schlafen und wird am Morgen davon geweckt, dass Fritz sein Boot ins Wasser schiebt. Sie erkennt Fritz, mit dem sie ihren ersten Kuss hatte nicht sofort, sondern erst als sie ihn um Hilfe bitte, weil ihr Auto nicht mehr anspringt. Fritz ist über diese Begegnung zunächst zur semi begeistert und nimmt sich ihrem Auto wohl nur an, weil seine Eltern Anne sofort die Ferienwohnung zur Verfügung stellen. Ein richtiger Kontakt kommt erst zu Stande, als Anna den Insulanern verspricht sie bei dem Vorhaben, dass geplante Spa am Rande des Naturschutzgebietetes zu verhindern, zu unterstützen.

Das Buch ist ein typischer Liebesroman, ein Mann bricht einer Frau das Herz, die sich dann während des Liebeskummers dann in einen anderen verliebt. Klassischer Weise wälzt sich Anne in ihrem Liebeskummer und bricht tagelang in Weinkrämpfe aus, wenn das Thema Liebe auch nur angesprochen wird. Einzig und allein Fritz kann Anne´s Herzschmerz lindern.
Trotz dieser Vorhersehbarkeit fand ich, dass Katharina eine tolle und gefühlvolle Geschichte rund um Anne und Fritz gesponnen hat. Es fällt einem leicht sich das fiktive Örtchen Zicker vorzustellen und die immer mal wieder eingebundenen Passagen von Songtexten verbalisieren Anne´s Gefühle gut.
Nach dem ich das Buch beendet hatte, wünsche ich mir, dass es vielleicht einen zweiten Band gibt in dem das weitere Leben von Anne und Fritz beschrieben wird.

Das Buch ist eine Leseempfehlung für alle von euch die noch auf der Suche nach einer leichten Sommerlektüre sind.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Genauso sollten Oma´s sein

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
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Elsa ist fast acht und weil sie anders ist, als andere Kinder, ist ihre Oma ihre einzige Freundin. Oma hat ihr das Fast - Noch - Wach Land gezeigt und ihr die dazu gehörige Geheimsprache beigebracht. Oma ...

Elsa ist fast acht und weil sie anders ist, als andere Kinder, ist ihre Oma ihre einzige Freundin. Oma hat ihr das Fast - Noch - Wach Land gezeigt und ihr die dazu gehörige Geheimsprache beigebracht. Oma bricht auch mit Elsa mitten in der Nacht in einen Zoo ein und bewirft die herbeigeeilten Polizisten mit Dreckt und behauptet es wäre Kacke. Oma pfeift auf Gesetze, Konventionen und Regeln. Ihre Tochter, also Elsa´s Mutter treibt sie damit regelmäßig in den Wahrnsinn. Doch für Elsa macht sie das zur weltallerbesten Oma aller Zeiten. Dann jedoch stirbt Oma an Krebs und Elsa muss sich von nun an allein der Welt und ihren Abenteuern stellen. Damit Elsa weiß wo sie anfangen soll, hat Oma sie kurz vor ihrem Tod auf ein Schatzsuche, eine Art Volksprot im Fast - Noch - Wach Land geschickt. In dessen Verlauf lernt sie die Nachbarn und deren Schicksale, des Mehrfamilienhauses in dem Elsa mit ihrer Familie wohnt besser kennen. All diese Geschichten setzen sich wie Puzzleteile Omas und damit auch das Leben von Elsa´s Mama und Elsa selbst zusammen und erzählen davon wie das Fast - Noch - Wach Land und die Geheimsprache entstanden sind.
Im Gesamten hat mir die Geschichte, die das Buch beschreibt sehr gut gefallen. Sie vereint in einem richtigen Maße Drama, Humor, Biografie, Realität und Fantasie. Jedoch führt die Mischung von Realität und Fantasie, vor allem in der Mitte des Buches dazu, dass man als Leser sehr gefragt ist in seiner Vorstellungskraft, nämlich dann wenn fantastische Wesen aus dem Fast – Noch – Wach Land in der Realität auftauchen. Dadurch hat sich das Buch für mich zeitweise sehr gezogen und mir die Lust am aktiven weiterlesen genommen. Trotzdem bin ich sehr froh, dass Buch nicht weggelegt zu haben, denn am Ende bekommt man auf all die Fragen die aufkommen eine Antwort und ein wirklich versöhnliches Ende, mit dem ich zeitweise nicht mehr gerechnet hätte.
Fredrik Backman ist es gelungen, sehr ansprechende Charaktere zu beschreiben, auch wenn diese Beschreibung und die daraus folgenden Handlungen oft überspitzt wirken. Trotzdem habe ich alle Charaktere auf ihre Weise im Verlaufe des Buches lieb gewonnen und mir gewünscht, dass sich ihr Leben zum Positiven wendet.
Im Gesamten hat mich das Buch an die Filme „Tatsächlich Liebe“, „Happy New Year“ und „Valentinstag“ erinnert. Wer also diese Filme gut fand, für den ist das Buch „Oma lässt grüssen und sagt es tut ihr leid“ eine wirkliche Leseempfehlung.