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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2022

Die Macht der Gefühle

Everything We Lost (Love and Trust 2)
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Hope ist ein wahrer Sonnenschein, selbstbewusst und immer strahlend, so wird sie von ihrer Umgebung wahrgenommen. Doch ein Schicksalsschlag setzt nicht nur ihr, sondern auch ihrer ganzen Familie zu, so ...

Hope ist ein wahrer Sonnenschein, selbstbewusst und immer strahlend, so wird sie von ihrer Umgebung wahrgenommen. Doch ein Schicksalsschlag setzt nicht nur ihr, sondern auch ihrer ganzen Familie zu, so dass sich ihre Zukunftspläne ändern und sie sich hinter der Maske der Fröhlichkeit vor anderen versteckt. Nur ihre beste Freundin Mora weiß etwas über das Geschehene. Ihre Leidenschaft und gleichzeitig ihr Zufluchtsort ist die Musik, in der sie all ihre unterdrückten Gefühle äußern kann.
Als sie eines Tages Yeonjun auf der Arbeit begegnet, freunden sich die beiden an und werden zum gegenseitigen Anker. Durch aufkeimende Gefühle wollen beide ihre wichtige Freundschaft nicht zerstören, denn auch Yeonjun hat ein Geheimnis, welches sich auf seine Zukunft auswirken könnte.
"Everything we lost" habe ich innerhalb von zwei Tagen gelesen und auch ohne das Vorwissen aus Band eins ist alles verständlich. Das Cover ist wunderschön und einladend gestaltet und passend zum Frühling. Der Schreibstil ist eingehend und flüssig, die Londoner Umgebung vorstellbar und die beiden Hauptcharaktere sind, jeder auf seine Weise, sehr sympathisch. Ich mag es außerdem, dass die Musik, als Ausdrucksmittel von Gefühlen, einen großen Stellenwert in diesem Roman bekommen hat. Zudem werden aber auch ernste Themen angesprochen (daher auch die Triggerwarnung auf der ersten Seite), die leider heutzutage gar nicht so selten sind. Für mich war es dennoch eher eine leichte Lektüre, ohne allzu große Überraschungen. Für Liebhaber des New Adult Genre ist es definitiv eine Empfehlung, daher 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Island Liebe

The Sky in your Eyes
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Nach einer gescheiterten Beziehung wohnt die Anwaltsgehilfin Elin wieder bei ihren Eltern. Die Trennung hat tiefe Narben hinterlassen, weshalb sie sich, aufgrund ihrer Selbstzweifel und Scham über ihren ...

Nach einer gescheiterten Beziehung wohnt die Anwaltsgehilfin Elin wieder bei ihren Eltern. Die Trennung hat tiefe Narben hinterlassen, weshalb sie sich, aufgrund ihrer Selbstzweifel und Scham über ihren Körper, immer mehr zurück zieht. Nur die wilde Natur und das Kochen neuer Rezepte bringen etwas Abwechslung in den tristen Alltag.
Als sie während eines Kochkurses den charmanten und attraktiven Jon kennenlernt, ist sie sehr verunsichert. Interessiert er sich wirklich für sie?

Elin ist ein Charakter, mit dem sich wohl viele identifizieren können. Denn wer stand noch nicht vor dem Spiegel und haderte mit seinem Spiegelbild (egal ob zu groß, klein, dick, dünn)? Ihre Erfahrungen, aus der toxischen Beziehung und auch aus ihrer Kindheit, hinterließen tiefe Spuren. Als Jon sich ihr nähert ist sie deshalb sehr zurückhaltend, kann es zuerst gar nicht glauben. Doch Jon schenkt ihr die nötige Zeit und das Vertrauen, Stück für Stück eine Beziehung aufzubauen.
Mir gefällt es sehr, dass in diesem Buch die Hauptperson nicht dem erwarteten Erscheinungsbild entspricht. Ebenso steht die Liebesgeschichte nicht im Vordergrund, sondern entsteht parallel zur den Hauptthemen Selbstfindung und Bodyshaming. Es verdeutlicht außerdem, wie schnell man Personen (teils unbewusst) mit Worten und Gesten verletzen kann und wie weitreichend die Folgen sein können.
Auch wenn ich mir etwas mehr Spannung bzw. Unvorhersehbarkeit gewünscht hätte, habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen und kann es definitiv empfehlen, da es mal einen anderen Schwerpunkt setzt.
Ganz davon abgesehen muss ich noch die großartige Covergestaltung erwähnen. Die Nordlichter lassen einen sofort träumen und dank den Bildern auf den Innenseiten wächst das Fernweh.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Beängstigende Welt

Unsre verschwundenen Herzen
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In einem dystopischen Amerika, welches von PACT (einem Gesetz zur Erhaltung der Amerikanischen Kultur) dominiert wird, lebt der 12jährige Bird mit seinem Vater. Seit der großen Krise wird das Leben von ...

In einem dystopischen Amerika, welches von PACT (einem Gesetz zur Erhaltung der Amerikanischen Kultur) dominiert wird, lebt der 12jährige Bird mit seinem Vater. Seit der großen Krise wird das Leben von Gesetzen bestimmt, die Stabilität und Frieden erhalten sollen. Jedoch werden besonders asiatisch aussehende Menschen diskriminiert, die Kinder zwangsadoptiert.
Seit drei Jahren ist Birds asiatischstämmige Mutter verschwunden, doch eines Tages erhält er einen Brief mit Zeichnungen, die nur von seiner Mutter stammen können. Um das Geschehene zu verstehen, begibt er sich auf die Suche nach ihr und gelangt durch Erinnerungen an seine Kindheit und Recherche in Büchereien letztendlich auch zu seiner Mutter.

"Unsere verschwundenen Herzen" ist eine Dystopie, die teilweise beängstigend realistische Szenen hat und aufzeigt, wie sich die Gesellschaft in Krisenzeiten verändert. Ein Schwerpunkt der Autorin ist der asiatische Rassismus, aber sie zeigt auch, wie schnell sich eine Staatsform ändern kann, jeder den Anderen überwacht und ihm misstraut.
Ein weiteres Thema ist die Liebe der Mutter bzw. des Vaters zu ihrem Sohn; den Verzicht, den sie auf sich nehmen, nur um ihren Sohn vor der sich radikalisierenden Welt zu schützen.

Dieses Buch ist definitiv keine leiche Kost und ich habe einige Seiten gebraucht um in die Geschichte zu kommen und die Abläufe dieser Welt und auch die Verhaltensweisen der Personen zu verstehen. Aber dennoch hat es einen gefesselt, gerade weil man sich manche Entwicklungen leider auch in der heutigen Zeit vorstellen kann.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Die Macht der Freundschaft

Rise and Fall (Faith-Reihe 1)
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Eine Nacht mit ihrem besten Freund verändert Skylars Leben für immer. Nicht nur, dass Carter am Morgen danach für ein halbes Jahr nach Europa fliegt, sondern auch der schlimme Unfall, in den sie verwickelt ...

Eine Nacht mit ihrem besten Freund verändert Skylars Leben für immer. Nicht nur, dass Carter am Morgen danach für ein halbes Jahr nach Europa fliegt, sondern auch der schlimme Unfall, in den sie verwickelt wird und danach nicht mehr die Selbe ist. Um den Traum ihres besten Freundes nicht zu zerstören, verschweigt sie, dass sie in einem Rollstuhl sitzt und auch ihre wahren Gefühle für ihn.

Der Anfang der Geschichte, welche direkt mit dem tragischen Ereignis beginnt, hat mich sofort gefesselt. Mir gefiel besonders, dass Skylar nach ihrem Unfall nicht den Mut verliert, sondern wieder unabhängig ihren Alltag betreitet und in ihrer neuen Mitbewohnerin eine treue Freundin findet. Zudem erfährt man, mit welchen alltäglichen Problemen Rollstuhlfahrer zu kämpfen haben (z.B. barrierefreiheit). Auch die Rückblenden in die Kindheit bzw. die gemeinsame Vergangenheit von Skylar und Carter fügen sich gut in die Geschichte ein. An sich mag ich auch die Charaktere (besonders Hazel), aber in der zweiten Hälfte finde ich manche Reaktionen sehr unrealistisch (möchte an dieser Stelle nicht spoilern). Außerdem kommen immer mehr tragische Ereignisse zusammen, als ob sie nötig gewesen wären, um die Spannung aufrecht zu erhalten.
Dennoch ist es ein Buch, welches schön zu lesen ist und aufgrund der etwas anderen Hauptprotagonistin auch neue Sichtweisen aufzeigt.

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Krank vor Sorge

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Der Antiquitätenhändler Terence Cave verlor durch tragische Umstände bereits seine Mutter, seine Frau und seinen Sohn. Um nicht noch einen weiteren geliebten Menschen in seinem Leben zu verlieren, versucht ...

Der Antiquitätenhändler Terence Cave verlor durch tragische Umstände bereits seine Mutter, seine Frau und seinen Sohn. Um nicht noch einen weiteren geliebten Menschen in seinem Leben zu verlieren, versucht er mit allen Mitteln, seine 15jährige Tochter Bryony zu beschützen. Doch das stetige "sich sorgen" entwickelt sicht mit der Zeit zu einer Krankheit, so dass seine Tocher mehr und mehr versucht, gegen die Enge zu rebellieren.

Matt Haig schafft es, menschliche Emotionen so zu beschreiben, dass sie einen tief berühren. Gerade am Anfang leidet man mit, spürt die Trauer und ist zu Tränen gerührt. Durch den besonderen Erzählstil, der sich liest wie ein langer Brief des Vaters an seine Tochter, erlebt man die ganze Tragödie von Terence Cave hautnah. Im weiteren Verlauf des Buches erfährt man immer mehr über die tragischen Umstände, spürt den aufsteigenden Wahn und Kontrollzwang und fragt sich, warum kein Mensch eingreift um die Katastrophe zu verhindern.
Das Buch hat mich gefesselt, auch aufgrund des besonderen Schreibstils, allerdings musste ich es ab und zu zur Seite legen, da die Handlung immer bedrückender wurde. In Haigs Büchern geht es oft um die menschliche Psyche, jedoch ist dieses hier traurig und düster. An seinen anderen Büchern schätze ich sehr, dass es am Ende immer ein positives Fazit gibt. Dieses fehlt mir in dem Buch, weshalb es 4 Sterne bekommt.
Die Covergestaltung ist ansprechend und thematisch auch gut gelungen, jedoch trifft der Originaltitel eher den Kern des Buches als der deutsche Titel.


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