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Veröffentlicht am 18.12.2022

Düster aber gelungen

Der letzte Polizist
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Am Anfang war die Wahrscheinlichkeit , dass der besagte Asterod 2011+V1 auch Maia genannt auf der Erde einschlägt bei 0%.Monate vergehen und die Wahrscheinlichkeit steigt unaufhörlich auf 100% und damit ...

Am Anfang war die Wahrscheinlichkeit , dass der besagte Asterod 2011+V1 auch Maia genannt auf der Erde einschlägt bei 0%.Monate vergehen und die Wahrscheinlichkeit steigt unaufhörlich auf 100% und damit hat die Menschheit noch 6 Monate bis zum Ende der Welt, wie man sie kennt. Der Aufschlag wird unsere Welt vernichten oder zumindest sehr stark beschädigen. Fast alles bricht daraufhin zusammen. Die Selbstmordrate schießt nach oben und jeder versucht die letzten Monate das zu machen, was er schon immer in seinem Leben machen wollte... doch....

Geschichte: Detective Henry Palace ist nur noch mit ein paar Kollegen im Concorde Police Department. Die Hauptbeschäftigung sind Selbstmorde zu bestätigen. Als er jedoch in einem McDonald eine Leiche gemeldet bekommt, die sich angeblich auf der Toilette umgebracht haben soll, ist irgendetwas gar nicht klar. Doch niemand hat mehr Lust einen normal Mord aufzuklären. Warum auch ? Die Strafe ist für alle gleich. Also sind Selbstmorde viel einfacher....Doch Henry Palace betrachtet es als seine Pflicht, auch kurz vor der Katastrophe alles zu geben um sich selbst zu beweisen, dass er ein guter Polizist geworden wäre....

Meinung: Die Stimmung ist sehr düster und wenn man sich das wirklich vorstellt, dann denkt jeder nur daran noch etwas zu essen zu finden und warum sollte irgendwer Rücksicht auf andere nehmen um sich das zu beschaffen, was er benötigt. Die meisten arbeiten sowieso nicht mehr und somit wird auch nicht mehr produziert. Der Weltuntergang ist da und alles zerfällt. Die Stimmung im Buch ist super getroffen und vermittelt den Wahnsinn. Nur das Aufbäumen von ein paar Idealisten gegen das loslassen und für Pflichterfüllung sorgen dafür , dass es noch ein bisschen Normalität gibt. Die Seiten fliegen dahin und ich bin bei Henry und fühle das ganze Elend mit als würde der Asteroid in Echt einschlagen.

Fazit: Beklemmend, Düster und dennoch eine klare Empfehlung für Krimi als aber auch Distopie Fans . 4 Sterne

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Frühe Triologie frisch übersetzt

EAST. Welt ohne Seele
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Obwohl das neueste Buch von 2022 , ist es doch der Auftakt zur damaligen Kazanski Trilogie von 1997 und das 2.Buch von Jensen, nach seinem nicht übersetzten Wienerringen aus dem gleichen Jahr. Das Cover ...

Obwohl das neueste Buch von 2022 , ist es doch der Auftakt zur damaligen Kazanski Trilogie von 1997 und das 2.Buch von Jensen, nach seinem nicht übersetzten Wienerringen aus dem gleichen Jahr. Das Cover sticht wie immer heraus und ich denke, es ist eine gute Idee, auch die ältere Romantrilogie von Jensen zu übersetzen.

Geschichte: Kazanski , CIA Agent mit Polnischen Wurzeln, lässt sich völlig gehen und erträgt sein Leben nur noch vollgesoffen. Nach einer langen Beurlaubung, setzt sich sein CIA Freund ein und sorgt dafür, dass er wieder einen Auftrag bekommt, bei dem ihm seine polnischen Sprachkenntnisse sehr nützlich sein können. Er soll nach Krakau fahren und eine Verbindung zu einer einheimischen Kriminellen mit Decknamen " die Witwe " aufnehmen. Diese hatte früher dem CIA geholfen und hatte um Hilfe gebeten, aber keinen Grund genannt. Für Kazanski, der mit sich selbst am meisten kämpft, ist es nicht leicht auch nur eine Spur der Witwe aufzunehmen, wobei anscheinend noch jemand weiß, dass er in Polen ist und permanent versucht, ihn umzubringen.....

