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Otto39

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2022

Gleichheitsprediger

Eine kurze Geschichte der Gleichheit
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Thomas Piketty stellt auch in diesem kurzen Büchlein seine bekannten Forschungen zur (Un)Gleichheit in den Mittelpunkt und gibt mir mit seinen Lösungsvorschlägen (z.B. allgemeine Erbschaft) etwas zu überlegen. ...

Thomas Piketty stellt auch in diesem kurzen Büchlein seine bekannten Forschungen zur (Un)Gleichheit in den Mittelpunkt und gibt mir mit seinen Lösungsvorschlägen (z.B. allgemeine Erbschaft) etwas zu überlegen. Interessanterweise meine ich aus den im Perlentaucher zusammengefassten Rezensionen eine Kritik herauszulesen, die ich auf seine radikale Kapitalismuskritiker zurückführe, die allerdings gerade das Spannende an dieser Lektüre für mich zu sein scheint. Noch vor der derzeitigen (November 2022) Inflation erschienen, würde mich jetzt interessieren, was Piketty, der ja einer Geldwachstumspolitik zustimmt, zur Lösung derselben vorschlagen würde, wohl noch mehr Besteuerung der Reichen.

Veröffentlicht am 30.10.2022

Geschichtsunterricht eines Europahoffenden

Grenzland Ukraine
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Christian Reder zeigt in diesem Buch (dem übrigens ein lesenswerter Essay von Wolfgang Petritsch über die derzeitige [Juni 2022] weltpolitische Situation rund um den Krieg in der Ukraine und die Pfade, ...

Christian Reder zeigt in diesem Buch (dem übrigens ein lesenswerter Essay von Wolfgang Petritsch über die derzeitige [Juni 2022] weltpolitische Situation rund um den Krieg in der Ukraine und die Pfade, die zu dieser Situation führten und das hoffnungsvolle 1989/1991 vergessen lassen, vorangestellt ist) dass die Ukraine zwar am Rande des Europa genannten Landgebietes liegt, jedoch immer schon ein Ort geschichtsträchtiger - und - wirkender Auseinandersetzungen war, ein Ort, an dem europäische Kultur wesentlich geprägt wurde und von dem der antike Mythos des Europa zu verstehen ist. Unbedingt empfehlenswert, um noch besser zu sehen, welche Verantwortung ganz Europa für dieses Land hat, jedoch ohne eine Lösung für den derzeitigen Konflikt anbieten zu können.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Muttermord

POMMFRITZ aus der Hölle
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Was mir Lioba Happel da auftischt, das verpfuschte Leben des Pommfritz, vom Vater verlassen, von der Mutter misshandelt, von der Jugendhilfe versaut, das ist harte Kost, aber so gut aufbereitet, dass ich ...

Was mir Lioba Happel da auftischt, das verpfuschte Leben des Pommfritz, vom Vater verlassen, von der Mutter misshandelt, von der Jugendhilfe versaut, das ist harte Kost, aber so gut aufbereitet, dass ich von Anfang bis Ende gefangen war von dieser Lebensselbstbeschreibung des Muttermörders und Teilkannibalen, der Beschreibung in Form von 23 Briefen aus dem Gefängnis an seinen Vater. Der Roman ist heuer (2022) auf der Liste für den Schweizer Buchpreis (die ich heuer als die beste der deutschen Preislisten - österreichischer, deutscher und Schweizer Buchpreis) empfunden habe und ich könnte mir vorstellen, das Lioba große Chancen hat, den Preis zu gewinnen.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Der Blick auf das feine Kleine

Dagegen die Elefanten!
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Eigentlich ist mit den Rezensionen in der Süddeutschen Zeitung und der FAZ (nachzulesen im Perlentaucher) alles gesagt. Mit hat gefallen, wie die Autorin mit der Sprache spielt und zwar subtil, feinfühlig, ...

Eigentlich ist mit den Rezensionen in der Süddeutschen Zeitung und der FAZ (nachzulesen im Perlentaucher) alles gesagt. Mit hat gefallen, wie die Autorin mit der Sprache spielt und zwar subtil, feinfühlig, nicht kabarettistisch satirisch mit dem Vorschlaghammer, wie sie es versteht, mit dem Wort des Monats (der schrullige Harald, der Hauptprotagonist des Romans lässt jeden Monat ein Wort, das bei ihm auftaucht, aus dem Unbewussten, aus den Gesprächen, aus den Beobachtungen, zum Wort des Monats werden), das vielfältige Assoziationen wecken lernt, mit der Beobachtung des Foyers der Oper, den Besuchern und deren Kleidungsstücken (Harald ist Garderobier einer Oper) und v.a. mit der liebevollen - nie herablassenden, nie veräppelnden, Sicht auf einen schüchternen Außenseiter, der eine große Herzenstiefe entwickelt, in seiner Gedankenwelt und in seiner Beziehung zur angebeteten Umblättern im Konzert und zur zugelaufenen Katze. Macht Lust auf mehr, aus dieser Erkenntnis heraus sollte ich eigentlich die Witwen, die 2016 auf der Longlist zum deutschen Buchpreis waren (wie jetzt die Elefanten) noch einmal lesen, ich habe sie damals nicht so gut bewertet.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Zum Verständnis der griechischen Mythologie

Theogonie
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Raoul Schrott, den ich bereits als tollen Übersetzer der Ilias kennengelernt habe, lässt auch dieses ältere Werk mit seiner Sprache und seinem profunden Wissen über die Hintergründe des Inhaltes zu neuem ...

Raoul Schrott, den ich bereits als tollen Übersetzer der Ilias kennengelernt habe, lässt auch dieses ältere Werk mit seiner Sprache und seinem profunden Wissen über die Hintergründe des Inhaltes zu neuem Leben erstehen. Und ich denke immer, es ist so etwas wie eine "heilige Schrift", also so wie auch das christliche Alte Testament, der moslemische Koran oder der Tanach des Judentums, einer griechischen Religion, die wiederum, wie Schrott in seinem umfassenden Nachwort auf älteren Überlieferungen aufbaut. Mich hat die Übersetzung g, auch in ihrer sprachlichen Schönheit, begeistert.

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