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Veröffentlicht am 04.12.2022

Von Nachtschwärmern und Schattenspringern

Night Shadow 1. They Who Guard The Night
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Paris an der Schwelle zum 20 Jahrhundert: eine Stadt voller Leben, Liebe und Festivitäten, nicht zuletzt wegen der bald stattfindenden Weltausstellung. Hier lebt die junge Odette, die sich als Mann verkleidet ...

Paris an der Schwelle zum 20 Jahrhundert: eine Stadt voller Leben, Liebe und Festivitäten, nicht zuletzt wegen der bald stattfindenden Weltausstellung. Hier lebt die junge Odette, die sich als Mann verkleidet an der Seite ihrer wohlhabenden Freundin Louise in das Pariser Nachtleben wagt. Dort begegnet sie dem Schattenspringer Eugéne, einem wohlhabenden Tunichtgut und entdeckt an sich selbst magische Kräfte, die sie zu einem Teil der Nachtschwärmer machen, einem versteckten Bund von Männern, die die Schatten beherrschen. Doch ist sie hier nicht nur die einzige Frau, sondern ihre Fähigkeiten betreffen das Licht und nicht die Dunkelheit. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden muss sich Odette nicht nur Vorurteilen, sondern auch einer Gruppe von Fanatikern stellen, die drohen alles zu vernichten, was sie liebt.

Ich habe durch den leichten Schreibstil und die wundervollen Charaktere sehr schnell in die Geschichte und ihr außergewöhnliches Setting hineinfinden können. Paris wird in der Handlung in verschiedene Stadtteile untergliedert, die alle nach griechischen Gottheiten benannt sind. Auch die aufblühende Technologie wie Dampfmaschinen und Elektrizität zeigen Paris an der Schwelle zur Industrialisierung. Odette lebt in einem der ärmeren Teile der Stadt und versucht mit allen Mitteln ihre Familie finanziell zu unterstützen. Man merkt sehr schnell, wie viel sie für ihre Familie zu opfern bereit ist und wie sehr sie ihre eigenen Träume in den Hintergrund stellt. Odette ist eine kluge, einfallsreiche und selbstbewusste Frau, was mich sehr beeindruckt hat. Ihre Freundin Louise hingegen kommt aus reichem Haus, versucht jedoch alles um Odette zu helfen und sie zu unterstützen. Eugénes Charakter mochte ich am Anfang gar nicht. Ein reicher Tunichtgut, der in seinem Leben eigentlich noch nie für etwas wirklich arbeiten musste. Umso näher man ihn jedoch kennenlernt, umso facettenreicher und interessanter wird er, wobei ihn besonders die Nähe zu Odette viel ernsthafter und fokussierter werden lässt. Ich mochte die Beziehung, die sich langsam zwischen den Beiden entwickelt und die die Handlung nicht dominiert, sondern unterstützt.

Der gesellschafskritische Ton der Geschichte hat mir ebenfalls gut gefallen. Wobei neben den Klassenunterschieden von arm und reich, auch die Unterdrückung der Frauen und Homosexualität thematisiert wird. Odettes Fähigkeiten finde ich im ersten Teil der Dilogie noch zu wenig thematisiert und unausgereift. Vielleicht erleben wir hier noch eine Überraschung im zweiten Teil. Auch der Einfluss der griechischen Götter wird nur vage thematisiert und bekommt im zweiten Teil vielleicht noch etwas mehr Relevanz. Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird, da das Ende sehr offengehalten ist.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Romeo und Julia mal ganz anders

Welch grausame Gnade
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1926 - seit Jahrzehnten tobt in Shanghai eine Blutfehde zwischen der Scarlet Gang und den White Flowers, die schon mehr als genug Opfer gefordert hat. Als die Erbin der Scarlets aus ihrem Exil in den Vereinigten ...

1926 - seit Jahrzehnten tobt in Shanghai eine Blutfehde zwischen der Scarlet Gang und den White Flowers, die schon mehr als genug Opfer gefordert hat. Als die Erbin der Scarlets aus ihrem Exil in den Vereinigten Staaten in ihre Heimat zurückkehrt, sind neue Streitigkeiten vorprogrammiert. Denn Juliette kann den Verrat nicht vergessen, der sie vor vier Jahren aus der Stadt vertrieben hat und schwört Rache. Doch eine weit schlimmere Bedrohung droht die Stadt heimzusuchen. Eine unbekannte Seuche befällt die Bewohner Shanghais und treibt sie in den Wahnsinn. Um die Stadt vor dem Untergang zu bewahren, muss Juliette über ihren Schatten springen und mit ihrem größten Feind zusammenarbeiten.

