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Veröffentlicht am 15.07.2017

Der Rächer

Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)
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Darren Richards hat mit einem Unfall zwei Leben ausgelöscht und ist durch einen Formfehler weiterhin ein freier Mann. Doch nicht lange, denn er gerät in die Hände des „Rechtssprechers“, der ihn vor die ...

Darren Richards hat mit einem Unfall zwei Leben ausgelöscht und ist durch einen Formfehler weiterhin ein freier Mann. Doch nicht lange, denn er gerät in die Hände des „Rechtssprechers“, der ihn vor die Wahl stellt: sein Leben oder das seiner Freundin Chloe und dem gemeinsamen Kind Shannon. Darren ist sein eigenes Leben wichtiger, so fällt seine Entscheidung schnell, die er dann mit eigenen Augen mitverfolgen muss. Der „Rechtssprecher“ meldet die Morde der Polizei und verlangt ausdrücklich Phil Brennan, zum Tatort zu kommen. Aber es werden noch weitere Tote folgen und Phil wird schnell klar, dass er einen rächenden Serienmörder verfolgt, doch diesmal kann er nicht auf die Unterstützung seiner Ehefrau, der Profilerin Marina Esposito, setzen, die in eigener Mission in Colchester einen schwierigen Fall zu lösen hat. Während der Untersuchungen wird Phil ständig aufs Neue vom „Rechtssprecher“ kontaktiert, doch bringt ihn das bei der Aufklärung nicht weiter. Phil will den Täter schnappen, bevor der erneut zuschlagen kann und hofft, dass dieser einen Fehler begeht, der ihn zu ihm führt…

Tania Carver hat mit dem Buch „Du sollst nicht leben“ einen sehr spannungsgeladenen Thriller vorgelegt, der Nervenkitzel pur nicht nur verspricht. Dies ist der 6. Band um Marina Esposito und ihren Ehemann Phil Brennan, der ebenfalls wieder in sich abgeschlossen ist. Der Schreibstil ist flüssig, der Leser ist ab der ersten Seite als unsichtbarer Beobachter mitten in der Handlung. Die Geschichte ist in zwei Handlungsstränge unterteilt, die einerseits Phils Suche nach dem „Rechtssprecher“ aufzeigen, andererseits Marinas eigene Ermittlungen in einem anderen Fall darlegen. Durch die wechselnden Perspektiven und die unterschiedlichen Fälle wird die Spannung immer weiter in die Höhe gepuscht und macht oftmals atemlos. Auch die verschiedenen Themenbereiche wie Drogenhandel, Selbstjustiz, Gerechtigkeit und Prostitution bringen ein Vielfaches an Spannung. Durch geschicktes Verwirrspiel der Autoren lassen den Leser immer wieder vor neuen Überraschungen stehen, sogar den Täter lernt der Leser kennen. Das Ende gibt schon einen Vorgeschmack auf den nächsten Band.

Die Charaktere sind individuell ausgearbeitet und haben ihre Ecken und Kanten, deshalb wirken sie durchweg lebendig und real. Allein die Hauptprotagonisten entwickeln sich weiter und wirken schon wie alte Freunde, die man bei der Arbeit beobachtet. Phil Brennan ist ein rechtschaffender Mann, der sich wie ein Pitbull in seine Aufgaben verbeißt. Er hasst es, zum Narren gehalten zu werden und vermisst seine Frau, die ihn schon bei vielen Fällen unterstützt und Hilfe geleistet hat. Marina ist eine intelligente Frau, die diesmal an einem eigenen Fall arbeitet und hier ebenfalls vor Herausforderungen steht, die weiter gehen, als ihr lieb ist. Durch die gut gewählten und ausgestalteten Nebenprotagonisten und ihren Handlungen bekommt die Geschichte einen atemberaubenden Verlauf voller Hochspannung.

„Du sollst nicht leben“ ist ein spannungsgeladener Thriller, der mit einigen sehr gruseligen Szenen aufwartet und ein regelrechter Pageturner ist. Man kann das Buch nicht aus der Hand legen und Kopfkino ist hier garantiert. Leseempfehlung für Nervenkitzel pur, während man gespannt auf den nächsten Teil der Serie wartet.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Zwei Herzen schlagen in einer Brust

Der Gaukler und die Tänzerin
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1737 Landgrafschaft Hessen Darmstadt. Magdalene ist der uneheliche Bastard des Landgrafen von Hessen Darmstadt und wächst behütet im Hause ihres Vaters auf. Als 6-jährige musse sie den Mord an ihrer Mutter ...