Schreibstil / Personen: Das Buch ist leicht geschrieben, es fällt nicht schwer alles in seinen Gedanken umzusetzen und sich vorzustellen. Wobei es einige Stellen gibt, an denen die Idee etwas mangelhaft oder zu einfach umgesetzt wurde und mir teilweise etwas zu naiv zu lesen war, also ob wir hier jetzt keinen komplexen Spionageroman schreiben, sondern kurz in ein Märchen mit einfachen Strukturen abdriften. Aber das ist eigentlich die einzige Schwäche mit der man aber leben kann.

Meinung: Es ist kein hochkompliziertes Gewirr aus Gedankengängen, sondern recht einfach geschriebene Spannung , die Spaß macht aber auch sicher nicht überlang in meinem Hirn sich festsetzt, sondern wirklich für den Moment gedacht ist. Im Vergleich von Werken wie Stig Larssons " Millenium ", fällt das dann doch stark ab, aber wer kann schon mit solchen Meisterwerken mithalten. Dafür ist es ein sehr gutes Frühwerk von Jensen, bei dem ich auf die nächsten Teile gespannt bin.

Fazit: 4 Sterne mit Luft nach oben, aber trotzdem gute Unterhaltung !
Für Fans von Spionageromanen und Thrillern, wobei der Thriller-Anteil überschaubar bleibt.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Ruhestandsgedanken für alte Killer

Frau mit Messer
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Nachdem ich schon ein Fan von Marcel Huwyler und seiner Frau Morgenstern Reihe bin, dachte ich, dann lies doch einfach auch die Koreanische Version einer alten Killerin. Es ist trotzdem ein Mentalitätsunterschied ...

Nachdem ich schon ein Fan von Marcel Huwyler und seiner Frau Morgenstern Reihe bin, dachte ich, dann lies doch einfach auch die Koreanische Version einer alten Killerin. Es ist trotzdem ein Mentalitätsunterschied und die Leichtigkeit fehlt etwas, doch zunächst die ...

Geschichte : Eine alte Frau , die nichts und niemand aufällt, gerät beim aussteigen aus der U-Bahn in eine Menge in deren Verlauf ein Mann auf die Gleise stürzt und stirbt, jedoch nicht an den Folgend des Sturzes. Die 65 Jährige Hornclaw (Warum sich Koreaner englische Spitznamen geben ?) hat einen weiteren Auftrag zur Zufriedenheit aufgeklärt. Für ihr Alter hält sie sich fit aber sie weiß, dass Ihr Chef bereits darüber nachdenkt, wann sie endlich in die Rente gehen soll. Auch ein junger Kollege verspottet sie regelmäßig und das ist etwas was sie gar nicht ertragen kann...

Schreibstil und Cover : Das Vover ist gelb und Pink aber ansonsten völlig nichtssagend und hätte genauso gut, für irgend eine Sinnbefreite Biographie dienen können. Schade, denn der Schreibstil ist zwar ungewohnt, aber irgendwie hat sie mich an der richtigen Stelle abgeholt und auch wieder nach Hause gebracht. Ich war am Anfang etwas enttäuscht, weil es leider gar nicht komisch war, wie bei Frau Morgenstern, sondern Hornclaw und Ihre Welt lernen wir richtig kennen und das ist gut so.

Personen/ Meinung : Interessant ist nur unsere 65 Jährige Rentnerin mit all IIhren Facetten und ihrem Hund, den sie manchmal vergißt. In einem Parallel-Universum haben Killer sogar Ihre eigenen Ärzte. Es ist einfach Fasinierend, die alte Dame zu begleiten und ohne zu viel verraten zu wollen, zum Ende hin ereichen wir dann fast schon Squit Game Niveau.

Fazit : Ausgefallen und etwas Blutrünstig, aber sehr gut zu lesen und einfach mal etwas komplett anderes. Wem ich das empfehlen soll, weiß ich wirklich nicht. Es sind Thriller Elemente / Krimi in jedem Fall gut dabei aber es ist auch eine Persönlichkeitsstudie der anderen Art. Mir hat es gefallen und sehr gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Mystisch und Verzaubert

Unsterblich sind nur die anderen
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Wer die bisherige Krimireihe kennt, muss sich jetzt davon verabschieden, denn dieser Roman passt in kein Schema. Hier trifft Sehnsucht auf Fantasy und Abenteuer auf Drama.

