Profilbild von Judiko

Judiko

Lesejury Star
offline

Judiko ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Judiko über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2017

Good as Gone

Good as Gone
0

"Good as Gone"
Durch die Werbung hoch angepriesen, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass auch ich „Good as Gone“ als Leseexemplar erhalten habe.
Es ist die Geschichte einer Mutter und deren Familie, ...

"Good as Gone"
Durch die Werbung hoch angepriesen, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass auch ich „Good as Gone“ als Leseexemplar erhalten habe.
Es ist die Geschichte einer Mutter und deren Familie, die vor 8 Jahren ihre 13 jährige Tochter und Schwester verloren haben. Entführt aus den eigenen vier Wänden. Still und heimlich, als die Eltern schliefen. Lediglich die etwas kleinere Schwester hat es mitbekommen und die Szenerie aus einem Schrank heraus beobachtet. Traumatisiert kann sie aber keine genaueren Angaben zum Täter machen. So plätschern die Jahre dahin, ohne dass irgendwelche Spuren zu der vermissten Tochter führen. Inzwischen geht jeder in der Familie seinen eigenen Weg, denn jeder ist auf seine Weise irgendwie daran zerbrochen.
Die Geschichte beginnt, als die jüngere Tochter Semesterferien hat und nach Hause kommt. Beim gemeinsamen Abendessen klingelt es und die vermisste Tochter steht plötzlich, völlig verwahrlost, vor der Tür…
Für alle ein riesen Schock und  auch große Freude zugleich, sie endlich wieder in den Armen zu halten, würde da nicht nach kurzer Zeit dieses komische Gefühl sein, irgendetwas stimmt nicht mit ihr.
Die Geschichte klang sehr vielversprechend und fing auch sehr gut an. Lediglich zu Anfang hatte ich ein paar Probleme bei den Geschwisternamen, da sie ähnlich waren. Julie und Jane! Somit wusste ich erst nicht, wer jetzt wer ist, was sich mit der Zeit aber legte, als man die Charaktere besser kannte.
Im ersten Teil der Geschichte habe ich noch mit der wiederheimkehrenden Tochter mitgelitten, dennoch wird es einem schnell klar, dass sie etwas verheimlicht. Das gefiel mir sehr gut, man wollte wissen, was es ist oder ob sie sogar die Person ist, die sie vorzugeben scheint. Im Verlauf der Geschichte wurde es aber  immer verzwickter. Was mich am Ende etwas störte, da es nicht nur irreführend wirkte, was an sich ja  gut ist, den Leser auf falsche Fährten zu führen, sondern eher verwirrend. Dadurch verloren sich zum Ende hin die Spannung und die Neugierde.  – Good as gone!
Fazit:
Guter Plot mit einem abnehmenden, verwirrenden Spannungsbogen

Veröffentlicht am 14.04.2017

Eine ruhige, schöne Geschichte

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
0

Auf jedes Ende folgt ein neuer Anfang

Michele inzwischen 30 Jahre alt, lebt immer noch einsam und zurückgezogen, in einem Bahnhofshäuschen, dessen Haltestelle die Endstation ist. Seine Aufgaben, seit ...

Auf jedes Ende folgt ein neuer Anfang

Michele inzwischen 30 Jahre alt, lebt immer noch einsam und zurückgezogen, in einem Bahnhofshäuschen, dessen Haltestelle die Endstation ist. Seine Aufgaben, seit sein Vater verstorben ist, sind die Reinigung und das Einsammeln von zurückgelassenen Gegenständen.  Darin geht er auf und das ist sein Leben.

Als er 9 Jahre alt war, hat seine Mutter ihn und seinen Vater, ohne eine Erklärung verlassen. Das Einzige, was sie mitgenommen hat, war sein Tagebuch. Sie fragte, ob sie es mitnehmen dürfe,  er würde es auch wieder bekommen – und das sollte ein Versprechen sein!