1737 Landgrafschaft Hessen Darmstadt. Magdalene ist der uneheliche Bastard des Landgrafen von Hessen Darmstadt und wächst behütet im Hause ihres Vaters auf. Als 6-jährige musse sie den Mord an ihrer Mutter durch die zukünftige Ehefrau des Landgrafen, Luise von Spiegel, mitansehen und vor Angst flüchtet sie. Magdalene landet bei einer Zigeunergruppe und findet hier eine neue Heimat, wird Tänzerin und bekommt sogar den neuen Namen Suni, während sie nach und nach das schlimme Ereignis verdrängt. Doch nach und nach kommen die Erinnerungen durch Ausflüge und Begegnungen zurück und machen ihr die Gefahr bewusst, in der sie schwebt, besonders, als sie zufällig Luise von Spiegel gegenüber steht, der Mörderin ihrer Mutter. Den Schokoladenmohr Mathis, ihr Freund aus Jugendtagen, hat es ebenfalls schlecht getroffen. Er ist Teil des Kuriositätenkabinetts von Lorenz, dem Liebhaber Luises, und muss dessen Befehlen gehorchen. Lorenz, der sich bei Luise lieb Kind machen will, setzt Mathis darauf an, Magdalene aufzuspüren, denn er will sie töten. Doch Mathis macht da nicht mit und versucht, Magdalenes Leben und auch seins zu retten. Ob es den beiden gelingen wird, endlich Frieden und Sicherheit zu finden?

Nicole Steyer hat mit ihrem Buch „Der Gaukler und die Tänzerin“ einen sehr fesselnden und unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, schnell wird der Leser in ein anderes Zeitalter entführt und nimmt als stiller Beobachter an den Geschehnissen im 18. Jahrhundert teil. Der Spannungsbogen wurde schnell hoch angelegt und steigert sich noch während der Geschichte immer weiter in die Höhe durch die ständigen Verfolgungen und Unglücksfälle, die dem Leser oftmals die Luft anhalten lassen. Sehr detailliert beschreibt die Autorin die Jagd auf Magdalene, hier hätte man sich vielleicht etwas kürzer fassen können. Auch gab es einige Zufälle zu viel, doch dies tut der spannenden Handlung keinen Abbruch. Die sehr gute Recherchearbeit der Autorin, die ihrem Roman durch reale Vorbilder Authentizität eingehaucht hat, macht die Geschichte besonders. Das Thema „menschliche Andersartigkeit“ kommt hier besonders zum Ausdruck, denn die meisten Charaktere sind entweder Zigeuner oder Kleinwüchsige oder Farbige, und diese Menschen wurden zur damaligen Zeit ausgegrenzt, verachtet oder zur Schau gestellt, damit sich das gemeine Volk darüber amüsieren konnte. Ebenfalls gibt die Autorin Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen der damaligen Zeit und kann dem Leser so ein reales Bild vermitteln.

Die Charaktere wurden von der Autorin sehr schön ausgestaltet und platziert. Sie wirken wirklichkeitsgetreu, individuell und sehr authentisch und gerade deswegen wachsen einige von ihnen dem Leser besonders ans Herz. Magdalene ist eine mutige und starke junge Frau, die bereits einiges in ihrem Leben meistern musste. Der Mord an ihrer Mutter hat sie geprägt und sie bisher zu einem Leben im „Untergrund“ und auf der Flucht verdammt. Bei den Zigeunern fühlt sich Magdalene heimisch und verstanden. Sie sind ihr eine neue Familie geworden, die sie schützt. Aber leider kann sie sich nie sicher fühlen. Mathis ist ein lieber Kerl, der durch seine Hautfarbe zu leiden hat. Er dient als Amüsement der Obrigkeit und wird in einer Truppe von Andersartigen mit zur Schau gestellt, um den Menschen eine Gänsehaut zu bescheren. Mathis ist ein ehrlicher und hilfsbereiter Mann, der sich gegen Unrecht wehrt und seinen Freunden jederzeit Hilfe angedeihen lässt. Louise ist eine hartherzige Frau, die nur an sich selbst denkt und durch Lügen, Betrügen und Morden ihre Ziele verfolgt. Lorenz ist ein eiskalter Mann, der über Leichen geht, um seine Ziele zu erreichen. Auch die übrigen Protagonisten wissen durch ihr Auftreten und ihre Handlungen zu überzeugen und verhelfen der Geschichte zu weiterer Spannung und Lebhaftigkeit.

