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Veröffentlicht am 24.11.2022

Leicht zäher Mittelteil aber insgesamt klug und spannend aufgebaut

Seegrund
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Inhalt:
Als der bekannte Geschichtenerzähler Salim plötzlich verstummt, prophezeit ihm eine Fee, dass nur sieben unerwartete Geschenke dafür sorgen können, dass er seine Stimme wieder findet. Sieben seiner ...

Inhalt:
Als der bekannte Geschichtenerzähler Salim plötzlich verstummt, prophezeit ihm eine Fee, dass nur sieben unerwartete Geschenke dafür sorgen können, dass er seine Stimme wieder findet. Sieben seiner Freunde versuchen alles und beginnen schliesslich, ihm Nacht um Nacht eine andere Geschichte zu erzählen.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mir ein guter Freund geliehen und nachdem es jetzt jahrelang auf meinem SuB liegen musste, habe ich es im November endlich gelesen. Die Figuren und die Idee mit den sieben Geschichten haben mir sehr gut gefallen. Die detaillierten Beschreibungen haben mich ins belebte Damaskus reisen lassen und ich war immer wieder begeistert von der Aktualität der Handlung und der äusserst politkritischen Sprache.
Leider hat mich diese Geschiche, welche sehr viele lange und kürzere Erzählungen und Erzählstränge beinhaltet, nicht ganz für sich einnehmen können und es fällt mir sehr schwer, dies in Worte zu fassen, weshalb meine Rezension auch so lange auf sich warten liess.
Irgendwie war ich nicht so richtig in der Geschichte drin und kann das handwerkliche Geschick des Autors und die schönen Beschreibungen und Stimmungen zwar erkennen, konnte dann aber doch nicht so richtig in die Geschichte eintauchen. Wahrscheinlich sind dieses Buch und ich einfach nicht füreinander gemacht.

Meine Empfehlung:
Von mir gibt es trotzdem eine Empfehlung für dieses kreative, intelligent und bildgewaltig erzählte Buch. Es wird sicher einige von euch verzaubern, auch wenn ihm das mit mir nicht ganz gelungen ist.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2022

Poetisch erzählt, aber nicht ganz überzeugend

Erzähler der Nacht
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Inhalt:
Als der bekannte Geschichtenerzähler Salim plötzlich verstummt, prophezeit ihm eine Fee, dass nur sieben unerwartete Geschenke dafür sorgen können, dass er seine Stimme wieder findet. Sieben seiner ...

Inhalt:
Als der bekannte Geschichtenerzähler Salim plötzlich verstummt, prophezeit ihm eine Fee, dass nur sieben unerwartete Geschenke dafür sorgen können, dass er seine Stimme wieder findet. Sieben seiner Freunde versuchen alles und beginnen schliesslich, ihm Nacht um Nacht eine andere Geschichte zu erzählen.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mir ein guter Freund geliehen und nachdem es jetzt jahrelang auf meinem SuB liegen musste, habe ich es im November endlich gelesen. Die Figuren und die Idee mit den sieben Geschichten haben mir sehr gut gefallen. Die detaillierten Beschreibungen haben mich ins belebte Damaskus reisen lassen und ich war immer wieder begeistert von der Aktualität der Handlung und der äusserst politkritischen Sprache.
Leider hat mich diese Geschiche, welche sehr viele lange und kürzere Erzählungen und Erzählstränge beinhaltet, nicht ganz für sich einnehmen können und es fällt mir sehr schwer, dies in Worte zu fassen, weshalb meine Rezension auch so lange auf sich warten liess.
Irgendwie war ich nicht so richtig in der Geschichte drin und kann das handwerkliche Geschick des Autors und die schönen Beschreibungen und Stimmungen zwar erkennen, konnte dann aber doch nicht so richtig in die Geschichte eintauchen. Wahrscheinlich sind dieses Buch und ich einfach nicht füreinander gemacht.

Meine Empfehlung:
Von mir gibt es trotzdem eine Empfehlung für dieses kreative, intelligent und bildgewaltig erzählte Buch. Es wird sicher einige von euch verzaubern, auch wenn ihm das mit mir nicht ganz gelungen ist.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Kurzweilig, emotional, unterhaltsam

Liebesperlen
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Inhalt:
"Liebesperlen", das sind neun Erzählungen voller flüchtiger Gefühle, Zärtlichkeit, Leidenschaft, Verlassenwerden, Glück und Liebe in all ihren Facetten. Manchmal süss, manchmal zartbitter, manchmal ...

Inhalt:
"Liebesperlen", das sind neun Erzählungen voller flüchtiger Gefühle, Zärtlichkeit, Leidenschaft, Verlassenwerden, Glück und Liebe in all ihren Facetten. Manchmal süss, manchmal zartbitter, manchmal tragisch.

Meine Meinung:
"Liebesperlen" habe ich mir vor zwei Wochen aus einem offenen Bücherschrank mitgenommen, weil mich "Was man von hier aus sehen kann" von Mariana Leky sehr, sehr begeistert hat. Die neun kurzen Erzählungen haben mich wunderbar unterhalten, immer mal wieder zum Nachdenken angeregt und auch sehr berührt. Irgendwie ist es Leky gelungen, auf wenigen Seiten immer ganz neue Figuren und Szenen zu zaubern, die mich sofort in ihren Bann gezogen haben. Alle diese neun Ich-Erzählungen sind stets aus der Sicht einer einzigen Frau, die auf ihr Leben zurückblickt und am Ende in ihrer Kindheit ankommt, geschrieben. Die Kapitel sind aber nicht aufeinander aufbauend und höchstens lose zusammenhängend. Die Erzählerin wird manchmal mehr, manchmal weniger detailliert beschreiben, aber die anderen Figuren, Eltern, ein Bruder, ein Hund, ein Liebhaber oder auch ein Zahnarzt werden durch wenige Beschreibungen ganz fassbar und die teilweise ziemlich skurrilen, manchmal tragischen oder ein wenig ekelhaften Szenen wirken schwerelos und spontan skizziert.

Meine Empfehlung:
Natürlich transportieren diese neun Erzählungen kein "Was-man-von-hier-aus-sehen-kann-Gefühl", aber die kurzweiligen, unterhaltsamen, nachdenklich stimmenden und insgesamt sehr unterschiedlich aufgebauten Szenen sind mitten aus dem Leben gegriffen und lassen sich wunderbar zwischen und neben anderen Lektüren geniessen.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Anspruchsvoll und erschütternd

Unorthodox
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Inhalt:
Deborah wächst als chassidische Jüdin in Williamsburg auf. Dort erfährt sie am eigenen Leibe, wie sehr die strengen Gesetze der Satmar-Gemeinde - eine ultraorthodoxe Sekte - sie als junge Frau ...

Inhalt:
Deborah wächst als chassidische Jüdin in Williamsburg auf. Dort erfährt sie am eigenen Leibe, wie sehr die strengen Gesetze der Satmar-Gemeinde - eine ultraorthodoxe Sekte - sie als junge Frau einschränken und sie mit täglichen Geboten und vor allem Verboten an die Gemeinde und ihre Familie fesseln. Vom Aufwachsen bei ihren strenggläubigen Grosseltern, über die Zwangsheirat, bis hin zur Entdeckung einer ganz neuen Freiheit erzählt Deborah Feldman schonungslos ehrlich aus einer Parallelwelt, die für einige Menschen immer noch Alltag ist.

Meine Meinung:
Gemeinsam mit Jamie vom Blog Librovore habe ich dieses Buch gelesen und immer wieder besprochen und diskutiert und wir sind uns dabei nicht immer ganz einig geworden, waren beide aber entsetzt von Deborah Feldmans Schicksal, den strengen und vor allem frauenfeindlichen Sitten und Gebräuchen der ultraorthodoxen Satmar-Gemeinde und dem blinden Vertrauen, das die Mitglieder der Gemeinde ihren Rabbis entgegenbringen.
Ich habe die unterschiedlichen Kapitel jeweils förmlich inhaliert und der Glossar im Hintergrund sowie die Anmerkungen zur Übersetzung haben mich die ganze Geschichte und alle Zusammenhänge noch besser nachvollziehen lassen. Bewusst sind nämlich einzelne Wörter aus dem Jiddischen und Hebräischen aus Authentizitätsgründen nicht übersetzt worden, was ich persönlich als sehr passend empfunden habe. Auch habe ich mich in den vergangenen Jahren bereits mit einigen Dokumentationen, Reportagen, Artikeln und Büchern rund um das (orthodoxe) Judentum befasst, weshalb mir zum Glück nicht alles total fremd war.