Jetzt, in der Gegenwart, klopfte es eines Abends an der Tür. Vor ihm steht eine aufgebrachte junge Frau, die eine Puppe im Zug verloren hatte. Elena! Elena verzaubert Michele von Anfang an, mit ihrer direkten, unkomplizierten, unschuldigen Art, doch er kann diese Gefühle nicht zulassen und stößt ihr damit vor den Kopf.

Einen Tag später, entdeckt er, bei seinem Rundgang im Zug, sein Tagebuch. Zwanzig Jahre später, nachdem seine Mutter ihm versprochen hatte, dass er es wieder bekommen wird, liegt es einfach da. Doch, wer hat es da hin gelegt?

Elena war es dann, die ihn überzeugte, nach seiner Mutter zu suchen, um Antworten zu bekommen und so macht er sich schließlich auf…

In Italien war dieses Buch ein Bestseller und für mich hörte sich diese Geschichte auch toll an. Deswegen habe ich mich mit Michele zusammen auf eine Reise begeben, innerhalb Italiens, kleine,  idyllischen Orte kennengelernt und ihm geholfen, seine Mutter zu finden.   

Der Schreibstil war einfach und leicht zu lesen. Das Setting war toll, die Idee der Geschichte ebenso. Man kommt gut in die Geschichte rein und möchte auch unbedingt wissen, was vor zwanzig Jahren passiert ist. Der Mittelteil war mir persönlich aber zu ruhig. Ich habe dann angefangen Sätze zu überlesen, um dann zu schauen, wo ich weiter lesen kann, ohne Wichtiges zu versäumen. Das fand ich ein bisschen schade.  

Wer allerdings ruhige, schöne Geschichten mag, für den ist dieses Buch genau das Richtige, zumal man zum Schluss auch noch ein/zwei Überraschungen erwarten kann.

Ich möchte mich bei Radom House und dem Blanvalet Verlag, für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar bedanken.

Es ist verrückt, alle Rosen zu hassen,
nur weil eine Rose dich gestochen hat,
alle Träume aufgeben,
nur weil einer sich nicht erfüllt hat,
auf jeden Neubeginn zu verzichten,
nur weil einer gescheitert ist…
Da werden immer andere Gelegenheiten sein,
andere Freundschaften, eine andere Liebe,
eine neue Kraft.
Auf jedes Ende folgt ein neuer Anfang.
(von Antonine de Saint-Exupéry,
aus dem Roman von Salvatore Basile)

Veröffentlicht am 04.01.2024

Enttäuschend

Die Einladung
0

Auch wenn dieses Buch, wie fast jeder zweite Thriller klingt,  - einsame Insel, eine Handvoll Leute, keine Verbindung zur Außenwelt und plötzlich ein Toter, fand ich, klang die Grundstory gut. Ich bin ...

Auch wenn dieses Buch, wie fast jeder zweite Thriller klingt,  - einsame Insel, eine Handvoll Leute, keine Verbindung zur Außenwelt und plötzlich ein Toter, fand ich, klang die Grundstory gut. Ich bin bei sowas immer neugierig, wie Autor:innen so einen klassischen Plot umsetzen. Habe von sehr gut bis Flop alles schon gelesen, in diese Richtung.

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:

Auf einer abgelegenen schottischen Insel trifft eine Gruppe von Fremden zu einer vermeintlich glamourösen Silvesterparty ein. Doch statt des erwarteten herrschaftlichen Anwesens finden sie ein verfallenes Herrenhaus vor, von Festvorbereitungen keine Spur. Unklar ist auch, wer das Fest organisiert und die Einladungen verschickt hat. Die Gäste beschleicht das ungute Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt. Doch das nächste Boot zum Festland kommt erst nach den Feiertagen wieder vorbei, die Handys haben keinen Empfang, und die Gruppe ist von der Welt abgeschnitten. Am nächsten Morgen wird eine von ihnen tot aufgefunden, und unter den verbliebenen Gästen macht sich die Angst breit.

