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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2022

Unbefriedigend

Der Strand: Vermisst
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Bei dem Cover und dem Setting wusste ich direkt: das ist ein Krimi, den ich lesen will. Das Cover ist sicherlich nichts besonderes, vermittelt aber sofort diese düstere Ostsee-Stimmung, welche das Buch ...

Bei dem Cover und dem Setting wusste ich direkt: das ist ein Krimi, den ich lesen will. Das Cover ist sicherlich nichts besonderes, vermittelt aber sofort diese düstere Ostsee-Stimmung, welche das Buch kreieren will. Vielleicht ein Cover wie das vieler anderer Krimis, aber für mich auch genau das richtige.

Und auch inhaltlich ein alles in allem typischer Krimi: Ermittler mit privaten Problemen und absurde Zufälle, welche zu Ermittlungsergebnissen führen. Das Team fand ich ganz sympathisch und das Buch hat mich gut unterhalten - bis zum Ende. Die Idee der beiden Ermittler, die beide mehr oder weniger ortsfremd sind und eigentlich auch gar keine Lust haben zusammen zu arbeiten fand ich nett, auch wenn mir die Entwicklung in der Beziehung der beiden etwas zu schnell sind. Erst will Tom absolut nichts mit Mascha zu tun haben, nur ein paar Seiten später bringt sie seine Tochter ins Bett - naja. Das hätte man, gerade da es ja offensichtlich kein alleinstehendes Buch ist, anders lösen können und müssen meine ich. Der Schreibstil war nichts besonderes, hat sich aber sehr flüssig lesen lassen und die richtige Atmosphäre aufgebaut. Toll fand ich, dass immer mal wieder typische "Strand-Momente" auftauchten, bei denen wirklich diese düstere Ostseestimmung aufkam.

Einen riesigen Kritikpunkt gibt es aber. Denn am Ende des Buchs passiert: NIX! Ich markiere das hier absichtlich nicht als Spoiler, damit es niemand anderem so geht wie mir. Es wird KEIN EINZIGER Handlungsstrang aufgelöst, bis zum Ende kommen immer mehr Fragen dazu, keine findet eine Antwort. Mir war klar, dass es eine Reihe werden soll, aber eine Krimi-Trilogie in der die Bücher nicht für sich stehen? Wieso? Was soll das? Habe ich wirklich noch nie erlebt, auch wenn es bei Krimireihen ja oft einen verbindenden Fall gibt, und als Hintergrund kann ich mir nur einen wirtschaftlichen vorstellen, denn das Buch hätte man auch gut kürzen und die drei Bücher gleich als eins veröffentlichen können. Nun werde ich mir überlegen müssen, ob ich bei Erscheinen des zweiten Teils versuche, mich wieder an die Geschichte zu erinnern oder es gleich lasse und das Kapitel „Strand“ unbefriedigt abschließe.

Fazit: Das Potential ist da, mir hat es das unnötige Aufteilen auf drei Bücher, die in sich überhaupt nicht abgeschlossen sind, total verdorben.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

(K)Eine Liebesgeschichte

Anatomy
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Das Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen - wundervoll gestaltet und wirklich mal etwas anderes. Das Detail der Frau ist mir erst bei wiederholtem Anschauen aufgefallen! Auch die Haptik ...

Das Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen - wundervoll gestaltet und wirklich mal etwas anderes. Das Detail der Frau ist mir erst bei wiederholtem Anschauen aufgefallen! Auch die Haptik des Buchs ist toll und macht Freude aufs Lesen. Ebenso ging es mir mit dem Klappentext, auch dieser sorgte für hohe Erwartungen. Das Setting in London, die Geschichte einer außergewöhnlichen und starken jungen Frau, eine Liebesgeschichte, dazu eine Prise Spannung... Für mich eigentlich die Bauanleitung für einen perfekten Roman!