„Der Gaukler und die Tänzerin“ ist ein spannender historischer Roman, der Intrigen, Geheimnisse, Mord, Liebe und Freundschaft in sich vereint. Absolute Leseempfehlung für ein sehr unterhaltsames Buch, das ein wunderbares Kopfkino entstehen lässt!

Veröffentlicht am 15.07.2017

Liebe auf Reisen

Liebe findet uns
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Nach bestandenem Uniabschluss geht die Amerikanerin Heather mit ihren beiden besten Freundinnen Amy und Constance auf Europareise, bevor danach der Ernst des Lebens beginnt. Jack ist ebenfalls Amerikaner ...

Nach bestandenem Uniabschluss geht die Amerikanerin Heather mit ihren beiden besten Freundinnen Amy und Constance auf Europareise, bevor danach der Ernst des Lebens beginnt. Jack ist ebenfalls Amerikaner und hat das alte Reisetagebuch seines Großvaters als Reiseführer bei sich. Er möchte all die dort beschriebenen Orte aufsuchen und Teil der Vergangenheit werden. Auf der Reise begegnet Heather während einer Zugfahrt von Paris nach Amsterdam Jack. Zwischen den beiden funkt es sofort und sie verlieben sich ineinander. Heather und Jack sind fortan gemeinsam unterwegs, um sich von ihm an wunderschöne Plätze entführen zu lassen. Die Liebe zwischen den beiden wächst immer mehr und sie denken bereits an eine gemeinsame Zukunft. Doch dann verschwindet Jack sang- und klanglos am Tag der Abreise; Heather ist völlig verzweifelt und weiß nicht, was los ist. Wird sie Jack jemals wiedersehen? Weshalb ist er ohne ein Wort verschwunden?

J.P. Monninger hat mit seinem Buch „Liebe findet uns“ einen sehr gefühlvollen, fesselnden und emotionalen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte wird aus Heathers Perspektive erzählt und lässt den Leser schnell in die Handlung eintauchen und an Heathers Seite viele schöne, aber auch traurige Momente hautnah erleben. Die witzigen Dialoge lassen die Geschichte oftmals sehr kurzweilig wirken. Die Reise sowie die verschiedenen Orte werden so lebendig und bildhaft beschrieben, so dass man das Gefühl hat, ebenfalls auf Reisen zu sein, wenn auch eher per Kopfkino. So erlebt man Paris, die Stadt der Liebe oder kann in Amsterdam an den Grachten sitzen. Der Autor verbindet viele verschiedene Themen in seiner Handlung. So geht es um zufällige schicksalshafte Begegnungen, die Entdeckung der Vergangenheit, die Liebe, alte und neue Freundschaften, Geheimnisse und das Leben von Träumen.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich skizziert und in Szene gesetzt worden, so dass sie sehr real und authentisch wirken. Heather wirkt zu Beginn eher unsympathisch und etwas verwöhnt. Sie ist pragmatisch, gut organisiert und plant alles im Voraus. Doch sie erfährt eine Veränderung in dem Moment, als sie Jack begegnet. Auf einmal ist sie ein Mensch mit tiefen Emotionen, der alle gemachten Pläne über den Haufen wirft. Ihre Freundinnen Amy und Constance sind durchweg sehr nette Frauen, die mit Heather durch dick und dünn gehen. Sie können sich alle drei aufeinander verlassen. Jack ist das absolute Gegenteil von Heather. Er ist ein Genießer und nimmt die Tage so, wie sie kommen. Er plant nichts durch, ist locker und allem gegenüber offen. Auch die Randfiguren sind sehr schön ausgearbeitet und verhelfen der Handlung durch ihr Erscheinen zu mehr Tiefe.

„Liebe findet uns“ ist ein wunderschöner und fesselnder Liebesroman, dessen Ende nicht vorauszusehen ist und einige tiefgründige Themen zu bieten hat. Alle, die romantisch veranlagt sind und gern dramatisch-schöne Liebesgeschichten mögen, werden hier auf ihre Kosten kommen. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.07.2017

Rosas Geheimnis

Das Tal der Rosen
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Nachdem sie erst den Seitensprung ihres Verlobten David herausfindet und dann den Tod ihrer Großmutter Rosa verkraften muss, reist die Lehrerin Barbara von Zürich nach Surgens im schweizerischen Prättigau, ...

Nachdem sie erst den Seitensprung ihres Verlobten David herausfindet und dann den Tod ihrer Großmutter Rosa verkraften muss, reist die Lehrerin Barbara von Zürich nach Surgens im schweizerischen Prättigau, um dort die Beerdigung vorzubereiten, denn ihre Oma hat sich gewünscht, dort begraben zu werden. Barbara ist voller Trauer, denn sie und ihr Bruder wurden seit dem Tod ihrer Eltern von Rosa groß gezogen und sie war ihre engste Vertraute. Gleichzeitig wundert sie sich, warum ihre Oma ausgerechnet in diesem kleinen Bergort zur letzten Ruhe gebettet werden möchte. Während ihres Aufenthaltes trifft Barbara auf Conradin, den Koch ihres Hotels, mit dem sie sofort eine seltsame Vertrautheit verbindet. Conradin unterstützt sie dabei, etwas mehr über die Vergangenheit von Rosa herauszufinden. Doch in dem kleinen Ort reagieren die Menschen sehr misstrauisch und beinahe unwirsch, was Barbara misstrauisch werden lässt. Als sie durch Zufall das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Adeline findet, findet Barbara mehr über deren und Rosas Leben heraus. Auch zwischen Conradin und ihr entwickelt sich immer mehr als Freundschaft. Aber dann steht ausgerechnet Barbaras Ex-Verlobter am Tag der Beerdigung vor ihr…

Ladina Bordoli hat mit ihrem Buch „Das Tal der Rosen“ einen sehr unterhaltsamen Roman vor der malerischen schweizerischen Bergwelt vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, schnell ist der Leser von der Geschichte gefangen. Die Handlung wird in 3 Handlungssträngen erzählt, zwei davon handeln in der Gegenwart und lassen abwechselnd Barbara und Conradin zu Wort kommen und ihre Gedanken und Gefühle offenbaren. Der dritte gibt die Tagebuchaufzeichnungen von Adeline wieder, die in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts angesiedelt sind. Der ständige Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Handlungssträngen gibt ein schönes Gesamtbild und beantwortet nach und nach alle Fragen, die sich während der Geschichte immer wieder stellen. Der Spannungsbogen wird gemächlich aufgebaut und steigert sich etwas bis zum Ende der Handlung. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft und lassen die zauberhafte Bergwelt vor dem inneren Auge Wirklichkeit werden.

Die Charaktere sind sehr differenziert gestaltet und ausgearbeitet. Alle haben ihre Ecken und Kanten, wirken lebhaft und authentisch. Barbara ist eine sympathische Frau, die nach zwei Schicksalsschlägen eigentlich etwas Ruhe gebrauchen könnte. Doch ein schwerer Gang steht ihr noch bevor. Sie ist offen, selbstbewusst und auch einfühlsam. Sie macht es sich mit ihren Entscheidungen nicht leicht und versucht, die Situationen zu nehmen, wie sie kommen. Conradin ist ein netter Mann mit einer Liebe zu seinem Beruf. Er ist eher zurückhaltend, doch wenn er auftaut, dann ist er hilfsbereit und selbstlos. David ist ein richtiger arroganter Schnösel, der nicht verlieren kann. Er denkt nur an sich und seine eigenen Bedürfnisse. Heinrich ist ein älterer Herr, für den die Vergangenheit wieder auflebt. Adeline ist eine Frau aus gutem Hause, die durch eine Entscheidung aus Liebe alles verliert und die sich selbst und ihrem Kind Demütigungen gegenüber sieht, deren sie sich kaum wehren kann. Auch die übrigen Protagonisten unterstützen mit ihren kleinen Episoden und ihrem Auftreten die Handlung und geben ihr ein vollständiges Bild.