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:

Ein Thriller, der anfänglich noch atmosphärisch war, dann aber langweilig wurde. Für mich ein absolutes Hin und her, was die Spannung anging. Mal hatte das Kapitel meine volle Aufmerksamkeit, hatte Kopfkino und ich dachte, jetzt geht es richtig los, dann aber wieder totale Flaute, wo ich am liebsten abgebrochen hätte. So ging es die ganze Zeit, bis zum Schluss, als es wieder spannend war, da ich mit dem Täter wirklich nicht gerechnet hatte.  Aber eigentlich war es mir, aufgrund des ganzen Hickhacks und der unnahbaren Charaktere, fast schon egal, wie die Story enden wird. Habe aber durchgehalten, weil das Ende, wenn auch spät, tatsächlich gut war.

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:

Für mich ein klassischer Fall von, Potential leider nicht genutzt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.03.2023

Bin enttäuscht!

Das Sanatorium
0

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Ein 5 Sterne Hotel in den Alpen wird zum Schauplatz von Schrecken und Mord. Einst war das Hotel ein Sanatorium zur Behandlung von Tuberkulosepatienten, dessen düstere Vergangenheit auch ...

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Ein 5 Sterne Hotel in den Alpen wird zum Schauplatz von Schrecken und Mord. Einst war das Hotel ein Sanatorium zur Behandlung von Tuberkulosepatienten, dessen düstere Vergangenheit auch heute noch spürbar ist. Als Detective Inspector Elin Warner zur Verlobungsfeier ihres Bruders genau dorthin anreist, beginnt ein Albtraum. Erst verschwindet die Verlobte und kurz darauf geschieht der erste Mord. ⁣
Unwetter wüten, warum es auch kein Entkommen gibt und die Gäste mit einem Killer gefangen sind... ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Die ersten 200 Seiten waren sehr atmosphärisch. Ich war dort, habe es förmlich gesehen, gerochen und gespürt und mich ein wenig gegruselt. Da dachte ich noch, das wird ein Highlight werden. Die schlechten Stimmen konnte ich gar nicht verstehen. Danach folgte leider eine Flaute. Ein Hinhalten und auf der Stelle treten, bis ca Seite 316, als die Geschichte endlich wieder Fahrt aufnahm, so dachte ich. Doch ich musste ein Kapitel später festellen, dass es nur ein kurzes Aufflackern der erhofften Spannung war, was ich sehr schade finde. Der Schauplatz, ein eingeschneites, abgelegenes Hotel, mit einer grausamen Vergangenheit  und einem Mörder bietet ja eigentlich genug Potential sich zu gruseln. Doch die Geschichte zog sich so sehr hin. Man bekam zwar Fährten gelegt, die aber seitenlang ins Nichts führten, unter anderem, weil es noch eine Hintergrundgeschichte von Elin, der Ermittlerin gab. Diese hat mich auch sehr gestört und eigentlich gar nicht interessiert. Überhaupt war sie eine Protagonisten, mit der ich nicht viel anfangen konnte. ⁣
Ich gebe zu, irgendwann störte mich wahrscheinlich auch die Fliege an der Wand und Kleinigkeiten wurden zerrissen, was das Lesen aber auch nicht leichter machte. Ab Seite 350 von 500 wollte ich dieses Buch dann nur noch beenden. So sehr ich vom Anfang noch begeistert war, so sehr war ich vom Mittelteil enttäuscht. Über das Ende kann man streiten. Die einen finden es bestimmt spannend und gut. Die anderen wahrscheinlich zu konstruiert. Mir hingegen war es inzwischen fast schon egal. An dieser Stelle hätte ich mir auch eine einzige vernünftige Lösung gewünscht und nicht dieses, das könnte man ja auch noch mit reinnehmen. Auch das Anteasern auf eine Fortsetzung, war zwar gut, aber nichts für mich. ⁣
Da ich aber sehr unterschiedliche Wahrnehmungen zu diesem Buch mitbekommen habe, ist es, wie immer, eine reine Geschmackssache, weswegen ich nur sagen kann, wenn ihr findet es klingt gut, versucht euer Glück, vielleicht empfindet ihr es ja anders. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Super atmosphärischer Anfang, ganz schwacher Mittelteil und über das Ende kann man streiten. ⁣

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2022

Hatte eine andere Erwartung

Das Verschwinden der Sterne
0

Als mir dieses Buch vorgeschlagen wurde, musste ich nicht lange überlegen, denn dieses ist nicht mein erstes Buch der Autorin. "Heute fängt der Himmel an" war eine Geschichte über zwei Zeitebenen, die ...