Erzählsprache:
Vor allem am Anfang der Geschichte war ich noch total gefangen in Deborahs Alltag in ihrer Welt und habe sie sehr gut nachvollziehen können. Der Schluss des Buches war mir aber ein wenig zu nüchtern und vor allem zu schnell erzählt. Da hätte ich mir noch mehr Hintergründe und Nahbarkeit gewünscht. Ich kann aber nachvollziehen, dass gerade die Kapitel rund um den Austritt aus der Gemeinde sich nicht so leicht haben schreiben lassen, weshalb ich diese eher distanzierte Erzählhaltung der Autorin durchaus verstehen kann, schliesslich hat sie beim Schreiben dieser Geschichte alle Erinnerungen noch einmal durchleben müssen.

Meine Empfehlung:
Dieses Buch ist sehr anspruchsvoll und vor allem erschütternd. Ich empfinde es aber genau deshalb als um so wichtiger. Diese Geschichte, die zwar tief bewegt, die aber eine Erfolgsgeschichte ist, macht Mut und klärt auf, weshalb ich euch "Unorthodox" sehr herzlich empfehle.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Ein wenig träge erzählter aber gar nicht verstaubte Klassiker

Vor Rehen wird gewarnt
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Inhalt:
Angelina (Ann) Ambros hat als kleines Kind gelernt, ihre Mitmenschen um den Finger zu wickeln, zu manipulieren und gegeneinander auszuspielen. Durch ihr unschuldiges und zerbrechliches Aussehen ...

Inhalt:
Angelina (Ann) Ambros hat als kleines Kind gelernt, ihre Mitmenschen um den Finger zu wickeln, zu manipulieren und gegeneinander auszuspielen. Durch ihr unschuldiges und zerbrechliches Aussehen kommt sie immer damit davon, bis sie gemeinsam mit ihrer Stieftochter Joy eine Zugreise antritt, deren unvorhergesehener Ausgang sie ihr Leben als Tochter eines aufopfernden Vaters, als jüngere Schwester der liebevollen Schwester Maud, welcher sie schliesslich den Mann - einen damals berühmten Musikers - ausspannt und als Ehefrau und Mutter Revue passieren lässt.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist mir von der lieben Jamie vom Blog Librovore geschenkt worden und ich habe mich riesig über die schöne Ausgabe aus der Büchergilde gefreut. Jamie hat sich eher schwer getan mit dem Buch und ich konnte dies sehr gut nachvollziehen, hatte ich selber doch in der Mitte auch einen Durchhänger. Der Beginn hat mich nämlich gepackt und obwohl ich ein paar Seiten gebraucht habe, um mich auf die Sprache einzulassen, war ich ziemlich begeistert. Besonders gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin ganz unterschiedliche historische Ereignisse und viele Figuren aber auch einiges an Gesellschaftsstudien und Gesellschaftskritik unterbringt.
In der Mitte war mir die Geschichte dann ein wenig zu langsam und ausschweifend erzählt, aber gegen Ende, als vor allem wieder aus der Perspektive von Angelinas Stieftochter Joy berichtet wird, kommt wieder viel Fahrt auf, was mir sehr gut gefallen hat.

Schreibstil:
Vicki Baum, deren Lebensgeschichte mich tief berührt hat, erzählt in eher gemächlichem Tempo und beleuchtet die mittlere bis höheren Gesellschaftsschichten San Franciscos und Wiens. Ausserdem lässt sie Hinter die Fassaden einer Musikerfamilie und tief in den Musikeralltag der damaligen Zeit blicken (wenn man sich vorstellt, dass eine Stradivari damals um die 5'000 bis vielleicht ca. 30'000 Dollar gekostet hat...), was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Die verschiedenen Figuren werden sehr ausführlich beschrieben und Anns manipulative Art, die ihr viele Vorteile verschafft, aber auch ganze Leben zerstört, während sie sich natürlich nie einer Schuld bewusst ist, sondern stets noch die scheinbar geschädigte mimt, verbindet alle Ereignisse und Personen miteinander.

Meine Empfehlung:
Dem ein wenig trägen Schreibstil zum Trotz habe ich in "Vor Rehen wird gewarnt" eine unterhaltsame und gesellschaftskritische Geschichte entdecken dürfen, die mich auf Vicki Baums weiteres Werk neugierig gemacht hat. Deshalb empfehle ich das Buch den Geduldigen unter euch weiter, es wird sich am Ende lohnen.

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