„Das Tal der Rosen“ ist ein unterhaltsamer Roman über ein altes Familiengeheimnis, die Liebe und das Wiederfinden. Der Titel ist etwas verwirrend, trotzdem ist es ein gefühlsbetontes Buch, das den Leser einen Tag am Strand oder in der Hängematte gut die Zeit vergessen lässt. Eine Leseempfehlung für eine fesselnde Geschichte!

Veröffentlicht am 08.07.2017

Cinderella der Gegenwart

Nothing Like Us
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Hannover ist der jungen Lena Winter zu klein. „Think big“ und „Lebe Deinen Traum“ ist ihre Devise. So macht sie sich auf den Weg nach New York, um dort in dem noblen WEST Hotel ein Hotelpraktikum in der ...

Hannover ist der jungen Lena Winter zu klein. „Think big“ und „Lebe Deinen Traum“ ist ihre Devise. So macht sie sich auf den Weg nach New York, um dort in dem noblen WEST Hotel ein Hotelpraktikum in der Küche zu absolvieren, denn sie möchte Köchin und Patissière werden. Doch schnell muss Lena ihre hochfliegenden Pläne erst einmal abschminken, denn anstatt zu kochen oder zu backen, steht sie entweder in der Spülküche für den Abwasch oder sie muss andere Hilfsarbeiten verrichten. So hatte sie sich das gar nicht vorgestellt. Als sie auf den jungen Sander trifft, denkt sie, dieser wäre ebenfalls Praktikant, der ihr unter die Arme greifen soll, was Sander auch nicht richtig stellt. Je näher sich die beiden kennenlernen, umso mehr fühlen sie sich zueinander hingezogen und verbringen bald jede freie Minute miteinander. Aber dann fliegt Sanders Lüge auf. Wie wird es zwischen den beiden weitergehen?

Kim Nina Ockers hat mit ihrem Buch „Nothing like us“ einen sehr spritzigen, unterhaltsamen und romantischen Liebesroman vorgelegt, der wie ein kleines modernes Märchen ist. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll, der Leser taucht schnell ein in Lenas Welt und begleitet sie fortan auf Schritt und Tritt bei ihren Erfahrungen in der großen Metropole New York, wo niemand schläft und alles auf Erfolg getrimmt ist. Die von der Autorin geschickt eingesetzten Perspektivwechsel zwischen Lena und Sander puschen die Handlung regelrecht voran, so dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen kann, auch wenn man als Leser schon recht früh weiß, welches Geheimnis Sander hat.

Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt. Sie wirken sehr real und lebensecht. Der Leser kann sie sich gut vorstellen, ihre Beweggründe, Gefühle und Gedanken verstehen. Lena wirkt recht energisch, abenteuerlustig und voller Tatendrang. Sie hat ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen, was sie aus ihrem Leben machen will und dies möglichst schnell. Sie ist mutig und selbstbewusst, wirkt allerdings auch oftmals ein klein wenig naiv. Aber sie findet immer wieder auf die Füße und lässt sich nicht unterkriegen, um der Verwirklichung ihres Traums näher zu kommen. Doch dann kommt ihr die Liebe dazwischen. Sander ist ein netter Typ, der eine Verwechslung nicht richtig stellt und sich damit in eine Situation manövriert, die es ihm schwer macht, die Wahrheit zu sagen. Doch eigentlich will er nur herausfinden, ob er um seiner selbst willen gemocht wird. Doch Lügen haben bekanntlich kurze Beine! Auch die anderen Protagonisten sind so geschickt platziert, dass sie der Handlung den nötigen Rahmen geben und sie sogar noch bereichern.

„Nothing like us“ ist ein sehr unterhaltsamer Liebesroman, der kurzweilig geschrieben und zu fesseln weiß. Ein modernes Märchen à la Cinderella, dass schöne Lesestunden beschert, wenn die Geschichte auch etwas vorhersehbar ist. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für einen schönen Sommerroman!