Geschichte : Iva und Malin ...

Wer die bisherige Krimireihe kennt, muss sich jetzt davon verabschieden, denn dieser Roman passt in kein Schema. Hier trifft Sehnsucht auf Fantasy und Abenteuer auf Drama.

Geschichte : Iva und Malin brechen aus Deutschland auf um Ihre 3 Freunde und speziell Malins Partner Tarik zu finden, die vor 3 Wochen losgezogen sind und mit dem Schiff nach Island wollten. Doch seitdem keine Nachrichten. Als Sie an Bord der Fähre in Dänemark an Bord der MS Rjukandi gehen, betreten Sie eine eigenständige Welt in der nichts so ist, wie es scheint...

Schreibstil und Personen : Ich denke dieses Buch spaltet die Gemüter. Märchenhaft, mystisch so auch die Erzählweise von 2 Freundinnen, die gut dargestellt werden und die auf eine unvorbereitete Situation treffen. Iva die als Alleinerziehende Mutter viel fester mit den Füßen auf dem Boden steht und die Realität nicht abschütteln kann. Malin, die noch nicht viel gutes erlebt hat im Leben und sich viel schneller auf neue Situationen einstellen kann aber auch ohne zu denken, einfach abschaltet. Speziell, da oft über Seiten nur scheinbar wirre Gedankenfetzen zu lesen sind, die aber alle am Ende einen Sinn ergeben.

Meinung: Ich habe so etwas schon lange nicht mehr gelesen und im Normalfall wäre das auch sicher nicht meine Baustelle, aber da ich die anderen Romane von Simone Buchholz kenne und begeistert bin, durfte ich mir das nicht entgehen lassen. Schwierig ohne zu viel zu verraten , warum es etwas besonderes ist, dieses Buch zu lesen. Es liest sich flüssig und ab dem Moment als sie das Schiff betreten passiert wirklich einiges, das unerklärbar ist aber auch die beiden Freundinnen auf eine Probe stellt. Die Souveräne Iva ist dabei die Heldin , die eisern Ihren Kopf behält und mir sehr gut gefällt.

Fazit: 4 Stene , da normal nicht mein Genre ! Liebesgeschichte, Drama und Fantastisches bunt gemischt mit einer gewöhnungsbedürftigen Schreibweise und dennoch war ich von dem Buch überzeugt. Auch das ist mystisch....

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Kurzgeschichten mit einem kriminalistischen Hintergrund

Glück hat einen langsamen Takt
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Eine der für mich stärksten deutschen Schriftstellerinnen hat beschlossen ein Buch mit Kurzgeschichten heraus zu bringen und so reihen sich 20 Geschichten auf übersichtlichen 190 Seiten. Kurzgeschichten ...

Eine der für mich stärksten deutschen Schriftstellerinnen hat beschlossen ein Buch mit Kurzgeschichten heraus zu bringen und so reihen sich 20 Geschichten auf übersichtlichen 190 Seiten. Kurzgeschichten die aus einem Krimi entsprungen sein könnten oder aber das Scheitern oder das Glück eines Menschen wunderbar darstellen. Manchmal ist es auch nur ein Gedanke, der auf einer Seite angedacht und offen gelassen wird. Jede Geschichte hat etwas mitzuteilen und reicht von 2 Seiten bis 20 Seiten pro Geschichte und sind sehr kurzweilig und machen Spaß.



Normal bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, da es meistens weder Fisch noch Fleisch ist. Für einen Moment vielleicht witzig, gut oder Aufregend aber oft schneller vergessen als gelesen. Auch nach dem lesen dieses Buches habe ich schon wieder vieles vergessen. Der Unterschied ist aber dass ich noch immer ein gutes Gefühl habe, als ich das Buch beendet hatte. Der Schreibstil ist stark und die ein oder andere Geschichte hatte mich auch beeindruckt.



Wer an Kriminalistischen Kurzgeschichten Spaß hat, kann bedenkenlos zugreifen. Das Buch ist gut ,aber für 18,00 € selbst als Hardcover etwas zu teuer. Für mich 4 Sterne !

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