Beim ersten Lesen des Klappentextes denkt man sofort an Romeo und Julia. Wie auch nicht, denn die Parallelen sind doch recht eindeutig, wobei selbst die Namen der Protagonisten Roma und Juliette an ihre Inspirationen angelehnt sind. Auch die grundlegende Story zweier rivalisierender Clans stimmt schon mit dem Original überein. Doch damit hören die Gemeinsamkeiten schon ziemlich schnell wieder auf. Juliette ist eine sehr starke und unerschrockene Frau, die mehr als in der Lage ist sich selbst zu verteidigen. Als Erbin der größten Gang Shanghais fördert sie ihren grausamen Ruf nur zu gern. In ihrem Inneren hat sie jedoch einen ausgeprägten Beschützerinstinkt im Bezug auf die Mitglieder der Scarlets, im Besonderen aber auch auf ihre beiden Cousinen Rosalind und Kathleen. Roma auf der anderen Seite scheint die Angelegenheiten der White Flowers nur zu vertreten, weil man es von ihm erwartet und sich gegen die Brutalität seines Clans zu sträuben. Ich mochte beide Protagonisten, die sehr von ihrer Vergangenheit beeinflusst werden und nur langsam wieder Vertrauen zueinander aufbauen. Auch Romas Freunde Marshall und Benedikt fand ich klasse. Die Beiden sind wirklich ein interessantes Gespann und haben mich öfter zum Schmunzeln gebracht. Der Wahnsinn, der die Stadt befällt, bleibt zunächst etwas abstrakt. Nur sehr langsam erfährt man etwas über die Hintergründe und Verursacher dieser Seuche. Diese langsame Entwicklung der Geschichte mag anfangs ein wenig zäh erscheinen, doch die Charaktere und der flüssige Schreibstil haben mir schnell darüber hinweggeholfen. Das offene Ende lädt auf jeden Fall zum Weiterlesen ein. Ich freue mich, dass der zweite Teil in wenigen Wochen erscheint und ich nicht mehr zu lange warten muss, bis es weitergeht.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Prinzessin und Spionin

Die Saphirkrone
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Gemma, die Prinzessin der Andvari, gilt als verwöhntes, reiches Mädchen, das nichts mehr liebt als Kleider, wunderschöne Bälle, Schmuck und Glanz. Doch all diese Oberflächlichkeiten sind nur Show, denn ...

Gemma, die Prinzessin der Andvari, gilt als verwöhntes, reiches Mädchen, das nichts mehr liebt als Kleider, wunderschöne Bälle, Schmuck und Glanz. Doch all diese Oberflächlichkeiten sind nur Show, denn eigentlich ist Gemma eine mächtige Mentalmagierin, die sich für ihr Volk in jede Gefahr begeben würde. Um herauszufinden wer Zährenstein aus ihren Minen stiehlt, begibt sich Gemma auf eine gefährliche Mission, die sie nicht nur in das feindliche Königreich Morta, sondern auch in die Arme des mortanischen Prinzen Leonidas führt.

Der erste Teil des Spin-Offs zu der Reihe „Splitterkrone“ führt uns erneut in die Königreiche Morta, Andvari und Bellona und deren Kämpfe, um die Krone. Seit den Ereignissen um Everleigh Blair sind mehr als 15 Jahre vergangen und Maeven hat mit Hinterlist und Kalkül den mortanischen Thron halten können. Währenddessen ist Gemma, die andvarische Prinzessin, erwachsen geworden, wobei sie die Ereignisse des Sieben-Türme-Massakers nie völlig verarbeitet hat. Trotzdem sie eine mächtige Mentalmagierin ist, ist sie im Umgang mit ihren Kräften ängstlich und zurückhaltend, da sie sie nicht kontrollieren kann und Angst hat Anderen damit zu schaden. Um jedoch trotzdem ihrem Volk zu dienen, will sie als Spionin den Raub des Zährensteins aus ihren Minen untersuchen, wobei sie auf eine Intrige der Mortaner und auf dessen Prinzen Leonidas stößt. Bereits in ihrer Kindheit trafen die Beiden aufeinander, wobei sich eine regelrechte Feindschaft entwickelt hat. Doch trotz all dessen kann Gemma nicht leugnen, dass zwischen den Beiden eine Anziehungskraft besteht, die sie in ernste Schwierigkeiten bringen kann. Leonidas, ebenfalls bekannt aus der Splitterkronenreihe, ist ebenfalls erwachsen geworden und entspricht äußerlich sehr den Vorurteilen der grausamen und skrupellosen Mortaner. Doch was in seinem Inneren vor sich geht ist nur schwer einzuschätzen. Ich mochte die beiden Protagonisten sehr, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich scheinen, deren Traumata sie jedoch auch miteinander verbinden. Die Emotionen zwischen den Beiden sind beinahe greifbar und haben mich mitreißen können. Ich fand es wundervoll wieder in diese vertraute Welt einsteigen zu können und bin durch die Seiten geflogen. Jennifer Estep schafft es mich mit jedem ihrer Bücher begeistern zu können. Ich freue mich sehr darauf, wie es im nächsten Band weitergehen wird und warte bereits sehnsüchtig darauf.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Der Hof der Löwen

The Beautiful
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Auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit reist Celine 1872 zusammen mit anderen Mädchen in die Stadt New Orleans für einen Neuanfang. Trotz ihres Lebens im Konvent ist Celine sofort begeistert von der Energie ...

Auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit reist Celine 1872 zusammen mit anderen Mädchen in die Stadt New Orleans für einen Neuanfang. Trotz ihres Lebens im Konvent ist Celine sofort begeistert von der Energie und Lebensfreude der Stadt. Doch auch die dunklen Seiten der Stadt wirken sehr anziehend auf Celine. Besonders der rätselhafte Sebastien Saint Germain scheint einige Geheimnisse zu haben. Als eine Mordserie die Stadt erschüttert, findet sich Celine auf einmal mitten im Fadenkreuz eines skrupellosen Mörders, dessen Finsternis die ganze Stadt zu verschlingen droht.

Ich bin ein riesiger Fan von Renee Ahdieh und liebe all ihre Bücher. Tatsächlich hat mich diese Geschichte nicht auf Anhieb angesprochen, da das Vampirthema schon einigermaßen abgegriffen erscheint. Doch die Autorin hat mich wie immer überraschen können und eindeutig mein Vertrauen in sie bestätigt. Aber fangen wir von vorne an. „The Beautiful“ ist der erste Teil einer Quadrologie, wobei im deutschen bisher nur zwei Teile erschienen sind. Das Cover ist einfach gehalten und passt zur Stimmung des Buches. Die Geschichte lebt von der düsteren und unheimlichen Atmosphäre, die vermittelt wird und durch die diversen Morde unterstützt wird. Mir hat diese Erzählweise sehr gut gefallen, die Spannung baut sich dadurch jedoch nur langsam auf. Ich mochte Celine und auch die anderen Charaktere sehr gerne. Celine ist eine starke Protagonistin besonders für das 19. Jahrhundert. Ich fand es großartig, wie Celine sich gegen jede Bedrohung behauptet und sich ihren Ängsten stellt. Auch die Harmonie zwischen ihr und Sebastien ist großartig, die beiden passen wirklich sehr gut zueinander. Ich freue mich sehr auf die weiteren Bände der Reihe, da im ersten Band viele Konflikte nur angedeutet werden. Ein großartiger Auftakt einer brillanten Autorin.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Wer wird die erste Präsidentin?

Mehr als wahrscheinlich
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Ava, CJ, Jordon und Martha (in alphabetischer Reihenfolge, weil das am fairsten ist^^) sind seit dem Kindergarten die besten Freundinnen. In ihrem letzten Schuljahr angekommen, rückt nun der Zeitpunkt ...

Ava, CJ, Jordon und Martha (in alphabetischer Reihenfolge, weil das am fairsten ist^^) sind seit dem Kindergarten die besten Freundinnen. In ihrem letzten Schuljahr angekommen, rückt nun der Zeitpunkt näher in dem sich ihre Wege trennen werden. Doch dieses letzte Schuljahr hält noch einige Herausforderungen für sie bereit und ebnet den Weg für eine von ihnen zur ersten Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden. Doch welche von ihnen wird das sein? Die künstlerische Ava, die strebsame CJ, die neugierige Jordan oder die clevere Martha. Jede von ihnen hat das Potenzial zu Großem, wenn sie nur selbst an sich glaubt. Doch das ist nun mal gar nicht so einfach.

Das Buch begleitet vier sehr unterschiedliche junge Frauen in ihrem letzten Jahr an der Highschool. Hierbei unterscheiden sich die Freundinnen nicht nur bezüglich ihrer Persönlichkeiten, sondern auch durch ihre Abstammung und auch Hautfarbe deutlich voneinander. Trotz dieser oberflächlichen Unterschiede sind sie seit dem Kindergarten befreundet und ihre Verbindung zueinander stärker als alle Schwierigkeiten. Die Geschichte beschäftigt sich vor allem mit der Frage, welches dieser Mädchen als erste Präsidentin der Vereinigten Staaten in die Geschichte eingehen wird und lädt damit zum Miträtseln ein. Und tatsächlich ist es ziemlich schwierig eine dieser wundervollen Mädchen hervorzuheben. Jede von ihnen hat ihre eigenen Träume und Hürden zu überwinden. Ich konnte mich nicht entscheiden, welche der vier ich am liebsten mochte, da mir alle ans Herz gewachsen sind. Dieses Buch beschreibt den Weg der vier zum Erwachsensein und ihre Entwicklung zu starken Frauen und Vorbildern. Dabei wird die Geschichte mit viel Witz und Humor erzählt, fokussiert sich aber auch auf einige wichtige und ernsthafte Themen wie z.B. Depression oder die Inklusion von Behinderten. Ich habe dieses Buch wirklich verschlungen und geliebt. Letztlich ist es eigentlich egal, welche der vier die Präsidentin werden wird, da einfach alle von ihnen wunderbare Persönlichkeiten sind.

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