Leider blieb das Buch selbst dann doch deutlich hinter den Erwartungen zurück: Hazel Sinnett ist eine starke Persönlichkeit, die den Mut findet, ihre Leidenschaft zu verfolgen - den Erwartungen der Gesellschaft zu trotz. Sie ist eine starke Protagonistin, wie sie gerade Jugendromane brauchen. Für mich war Hazel allerdings auch die einzige Protagonistin des Buchs, welches bei den Nebencharakteren leider stark hinterherhinkt. Diese bleiben flach und unausgereift, eine wirkliche Vorstellung der Personen kann man sich hier nicht machen. Und genau so ging es mir auch mit der Geschichte: diese wird für mich nur sehr oberflächlich erzählt und fühlt sich wie eine Einleitung an, die ganze Zeit habe ich darauf gewartet, dass es irgendwann endlich los geht. "Los" ging es dann auf den letzten ca. 40 Seiten mit einem Ende, was leider den ganzen Roman noch einmal nach unten gezogen hat für mich.

Darüber hinaus finde ich den Untertitel "Eine Liebesgeschichte" sehr unpassend, da dieser falsche Erwartungen wecken dürfte. Was ist damit gemeint, die Liebe Hazels zur Chirurgie und Anatomie? Oder die Liebesgeschichte im Sinne der nur ganz am Rande erwähnten Romanze? Für mich war es völlig in Ordnung, dass die Liebesgeschichte hier nicht viel Raum bekommt, von Titel und Klappentext her hätte ich hier jedoch mit etwas komplett anderem gerechnet.

Insgesamt haben mir gerade das Setting und Hazel als Protagonistin gut gefallen, die oberflächliche Geschichte und vor allem die Wendung am Ende sorgen jedoch dafür, dass das Buch insgesamt eine Enttäuschung war. Schade, dabei hätte in der kreativen Geschichte so viel Potential gesteckt! Den angekündigten Teil 2 werde ich wohl nicht mehr lesen und es bei diesem Ausflug in Hazels Welt belassen.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Literarisch stark!

Frau in den Wellen
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Der Roman von Kramlovsky, welcher sich dem Klappentext nach um eine unabhängige, beruflich erfolgreiche Frau und deren Balanceakt zwischen den an sie gestellten Erwartungen als Frau und Mutter drehen soll, ...

Der Roman von Kramlovsky, welcher sich dem Klappentext nach um eine unabhängige, beruflich erfolgreiche Frau und deren Balanceakt zwischen den an sie gestellten Erwartungen als Frau und Mutter drehen soll, spielt auf unterschiedlichsten Zeitebenen, welche auf unkonventionelle Art und Weise dargestellt werden und das Lesen zunächst etwas erschweren. Ist man einmal reingekommen, konnte ich persönlich dieser besonderen Erzählweise durchaus etwas abgewinnen.

Leider plätschert die Geschichte trotz dieser unterschiedlichsten Erzählstränge weitestgehend dahin, konnte in Kombination mit dem recht nüchternen Schreibstil, der mir für sich genommen gut gefallen hat, einfach keine Spannung aufbauen oder eine echte Beziehung zu den Charakteren schaffen. Ein Bild der starken Protagonistin Joni, ihrer (unkonventionellen) Familie und der Schar an Männern um sie herum, wurde nur in Ansätzen geschaffen, hier fehlte es einfach an mehr Informationen und vor allem mehr Emotionen. Ebenso wie eine emotionale Beziehung zu den Charakteren fehlte mir hier auch die kritische Auseinandersetzung mit den aufgeworfenen Thematiken, welche (weitestgehend) schlicht nicht stattfindet. Hierin liegt für mich das Kernproblem das Romans: Kamlovsky konnte sich nicht für ein Thema entscheiden, welches den Fokus des Romans bilden soll. So finden etliche wichtige Themen wie Klimapolitik, Rassismus, Gleichberechtigung, konventionelle Frauen- und Familienbilder, (amerikanische) Politik, ... Erwähnung in der Geschichte, für mich wird aber keines dieser Themen wirklich auserzählt. Ebenso wenig zu Ende erzählt wirkt für mich die Protagonistin Joni und ihre Geschichte, die mir im Ergebnis ein Rätsel geblieben ist. Für mich eine eher unsympathische Protagonistin, dabei hatte ich mir so sehr eine starke und bewundernswerte Frau im Fokus gewünscht. Und auch das, was ich für mich im Ergebnis als den "Höhepunkt" der Geschichte identifiziert habe, nämlich die öffentliche Debatte (so der Klappentext), einen Shitstorm, den Joni abbekommt, konnte ich nicht so recht nachvollziehen. Wie genau es dazu kommen konnte blieb mir unklar, vielleicht, da auch die berufliche Welt Jonis, welche in dem Buch definitiv nicht zu kurz kommt, sich mir nicht völlig erschlossen hat.

Für mich weckt hier der Klappentext völlig falsche Erwartungen, was für mich beim Lesen zu echter Verärgerung geführt hat. Bei anderer Zusammenfassung wäre ich gegebenenfalls mit anderen Erwartungen an den Roman rangegangen, so war der Fokus für mich falsch gesetzt bzw. anhand der Fülle an oberflächlich behandelten Themen schlicht nicht gegeben.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Nicht meins!

Unsterblich sind nur die anderen
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Entweder ich bin zu doof für das Buch (was ich nicht ausschließen will) oder das Buch zu doof für mich. Das Buch hat mich zwar auf morbide Art und Weise gepackt - innerhalb keiner 24 Stunden war ich am ...

Entweder ich bin zu doof für das Buch (was ich nicht ausschließen will) oder das Buch zu doof für mich. Das Buch hat mich zwar auf morbide Art und Weise gepackt - innerhalb keiner 24 Stunden war ich am Ende angelangt - überzeugen konnte mich der Roman von Simone Buchholz trotzdem nicht: eine wirre Erzählung mit wechselnde Stilelementen, Zeitebenen und Realitäten, welche zwar fesseln, insgesamt aber eine echte Geschichte vermissen lassen. Der Stil hat mir zunächst durchaus zugesagt - sehr literarisch und trotzdem angenehm zu lesen - nach einer Weile gingen mir die knackigen und mitunter "derben" Dialoge aber ziemlich auf die Nerven Alter! Eine Reisegeschichte zwischen mystischer Erzählung und Fantasyporno, in dem alle gerne segeln und vergessen, niemand sich gerne seinen Problemen, welche die Autorin lediglich in Nebensätzen anreißt, stellt. Achso, und was habe ich noch vergessen? Auf so einem Buddel-Schiff wird nicht nur mehr geswingt als in einem einschlägigen Etablissement sondern auch mehr geraucht und gesoffen als in einer Großstadt-Eckkneipe um 2 Uhr in der Nacht. Eine tiefergehende Botschaft hat sich mir persönlich nicht erschlossen, ich lasse mich aber gerne noch vom Gegenteil überzeugen!

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Anders!

Murder in the Family
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Die Idee (ein Buch in der Form eines Drehbuchs für eine True Crime Doku) fand ich sehr kreativ und spannend. Dies und das moderne, ansprechende Cover sowie der Zusatz, inwiefern man den Fall vor den Experten ...

Die Idee (ein Buch in der Form eines Drehbuchs für eine True Crime Doku) fand ich sehr kreativ und spannend. Dies und das moderne, ansprechende Cover sowie der Zusatz, inwiefern man den Fall vor den Experten lösen könne, lies mich auf einen wirklich außergewöhnlichen Krimi hoffen. Leider wurden diese Erwartungen nicht ganz erfüllt. Dies hat zum einen mit dem Kriminalfall selbst zu tun, welche ich relativ vorhersehbar fand und bei dem echte Spannung nicht so recht aufkommen wollte. Wobei einige "Cliffhanger" durchaus Potential für mehr hatten! Zum anderen war der außergewöhnliche Stil (Drehbuch) über das ganze Buch gezogen für mich im Endeffekt recht eintönig zu lesen. Den größten Nachteil an dieser Art der Erzählung bzw. Darstellung war für mich, dass eine Beziehung zu den Charakteren nicht zustande kam. Bis zum Ende hatte ich Mühe die einzelnen Ermittler auseinander zu halten. Insgesamt damit für mich zwar eine nette Idee und ich bin froh, dem Buch eine Chance gegeben zu haben, weiterempfehlen würde ich es jedoch eher nicht.

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