Als mir dieses Buch vorgeschlagen wurde, musste ich nicht lange überlegen, denn dieses ist nicht mein erstes Buch der Autorin. "Heute fängt der Himmel an" war eine Geschichte über zwei Zeitebenen, die mir vor ein paar Jahren recht gut gefallen hat. Allerdings unterscheidet es sich insofern, dass es dieses Mal nur in einer Zeitspanne spielt. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

1922 wird Jona, als 2jähriges Kind, aus ihrem Berliner Zuhause, von einer alten Frau namens Jerusza entführt und danach in der unerbittlichen Wildnis Osteuropas großgezogen. Sie hat ihr alles beigebracht, was es zum Überleben braucht. Darüber hinaus auch noch sämtliche Sprachen. Als Jerusza nach Jahren stirbt, beginnt für Jona eine einsame Zeit, bis sie eines Tages auf eine Gruppe Juden trifft, die vor den Nazis fliehen. Jona ist fassungslos, als sie erfährt, was in der Welt geschieht und beschließt den Flüchtlingen zu helfen. Dann, nach einem bitteren Verrat, findet Jona sich in einem von den Deutschen besetzten Dorf wieder und muss erkennen, dass sie nicht die ist, die sie zu sein glaubte... ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Thematisch ist dieses Buch an einer wahren Geschichte angelehnt, die mit Sicherheit traurig und bewegend ist. Das ist mir auch durchaus bewusst, aber mich konnte diese Geschichte weder packen noch berühren. Dieses "im Wald überleben" empfand ich als sehr düster und es machte mich eher müde. Es fühlte sich irgendwann so an, als würde ich nicht mittendrin sein, sondern eher alles nüchtern von außen betrachten. Die ganze Zeit über habe ich auf den im Klappentext angesagten Konflikt gewartet. Es gab mehrere Stellen, wo ich dachte, jetzt geht es los. Z.B. auf Seite 185. Aber auch da kam noch nicht die erwünschte Spannung. Letztendlich ging die erhoffte Story, für mich, erst auf Seite 234 von 388 Seiten los. Was nicht nur sehr spät ist, sondern auch schwierig, wenn man dadurch inzwischen schon den Bezug zu den Protagonisten verloren hat. Die Beschreibung zogen sich einfach so in die Länge. Und auch warum Jona entführt wurde, hat mich gewurmt, dass man nicht wirklich erfährt, warum. (Am Ende zwei/drei Sätze, das war's) Dadurch war mir Jerusza auch nie wirklich sympathisch. Ich meine, sie hat ein Kind entführt. ⁣
Obwohl ich dieses Buch sogar für eine zeitlang pausiert hatte, weil ich dachte, vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, konnte es mich danach aber auch nicht fesseln. ⁣
Ich bin nun froh, dass es zuende ist und ich über das "ganze" Buch urteilen kann. Leider kam, wie gesagt, der Konflikt, wovon ich mir am meisten erhofft hatte, zu spät. Zu gerne hätte ich mit Jona mitgefiebert. Ihre Entscheidungen in Frage gestellt, um am Ende unter Tränen festzustellen, dass sie die richtige Wahl getroffen hat. - Wunschdenken! ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Meine Erwartungen waren andere. Zudem beschreibt der Größte Teil der Geschichte, das Überleben im Wald. Ich hoffe, auf ein neues Buch der Autorin, denn eigentlich mag ich ihre Art zu Schreiben. Vielleicht dann lieber wieder eine Geschichte über mehrere Zeitebenen. ⁣

Bewertung: 2,5 ☆

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere